• Diese ganzen spalterischen Diskussionen um Links und Rechts und Blabla sind so 20. Jahrhundert. Wir haben 2021.
    Kümmern wir uns um die heute wichtigen Fragen.

    Zum Beispiel, wie wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass Menschen sich wieder wirklich wohl fühlen und aufblühen in ihren Städten, wie wir zueinander finden und wie wir den ökologischen Fußabdruck nachhaltig verringern beim Bauen.

  • Heimdall Halte ich für einen unfairen Verriss meiner Aussagen, was Du da schreibst. Natürlich schreibe ich nur über Rechtsaußen, wenn damit gerade in der Presse die Verbindung zur Rekonstruktion des Schlosses problematisiert wird. Im Gegensatz zu Dir bewege ich mich nur nicht auf diesem Schlammschlacht-Niveau mit den Reko-Gegnern des Schlosses, wo man sich gegenseitig meint delegitimieren zu können, indem man irgenwelche Verbindungen an die Ränder offenlegt. Ich habe Dir schon mal gesagt, dass ich Deine Schwarz-Weiß Einteilung nicht besonders schätze, nicht nur weil es genau das Kritisierte der Gegenseite repliziert, sondern meint Linke sind immer auf der einen, Rechte immer auf der anderen Seite.

    Stattdessen versuche ich einfach eine Lösung zu finden, wie mit einer kritischen Presse zu Rekothemen souverän umzugehen ist. Da habe ich mich auch verschätzt, meine erste Annahme war ja, dass man mit einer Rückerstattung und Entfernung des Reliefs den Medien den Wind aus den Segeln nimmt. Aber Dein Argument, dass die Gegenseite mit Linksradikalen verbandelt ist, hilft in der Ausgangslage halt wenig, noch weniger mir das vorzuwerfen es nicht zu thematisieren.

    Bezüglich dieser unterwandernden- und staatszersetzenden Bewegungen möchte ich hier im falschen Forum dafür nichts weiter schreiben. Ich kann Dir per PM meine Nachrichtenquellen vorlegen, dann kannst Du selbst beurteilen, ob all diese Lokalzeitungen und Fernsehsender im Einfluss einer Antifa stehen oder nicht, und ob diese Gruppen tatsächlich alle vernachlässigbar sind, schreib mir einfach.

  • Ich sehe überhaupt nicht ein, warum da irgendetwas rückerstattet werden soll. In einem Monat spricht schon keiner mehr davon, dann wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

    Ich sehe allerdings auch überhaupt keinen Sinn darin, sich über die Tatsache zu beschweren, dass in Sachen Rechts und Links mit zweierlei Maß gemessen wird. Wohlgemerkt - ich bestreite das nicht, finde es auch nicht gut. Bloß darüber zu klagen ist in etwa so sinnvoll wie über das Wetter zu schimpfen. Ändern tut sich davon auch nichts.

  • Nun ja - ich erinnere mal ganz dezent an die "Aktion Deutschland hilft" im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in und um Ahrweiler, welche eine Spende der Beschäftigten von Heckler & Koch - aufgedoppelt durch die Geschäftsführung - für die Flutopfer abgelehnt hat. Man erhöht sich selbst moralisch bzw nimmt zumindest an, dass man die bessere Moral hat.

    Insofern ist es ja festzustellen, dass es immer wichtiger zu sein scheint, mit der besseren Moral dazustehen.

    Ich halte es für bedenklich, was im Namen der Moral inzwischen in diesem unseren Land so betrieben wird. Selbst wenn die Erben des Ehepaares Bödecker der Entfernung einer Ehrenplakette zustimmen, weil sie selbst überrascht und entsetzt von den Gedanken des Alten Herrn sind - ich bin eher entsetzt darüber, wie perfide das System der Verunglimpfung inzwischen aufgestellt ist.

  • ... - ich bin eher entsetzt darüber, wie perfide das System der Verunglimpfung inzwischen aufgestellt ist.

    Darum geht's, das ist des Pudels Kern! Und alles, was damit zusammenhängt und daraus folgt ... !

    (Stichwort: cancel culture und nicht nur das! Es scheint mir noch viel umfassender zu sein!)

  • "Majorhantines", es ist exakt anders. Ich vertrete nicht das Prinzip Schwarz-Weiß, sondern Ying-Yang. Da aber die Anwürfe schwarz-weiß sind, kann man ihnen nur in ebensolcher Weise begegnen.

    Wenn ich z.B. für einen mäßigen Umgang mit Alkohol bin, mein Kumpel aber eine Woche lang jeden Abend Alkohol bis zum Umfallen getrunken hat, verordne ich ihm (so er auf mich hört) eine Woche komplette Abstinenz, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Da erst kommst Du dazu und sagst: "Der Heimdall ist aber ein extrem strikter Anti-Alkoholiker." Nein, bin ich nicht, kann ich antworten.

    Will sagen, Typen wie Oswalt haben sich mittlerweile auf alle Gesellschaftsbereiche ausgebreitet und betreiben dort ihr Spiel des Anschwärzens, des Leumund-Vernichtens, des Karrieren-Zerstörens, des Leben-Stehlens. Heute ist es ein Schlosskuppel-Spender, morgen ein Fußballer, der irgendetwas "falsches" tut. Übermorgen ist es ein Schauspieler, der etwas "unpassendes" gesagt hat, überübermorgen ein Professor, der vom Campus gekickt wird, weil er eine "nicht genehme" Quelle im Seminar genannt hat.

    Positionen wie... "das ist mir zu anstrengend", "das ignoriere ich einfach", "das sind ja Schlammschlachten", "damit darf man sich nur sehr differenziert auseinandersetzen, und man muss die Kritik auch verstehen", "ich kenne kein links und rechts, das ist so 90er Jahre", "ich stecke den Kopf in den Sand und höre nichts mehr" usw. werden seit Jahrzehnten unter dem Begriff "Bürgerliche Feigheit" zusammengefasst. Diese Feigheit hat Typen wie Oswalt erst schrittweise groß gemacht.

    Diese Kulturkämpfer sind doch Leute, die gar keine Frau mehr brauchen, sondern jeden Tag ihren Höhepunkt schon dabei bekommen, wie alle auf ihre in den Raum geworfenen Beschuldigungen hin nervös werden, umkippen, sich in Demutsgesten üben, und dann gehormsam zur reinigenden Tat schreiten. Wie moderne Neros sind die, die in der Arena nach Belieben den Daumen senken und heben können. Und die Masse traut sich nicht, den Typ vom Podest zu werfen.

    Diesen Leuten kann man nicht mehr mit "Diskussionsbereitschaft" bzw. "Bürgerlicher Feigheit" begegnen, denn dazu ist es längst zu spät, sondern nur noch mit klaren Ansagen. Und die Essenz dieser Ansagen lautet "Keinen Schritt weiter". Andernfalls, das prophezeihe ich, kann das noch ganz böse enden. Auch einen Robbespierre oder Lenin hat man nicht rechtzeitig gestoppt.

  • Will sagen, Typen wie Oswalt haben sich mittlerweile auf alle Gesellschaftsbereiche ausgebreitet und betreiben dort ihr Spiel des Anschwärzens, des Leumund-Vernichtens, des Karrieren-Zerstörens, des Leben-Stehlens. Heute ist es ein Schlosskuppel-Spender, morgen ein Fußballer, der irgendetwas "falsches" tut. Übermorgen ist es ein Schauspieler, der etwas "unpassendes" gesagt hat, überübermorgen ein Professor, der vom Campus gekickt wird, weil er eine "nicht genehme" Quelle im Seminar genannt hat.

    Diese Kulturkämpfer sind doch Leute, die gar keine Frau mehr brauchen, sondern jeden Tag ihren Höhepunkt schon dabei bekommen, wie alle auf ihre in den Raum geworfenen Beschuldigungen hin nervös werden, umkippen, sich in Demutsgesten üben, und dann gehormsam zur reinigenden Tat schreiten. Wie moderne Neros sind die, die in der Arena nach Belieben den Daumen senken und heben können. Und die Masse traut sich nicht, den Typ vom Podest zu werfen.

    Du verkehrst hier mit voller Absicht Täter und Opfer. Antisemitismus gehört öffentlich angeprangert. Immer! [...] Gekürzt. Bitte keine persönlichen Angriffe auf andere Forenteilnehmer und keine Unterstellungen. Und bevor du nun zum wiederholten Mal jemandem vorwirfst, er oder sie würde verurteilen: Die Familie von Bödecker hat selbst die antisemitischen Äußerungen bestätigt.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Zitat von tegula

    Antisemitismus gehört öffentlich angeprangert. Immer!

    Volle Zustimmung, werter tegula. Nur sehe ich da leider in Deutschland sehr große Defizite, freilich andere als vermutlich Sie. Wo ist der analoge Aufschrei, wenn der Antisemitismus NICHT im „rechten“ Lager zu verorten ist? Geht es den Berufsempörten wirklich um die Bekämpfung von Antisemitismus, sondern eher um die Diffamierung des politischen Gegners?

    Zitat von Deutschlandfunk

    In der jüngst von Innenminister Horst Seehofer vorgestellten Polizeistatistik ist ein starker Anstieg antisemitischer Straftaten zu verzeichnen. Jedoch werden diese zu über 90 Prozent dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Das liegt auch daran, dass alle unklaren Fälle nach einer BKA-Vorgabe als rechts eingestuft werden. Das könnte das Bild verzerren: Betroffene, Fachleute und Beratungsstellen halten religiös und politisch motivierte antisemitische Übergriffe für aus der arabisch-muslimischen Community für gewichtiger, als es die Statistik ausweist. Seit Jahren wird diese Verzerrung, die weitreichende Folgen in Bezug auf Fördermaßnahmen und Strategien zur Bekämpfung von Antisemitismus hat, von Fachleuten kritisiert. Alexander Rasumny von RIAS sagt: „Ich glaube, dass da auch ein überkommenes Verständnis von Extremismus federführend ist, dass ja nicht nur diese Folge hat, dass Antisemitismus statistisch zu über 90 Prozent als rechtes Problem angesehen wird, sondern auch, dass andere Milieus oder andere Spektren kaum Beachtung finden in dieser Statistik.

    Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/antisemitismus…ticle_id=497608

    veröffentlicht am 21. Mai 2021

  • Heimdall

    Okay, dann kann ich jetzt die Position von Dir besser verstehen. Die weiter unversöhnlichen Reaktionen der Presse trotz der Situation, dass sowohl die Nachkommen, als auch die Entscheider am Schloss den kritisierten Umstand zu korrigieren Willens sind, zeigt, dass Du nicht ganz im Unrecht bist.

    Ich fürchte nur, dass sich mit Deiner Methode die Gesellschaft immer weiter hoch schaukelt und polarisiert. Demokratie heißt ja auch Kompromissbildung, das ist leider das, was Du ,,Feigheit" nennst; einfach Aushandeln zwischen verschiedener Interessengruppen. Das müsste dann eigentlich auch die Presse so berichten, nämlich, dass man ja dem Hinweis nachgegangen ist und ein Zeichen setzen möchte, dass Spenden von Staatsfeinden unerwünscht waren und sind.

  • Aber überlegt doch mal! Dass jemand zum "Staatsfeind" erklärt wird, kennen wir aus den Diktaturen des 20. Jahrhunderts und haben es da üblicherweise kritisiert. Wer definiert denn heute "Staatsfeinde" und "Antidemokraten"? Das ist die Frage, die Heimdall gestellt hat. In den Diktaturen waren das die Machthaber. Und heute? Ein Oswalt?

    Ich sehe drei verschiedene Ansätze unter den Diskutanten: tegula sieht gar kein Problem. Majorhantines erkennt die Problematik des vorherrschenden Diskurses und sieht die Lösung darin, sich unterzuordnen. Man müsse nur alles gemäß der dominierenden Ideologie richtig machen, dann könne man mehr erreichen. Damit räumt er aber den Ideologen immer mehr Macht ein, die diese nutzen, um die Freiheit weiter einzuengen. Und er verkennt das Problem, dass die Rekogegner grundsätzlich gegen das Schloss und andere Rekos sind. Er kann also das Ziel völliger Konformität nicht erreichen.

    Heimdall nun setzt darauf, die Diskursmechanismen zu entlarven. Denn er hat erkannt:

    Positionen wie... "das ist mir zu anstrengend", "das ignoriere ich einfach", "das sind ja Schlammschlachten", "damit darf man sich nur sehr differenziert auseinandersetzen, und man muss die Kritik auch verstehen", "ich kenne kein links und rechts, das ist so 90er Jahre", "ich stecke den Kopf in den Sand und höre nichts mehr" usw. werden seit Jahrzehnten unter dem Begriff "Bürgerliche Feigheit" zusammengefasst. Diese Feigheit hat Typen wie Oswalt erst schrittweise groß gemacht.

    Ich stütze mich auf die Erfahrungen mit den kommunistischen Diktaturen vor 1989 und bin der Meinung, dass man ein Weltdeutungsmonopol bestimmter Kreise verhindern muss. Denn das Weltdeutungsmonopol des Marxismus-Leninismus war das Hauptproblem der kommunistischen Diktaturen. Freilich ist die Sache heute unübersichtlich. Viele Menschen durchschauen nicht, wie Propaganda funktioniert, wie das Denken gelenkt wird. So spricht tegula über Antisemitismus, dem man entgegentreten muss. Es geht im konkreten Falle aber gar nicht um eine antisemitische Handlung, sondern um eine Großspende für ein demokratisch legitimiertes Projekt. Und Herrn Oswalt geht es hier konkret nicht darum, Antisemitismus zu bekämpfen, sondern künftige Spender abzuschrecken und das Schloss weiter in Misskredit zu bringen.

    Nochmal: Wer ist ein "Staatsfeind"? Eigentlich haben wir in Deutschland einen Rechtsstaat.

    Vor einiger Zeit lief auf arte eine Doku, in der Viktor Orbán, der ungarische Ministerpräsident, als "Diktator" bezeichnet wurde. Und das von hochrangigen Politikern der EU! Da staunte ich nicht schlecht. Am 23. Oktober las ich dann auf tagesschau.de einen Bericht zum Wahlkampfauftakt in Ungarn. Es sei fraglich, ob Orbán die Wahl gewinnen werde, denn es gebe einen starken Gegenkandidaten. Die zerstrittene Opposition habe sich zusammengeschlossen. Und da staunte ich wieder. Wohl doch kein "Diktator".

  • Diese Einteilung in Staatsfeinde und somit unerwünschte Geldgeber bzw in "Gutmenschen" war ein schleichender Prozess - immer weiter vorangetrieben durch das erzwingen der Deutungshoheit.

    Wir sind in einer Situation, die dereinst mal eskalieren wird - - - wobei ich hoffe, dass wir nicht in ein neues Gesinnungs-Terror-Regime hinsteuern.

    Wer sich die Diskussion zur Wahl des Stadtbezirksbürgermeisters von Pankow anschaut, der wird auch hier Parallelen sehen. Gewählt wurde Herr Benn von Die LINKE laut Behauptungen seitens der AfD mit 5 Stimmen von ihren Bezirksverordneten. Dies wiederum bringt die Grünen dazu, trotz wegen geheimer Wahl fehlender Beweise den sofortigen Rücktritt des wiedergewählten Amtsinhaber zu fördern. Thüringen lässt grüßen.

    Nichts anderes passiert bezüglich des Impfstatus - guter Geimpfter gegen volksschädlicher Ungeimpfter.

    Erfreuen wir uns daran, wie weit das Bauwerk in der Erstellung vorangeschritten ist und danken jedem einzelnen, der dazu beiträgt.

  • Dass jemand zum "Staatsfeind" erklärt wird, kennen wir aus den Diktaturen des 20. Jahrhunderts und haben es da üblicherweise kritisiert. Wer definiert denn heute "Staatsfeinde" und "Antidemokraten"?

    Vielleicht habe ich es auch überlesen, aber wer hat Bödecker als Staatsfeind bezeichnet? Ich habe das nirgends lesen können. Was man ihm vorwirft, sind antisemitische, rechtsextrem und antidemokratische Äußerungen. Wir allen kennen seine Reden nicht, können also unsere Meinung nicht direkt aus seinen Worten ableiten. Dass seine eigene Familie die Anschuldigungen anerkennt sich von Bödecker distanziert und fordert, das Gedenken an seine Schloss-Spende zu entfernen, das halte ich doch für aussagekräftig. Ich habe bisher auch keine Stellungnahme gelesen, die die Anschuldigungen abstreitet. Was ich aber lese, sind wüste Anschuldigen gegenüber diese Person, die die Reden Bödeckers öffentlich gemacht hat: Anschwärzer, Leumund-Vernichter, Karrieren-Zerstörer, des Leben-Stehler etc. Das ist in meinen Augen eine Perversion des Opfer-Täter-Verhältnisses.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • tegula im letzten Beitrag ist ein ziemlicher Widerspruch drin.

    Wir alle kennen seine Reden nicht............ die die Reden Bödeckers öffentlich gemacht hat.

    Auch hier ist es Deutungshoheit solange die Reden eben nicht öffentlich sind (wobei ich zugeben muss, noch nicht ernsthaft gesucht zu haben).

    Was einer als Antisemitismus oder rechtsextrem "brandmarkt" muss in der Wahrnehmung der Mitmenschen nicht zwangsläufig auch antisemitisch oder rechtsextrem sein.

  • Wir alle kennen seine Reden nicht............ die die Reden Bödeckers öffentlich gemacht hat.

    Du hast recht, das klingt widersprüchlich. Er hat die Verfehlungen öffentlich gemacht. Den genauen Wortlaut habe ich aber nirgends finden können. Wenn hier jemand mehr weiß, dann würden wir alle davon profitieren, wenn darüber diskutiert werden könnte.

    Auch hier ist es Deutungshoheit solange die Reden eben nicht öffentlich sind (wobei ich zugeben muss, noch nicht ernsthaft gesucht zu haben).

    Was einer als Antisemitismus oder rechtsextrem "brandmarkt" muss in der Wahrnehmung der Mitmenschen nicht zwangsläufig auch antisemitisch oder rechtsextrem sein.

    Die Familie kennt die Reden genau. Ich lehne mich nun so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass an den Vorwürden vieles dran ist, wenn selbst die eigene Familie dies ohne Widerspruch anerkennt und Konsequenzen fordert.

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  • Es kann ebensogut (bzw ebensoschlecht) möglich sein, dass die Familie dem Druck der Deutungshoheit um der eigenen Ruhe willen nachgegeben hat. Solange nichts nachlesbar verfügbar ist, wird sich daran auch kaum etwas ändern.

    Hier sehe ich wiederum viele Parallelen zu anderen durchaus vergleichbaren Projekten.

    Um die Sache mal abzukürzen: Wer sich mal mit der Situation in Die LINKE im Zusammenhang mit BAK Shalom anhand von Artikeln von R. Rupp oder O. Lafontaine beschäftigt, der erkennt eine gewisse Abgehobenheit durch vermeintliche moralische Überlegenheit. Das hat mit dem Anspruch, den man man von einer linken Partei bezüglich Arbeiterklasse erwartet, nullkommanichts zu tun und sorgt für Abwendung und Politikverdrossenheit - - - - und genauso läuft es in vielen anderen Bereichen. Gil Ofarim behauptet, er wäre in einem Leipziger Hotel antisemitisch beleidigt worden. Herr Oswalt behauptet, es gäbe antisemitische Äußerungen von Herrn Bödecker.

    Selbst wenn wir in die Lage kämen, die Äußerungen selbst zu lesen und zu bewerten - - - das Mittel der Erstinformation ist durch. Die Behauptung steht im Raum. Selbst wenn es in späterer Diskussion zu einer Abmilderung oder gar zur Rücknahme der Behauptung kommt - der Makel bleibt.

  • Vielleicht habe ich es auch überlesen, aber wer hat Bödecker als Staatsfeind bezeichnet?

    Das war unser Major:

    Das müsste dann eigentlich auch die Presse so berichten, nämlich, dass man ja dem Hinweis nachgegangen ist und ein Zeichen setzen möchte, dass Spenden von Staatsfeinden unerwünscht waren und sind.

    Noch zwei Gedanken dazu:

    Wenn wir die Spende von B. nicht annehmen dürften, weil er das und das geschrieben hat, dann dürften wir doch auch nicht die Musik von Richard Wagner hören, weil . . .

    "Wir alle kennen seine Reden nicht". Hier stellt sich doch die Frage: Wer kannte sie überhaupt? Welche Relevanz hat das Thema?

    Und überlegen wir mal die Konsequenzen! Künftig müsste jeder Spender lückenlos durchleuchtet werden, bevor eine Spende angenommen werden kann. Kein Vertrauen, keine Unschuldsvermutung. Alles müsste auf den Tisch. Mit wem hat er sich wann und wo getroffen. Was hat er wann und wo gesagt oder geschrieben, auch wenn es schon 50 Jahre her ist. - Wo soll denn ein solcher Umgang mit den Mitmenschen hinführen?

  • Ja, ich habe Rechtsextreme (und auch Linksextreme) als Staatsfeinde tituliert. Ich habe dieses Vokabular aber nicht aus Staatsperspektive gewählt, sondern aus Perspektive der Extremisten. Diese sind dem Staat gegenüber feindlich aufgestellt, wollen ihn zersetzen und final ersetzen.

    Man kann es aber durchaus auch von Staatsseite so betrachten, ohne gleich in diktatorische Zeiten zu verfallen:

    Deshalb würde ich aber niemals dieser jetzt laufenden Kampagne zustimmen, die jeden Spender durchleuchtet. Schon allein deshalb, weil das natürlich enorm schädlich ist für die Spendenbereitschaft. Ich habe dafür plädiert, dass wenn ein Fall derart öffentlich wird und droht die Rekonstruktion im Allgemeinen zu Verunglimpfen, man dann aktiv wird. Nur reicht das ja offenbar weder einem Herrn Oswalt, noch der Presse.