Die Linearität (vorwärts/rückwärts) und die angebliche Korrektur der Geschichte legt ein bedenkliches Weltbild an den Tag. Seit über 2000 Jahren werden zerstörte Bauten wiederhergestellt und mitunter schreiben rekonstruierte Bauten wie der Markusturm in Venedig oder die Warschauer Altstadt eine neue Geschichte. So ist es ja auch beim Museum Barberini in Potsdam oder dem Berliner Schloß.
Daß sich durch eine zeitliche Vorwärtsbewegung nicht alles zum Besseren wendet zeigt die Geschichte - berühmtestes Beispiel ist der Verfall des Römischen Reiches inkl. des Verlustes von viel Wissen, u.a. dem Rezept für unter Wasser aushärtenden Beton.
Ursächlich ist das politische Selbstbild eines Bauhaus-Berufsstandes, das den Anspruch erhebt die Welt und die Menschen zum Besseren zu verändern. Der Nachweis für diese bis dato nach wie vor unwidersprochnen These steht noch aus, schlimmer: nach dem Bauhaus folgten in Deutschland zwei Diktaturen in die in beiden Fällen Bauhäsler mehr als verstrickt waren. Deshalb wäre die Architektenschaft besser beraten Bauten zu entwerfen, die von der existierenden Gesellschaft akzeptiert werden statt - im besten Falle - einem Hirngespinst hinterherzujagen.