• Berlin legt halt Wert darauf, wo man geht und steht, schmuddelig und versifft zu wirken.

    Dabei lautet die Botschaft : "Ihr könnt Euch noch so sehr Mühe geben, hier Stadtreparatur durch die Errichtung des Schlosses/HF zu betreiben; wann und ob wir überhaupt den umgebenden öffentlichen Straßenraum bzw. seine Möblierung in gebotener Form erneuern sowie angemessen gestalten, ist allein unsere Sache" !

    Auch und gerade der Blick über die Spree nach Osten in Richtung MEF berechtigt weiterhin zur Erhebung von Schmerzensgeldforderungen ! Dies wird wohl so bleiben; die dort bereits vor längerem angelegte "Promenade" samt Pavillon ist kein guter Witz.

    Nur und ausschließlich eine Wiederbebauung des Heilig-Geist-Viertel's mit urban attraktiver Straßenfront zur Spreeseite an der dann wieder entstehenden Burgstraße kann hier das versöhnliche Vis-a-vis zum HF schaffen, soll heißen den Stadtraum heilen.

    Wen aber an den Schreibtischen hier Verantwortlicher in 30 Jahren diese Einsicht nicht ereilt hat, wird wohl auch in den nächsten Jahrzehnten hiervon verschont bleiben !

  • Wieso sollte man während dieser andauernden und umfangreichen Bauarbeiten die Farhbahnmarkierungen oder Ampeln erneuern? Wird doch alles nur wieder beschädigt.

  • ...oder gleich wieder ein Garten.

    Aber Spass beiseite. Wenn die Strasse in diesem Bereich neu gemacht wird nach dem Bau gibt's sicher auch neue, schöne Markierungen.

    Das die alten absichtlich beschädigt oder auch nur nicht neu gemacht wurden um uns die Freude am Blick auf das Schloss zu nehmen, scheint mir dann doch sehr weit hergeholt.

  • Auf jeden Fall gehört die Straße angemessen reduziert, Tempo 30 im Lustgarten

    Dann sieht das Schloß wirklich nach kurzer Zeit aus als wäre es nie weg gewesen - allein die Ampel sorgt schon für reichlich Schadstoffbelastung...welcher Autofahrer schaltet denn an der roten Ampel den Motor ab?

  • Zitat von Neußer

    Ab heute (01. Dezember 2020) bis zum 31.12.2020 ist der Film "Berlin baut ein Schloss" in voller Länge (53 Minuten) auf der Internet-Seite von Arte zu sehen.

    https://www.arte.tv/de/videos/…/berlin-baut-ein-schloss/

    Gut gemachter Film, der nicht alles erzählt. Ist ja auch ein umfassendes Thema. Doch was überhaupt nicht geht, geradezu schon fast skandalös ist, ist die Nichterwähnung von Wilhelm von Boddien. Die Finanzierung der Fassaden durch Spenden wird zwar erwähnt, aber nicht der eigentliche Initiator des Wiederaufbaues.

    Doch die Bildhauerei und Ihre genialen Meister und jungen Meisterinnen erhalten genügend Raum , Würdigung und Darstellung Ihrer großen Künste und enormen Leistungen. Von daher dicker Pluspunkt! Den Herrn Historiker Bisky hätte man zugunsten von Boddien etwas kürzen können. Wobei das, was er aussagt doch sehr moderat und ausgeglichen ist.

    Insgesamt sehr sehenswert!

  • Auf die Qualität der Fassaden hätte man auch näher eingehen können. Und was einer der Historiker sagte, dass nämlich vor allem Frankreich das Vorbild gewesen sei, trifft nicht zu; es war Rom. Es wird dann, auch nicht ganz verständlich, bei dem zweiten Hinweis auf Italien Florenz gezeigt. Aber sonst sehr ansprechend. Und die Aussagen von Bisky sollten manchen Schlossgegnern zu denken geben.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Zwischen Liebknechtbrücke und Schlossbrücke sollte es generell nur 2 Fahrspuren pro Richtung geben.

    Es gilt Tempo 30. Zusätzlich werden die Bushaltestellen direkt an der jeweiligen Außenspur angeordnet.

    Dadurch, dass es jetzt die U5 gibt, sollte die Buslinie 100 für diesen Bereich völlig ausreichen, was den Verkehr dann weniger ausbremst.

    Der Mitttelstreifen könnte zudem als großzügige Rabatten/Grünanlage gestaltet werden.

    Die Straße würde sich durch diesen kostengünstigen Umbau viel besser einfügen und den Eindruck des Lustgartens weniger stören.

  • Sehr sehr gute Reportage, bei der viel fürs Auge geboten wird. :smile: Und auch alles in einem unaufgeregten, sehr schönen Stil erzählt. Die Vorfreude auf das Schloss steigt dadurch noch mehr.

  • Tempo 30 halte ich nur in Ortschaftschaften zur Reduzierung der Unfallvermeidung für sinnvoll. Diese Problematik sehe ich an dieser Stelle hier weniger.

    Allerdings sehe ich hier die Fahrbahn als optischen Störfaktor - ganz gleich ob da 30, 60 oder 120 gefahren wird.

  • Gut gemachter Film, der nicht alles erzählt. Ist ja auch ein umfassendes Thema. Doch was überhaupt nicht geht, geradezu schon fast skandalös ist, ist die Nichterwähnung von Wilhelm von Boddhien.

    Das stimmt, von Boddien (ohne h) hätte drin sein müssen.

    Aber der Film war ja auch nur mal die erste anerkennende Annährung an das Schloß nach so vielen Jahren der Häme. Schön, dass die Bildhauer (eigentlich waren es ja nur einer oder zwei von sehr vielen) bei ihrer tollen Arbeit gezeigt wurden.

    Das war von allem nur ein ausschnitt. Ich denke, es wird noch viele positive (Film-)Beiträge zum Schloss in dieser Art geben.

    Und Bücher! :thumbup:

    Irgendwann wird man Herrn von Boddien im Schlossumfeld eine Ehrenstatue errichten, da bin ich mir sicher.

    Sein Verdient ist unfassbar groß in dieser Sache!

  • Sind folgende Informationen schon bekannt?

    (...) Für die Rekonstruktion der Großen Wappenkartusche am Außenportal III hat die Firma Fittkau Metallgestaltung GmbH in Berlin-Weißensee den Auftrag erhalten. Sie hatte auch die Laterne zur Kuppel des Schlosses hergestellt. Steinbildhauer Andreas Hoferick modelliert zuvor in seiner Werkstatt die Kartusche, zunächst als Bozetto, dann in Originalgröße in Ton und Gips. Danach wird die Kartusche als Kupfertreibarbeit bei Fittkau hergestellt. Die fertige Wappenkartusche soll dann im Laufe des Jahres 2021 am Portal angebracht werden, ebenso die noch fehlenden vier Bronzereliefs, die nun ebenfalls beauftragt wurden. Diese Arbeiten konnten bereits mit der bisherigen Spendensammlung finanziert werden. (...)

    Auf der Seite finden sich noch weitere interessante Informationen. - Schloss-Information Dezember 2020

  • Hatte heute Gelegenheit zu einer ausgiebigen Begehung der Baustelle. Es ist überwältigend! Die Südfassade ist so kraftvoll, dass sie den gesamten Vorplatz beherrscht und auch ohne Neptunbrunnen wirkt. Die Sitzbänke sind übrigens aus Granit, wie auch die Poller an den Einfahrten und das Bodenpflaster.

    Die Schlossterrassen an der Nordseite kommen zwar nicht an die Lenée'schen heran, wirken aber auch besser als auf den Fotos. Vorausgesetzt, man lässt die Birken nicht zu hoch wachsen.

    Die Passage zwischen Portal II und IV ist gerade im Zusammenspiel mit Stellas Architektur sehr gelungen, desgleichen das Foyer. Sehr schade nur, dass dort nun eine Beleuchtungstechnik mit viel Stahlgerüsten installiert wird: an der gesamten Decke an den Galerien. Stellas Treppenhäuser sind ihrer Raumwirkung wundervoll, leider stört die den Kolonialismus thematisierenden Fahnenstange in der Mitte sehr.

    Der Schlüterhof ist superb, die Figuren sind hervorragend gearbeitet, stechen in ihrem hellen Grauweiß freilich etwas von der (mit zu vielen Gelbanteilen) versehenen Fassade ab. Der bereits früher gefertigte Antinous, der einen leichten Beigeton besitzt, passt besser. Sehr schön die drei modernen messingfarbenen Türen in den Seitendurchgängen von Portal III und an der lustgartenseitigen Schulterrücklage.

    An der Portaldurchfahrt von Portal II wird fleißig an der Stuckierung gearbeitet, vielleicht wird sie bis zur Eröffnung fertig sein. Ich hoffe, demnächst einige Bilder nachliefern zu können.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Auf der Seite finden sich noch weitere interessante Informationen. - Schloss-Information Dezember 2020

    Dort steht:

    Zitat

    Auch unser Ziel, den Neptunbrunnen und die Rossebändiger an ihren ursprünglichen Platz zurückzuholen, die Originalskulptur von Moritz von Oranien im kleinen Wäldchen an der Ostseite der Lustgartenfassade aufzustellen und als Fernziel den Wiedereinbau des Gigantentreppenhauses im Schlüterhof, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Auch dafür werden wir weitere Spenden brauchen.

    Damit dürfte die Gigantentreppe aber doch noch sehr weit in die Zukunft verschoben werden. Denn wenn Neptunbrunnen und Rossebändiger die "Ziele" sind, die ich derzeit für illusorisch halte, dann ist die Gigantentreppe als "Fernziel" nun wirklich noch ein sehr langer Weg. Schade, denn das klang schon anders.