• Heute war ich auch vor Ort und habe ein paar Fotos gemacht.

    Ansicht von den Linden:

    Berliner Stadtschloss 6.6.20

    Einfach geniales Bild! Vor nicht soooo langer Zeit hätte man auf dem Foto noch zwei wirklich hässliche Bausünden gesehen...die Gott sei gedankt, durch die wie ganz selbstverständlch zurückgekehrten zwei Traumgebäude Unter den Linden wieder die richtige Fassung geben und das ist gut so.

    Man sieht und lernt, dass man sich mit scheinbar unwiederbringlichen Stadtbildverlusten nicht abfinden muss! Wo ein Wille, da ein Weg oder hollywoodmäßig ausgedrückt: Das Gute gewinnt am Schluß immer! Jetzt noch die überfällige Schinkelsche Bauakademie und Berlin sieht mich wieder :cool:!

  • War das hier schon zu sehen?

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  • @ Meister Lampe: "Wenn man diese Bilder sieht verstehe ich immer noch nicht warum Walter Ulbricht (SED) das Stadtschloss hat sprengen lassen. Warum hat sich der ehemalige Staatslenker nie Gedanken gemacht, dieses Schloss wieder aufzubauen, wie in der damaligen Sowjetunion."

    Ich habe mich schon des öfteren gefragt, ob bei Walter Ulbricht neben den rein ideologischen Gründen, nach denen die Winterresidenzen der preußischen Könige in Berlin und Potsdam als Symbole des reaktionären, imperialistischen preußischen Militarismus zu betrachten waren, der als Steigbügelhalter des Faschismus gedient habe, nicht auch gewisse sächsische Ressentiments gegenüber Preußen vorlagen. Immerhin hatte Sachsen ja mehrfach unter dem nördlichen Nachbarn leiden müssen.

    Ein vergleichbares barbarisches Wüten gegen kostbare Zeugnisse der Vergangenheit hat Ulbricht in Sachsen meines Wissens nicht angeordnet. Die ähnlich schwer beschädigten Prunkbauten der Wettiner wurden jedenfalls nicht für viel Geld abgerissen.

    Nach dem Zeugnis von Wolfgang Leonhardt hatte Ulbricht allerdings ganz allgemein keinerlei Interesse für Kunst, Literatur, Musik oder Architektur.

  • Ein vergleichbares barbarisches Wüten gegen kostbare Zeugnisse der Vergangenheit hat Ulbricht in Sachsen meines Wissens nicht angeordnet. Die ähnlich schwer beschädigten Prunkbauten der Wettiner wurden jedenfalls nicht für viel Geld abgerissen.

    Sorry das stimmt nicht!

    Leipziger Universitätskirche mit Augusteum?

    Leipziger Gewandhaus?

    Sophienkirche Dresden?

    Rampische Str. Dresden?

    Ritterakademie Dresden?

    Neustädter Rathaus Dresden?

    Große Meißner Str. Dresden?

    Dresdner Schloss, Frauenkirche und andere Ruinen (Taschenbergpalais, Kurländer Palais) nur mit extrem viel Geschick und Einsatz der Dresdner (Hans Nadler!) gerettet.

    Zwinger mit Gemäldegalerie nur deshalb nicht abgerissen, da man Museumsräume für die aus der SU zurückgekehrten Kunstschätze benötigte...

    Diese Liste ist noch lange nicht vollständig.

  • Kurz gesagt, fast die gesamte Dresdner Innenstadt.

  • Korrekt!

    wobei man der historischen Richtigkeit halber sagen muss, dass die von direkt Ulbricht überlieferten Anweisungen eher "nur" die ganz großen und berühmten Bauten betrafen. Bei den "kleineren" Sachen handelten die entsprechenden "Unterteufel" (C.S. Lewis) vor Ort in vorauseilendem Gehorsam, aber vollkommen im Sinne Ulbrichts.

  • Es sei mal dahingestellt, ob das Gebäude noch zu retten war oder nicht.

    Man könnte das fortführen mit:

    Schloss Neustrelitz

    Schloss Monbijou

    Auch sind viele Bürgerhäuser in Mecklenburg Vorpommern zu DDR Zeiten einfach verfallen. Aber ein weiterer Grund warum Gebäude auch eingefallen sind, war das der DDR Handwerker und Geld gefehlt hat. Man hat lieber ein Wohngebiet gebaut, im Standartformat und die Altstadt wurde abgeräumt oder mit Industrieplatte angepasst.

  • Jeder Euro für das Berliner Schloss war die am besten gespendete Euro je in der ganze Geschchte für ein Bauwerk.

    Die Reichstag Sanierung unter Foster war vielleicht gleich so teuer aber hat eine entstellte Kiste geliefert ohne Reiz oder Schönheit, von den Innenräume noch gar nicht zu sprechen.....

    Chippies Anstrengen am Museuminsel waren auch sehr teuer aber haben auch kein glänzend Neues Museum mit originalen Pracht geschaffen.

    Das Berliner Schloss aber sieht glänzend aus, macht tiefen Eindruck und vereint Alt und Modern in raffinierter Wiese.

    Übrigens: Schloss Neustrelitz soll im ganzen wieder rekonstruiert werden, nicht nur der Turm.....

  • In der aktuellen Ausgabe des„Berliner Extrablatt“ (Nr. 93) stieß ich auf ein mittlerweile hochbetagtes Zitat eines gewissen Herrn, der uns allen bekannt sein dürfte, das ich für derart trefflich und zeitgemäß halte, dass ich es gerne hier teilen möchte.

    „Von eigentlich classischen Gebäuden, die in ihrer ganzen Idee etwas wirklich Eigenthümliches und vorzüglich Großartiges haben, besitzt Berlin nur zwei: das Königliche Schloß und das Zeughaus. Den Kunstwerth beider verdanken wir Schlüter; sie stehen zugleich als Monumente der Kunst da und werden immer wichtiger, je weniger die Zeit im Stande sein wird, sich auf so große und vollkommene Werke einzulassen, und zugleich wird von dieser Seite die Pflicht um so dringender, die geerbten Schätze in ihrer ganzen Herrlichkeit zu erhalten, selbst in den ungünstigsten Zeiten sind die hierauf zu verwendenden Mittel nie als eine überflüssige Verschwendung anzusehen, weil der zwar nur indirecte Nutzen, welcher daraus erwächst zu allgemein und groß ist.“

    Karl Friedrich Schinkel, 1817


    Gruß aus Berlin.

  • Man sollte dieses Zitat irgendwo im Schloss auf einer Tafel anbringen. Vielleicht da, wo die Spender geehrt werden. Es passt so schön.

    Bemerkenswert, wie bescheiden Schinkel sich selbst sieht und seine Zeit bzw. die damalige Moderne!

  • Dieses Zitat wird hinsichtlich der Rekonstruktion der Schinkel’schen Bauakademie noch sehr wichtig bzw. sollte es werden. „So viel Schinkel wie möglich“ soll ja das Motto sein:

    „[...] wird von dieser Seite die Pflicht um so dringender, die geerbten Schätze in ihrer ganzen Herrlichkeit zu erhalten, selbst in den ungünstigsten Zeiten* sind die hierauf zu verwendenden Mittel nie als eine überflüssige Verschwendung anzusehen [...]”

    *worunter auch Zerstörung fällt

  • Rastrelli, natürlich hat Schinkel sich nicht selbst erwähnt, denn wer beansprucht sowas schon von sich selbst, es sei denn er ist komplett größenwahnsinnig. ;) Außerdem scheint das Zitat von 1817, das war eine Weile bevor seinen großartigsten Bauwerken. ;)

    Da Schlüter genannt wurde: Mehr als auf das Aufsetzen der Laterne freue ich mich ehrlich gesagt auf den Tag, da der Schlüterhof uns in voller Pracht präsentiert wird. Meiner Meinung nach ist er einer der schönsten, beeindruckendsten und einzigartigsten barocken Innenhöfe Europas.

  • @ Treverer: "Da Schlüter genannt wurde: Mehr als auf das Aufsetzen der Laterne freue ich mich ehrlich gesagt auf den Tag, da der Schlüterhof uns in voller Pracht präsentiert wird. Meiner Meinung nach ist er einer der schönsten, beeindruckendsten und einzigartigsten barocken Innenhöfe Europas."

    Das sehe ich ganz genauso.

  • So hätte es sein können, wäre die geistige Aufgeschlossenheit des Senats vorhanden.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • As much as most of the commentary is about the various sides of the City Palace, does anyone know if the South Facade will see landscaping or will the balconies on the 2 portals to finished with iron work railing? Will the Neptune fountain come back to its original place? Or will it be just stone paving and nothing else?


    So sehr sich der größte Teil des Kommentars auf die verschiedenen Seiten des Stadtpalastes bezieht, weiß jemand, ob die Südfassade landschaftlich gestaltet sein wird oder ob die Balkone auf den beiden Portalen mit einem Eisengeländer versehen sind? Wird der Neptunbrunnen an seinen ursprünglichen Platz zurückkehren? Oder wird es nur Steinpflaster sein und sonst nichts?

    Einmal editiert, zuletzt von OberstMadig (15. Juni 2020 um 17:30) aus folgendem Grund: Übersetzt

  • Presently the planning is for just stone paving and some stone banks. 


    But we don't stop hoping for a come-back of the Neptunbrunnen

    Derzeit sind nur Steinpflaster und einige Steinbänke geplant.


    Aber wir hören nicht auf, auf ein Comeback der Neptunbrunnen zu hoffen

    Einmal editiert, zuletzt von OberstMadig (15. Juni 2020 um 17:28) aus folgendem Grund: Übersetzt

  • Larrymuffin,

    there will probably not be any landscaping on the south side. But balcony grids should still be attached above the portals. At least, they can always be seen in the visualizations.

    (Auf der Südseite wird es wahrscheinlich keine gärtnerische Gestaltung geben. Aber die Balkongitter über den Portalen, sollten noch installiert werden. Zumindest sind diese immer auf den Visualisierungen zu sehen).

    https://berliner-schloss.de/wp-content/upl…_f170_09-00.jpg

    The federal government would finance the relocation of the Neptune Fountain. But the state of Berlin is still resisting it. Underground supply lines would have to be changed and the course of the road adjusted. They also want a replacement fountain for the current location of the Neptune Fountain.

    (Der Bund würde die Versetzung des Neptunbrunnens bezahlen. Doch das Land Berlin wehrt sich noch dagegen. Es müssten unterirdische Versorgungsleitungen und der Verlauf der Straße verändert werden. Außerdem möchte man einen Ersatzbrunnen für den jetzigen Standort des Neptunbrunnens haben).

    I'm pretty sure the fountain will be moved. The only question is, WHEN that will happen.

    (Ich bin mir ziemlich sicher, daß der Brunnen versetzt wird. Die Frage ist nur WANN das passiert).

    Edit: Ich wurde von der Moderation um die Übersetzung gebeten.