• Interpretiere ich die Webcam-Bilder richtig, wenn ich behaupte, dass da zur Zeit die kupfernen Einfassungen der bogenförmigen kleinen Fenster in den Kuppelsegmenten entstehen?

  • Stand der Kuppelarbeiten:

    Mit Tele:

    Es handelt sich also um den Holzunterbau der "Bullaugen"...

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • So sehr ich ja hoffe, dass es sich tatsächlich um Kupfer handelt, was man offenbar gerade auf der unteren Hälfte der Kuppel über den "Bullaugen" anbringt...

    Durch die Webcam sieht es man allerdings nicht wirklich - da wird nur etwas rötlich-braunes aufgebracht, das aber nicht glänzt.

    Die Frage ist daher, ob es wirklich schon (oxidiertes) Kupfer ist, oder nur wieder eine neue Folie auf der Folie auf der Folie ?(

    Sollte jemand vor Ort vorbeikommen und etwas erkennen oder mehr wissen - bitte gerne informieren, Danke!

  • Ich kann mich irren, aber ich nehme fast an, dass das eine Behandlung des Untergrunds ist. Das Kupfer muss ja auf einer glatten Fläche aufgebracht werden, auch würde es mehr glänzen. Und so schnell lassen sich solche Flächen auch nicht mit Kupfer eindecken, zumal die gesamte Binnenstruktur (Grate usf.) fehlt. Morgen werde ich am Schloss vorbeigehen, wenn ich etwas erkennen kann, werde ich es mitteilen.

    Dagegen kann man ahnen, dass die Verputzarbeiten am Tambour begonnen haben.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Auf der Webcam Ostflügel sieht man das heute der Abbau der Baucontainer vor dem Südflügel begonnen hat. Dann können wir uns bald an einen unverbauten Blick auf den Südflügel erfreuen. :applaus:

  • Ich denke auch, dass es sich um eine Untergrundfolie handelt, denn beim Original sah man die breiten Kupferbahnen sehr wohl, und so soll es doch sicher wieder werden. Mal abgesehen von den Rippen und den etwas breiteren Bahnen entlang der Rippen:

    Berliner Schloss

  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Kuppel nicht wieder komplett original aufgebaut wird.
    Man wird bestimmt bei der Bekrönung sparen, so ähnlich, wie man es ja leider auch beim gegenüber liegenden Dom tat.
    Schließlich baut man ja (um Gottes Willen) nicht das Schloss wieder auf, sondern das "Humboldtforum".

  • Das stimmt nicht! Es wurde seitens des Schloßvereins und der Humboldtstiftung stets betont, daß alles rekonstruiert wird, da es eine zweckgebundene Großspende ermöglicht. Also ruhig Blut die Engel und die Balustrade der Laterne sind schon fast fertig, das Kuppelkreuz kommt auch. Nix Sparversion! Hier nicht!
    (Siehe dazu aktuelles Berliner Extrablatt des Schloßvereins!)

  • Hier waren mal die Ausschreibungsunterlagen für die Kupferarbeiten auf der Kuppel verlinkt (Danke, BautzenFan!) und ich habe die mir damals gleich heruntergeladen (nicht mehr online, da Ausschreibung beendet). Darin ist eindeutig zu erkennen, dass jedes Detail wiederhergestellt wird. Sehr komplex, denn die Rippen z. b. sind aufgrund des ovalen Grundrisses der Kuppel unterschiedlich lang, in sehr differenzierenden Radien gekrümmt und verjüngen sich zur Laterne hin auch noch stark. Das kann man nicht mal so eben als Meterware herstellen, sondern müsste segmentweise individuell getrieben werden - aber es ist alles in den Ausschreibungsunterlagen berücksichtigt und kommt so sicher wieder.
    In den nächsten Tagen müssten die hölzerne Aufdoppelungen für die Schmuckformen auf die vorhandene - und nun offenbar irgendwie behandelte (wahrscheinlich mit einem Imprägnierungsanstrich versehene) - Schalung aufgebracht werden. Dann werden m. E. die vorgefertigten Elemente der Rippen und Fensterrahmungen gesetzt und zum Schluss müsste dann die Eindeckung der Flächen mit genau definierten Bahnenbreiten - die auch dem historischen Original entsprechen - erfolgen.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • @Kaiser Karl
    Was soll daran witzig sein? Offenbar weißt du weder etwas über die Berliner Mauer noch über die Rathausbrücke.

    Berlin, Rathausbrücke vom Berliner Dom aus gesehen (Foto: Dguendel, März 2013, CC-BY-3.0)

    Auf deinem Foto ist ganz am Rande die nordwestliche Brückenleuchte zu sehen. Im folgenden Bild groß im Vordergrund:

    Rathausbrücke von Nordwesten (Foto: Willo Göpel, September 2012, CC-BY-3.0)

    Deine Assoziation mit Mauer und Wachturm lässt sich im realen Stadtraum nicht nachvollziehen. Kritik an der Gestaltung der Spreeseite des Schlosses ist natürlich möglich. Aber wer da von Berliner Mauer spricht, hat die echten Grenzanlagen nie erlebt.

    Edit: Das ganze gehört in den Strang "Berliner Schloss - Umfeld (Schlossplatz ..."

    Und, Fusajiro, wenn du von "Blitzmerker" redest, bedenke bitte, dass hier auch Leute mitlesen, die die Situation vor Ort nicht kennen. Deshalb habe ich hier die Rathausbrücke nochmal gezeigt, weil die nämlich nicht jeder kennt, der zum Beispiel in Baden-Württemberg oder sonst weit weg wohnt. Wir haben hier auch ausländische Teilnehmer.

    Aber, wie gesagt, es wäre eigentlich gut, ab Nr. 11.145 in den Strang zur Umfeldgestaltung des Schlosses zu verschieben.

    Und den Eindruck zu erwecken, die sogenannte "Berliner Mauer" sei nichts weiter als eine kleine graue Mauer gewesen, halte ich für fahrlässig.

  • War heute, wie versprochen, vor Ort, konnte mit bloßem Auge aber keine Details erkennen. Dafür hat ein Bekannter gestern diese Aufnahme gemacht. Auf ihr zeigt sich, dass es sich bei den braunen Flächen, wie vermutet, um Platten handelt (die bedruckt sind), auf welche die hölzernen Rippen genagelt sind. Ich nehme an, das Kupfer wird dann beim Aufnageln um die Profile getrieben, so dass es sich der Form anpasst. Die provisorischen Latten zur Befestigung des Bitumen werden zuvor wieder entfernt.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Na, hoffentlich zielen die hölzernen Rippen auch genau auf das Zentrum der Laterne zu. Ist wie beim Tunnelbau. Wenn man's nicht genau berechnet hat, weiß man nicht wo man raus kommt! Paßt, wackelt und hat Luft hilft da nimmer weiter!
    :thumbup:

    Die "bedruckten Platten" dürfte eine Unterspannbahn (also eine einseitig diffusionsoffene Folie) zum Schutz der Holzverschalung der Kuppel sein. Und da gibt es noch diese dunkelgraue Plane, die wohl nur temporär unter die Bitumenbahn gezogen wird und zur Überleitung von Regenwasser dienen soll, damit das nicht in die Verschalung sickert. Heikle Angelegenheit stets dem Regen zuvor zu kommen und dabei nur die "alte Bettdecke" ein wenig zu lupfen, die plastischen Elemente einzubauen und schnell alles mit Unterspannbahn zu belegen und überlappend alles dicht zu bekommen im laufenden Montierungsbetrieb!

  • Danke, @SchortschiBähr! Bedruckte Folien - das klingt am plausibelsten, zumal die Folien ja auch sehr rasch verlegt worden waren.
    Was die Zielführung betrifft, so ist es eigentlich ganz einfach. Man muss Anfangs- und Zielpunkt mit einer Schnur verbinden. So haben die alten Griechen die Kanneluren in die dorischen Säulen hinbekommen. Die obere Trommel mit dem Kapitell war komplett ausgearbeitet, an der unteren Trommel befanden sich Markierungen. Dazwischen eine Schnur gespannt, die mit Kreide bestrichen war und die ließ man gegen die Trommel schnalzen.
    Sehr schön übrigens Dein alemannisches "lupfen".
    Erinnert mich an folgende Geschichte. Der badische Polier drückt dem norddeutschen Praktikanten eine beladene Schubkarre in die Hand und sagt ihm "Heb des emol". Der Praktikant hebt die Schubkarre an, die Ladung rutscht herunter. Schreit der Polier ihn wütend an: "Ich ha dir gsait, du sollsches hebe, nid lupfe!".
    Für die Hochdeutschen: 'heben' heißt im Alemannischen halten, für 'anheben' verwenden wir Badener das Verb 'lupfen', in der Schweiz sagt man auch 'lüpfen'.
    :lehrer:

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.