• Dass du Herrn Zimmerer "schätzt" (wie du oben sagst) ist nicht nur ein Offenbarungseid, sondern ein Armutszeugnis.

    Nein, das ist unter Kollegen in den Geisteswissenschaften eher selbstverständlich. Ein Armutszeugnis ist es, dass du glaubst, mich dafür in dieser Weise kritisieren zu können.

    Auf das dümmliche Geplapper auf X abzuzielen um Rekonstruktionsbemühungen als Gänze zu diskreditieren oder sich davon wohlmöglich sogar zu distanzieren, darauf möge man bitte nicht aufsteigen. Das ist nämlich der Zug, auf den uns solche plumpen, feindseligen und holzschnittartigen Artikel wie der obige in der TAZ locken wollen.

    Das Problem ist, dass die ernsthaften Auseinandersetzungen häufig in der schieren Masse der Anfeindungen untergehen. Und ob wir es wollen oder nicht, so etwas färbt ab, weil es immer und immer wieder als Bestätigung für die Thesen der Reko-Gegner dient. Es ist wohl ein Wunschdenken, wenn wir glauben, wir könnten uns davon gänzlich frei machen. In krassen Fällen wie oben wirkt es zudem demotivierend - zumindest auf mich.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Es gibt verschiedene Arten von Verblödung. Nicht zu erkennen, was es bedeutet, mit populistischen Schlagzeilen andere zu manipulieren, und sich darauf womöglich auch noch etwas einzubilden, ist für mich auch Ausdruck von Blödheit.

    Naja, das ist aber ein ganz schlechter und auch untauglicher Versuch Deinen Beitrag inhaltlich noch zu retten.:wink: Man muss auch akzeptieren, wenn man daneben liegt.

  • Liebe Leute!

    Ich hatte gedacht, wir sind hier die Fankurve des FC "Berliner Schloss" und singen alle gemeinsam "So ein Tag, so wunderschön wie heute" und "Elf Freunde sollt ihr sein" (oder acht). Doch was finde ich hier vor? Werbung für die Gegenseite, idiotische X-Kommentare und politischen Streit. Das ist einfach unwürdig.

    Ich bin Jakob dankbar, dass er auf den Berliner Bildhauer

    Andreas Artur Hoferick

    aufmerksam gemacht hat. Denn das ist unsere Aufgabe: die enorme künstlerische Leistung der beteiligten Bildhauer zu würdigen. Neben Hoferick waren wohl noch andere Künstler beteiligt. Ich finde die Prophetenfiguren wunderschön. Ich meine auch: Eine Vergoldung der Engel in der Laterne wäre wünschenswert.

    Der Rechts-links-Diskurs der Rekogegner hat unter anderem das Ziel, von den schöpferischen Aspekten der Rekonstruktion abzulenken. Wir sollen aus dem Blick verlieren, was wichtig ist: Schönheit und Kunstfertigkeit, Wiedergewinnung historischer und kultureller Bezüge. Es ist völlig falsch, hier an dieser Stelle und an diesem Tag den Rekogegnern die große Bühne zu bieten. Das ist nicht unsere Aufgabe. Erinnern wir uns an die Fußballweisheit: "Was zählt, ist auf der Kuppel."

    Ich bin allen dankbar, die an der Rekonstruktion der Prophetenfiguren mitgewirkt haben. Wie belanglos und kleinkariert erscheinen dagegen die Querschüsse der Gegenseite. Das wird ein tolles 8 : 0 für den FC "Berliner Schloss".

    Danke an unseren "Bundestrainer" Wilhelm von Boddien!

  • Warum ist es so vielen Menschen nicht möglich, sich auf einer Sachebene mit einer Thematik auseinanderzusetzen? Sind dafür kognitive Grenzen verantwortlich oder gibt es noch andere Gründe? Ich verstehe es einfach nicht. Es ist frustrierend.

    Weil die Gegenseite immer wieder mit unlauteren und falschen Unterstellungen arbeitet und einem irgendwann die Geduld ausgeht, darauf rein sachbezogen zu reagieren. Wenn also bei Oswalt und Co. das argumentative Niveau äußerst unbefriedigend bleibt, braucht er sich nicht zu wundern, wenn irgendwann ein ungehaltenes und mitunter auch derbes Echo zurückschallt. Natürlich hast Du theoretisch recht, dass man selbst immer korrekt und frei von jeglicher Emotion argumentieren sollte, aber nicht alle Menschen besitzen Deine scheinbar unerschütterliche Contenance. Wenn das eigene Anliegen, das einem gerade auch emotional viel bedeutet, immer wieder in den Dreck gezogen und beleidigt wird, dann reagieren die meisten Menschen nun mal irgendwann mit Ungehaltenheit oder gar Zorn, ist das so schwer zu verstehen? Denk mal drüber nach und attestiere diesen Leuten nicht gleich "kognitive Grenzen" - sie sind vielleicht nur emotionaler als Du.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Wiedergewinnung historischer und kultureller Bezüge

    Ich stimme Deinem Beitrag insgesamt völlig zu, aber die "Wiedergewinnung historischer und kultureller Bezüge", zumindest solchen positiver Natur, ist genau das, was die Gegenseite vehement ablehnt.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Nein, das ist unter Kollegen in den Geisteswissenschaften eher selbstverständlich.

    Ein Historiker, der das Berliner Schloss "mit Stacheldraht brechen will", ist für mich kein Kollege. Und das gilt für alle Zeitgenossen, wie vom politisch extremen Rand aus argumentieren. Solche Bemerkungen, wie die von Herrn Zimmerer, haben nichts mehr mit einem sachlichen wissenschaftlichen Diskurs zu tun. Leider hat dein Kollege das bisher nicht verstanden.

  • Jesus diskutiert mit den Kollegen im Tempel:

    http://ikonografie.antonprock.at/index_htm_files/36563@2x.jpg

    Es ist bemerkenswert, wie unterschiedlich religiöse Inhalte zu verschiedenen Zeiten dargestellt werden konnten. Die Berliner Propheten sind jedenfalls keine Eiferer und Visionäre, sondern eher von protestantischem Ernst des mittleren 19. Jahrhunderts. Ich habe keine Zweifel, dass diese Nachschöpfungen den Originalen sehr nahekommen.

  • Wenig überraschend, dass diese Stiftung nichtmal den Anstand aufbringt, die mutige Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld gegen die unverfrorene Behauptung, sie sei "rechtsradikal", zu verteidigen. Stattdessen feiges herumlavieren und Distanzeritis. Menschlich ganz schwach.

    In dubio pro reko

  • Zum Statement der Stiftung Humboldt-Forum:

    Na, das ging aber schnell...
    Wie ich schon anmerkte, interessante Taktik von Oswalt & Co. nicht nur wieder den Schlossverein, sondern diesmal auch die Stiftung anzugreifen. Um vielleicht ein neues Zerwürfnis zwischen beiden anzuregen?
    Ich bin positiv überrascht, dass man von Seiten der Stiftung selbst mal darauf hingewiesen hat, dass es bei über "40.000 Spender*innen" nicht redlich ist, denen generell rechtsextreme Gesinnung zu unterstellen.

    Was auch mal wieder offensichtlich wird: Wir hatten ein Riesenglück, dass Franco Stella damals den Wettbewerb gewann. Ein wahrer Freund des Berliner Schlosses. Wir haben es ihm zu verdanken, dass so viel mehr rekonstruiert worden ist, und dass dank seiner Stimme nun auch die Portalfiguren zurückkehren werden, die, wie man weiß, von Seiten der Stiftung/Frau Roth lange in Frage gestellt bis abgelehnt wurden.

  • Tut mir leid, aber ich kann diese "Argumentation" von Oswalt und Zimmerer nicht wirklich ernst nehmen, da sie offenkundig die Sachverhalte verdrehen. Vielleicht diskutiert man in einem Hamburger Senimar so verquer - mit der Realität hat das wenig zu tun.

    Deshalb kurz:

    1. Ist es ein Skandal, dass beide Professoren ihre Lehrstühle für politische Propaganda mißbrauchen. Das hat auch mit Freiheit der Lehre nichts mehr zu tun.

    2. Die Tatsache, dass z.B. Vera Lengsfeld die Figur des Daniel gespendet hat ist lobenswert, welche politischen Ansichten sie vertritt irrelevant. Denn die Wiederherstellung der Figuren ist vom deutschen Staat als gemeinnützig anerkannt - nur das ist wesentlich. Eine "Einflußnahme" auf oder "Unterwanderung" des "Stadtschlosses" gibt es nicht - hier werden lediglich bekannte und vom Bauherren und vom Humboldtforum begrüßte Skulpturen finanziert. Alles andere sind Allmachtsfantasien von alten Professoren.

    3. Die Vervollständigung der äußeren Hülle des Berliner Schlosses hat weder mit den Herero, den Name noch mit Kolonialismus etwas zu tun. Die Verbindung ist völlig konstruiert. Wenn es hier Verbindungen gibt liegen diese in der Sammlung des Humboldt-Forums, jedoch nicht im Berliner Schloß.

    4. Ein christliches Kreuz über der Schloßkapelle ist weder ein "Schlußstrich" noch "eine konservative Wende des identitätspolitischen Kerns der Berliner Republik". Offenbar leben beide Professoren in einem anderen Land und sehen die "konservative Wende" in ihren Fieberträumen. In Deutschland kann ich sie nicht erkennen.

  • Die Herren Oswalt, Trüby und Zimmer erhalten ihr Gehalt als Professoren vom Steuerzahler. Und den Steuerzahlern befinden sich fraglos viele "Rechte". Was folgt daraus? Dass die Herren auf ihr Salär verzichten, weil ihre Lehre sonst "rechts" unterwandert oder gar sie selbst kontaminiert würden?

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • "christliche Ideologie"

    Puuh. Bei solchen Formulierungrn merkt man, wie erschreckend atheistisch dieses Land mittlerweile geworden ist.

    Es macht es zwar nicht besser - aber da es sich im Beitrag möglicherweise um ein Zitat zum "Sendemast christlicher Ideologie" handelt, geht es nicht um "dieses Land" sondern nur um ein paar einzelne Verpeilte mit leider ziemlicher Reichweite und viel zu hoher Aufmerksamkeit.