• Wir kommen zum Marktplatz, der etwas schwer abzulichten war, weil der Weihnachtsmakrt gerade aufgebaut wurde, daher bitte ich die nicht optimalen Bildausschnitte zu entschuldigen

    Ostseite

    Nordseite

    Pyramide

    Eckbebauung Südwest

    Rathaus

    APH - am Puls der Zeit

  • Was ist denn das da an der Decke des Risalits? Moderne Kunst? Abluftrohre?

    Ist die Frage ernst gemeint?


    Im Rathaus am Marktplatz befindet sich ein computergesteuertes Glockenspiel, welches seit Dezember 1981 in Betrieb ist. Es besteht aus 42 Bronzeglocken, davon wiegt die größte (g1) 600 kg, die kleinste (C5) 17 kg. Es wurde in der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei hergestellt.

  • Die Frage war ernst gemeint. Ich wusste das von dem Glockenspiel nicht und habe es anhand der Fotografie nicht richtig erkennen können. Also, danke für die Antwort.

    Meine Meinzung dazu: Schön finde ich das Glockenspiel an dieser Stelle nicht. Ein unglücklich gewählter Ort.

  • der Marktplatz hat durch das an sich völlig belanglose Kaiserkarree unglaublich gewonnen-

    Dafür wurde mit der Volksbandk ein Meisterwerk der bundesdt. Nachkriegsmoderne geopfert:

    Von Martin-D1 in der Wikipedia auf Deutsch - Übertragen aus de.wikipedia nach Commons., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1965008

    Nicht spotten, der Architekt hat immerhin einen eigenen Wiki-Artikel:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schelling


    Zitat von prof wiki

    Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main zeigte vom 14. Februar bis 12. April 2009 in einer Ausstellung unter dem Titel Zum Beispiel Schelling bedeutende Bauten Erich Schellings im Modell und auf Fotografien. Die Ausstellung setzte sich dabei besonders mit der Gefährdung auseinander, die der architektonischen Nachkriegsmoderne durch Abriss und Modernisierungen droht. Anhand von fotografischen Vergleichen werden denkmalgerechte Renovierung, aber auch entstellende Umbauten der Architektur Schellings demonstriert.

    Sorgen, die uns um den ruhigen Schlaf bringen sollten...
    Letztlich einer der Architekten, auf die das Dictum dieses ansonsten unsäglichen Adorno zutrifft, der die Zerstörung Deutschlands seinerzeit immerhin bejubelt hat:

    Zitat von Wiesengrund

    Es gibt nichts Trostloseres als die gemäßigte Nachkriegsmoderne des deutschen Wiederaufbaustils.


    Jetzt ist das Platzbild immerhin recht ansprechend geworden. Fehlt nur noch der nordwestliche Block.

    Und übrigens auch der Ludwigsbrunnen:


    https://www.ka-news.de/region/karlsru…art6066,2242315

    Zitat

    Immer mehr Karlsruher fragen sich nach Meinung der KAL, ob und wann der Ludwigsbrunnen vor dem Rathaus wieder aufgestellt wird. Die KAL weiß, "dass ja, aber nicht wann und in welchem Zustand", macht deren Stadtrat Lüppo Cramer deutlich. "Der ursprünglich von Weinbrenner entworfene Brunnen braucht dringend eine Erneuerung der Sandsteinreliefs."

    Frühere Sanierungsversuche mit Epoxydharz seien sowohl wegen der anderen Farbe als auch aus bauhistorischer Sicht nicht akzeptabel. "Fragen wie das Aussehen der Poller um den Brunnen oder der Stufenhöhe des Brunnens sind bei der Neuaufstellung zu lösen."

    An diesem zentralen Ort zeige sich, wie die Stadt mit ihrem gebauten Erbe umgeht. Mit den Eingriffen durch die Kombilösung sei das Stadtbild gestört - das müssten die Planer im Blick behalten.

    weiterführend:

    https://www.ka-news.de/region/karlsru…art6066,2282023

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schauen wir nun auf die zentrale Einkaufsstraße von Karlsruhe, die sich in zwei unterschiedliche Bereiche einteilen lässt, den Bereich der vom Marktplatz Richtung Osten führt und der noch signifikate historische Bebauung aufweist und der westliche Teil, der so auch im Ruhrgebiet stehen könnte. Es gibt hier nur eine kleine Auswahl

    Kaiserstraße westlicher Teil

    Immerhin gibt es noch diesen tollen Eckbau

    APH - am Puls der Zeit

  • Je weiter es Richtung Westen geht, umso häufiger gibt es zumindest vereinzelt Altbauten zu sehen

    Eckbau zur Karlstraße


    Am imposantesten ist sicherlich dieser Bau am Europaplatz

    Geht man die Kaiserstraße dann weiter, kommt man zu einem echten Highlight auf dem Kaiserplatz

    Und dann erscheint das Kaiser-Wilhelm-Denkmal

    APH - am Puls der Zeit

  • Der von Apollo oben vorgestellte imposanteste Bau des Neobarock am Karlsruher Europaplatz wurde um 1900 (1901? fertiggestellt ) als Hauptpostamt errichtet.

    Als ich 1972/73 für 1/2 Jahr in Karlsruhe wohnte, gab es dort noch eine sehr große Anzahl von oft prächtigen Häusern aus Gründerzeit und Jugendstil. Wie ich bei einem Besuch in Karlsruhe vor einigen Jahren leider feststellen musste, wurden inzwischen sehr viele dieser schönen Gebäude abgerissen und durch moderne Häuser ersetzt. Selbst die klassizistischen Häuser , die von Friedrich Weinbrenner bei der kath. Stadtkirche standen sind verschwunden und gleichfalls durch Neubauten ersetzt worden.

  • Danke Villa für deine Ergänzung :thumbup:

    Es geht weiter am Kaiserplatz

    Blick zur Christuskirche an der Reinhold-Frank-Straße

    Wirklich tolle Leuchter (was sowas heute wohl kosten würde?)

    APH - am Puls der Zeit

  • Zur Karlsruher Christuskirche:

    Diese hatte ursprünglich einen Helm aus Maßwerk, also im Prinzip ähnlich dem Turmhelm des Freiburger Münsters, nur eben viel, viel kleiner. Dieser durchbrochene Turmhelm aus Buntsandstein wurde im II. Weltkrieg zerstört. Der Turm hatte dann Jahrzehnte lang einen geraden Abschluss, letztlich eine Art von Notdach. Wenn ich richtig informiert bin, wurde der neue Helm erst in den 1980er Jahren errichtet. Man hatte sich dabei aber gegen eine Rekonstruktion des früheren durchbrochenen steinernen Turmhelm entschieden. Dafür waren wohl in erster Linie Kostengründe ausschlaggebend. Das Haus Baden hat übrigens anlässlich der Herstellung des Turmhelms zumindest eine Glocke gestiftet, vielleicht sogar mehrere, da bin ich mir heute nicht mehr sicher.

  • Hallo Apollo,

    dass die Karlsruher Christuskirche einen steinernen, durchbrochenen Turmhelm gehabt habe, hatte mir ein alter Karlsruher berichtet. Es gab für mich keinen Grund diese Angabe zu bezweifeln. Nun sieht es aber nach den von dir eingestellten historischen Fotos doch so aus, als sei ursprünglich kein Steinhelm auf dem Kirchturm gewesen. Es tut mir leid, dass ich unbeabsichtigt wohl eine Fehlinformation mitgeteilt hatte. Hierfür möchte ich mich entschuldigen und bitte insoweit um Nachsicht.

  • Und dann erscheint das Kaiser-Wilhelm-Denkmal

    Hier auf einer 1906 gelaufenen Postkarte das Kaiser Wilhelm Denkmal in Karlsruhe am Mühlburger Tor. Links auf den Stufen erkennt man einen Drachen, rechts einen Friedensengel mit Palm- oder Lorbeerzweig. Ganz rechts das Jugendstilhaus mitd der angeschnittenen großen Einfahrt steht noch, Apollo hat es weiter oben aufgenommen. Die übrigen Häuser, soweit man diese auf der alten Postkarte erkennen kann, wirken noch recht biedermeierlich bzw. spätklassizistisch. 1972/73 nannte man in Karlsruhe den Platz nicht mit seinem offiziellen Namen Kaiserplatz, sondern "Mühlburger Tor". Hier hatte wohl früher in Richtung Mühlburg ein Stadttor gestanden. Das ehemalige Dorf Mühlburg ist sehr viel älter als das erst 1715 gegründete Karlsruhe. Obwohl Karlsruhe eine Beamten- und Verwaltungsstadt war, kaum Industrie hatte, sprach man von Mühlburg als dem Proletenviertel. Die Karlsruher nannten sich um 1970 noch gerne selbst "die Residenzler", eine Erinnerung an die alte badische Residenz, die noch sehr lebendig war. Die alten Leute, so um 1970, konnten sich noch gut an den Großherzog und an die Großherzogin erinnern.


    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (29. November 2018 um 22:34)

  • Hier noch eine 1902 gelaufene Postkarte, welche die Hauptgeschäftsstraße von Karlsruhe, die Kaiserstraße zeigt. Wie eine Art Hochrelief wurde auf der Postkarte das Portait des überaus beliebten "alten Großherzogs", umgeben von der deutschen und der badischen Fahne dargestellt. Er regierte von 1852 bis zu seinem Tode 1907. Großherzog Friedrich I. von Baden war verheiratet mit Luise von Preußen, der Tochter von Kaiser Wilhelm I. , der demnach sein Schwiegervater war. Soviel ich weiß, erhielt die Karlsruher Kaiserstraße noch im Kriegsjahr 1870 den Namen Kaiserstraße. Großherzog Friedrich I. hatte bei der Kaiserproklamation als erster der anwesenden Herren ein Hoch auf den Kaiser ausgebracht. Noch eine Anmerkung zu dem auf der Postkarte links zu sehenden Eckhaus. Dieses hatte einen für Karlsruher Häuser des Klassizismus typischen Eckbalkon, der mithin um die Hausecke des Eckhauses herumlief. Dies geht auf Friedrich Weinbrenner zurück, der diese Ecklösungen als erster gebaut hatte.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (30. November 2018 um 18:54)

  • Auf einer 1902 gelaufenen Postkarte wird uns der Karlsruher Malsch Brunnen vorgestellt, der in Formen der italienischen Hochrenaissance errichtet worden war. Da ich niemals etwas von diesem Brunnen gehört habe vermute ich, dass er wohl eher nicht mehr existieren dürfte. Wäre es anders, so würde es mich sehr freuen.

    Die nachfolgende Postkarte ist 1905 gelaufen. Germania mit Kaiserkrone und Reichswappen verweisen auf Treue zu Kaiser und Reich. Das Karlsruher Stadtwappen deutet mit dem Wort "Fidelitas" gleichfalls auf Treue hin, war doch Fides die römische Göttin der Treue und Zuverlässigkeit. Im Übrigen sieht man auf der Postkarte Boote auf dem See des Stadtgartens und im Hintergrund die damalige Stadthalle von Karlsruhe: