Abriss und andere schlechte Meldungen in Kurzfassung


  • D bräuchte dringend so etwas wie einen flächenmäßigen Ensembleschutz. Das scheint es überhaupt nicht zu geben.

    Gibt es ja, nützt nur nichts wenn man sich zu Gunsten des "Bauherren" darüber hinwegsetzt. Das Haus Herzogstraße 49 in München Schwabing stand zum Beispiel unter Ensembleschutz.

    Und da bin ich auch schon wieder gleich bei der nächsten schlechten Nachricht: die Tierklinik in der Königinnenstraße (auch wieder mal München Schwabing) wird ebenfalls einem Stahl-Glas-Betonbunker weichen: https://www.facebook.com/Altstadtfreund…?type=1&theater

  • Was Architektur angeht, gibt es leider nicht "die" Partei(en). :sad: Nur eine regional zu unterscheidene Politik und es kommt darauf an, wer gerade regiert. Sonst würde man es sich alles einfach machen. So oder so kriegt man jedes Mal wirklich die Wut! :sad:

    Nun ja, das geht jetzt hier etwas in Richtung Politik - interessant ist es durchaus wie sich Parteien für Erhaltung von Gebäuden einsetzen wenn sie sich in der Opposition befinden, ja, da kommt man selbst mit obskuren Ideen daher leerstehende historische Gebäude als Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen - bittschön ned mißverstehen, ich hab nix gegen Flüchtlinge - den Häusern wird dann in der Regel entgültig der Rest gegeben, denn nur selten setzen sich Flüchtlinge für den Erhalt der Häuser oder gar für Rekonstruktionen der Gebäude ein.

    Ach ja, und bezüglich Gebäudeerhaltung von rot-grün sei dieses kleine Video mal vergönnt - die Initiative Goldgrund hat nämlich ein unabhängiges statisches Gutachten erstellen lassen, was Frau KNallinger von den Grünen schlichtweg als falsch abstritt und entsprechende Bürgerbeteidigung mundtot zu machen versuchte:

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    Einmal editiert, zuletzt von OberstMadig (14. September 2014 um 17:16)

  • Ich hatte auf Kommunalebene nie den Eindruck, dass die CDU bzw. CSU sich besonders für den Erhalt von Baudenkmälern oder Stadtbildern einsetzt, eher im Gegenteil. Diesbezüglich haben sich m.E. eher die Grünen hervorgetan. Die sind aber aus vielerlei anderen Gründen für mich absolut unwählbar.

  • Ich hatte auf Kommunalebene nie den Eindruck, dass die CDU bzw. CSU sich besonders für den Erhalt von Baudenkmälern oder Stadtbildern einsetzt, eher im Gegenteil.

    CSU Stadtrat Brannekämper (ich hoffe ich hab den Namen jetzt richtig geschrieben) setzte sich dafür ein daß die Walmdachvilla in Bogenhausen wieder auf der Denkmalliste landet, und verhinderte so den Abriß des Gebäudes. Grüne und Likne hingegen setzen sich erfahrungsgemäß für den Erhalt von Nachkriegs - bzw. DDR- Betonbauten ein, weche wegen meiner ruhig gefälligeren Bauten weichen dürften.

  • Ja mei. Das kann ja sein. Aber die CDU ist generell schnell dabei alte Häuser abzureißen wenn das große Geld winkt. Die Grünen sind da naturgemäß kritischer was in solchen Fällen tatsächlich mal gut ist.

  • Hier mal ein Photo vom Haus Müllerstraße 2 in München, eines von vielen, welches Stadtzertreter wie Markwart unbedingt abreißen wollen um dort "komfortablen" (oder besser gesagt, profiteinbringende Wohn und Geschäftsbauten seelenlosen Charakters daher zu setzen. Auch war ich in dem Gebäude selbst, und hätte gern auch noch Innenaufnahmen gemacht, was mir allerdings die Besitzerin eines Gebrauchtwarenmarktes (welcher gerade seinen Ausverkauf hat) bedauerlicherweise nicht gestattete. Die Innenansicht zeigte mir, daß hier mit etwas guten Willen durchaus etwas gemacht werden könnte, zum Beispiel eine lukrative Gastwirtschaft mit Biergarten, eine Werkstatt oder was auch immer.

  • 3 Meldungen aus Westfalen:

    Albertus-Magnus-Kirche bald kein Denkmal mehr
    In Dortmund wird die straßenprägende Albertus-Magnus-Kirche aus den 1930er-Jahren wohl demnächst abgerissen, eine bisher diskutierte Weiternutzung als Stadtteilzentrum scheinbar nicht weiterverfolgt. Ich finde es ja schlimm genug, dass so viele historische Kirchen ungenutzt sind, aber das man sie abreißen muss...? Das ist m.E. maximal bei den Seelenabschussrampen der 60er-Jahre zu akzeptieren. Egal was kommt, besser wird es nicht sein. Evtl. weiß jemand aus Dortmund mehr, vllt. ist noch was zu retten?

    In dem Zusamenhang bin ich auch auf einen ähnlichen, älteren Fall gestoßen:
    Abriss großer Teile der Selmer Josefskirche

    ... und wenn wir schon im Münsterland sind, folgenden skandalösen Abriss, wenn auch schon älter, kann ich ebenfalls hier noch mit aufführen:
    Abriss Haus Bultmann in Ascheberg

    Wird Zeit, dass in Westfalen auch langsam die Zeichen auf Stadtbildwiederherstellung gestellt werden, bisher kann ich da leider noch nichts von erkennen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Auch hier noch einmal... 50er-Jahre-Architektur ohne Belang, wenn mal keine Rekonstruktion droht...

    Quelle: Offenbach-Post, 12.2.2015


    Ich weiß nicht, was du gegen diesen Blumen-Pavillon hast! Solche gut erhaltenen Verkaufspavillons der 1950er Jahre lassen sich heutzutage leider kaum noch finden und sollten eigentlich unter Denkmalschutz gestellt werden. Die Tür, die Fenster und selbst die Kacheln stammen noch aus der Bauzeit. Ich mag einige Bauten dieser Epoche sehr und sicher ist der Pavillon ansehnlicher, als der Investorenklotz, der danach folgen wird. Ich finde, diese Pavillons haben etwas, sie strahlen eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz aus.

    Hier der jüngst wiederhergestellte und unter Denkmalschutz stehende Verkaufspavillon in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon], in dem früher eine Apotheke ansässig war (Großen Bockenheimer Straße 10):

    https://herrmanns.files.wordpress.com/2012/10/p11902221.jpg

    https://herrmanns.wordpress.com/2012/10/24/umg…er-bausubstanz/

    Kiffe-Pavillon in Münster:

    http://www.baukunst-nrw.de/objekte/Kiffe-Pavillon--798.htm

  • "Ravensberger", Du hast mich falsch verstanden. Ich habe gar nichts gegen diesen Pavillon. Im Gegenteil, ich hätte ihn gerne erhalten. Das "ohne Belang" bezieht sich auf den Denkmalschutz, der andernorts 50er-Jahre-Bauten rasch unter Schutz stellt, um Rekonstruktionen der Vorkriegssituation verhindern zu können, hier aber (als Beispiel) nichts gegen derartige Abrisse hat, wenn eine moderne Folgebebauung in Aussicht steht.

    P.S.: Das Frankfurter Beispiel kenne ich natürlich gut.

  • Sicher kein spektakuläres Gebäude in der Münchner Wotanstraße 70, welches am Montag dem Erdboden gleichgemacht wurde - aber seine 100 Jahre wird es sicherlich schon auf dem Buckel gehabt haben, wenn nicht noch älter:

  • Also mal im Ernst, um dieses belanglose Haus ist es ja nun wirklich nicht schade, das ist doch nie im Leben 100 Jahre alt. Sieht eher wie ein 50er Jahre Zweckbau aus.

    In dubio pro reko