Abriss und andere schlechte Meldungen in Kurzfassung

  • In Karlsruhe wurde in den letzten Wochen der Altbau des Luisenheims in der Weststadt abgerissen.

    Der Bau ist aus den 1950ern. SIcher kein Verlust wie manch Altbau aus der Vorkriegszeit, aber doch ein grundsolides Gebäude, welches für die Zeitepoche steht. Gerade die städtebauliche Wirkung ist schade, wenn man das letzte Bild betrachtet.

    Entstehen sollen nun "drei Stadtvillen mit betreutem Wohnen für Senioren". Warten wir es ab, ein Bauschild ist noch nicht vorhanden.

    Mittlerweile steht von dem Altbau nicht mehr viel, die Bilder sind von letzter Woche.

  • Im Münchner Bezirk Giesing standen einst zwei Gebäude unter Denkmalschutz; Tegernseer Landstraße 25 und 27 - jetzt sind sie weg. Die Häuser dürften aus dem 19.Jahrhundert gestammt haben. :daumenunten::daumenunten:

  • Mir kann niemand erzählen, dass es nicht rentabel sein könnte, ein solches Haus, das zumindest auf dem Foto keinen ruinösen Eindruck macht, in Schwabing zu sanieren. Bei den hohen Mietpreisen in München.
    Es scheinen beim Besitzer angesichts seiner Pläne eher die Dollarzeichen in der Pupille aufzublitzen...

  • Ein Stück weiter der nächste Abrißkandidat, das Haus in der Geyerstraße 17 wurde vom Besitzer über 30 Jahre lang vergammeln gelassen:

    Auch dieses Haus dürfte aus dem 19. Jahrhundert stammen - es ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein entstuckter Gründerzeitler.

  • Mir kann niemand erzählen, dass es nicht rentabel sein könnte, ein solches Haus, das zumindest auf dem Foto keinen ruinösen Eindruck macht, in Schwabing zu sanieren. Bei den hohen Mietpreisen in München.
    Es scheinen beim Besitzer angesichts seiner Pläne eher die Dollarzeichen in der Pupille aufzublitzen...

    Ich bin eben so der Ansicht daß dieses Gebäude so wie auch das in der Geyerstraße durchaus sanierungsfähig und auch wert sind- Bezüglich des entstuckten Gründerzeitlers in der Geyerstraße fand ich folgenden Artikel: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/haus-…durch-1.1438308

    Einsturzgefahr besteht nicht, also was hindert daran das Haus zu sanieren ? Wohl tatsächlich die Tatsache daß sich mit einem sanierten Haus keine so hohen Luxusmieten rauspressen lassen, wie mit einem Glas-Stahl-Betonbunker. disgust:)

  • Hier ein Stück Giesinger Geschichte, welche in knapp 2 Wochen abgerissen wird - das Gebäude ist aus dem 19. Jahrhundert (wenn nicht noch älter). Es handelt sich um die Tegernseer Landstraße 99

    :thumbdown:

  • In Bochum soll die 108 Jahre alte Augusta-Kapelle für ein neues Bettenhaus des gleichnamigen Krankenhauses weichen.
    http://www.derwesten.de/staedte/bochum…-id9312739.html

    Erst vor 2 Jahren wurde hier das Redemptoristenkloster "Maria Hilf" in Bochum abgerissen. http://de.wikipedia.org/wiki/Redemptoristenkloster_Bochum


    Also diese beiden Sachverhalte schockieren mich regelrecht. man hat ja den Eindruck, wir befinden uns im Magdeburg der 60er Jahre! Kloster- und Kirchenabrisse, so etwas gibt es ja "bei uns" eigentlich nicht - dachte ich bis vor einigen Jahren. Aber man hat den Eindruck, während in der einen Stadt Kirchen rekonstruiert werden oder dies zumindest seit langem geplant ist (DD und P), fängt man anderorts an, die von Krieg und Nachkriegs-Abrisswut gottlob verschonten Kirchen plattzumachen. Das kann doch alles nicht wahr sein. :kopfschuetteln:

    Man kann inzwischen ja schon heilfroh sein, wenn ein nicht mehr für den ursprünglichen Zweck benötigtes Gotteshaus zur "Eventkirche" ( :augenrollen: ) umgewidmet und umgebaut wird, aber wenigstens unverändert dem Stadtbild erhalten bleibt, wie zum Beispiel die in der Frankfurter Innenstadt stehende Peterskirche.

  • Zitat

    (...) Kloster- und Kirchenabrisse, so etwas gibt es ja "bei uns" eigentlich nicht - dachte ich bis vor einigen Jahren. (...)

    Das finde ich auch überaus traurig. Die Religion hat eben bei uns keinen großen Stellenwert mehr. Andererseits wird ja in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auch gerade die ganz neue Trinitatiskirche gebaut. Das Schloßgespenst hat völlig Recht. Gerade Kirchen- und Klostergebäude bieten sehr viele Möglichkeiten für einen Umbau. Konzerthalle, Lagerhalle, Geschäftsräume, Wohnungen, Restaurants, Kneipen, Cafés,... Die Liste kann man leicht erweitern. Einige Kirchen werden oder wurden zu Moscheen umgebaut. Das ist auf jeden Fall alles besser als die gedankenlose Beseitigung. Man muss nur mal bei Google den Suchbegriff "Kirche zur Wohnung umbauen" eintippen und findet direkt unzählige Beispiele.

    Hier ist ein nettes Beispiel aus Mönchengladbach . :smile: Und hier .

    Nachtrag: Ich habe gerade ein altes Bild des von Saxonia in Beitrag Nr.166 erwähnten Redemptoristenkloster in Bochum gefunden. Hier :schockiert:

  • Notfalls kann man ja einen Kuhstall draus machen, wie in St. Ursula bei Riedenburg^^

    Solche Abrisse von Kapellen bzw. Kirchen für Krankenhäuser gibt es (bzw. gab es) scheinbar sehr häufig, wenn man bedenkt, wie viele im Kern alte und schon in der Gründerzeit sehr große Krankenhäuser moderne Beträume haben.

  • Mönchengladbach sieht wirklich ganz nett aus. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig die Innenräume, bei der Platzverschwenden im Langhaus woll auch nicht rentabel. Das äußere wirkt aber gut.

    Umbauten von Kirchen zu Wohnhäusern, Stallungen etc. waren im 19. Jahrhundert häufig (noch häufiger waren allerdings die Abbrüche). In der Konzilsstadt Konstanz wurden die meisten ehemaligen Klosterkirchen zu Wohnhäusern umgebaut, wozu sie auch heute noch dienen. Sie haben alle größere Verluste an der Fassade zu beklagen.

  • Historisches Hotel von 1874 in Bad Harzburg abgebrannt!

    Siehe: http://www.haz.de/Nachrichten/De…burg-brennt-aus

    Mein erster Gedanke war: Der Westharz hat seit Jahren massive Probleme mit rückläufigen Touristenzahlen... vielleicht gibt es Begehrlichkeiten für eine andersweitige Nutzung des Grundstückes, auf dem das seit Jahren leerstehende und sicherlich unter Denkmalschutz stehende Hotel steht?

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Ein_Hannoveraner (22. Mai 2014 um 10:28)

  • Zitat

    "Die Reste des Gebäudes brennen jetzt kontrolliert nieder", sagte der Polizeisprecher.

    Das klingt eher schlecht.

    Hier weitere Informationen:

    http://www.ndr.de/nachrichten/ni…,brand2992.html

    http://www.noz.de/deutschland-we…-bad-harzburg-1

    Als Ursache wird übrigens Brandstiftung vermutet. Hoffentlich kriegen sie diese Gestalten.

    Und zu wünschen wäre natürlich ein möglichst originalgetreuer Wiederaufbau. Vielleicht dann ja als Apartmentkomplex?

  • Was erwartet man sich denn sonst von solchen Touristenhochburgen? In spätestens 30 Jahren steht in Kitzbühel, Kufstein, Saalbach, Flachau kein einziges historisches Gebäude mehr. Die werden alle abgerissen und meistens - wie ironisch - gegen historisierende Neubauten ersetzt. Der Birkenhof ist nur eines von hunderten.

    Wie immer ist es aber lustig, den Artikel genauer zu lesen:

    Zitat

    Diese Begehung brachte aber ein klares Ergebnis: Der Birkenhof ist nicht schützenswert. „Das Haus ist drinnen in sehr schlechtem Zustand und besteht zu zwei Dritteln aus dem Stall. Lediglich die Fassade ist gut erhalten“, schildert Hauser.


    Jaja, nur die Fassade ist gut erhalten, der Rest sicher vollkommen hin und einsturzgefährdet. Und einen Stall kann man sowieso nicht nutzen. Man kann ja keine neuen Räume einbauen oder ihn als Lagerraum nutzen...

    Zitat

    Auch sei das Umfeld für den Hof nicht mehr passend. Er steht zwischen dem Hornbahnparkplatz und neben dem Rehazentrum.


    Das ist ja das beste Argument. Seit wann rechtfertigt ein "unpassendes" Umfeld bitte einen Abriss? :gehtsnoch: Wenn man mit allen Denkmäler so umgehen würde, wären 80 % davon nur mehr Bauschutt.