• Also, denkbar wäre eine Rekonstruktion des Schlosses der Herzöge von Kleve. Es wurde bereits im 15. Jahrhundert erbaut und dann 1945 zerstört. Eine Abbildung findet sich hier.

    Es lag im Areal Kornmarkt/Ritterstraße. Heute befindet sich an dieser Stelle wohl das Bildungszentrum der Stadtbücherei und Volkshochschule. Das Gebäude wurde 2011 für 1,5 Millionen Euro Asbest-saniert. (siehe hier) Es ist also wohl öffentlicher Grund, insofern wäre ein Abriss und Neubau in der Gestalt des Herzogsschlosses möglich. Sofern die Stadt für ein solches Vorhaben zu begeistern wäre.

    Die alte städtebauliche Situation findet man hier. Wie man auf der städtebaulichen Fotografie sieht, lag direkt daneben die Johanniter-Komturei (hier ein Foto). Sie könnte im gleichen Zug rekonstruiert werden und mit dem Schloss ein Ensemble bilden.

    Zur Geschichte der Gebäude gehe man auf die Seite http://www.zeitreise-wesel.de/. Und stöbere dann bei "Historische Gebäude".

    Abgesehen davon könnte eine Gestaltungssatzung darauf hinwirken, dass Neubauten kleinteilig gebaut werden müssten und zudem einen traditionellen Treppen- oder Schweifgiebel aufweisen.

    Damit wäre schon viel gewonnen.

  • Erst einmal vielen Dank für deine Bilder, Apollo.
    Für ein mögliches Rekonstruktionsprojekt, wären die von Heimdall genannten Vorschläge, die Ideale Schwerpunktsetzung für Wesel.
    Dadurch bekäme der Kornmarkt, mit der gelungene 1950er Jahre Architektur, eine weitere Aufwertung.

    (Luftbild)
    https://www.luftbildsuche.de/foto/detail/lu…alen-205807.jpg

    Kornmarkt
    http://www.hotelkaiserhof.de/images/Slides/…5-Kornmarkt.jpg

    https://www.wvw-ora-anzeigenblaetter.de/export/sites/w…g_424618554.jpg

    Blick zum Rathaus
    http://www.spd-wesel.de/upload/wesel/wesel-42.jpg

    Das ,,rundliche Haus an der Gabelung von Brückstraße und Lomberstraße" muss ich ablehnen.
    Aus dem einfachen Grund, weil dieses Gebäude nicht Typisch niederrheinisch ist.
    Daher sollte in Wesel mehr Wert auf Gebäude gelegt werden, die für die Stadtgeschichte von Bedeutung sind oder Regionaltypisch sind.

    Eine Stadt braucht architektonische Vielfalt, aus jeder Epoche.

  • Die naiv-postmodernen Giebelhäuser - für sich nicht unbedingt schlecht - sind einfach völlig banal als Rahmen für die historische Rathausfassade. Das wirkt als Ensemble auf jeden Betrachter mit architektonischem Anspruch geradezu peinlich und entwertet dieses bedeutende Bauwerk. Da muss man was machen.

    In dubio pro reko

  • Niemand wird in absehbarer die nicht sehr alten Häuser herabstocken, also vermietbare Nutzfläche zerstören, um das Rathaus etwas besser wirken zu lassen. Es sollte sich also eher um die andere Marktseite gekümmert werden. Schon daran werden sich Rekonstruktionsfreunde vermutlich die Zähne ausbeißen.

  • Wer von der linken Rheinseite aus auf Wesel zusteuert, bekommt direkt nachdem die Rheinbrücke überquert wurde die Zitadelle zu sehen. Das Hauptgebäude ist ein zweigeschossiger Dreiflügelbau aus Backstein, in dessen Mitte sich ein Tor aus hellem Sandstein befindet. Das Haupttor aus rotem Sandstein stammt von Jean de Bodt aus dem Jahr 1718. Erhalten haben sich darüber hinaus die Kaserne VII - ein zweigeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude aus Ziegel von 1809 -, das ehemalige Offiziersgefängnis aus dem Jahr 1727, die Garnisionsbäckerei von 1811 und das Körnermagazin , ein Bau aus den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Im Körnermagazin befindet sich heute das Preußen-Museum NRW, das im Kellergeschoss immer noch die originale Raumaufteilung mit Tonnengewölbe aufweist.

    Hier das Hauptportal Feldseite:

    Kaserne VII, Feldseite. Das Gebäude beherbergt heute eine Musikschule:

    Hier in die entgegengesetzte Richtung fotografiert mit Hauptportal:


    Kaserne VII, Stadtseite

    Durchgang Hauptportal:

    Hauptportal Stadtseite:

    Weitere Aufnahmen der von der Stadtseite mit Reste der Festungsanlage:


    Wieder Feldseite etwa 200m gegenüber Kaserne VII befindet sich im Südwesten der, meines Wissens nach, einzige Bauteil der Zitadelle der sich in Privatbesitz befindet.

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Weitere Bilder aus Wesel:

    Die beeindruckende Rathausfassade:





    Ansonsten ist die Innenstadt von Wesel geprägt durch schlichte Nachkriegsarchitektur:

    Sicherlich nicht unbedingt von architektonischer Bedeutung, aber hier habe ich Abitur gemacht: Das Andreas-Vesalius-Gymnasium in Wesel.

    Aber es gibt noch Reste der Vorkriegsarchitektur in Wesel. Hier Teil des Finanzamtes:

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Weitere Bilder aus Wesel: Das Portal der Maria Himmelfahrtskirche mit neuem Anbau

    Ehemalige Lutherische Kirche 1729, nach dem Krieg in gleicher Gestalt wieder aufgebaut:

    Das Berliner Tor, hier Stadtseite. Auch ehemals Bestandteil der 800m entfernten, im Süden davon gelegenen ehemaligen Festungsanlage der Zitadelle:

    Und hier die Feldseite:

    Und man sieht tatsächlich noch vereinzelt Gründerzeitarchitektur in der Innenstadt von Wesel:



    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!