@ Pagentorn
ist denn belegt, dass das Postamt seiner Heraldik bereits im 3.Reich beraubt wurde? Oder kann dieses nicht auch deutlich später geschehen sein?
Auch wenn ich dieses den gebrauchten Bundesländern lange Zeit nicht zugetraut hätte.
In Potsdam gibt es mannigfache Beispiele beraubter Heraldik, nicht nur an Bauten des Historismus, sondern ausnahmslos alle Bauten, die Königssymbole zeigten, wurden dieser beraubt. Übrig blieben leere Kartuschen, drum herum reichhaltig verziert, mit ohne Inhalt und damit sinnentleert.
Mancherorts wurden diese Kartuschen sogar so weit zurück gemeißelt, dass diese nun heute DDR-Symbolik des Machtapparates zeigen.
Im Rathaus von 1902 (ehemals errichtet, als Regierungsgebäude für den Regierungsbezirk Potsdam) gibt es noch wunderbare schmiedeeiserne Geländer. Reichhaltig verziert, mit leeren Freiräumen in der Mitte jedes Geländerabschnitts.
Aus meiner Kindheit habe ich reichhaltig-farbenfrohe Deckengemälde in trüber Erinnerung. Bis irgendwann in den späten Siebzigern auf einmal alle Wände und Decken beige überstrichen waren.
Auch an der Außenfassade sind die Eingriffe zu erkennen: beide Heraldik-Kartuschen in den Tympanon sind leer.
Demnach ist Rekonstruktion nicht nur (nach hiesiger Herleitung) Anti-Faschismus, sondern auch Anti-Sozialismus / Kommunismus. Was den Wiederstand in Potsdam dann auch zu erklären vermag.
Grüße
Luftpost