Rosheim im Elsass (F) (Galerie)

  • Rosheim war im Besitz mehrerer Abteien und Klöster. 778 gelangten Güter Rosheims an Fulda, im 9. Jh. an Luxeuil, 959 an Lure. der Ort wurde 1114 durch Friedrich von Schwaben mit dem nahe gelegenen Kloster Odilienberg zu einem der Hauptstützpunkte der Hohenstaufen im Elsass. 1262 bekam der Ort Stadtrecht, 1303 wurde Rosheim Freie Reichsstadt. 1354 gehörte Rosheim zu den Gründungsmitgliedern, die im Elsass, den 10-Städtebund gründeten. Eine große Unterstadt bildete sich außerhalb der Stadtmauer, welche später auch mit einem Festungsgürtel umgeben wurde. Rosheim besitzt heute noch 4 Stadttore.

    Das kostbarste Bauwerk der Stadt ist zweifellos die Kirche St. Peter und Paul, ein sehr bedeutendes Gotteshaus aus der Zeit um 1170 - 1190. Die Schaufassade zeigt nach Süden, sie ist sehr fein gegliedert und mit reichem Figurenschmuck versehen. Die kreuzförmig gewölbte Basilika trägt über der Vierung einen 8-eckigen Turm von 1385, der 1454 erhöht wurde. Wölbungstechnik, Steinbearbeitung und dekorative Plastik der Kirche sind von höchster Qualität, allerdings hat man 1859 in einer perfekten Renovierung alle Zutaten aus späteren Epochen radikal beseitigt. Im Gegensatz zur fein gegliederten Außenfassade der Kirche, begegnet uns im Innern eine schwere, lastende und wortkarge Lösung mit großen Wandflächen. Die Skulpturen, namentlich im Äußeren sind bemerkenswert. Der inkonographische Sinn bleibt allerdings oft unklar, wie bei etwa den steinernen Männchen am Vierungsturm. Oben am reich gegliederten Westgiebel mit reich gekehlten Blendarkanden befindet sich ganz oben am Giebel ein Adler, der auf einer Kugel steht. Dies könnte als ein Hinweis auf die Stauferkaiser gedeutet werden, mit welchen Rosheim, wie schon oben erwähnt, verbunden waren. Was aber die Löwen am Dach der Westseite bedeuten, die Menschen in ihren Klauen halten, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Ergänzend sei noch angefügt, dass die Revolutionäre (wohl vor allem Jakobiner) die Reliefs über dem Hauptportal an der Westseite und auch oberhalb deselben (soweit die Leitern reichten), abgeschlagen haben.

    Hier nun die Bilder:














    Es folgen nun noch einige Fotos aus dem malerischen und gemütlichen Städtlein Rosheim:


    der Sechseimerbrunnen:


    Es gibt insgesamt noch 4 Stadttore, hier eines davon:


    Ein Stadttorturm trägt den Namen: "Zittgloeckel", weil hier eine Turmuhr die Zeitglocke schlug:


    Auf der anderen Seite des Torturms:


    Ein Blick zurück zum Stadttorturm "Zittgloeckel" und zum Turm von St. Peter und St. Paul:


    Winzerhöfe aus der Renaissance in der Hauptstraße/Grand Rue:


    Dann noch ein Bild des romanischen und ältesten erhaltenen Hauses der Stadt Rosheim. Im Grunde ein Wohnturm, das Gebäude wurde wohl gegen 1200 errichtet. Das Haus dürfte der Adelssitz eines Ritters der nahen Odilienburg gewesen sein. Als das Haus erbaut wurde, gab es in Rosheim noch keine Stadtmauer, es war Aufgabe der Ritter den Ort zu verteidigen. Das Gebäude wird im Volksmund "Heidenhaus" geheißen:

    Zu guter Letzt noch eine Aufnahme aus der Dorfkirche des nahen Ortes Rosenweiler, dessen Dorfkirche u. A. mit -allerings stark restaurierten- Glasmalereien um 1360 aufwarten kann. Wenn ich mich recht erinnere, stammt dieser barocke Altar (ohne dessen oberen Auszug) aus der Rosheimer Kirche St. Peter und Paul. Auf jeden Fall aber die beiden Seitenaltäre, die wir auf Grund von inzwischen nicht mehr hinreichenden Lichts nicht mehr fotografiert haben. Die schöne Sitzmadonna des Hochaltars (als Himmelskönigin) mit dem Jesuskind dürfte im 15, Jh. geschaffen worden sein:

    13 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (13. November 2018 um 11:22)