Berlin - Karstadt am Hermannplatz

  • Die angesprochene "Architektin" Niloufar Tajeri ist regelmäßige Autorin und zeitweise Herausgeberin der Zeitschrift.... (man darf raten...)... arch+. (siehe hier) Das ist also exakt der Stall, aus dem auch die Anwürfe von Stefan Trüby, Philipp Oswalt, Ngo Anh-Linh stammen. Inwieweit Tajeri überhaupt als Architektin praktiziert, ist nicht leicht feststellbar. Eher ist sie, wie die anderen auch, "Architekturtheoretiker" bzw. -ideologe. In diesem Fall nicht in Stuttgart oder am Dessauer Bauhaus, sondern in Karlsruhe, Fachbereich Architekturtheorie, Institut für Entwerfen, Kunst und Theorie (EKUT) des Karlsruher Instituts für Technologie. (Siehe hier) Sie haben eben geschickt die Pöstchen im Lehrbetrieb besetzt.

    Somit dürfte besser zuzuordnen sein, worum es in diesen Attacken gegen dieses Projekt geht. Wer weiß, vielleicht finden sie ja noch irgendwo in der Nähe des Karstadt-Gebäudes eine Bodenplatte mit einem Zitat von Ezra Pound oder Hans Kollhoff? Dann ist ein weiterer "rechter Raum" gefunden... ;)

  • https://taz.de/Geplanter-Karstadt-Neubau-in-Berlin/!5606765/


    Aber bitte: reißen Sie den bisherigen Karstadt dennoch ab, sofern Ihnen das Grundstück gehört. Sollen sie dort einen Kulturtreff (=Dönerbude mit Straßenmusikern) eröffnen

    Gibt dort bereits eine Dönerbude im heutigen Karstadt und manchmal auch Straßenmusiken davor, die oftmals die Rettungskräfte behindern.

    Was soll diese Polemik, die sich bemüht die Unsachlichkeit der Initiative noch zu toppen.

  • Ich beobachte Neukölln schon sehr lange. N.m.E. formiert sich dort nicht ein Aufstand der Ausgegrenzten, der Armen oder der Gentrifizierungsverlierer, sondern der etablierten Berufsdemonstranten, die in weitgehend gesicherten Verhältnissen leben und die Karstadt-Neubau-Kiezaufwertung für ihre Zwecke instrumentalisieren. Das ist doppelt schade, den der Bezirk wird seit Jahrzehnten der Verwahrlosung überlassen und es findet sich weit und breit kein Investor, der hier investieren möchte. So bleibt am Ende nur ein Scherbenhaufen und es gibt nur Verlierer.

    ...

  • Neukölln wird doch schon seit einigen Jahren aufgewertet. Wenn es auch gerne nachhaltiger und schneller gehen dürfte.

    Ja, schön wäre es. Aber die vielen Airbnb-Touristen und ausgefransten Szenekneipen rund um die Sonnenallee täuschen leider nur darüber hinweg, dass Neukölln nachwievor ein "Problemkiez" ist - Tendenz steigend. Der Anteil der Kinder in Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV Haushalte) liegt bei 40 %. In Neukölln haben mittlerweile 46,2 % aller Menschen einen Migrationshintergrund (2010: 39,3 %) und viele dieser Menschen befinden sich leider in einer sozial prekären Situation.

    ...

  • Der Signa-Konzern plant einen besonderen Umbbau des Karstadts am Hermannplatz. Doch Baustadtrat Schmidt durchkreuzt die Pläne – sie würden nicht ins Stadtbild passen, findet er.

    War klar, dass der Bauverhinderungsrat sich da in Szene setzen wird. :wuetenspringen::aufdenkopf:

  • Ja, Berlin :rolleyes: Geliefert wie bestellt. Da hat man sich schon ein paar ganz besondere Kompetenzkanonen in die Verantwortung gewählt. Diverse Kraftausdrücke die mir spontan einfallen würden, spar ich mir an dieser Stelle. Der Herr ist übrigens auch in eine unschöne Geschichte mit einem ehem. Stasioffizier verwickelt.

  • "Passt nicht ins Stadtbild"? Der ist echt gut, lol. Klar, ein prächtiger Art Deco Bau, der einst genau dort stand, ist viel zu schön für das heutige Berlin. Wo kämen wir denn hin, wenn die Stadt wieder etwas optisch aufgewertet würde? Stattdessen orientieren wir uns besser ganz unten auf der Skala, an traurigen, entstuckten Gründerzeitlern so weit das Auge reicht, gespickt mit ranzigen Platten.
    Berlin, der Großteil der Bewohner, und die von diesen gewählten Politikern ist einfach nicht zu helfen...

  • Ja, die Berliner Grünen sind leider zum Teil eine sehr spezielle Gruppe, vor allem auf Bezirksebene.

    Bleibt zu hoffen, dass der Investor nicht abspringt und der Senat den B-Plan an sich reißt. Immerhin liegt Neukölln direkt angrenzend und hat großes Interesse, dass der Karstadt umgebaut wird.

    (u.a. hier: https://www.morgenpost.de/bezirke/neukoe…Kaufhauses.html)

    Hikel ist zum Glück eher ein Pragmatiker und kein Ideologe wie Schmidt. Nur leider liegt der Karstadt im falschen Bezirk...

  • Wie kommt so ein Gruener dazu, dass er nur weil ihm das Gebaeude nicht gefaellt wichtige Arbeitplaetze fuer Zukunft zerstoert! Hat schon Grund, wieso Gruenen nur Verbotpartei genannt wird. Druecke die Daumen, dass Signa laengere Atem hat als dieser Berufpolitiker der Berlin massiv schadet mit seine kurze Sicht!

  • Ja, Berlin :rolleyes: Geliefert wie bestellt. Da hat man sich schon ein paar ganz besondere Kompetenzkanonen in die Verantwortung gewählt. Diverse Kraftausdrücke die mir spontan einfallen würden, spar ich mir an dieser Stelle. Der Herr ist übrigens auch in eine unschöne Geschichte mit einem ehem. Stasioffizier verwickelt.

    Hierzu der passende Artikel: Gunnar Schupelius – Mein Ärger

  • In der heutigen B.Z. unter der Überschrift "Wer Schmuddel konserviert, kann keine Zukunft bauen" wird der Herr Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) zitiert, der den Wiederaufbau des Karstadt ablehnt und den Bebauungsplan blockiert:
    Zitate (u.A.):
    - Weil der Hermannplatz stadtweit nicht mehr bedeutend ist, könnte die Rekonstruktion...... wie ein Fremdkörper wirken
    - Eine Markthalle im Innenhof lässt den Markt auf dem Platz schrumpfen. Dieser habe aber Kriminalität und Drogen zurück
    gedrängt
    - Abriss- und Neubaukosten führen zu hohen Mieten
    Quer durch alle Parteien wird mit Unverständnis reagiert. Der IHK-Präsident Jan Eder fordert, das Projekt von der Bezirks- auf die Senatsebene zu ziehen. Sogar die Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) ermahnt ihren Parteifreund.
    Der Herr Baustadtrat ist ja in der Vergangenheit schon öfter mit innovativen Ideen, die dem Steuerzahler einen Haufen Geld gekostet haben, krachend gescheitert (Begegnungszone Bergmannstraße / grüne Punkte / gelbe Sitzbuchten).
    Man fragt sich, wie doof und hirnverbrannt jemand sein darf, bis er aus dem Amt entfernt wird. Es ist wie bei einem Uboot - die maximale Tauchtiefe erfährt man erst, wenn es zu spät ist.

  • Ich habe auch mit völligem Unverständnis auf diese Ablehnung reagiert, die aber noch keinesfalls in Stein gemeißelt sein dürfte.
    Ich möchte dem Investor zurufen, nicht aufzugeben und am Ball zu bleiben.

    Die Aussage, dass der Hermannplatz keine große stadtweite Bedeutung mehr hat ist geradezu lachhaft.
    Warum wohl nicht mehr?
    Was müsste denn geschehen, damit dies wieder eintritt?

    Als zentraler Platz mehrerer ihn tangierender großer Straßen und Alleen ist der Hermannplatz geradezu prädestiniert für einen solchen stadtbildprägenden Bau.

    Für mich hat sich dieser Herr damit disqualifiziert.

    Es sollte endlich begriffen werden, dass das Potenzial dieser Stadt die Kleingeistigkeit mancher hier Verantwortlicher um Längen übertrifft.


    Gruß aus Berlin.

  • ich kann mich nicht erinnern, das die Grünen Mal etwas Positive im Bezug auf eine Reko von historischen Stadträumen geleistet haben !
    Besonders ihr Zentralorgan die TaZ hatte doch Gift und Galle gespuckt wegen dem derzeitigen Bau des Stadtschlosses ( Humboldforum ) . Deshalb erwarte ich nichts gute für das Karstadt am Hermannplatz


  • Dann würde ich empfehlen sich die Debatte um den Breitenbachplatz anzusehen - da arbeiten sie z.B. für die Rückgewinnung des historischen Stadtplatzes.

  • Stellungnahme pro-Reko von Ramona Pop (Grüne):

    Link

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker