Berlin - Karstadt am Hermannplatz

  • @"Querido", mir sind die langen Verfahren schon irgendwie bewusst. Als es vor ca. zwei Jahren darum ging, dass eine Verkehrskreuzung in der Nachbarschaft einer Freundin aus Sicherheitsgründen baulich etwas verändert werden sollte, z.B. in Richtung Kreisel, wurde ihr gesagt, dass so etwas in Frankfurt durchaus 15 Jahre dauern könne. Es mag so sein, aber gut findet das doch niemand, oder? Sie antwortete, dass bis dahin ihre Kinder, die heute gefährdet sind, erwachsen und ausgezogen sind. Also, da ist dringend eine Ent-Bürokratisierung und Beschleunigung der Verfahren geboten.

  • Ich vermute, dass der Mittelteil dort nicht mehr das ursprüngliche Aussehen hat und ursprünglich wohl eher in der Art des Karstadt-Gebäudes gestaltet war.

    Der Bau wurde 1937 als Möbel-Warenhaus eröffnet. Einen hohen Turm wie beim Karstadtbau gab es nie.
    So sah das Gebäude in San Francisco 1945 aus.

    Diverse Ähnlichkeiten sind dennoch erkennbar und zeigen, wie global die Architektur des Art Deco ist.

  • Möglichenfalls verhindert mal wieder der "Denkmalschutz" (der sich bekanntlich wenig um den Abriss Jahrhunderte alter Bauernhäuser in Westfalen oder Baden-Württemberg kümmert) das Rekonstruktionsprojekt Karstadt am Hermannplatz...

    Karstadt am Hermannplatz: Scheitert der Umbau am Denkmalschutz?

    Karstadt am Hermannplatz: Scheitert der Umbau am Denkmalschutz?
    Der Investor Signa will den Karstadt-Standort am Hermannplatz nach dem Vorbild der 20er-Jahre umbauen. Dieser umstrittene Plan scheint jetzt zu wackeln.
    berliner-abendblatt.de
  • Zitat von TAZ

    „Die denkmalschutzrechtlichen Abstimmungen mit dem beauftragten Büro zeigen, dass die Umsetzung des Neubauprojekts der Signa voraussichtlich nicht genehmigungsfähig ist“, sagte Friedrichhain-Kreuzbergs Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) der „taz“.

    Alle Räder stehen still, wenn der olle Schmidt nicht will. Man erkennt das ganze Dilemma dieser so katastrophal verwalteten Stadt. Was ich mir denke, das darf ich hier nimmermehr schreiben, aber der Zeitungsartikel schreit es ohnedies so laut zwischen den Zeilen heraus, dass sich jeder selbst sein Bild davon machen wird. Ich bewundere Signa, dass sie überhaupt noch einen Cent in diese Stadt investiert.

  • Das ist völlig absurd. Dem eigentlichen Ansinnen von Denkmalschutz wird durch die Rekonstruktion erst recht entsprochen.

    Der derzeitige Zustand ist doch überhaupt nicht denkmalwürdig. Es handelt sich eher um Materialschutz für einen richtigen Wiederaufbau.

    Im Übrigen hat Berlin diese Versager endgültig satt.

  • Alle Räder stehen still, wenn der olle Schmidt nicht will. Man erkennt das ganze Dilemma dieser so katastrophal verwalteten Stadt. Was ich mir denke, das darf ich hier nimmermehr schreiben, aber der Zeitungsartikel schreit es ohnedies so laut zwischen den Zeilen heraus, dass sich jeder selbst sein Bild davon machen wird. Ich bewundere Signa, dass sie überhaupt noch einen Cent in diese Stadt investiert.

    Moment mal...war das nicht der selbe Typ, dem man die Projektaufsicht/planung entzogen hatte, weil er schon vorher alles versucht hatte, um das Projekt zu blockieren? Ich hab doch sowas in Erinnerung... Jetzt steht er schon wieder auf dem Plan?

  • Ich hätte mal eine ganz pragmatische Frage : sollte es nicht eher an den finanziellen Schwierigkeiten der Signa-Gruppe scheitern?

    Ich meine Galeria-Insolvenz, Kündigung der Deutschen Bank und so scheinen für mich bedrohlicher als den Denkmalschutz.

  • Der Bezirk hat in dem Verfahren nichts mehr zu melden. Der Senat hat die Sache an sich gezogen. Dass der Bezirk trotzdem stänkert und Falschinfos verbreitet, ist klar. Wer - wie Florian Schmidt - auf einer heiligen Mission ist, den können keine Fakten irritieren.

    Die Frage ist, wer für diese Projekte als Bausenator künftig zuständig sein wird.

  • Danke für den Hinweis. Dann handelt es sich bei dem Herrn um eine gestörte Person, untragbar als Stadtrat.

    Wer wissentlich Fake News verbreitet, muss zwingend das Amt verlieren.

  • Keine guten Neuigkeiten siehe Artikel Berliner Zeitung (leider hinter Bezahlschranke)

    In Kürze:

    Die Kreisdelegiertenversammlung der Sozialdemokraten fasst einen Beschluss gegen Bebauungspläne für den Hermannplatz und den Kurfürstendamm.

    Für eine mögliche zukünftige Bauleitplanung an beiden Standorten sei die Vereinbarung zwischen Senat und Signa sowie Galeria Karstadt Kaufhof aus dem Jahr 2020 – offizielle Bezeichnung: Letter of Intent – „keine Grundlage mehr“.

    In dem "Letter of Intent" hatte sich Galeria Karstadt Kaufhof dazu bereit erklärt, nur zwei statt der ursprünglich vorgesehenen sechs Kaufhäuser in Berlin zu schließen. Im Gegenzug sagte der Senat zu, sich für die Baupläne Signas am Alexanderplatz, am Kudamm und am Hermannplatz einzusetzen.

    Spätestens mit der Ankündigung von Signa, knapp 50 Warenhäuser – darunter die Häuser in der Wilmersdorfer Straße und in der Müllerstraße – zu schließen und rund 5000 Beschäftigte zu entlassen, sei die Grundlage für die von Signa gewünschte Bauleitplanung durch den Senat beziehungsweise die Bezirke entfallen, heißt es in der Begründung des Beschlusses.

    Aus architektonischer Sicht finde ich das natürlich sehr schade! Aber Signa hat ziemlich überzogen und ich frage mich, ob die den Umbau überhaupt noch hätten stemmen können / wollen.

    Wenigstens bekommt der "Flo" jetzt bestimmt endlich seine bunte Schrabbelecke im und rund um den irgendwann leergezogenen Komplex, der dann noch mindestens 20 Jahre dasteht und vergammelt :sad:

    Karstadt: SPD in Friedrichshain-Kreuzberg geht auf Distanz zu Signa (berliner-zeitung.de)

  • Das wäre in der Tat sehr schade, aber Signa hat bis dato immer jedes Projekt am Ende des Tages durchgesetzt. Wenn ein Kaufhaus schließt und ein Neues (am Herrmannplatz) eröffnet, dann werden ja auch wieder Arbeitsplätze am Standort Berlin geschaffen, wenn auch natürlich weniger als auf den unrentablen Standorten in Summe, aber immerhin.

    Die Signa sitzt am Ende des Tages - wie immer - am längeren Ast. Den Grünen Querulanten wird sie locker aussitzen und so vernetzt wie die Signa Leute sind, gehe ich fix davon aus, dass wir bald wieder positive Nachrichten vom Hermannplatz lesen werden. Die Signa lässt sich durch so etwas niemals aus der Ruhe bringen - das habe ih schon bei den viel umstritteren Kaufhausprojekten in Innsbruck, Bozen oder Wien mitbekommen. Die gewinnen - warum auch immer - immer.

  • Der Machtwechsel in Berlin kam genau zum richtigen Augenblick. Grüne hatten lang blockiert, dann hatten sich ja auch einige SPD-Leute quergestellt, und so ist es sicherlich der CDU und ihrer Koalitionsgespräche und Vereinbarungen mit der SPD zu verdanken, dass das Projekt nun doch und zügig und direkt vom Senat angegangen wird.
    Und bei Kahlfeldt mache ich mir auch eher weniger Sorgen, dass man am Entwurf, der ja leider keine originalgetreue Rekonstruktion, sondern nur in "Anlehnung" an den Originalbau entsteht, zu viel herumlüschert.

    lüschern=einen anfänglich guten Entwurf bis zur Unkenntlichkeit, Banalität und Hässlichkeit verschlimmbessern.

  • Dieses Vorhaben gibt einen Punkt für den neuen Senat.

    Ein neues Kaufhaus braucht aber auch eine gute Anbindung. Deshalb sollte jetzt auch die Verkehrsverwaltung nachziehen und die Straßenbahnstrecke auf den Weg bringen. Ich möchte nicht weiterhin 2 x umsteigen, um dorthin zu gelangen, sondern direkt mit der M10 fahren können.

  • Es birgt schon eine gewisse Ironie : wenn sich die politische Perspektiven noch weiter verbessern, sammeln sich immer mehr dunkle Wolken rund um René Benko.