Berlin - Karstadt am Hermannplatz

  • Zumindest verbal ist der Kreuzberger Baustadtrat Schmidt eingeknickt, wie der Tagespiegel am 13.9. schrieb . Ob das allerdings der Königsweg zur Realisierung ist, scheint mir fraglich. Besser wäre es vermutlich gewesen, der Senat hätte die Sache an sich gezogen. Aber wie es scheint, wollte man den Koalitionspartner nicht brüskieren.
    So kann es gut sein, dass Schmidt gegenüber Signa nun auf eine Art Zermürbungstaktik umstellt und das Projekt in ausufernden "Bürgerbeteiligungen" so lange verschleppt, bis Benko endgültig das Handtuch wirft.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Wie bei Siemens mit seinen Campusplänen ist es inzwischen anscheinend schon so, dass Investoren hier nur noch weiterkommen, indem sie quasi Psychotherapeuten einsetzen, Berlinversteher, am besten geborene Berliner, so wie den wirklich klug argumentierenden Timo Herzberg. So weit ist es gekommen... :ueberkopfstreichen:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Könne wir bitte dieses Grünen-bashing lassen - man kann sich für Klimaschutz und vernünftigen Umgang mit Ressourcen einsetzen und dennoch für den Wiederaufbau guter Architektur sein - das schließt sich in keiner Weise aus.

    Ich glaube, es geht hier nicht um Kritik an Ökologie und Klimaschutz. Das politische Hauptproblem scheint mir, dass die Grünen eine gewisse Zustimmung zu ihren ökologischen Thesen mehr und mehr missbrauchen, um ihre Ideen für eine radikal andere Gesellschaft im Schlepptau einer ökologischen Wende durchsetzen wollen. Allen, die aus Umweltschutzgründen bei den Grünen ihr Kreuz gemacht haben, wird dabei fälschlicherweise unterstellt, sie unterstützten die gesamte Bandbreite grünsozialistischer Ideologie.

    Damit werden dann auch Umweltschützer, die sich zugleich für die Förderung und Rekonstruktion historischer Architektur einsetzten, von den Grünen betrogen, die ja mehrheitlich jegliche Architektur vor dem Bauhaus-Zeitalter als Symbol des Ausbeutertums von Adel, Klerus und Junkertum gleichsetzen.

    Ich finde es legitim, in diesem Forum auf derartige Widersprüche hinzuweisen.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Wie wir mittlerweile alle wissen, verfügte das erwürdige Karstadt-Warenhaus als erstes Kaufhaus Europas auch über einen eigenen U-Bahn Zugang...


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahnhof_Hermannplatz

    ...und diese Station sieht heute scheinbar immer noch so schön wie in der alten guten Zeit aus - möge diese Station hoffentlich zukünftig auch wieder mit dem dann rekonstruierten Karstadt am Hermannplatz eine Einheit bilden! Die Reko steht quasi auf guten Fundamenten ;-)!

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (15. September 2019 um 20:36)

  • Oben wie unten - Berlin war vor 1945 (besser gesagt vor 1933) nicht die schönste, nicht die bedeutendste, aber einfach die aufregendste, die geilste Stadt der Welt. Heute...ohweh.

    In dubio pro reko

  • Oben wie unten - Berlin war vor 1945 (besser gesagt vor 1933) nicht die schönste, nicht die bedeutendste, aber einfach die aufregendste, die geilste Stadt der Welt. Heute...ohweh.


    Berlin, wie haste dir verändert :crying: Der Hermannplatz ist derzeit mit einer der übelsten Schmuddelecken, ich hoffe mit dem Karstadt Neubau wird die Gegend wieder etwas aufgewertet.

  • Oben wie unten - Berlin war vor 1945 (besser gesagt vor 1933) nicht die schönste, nicht die bedeutendste, aber einfach die aufregendste, die geilste Stadt der Welt. Heute...ohweh.

    Hm, 30.000 Zuzüge 2018, das Jahr davor 60.000. Also so unaufregend und langweilig kann die Stadt ja nicht sein.

  • Ich habe ja nicht gesagt dass die Stadt heute langweilig wäre. Ich meinte damit vielmehr, dass Berlin vor dem Krieg einfach unglaublich reich war an vielfältiger Großstadtarchitektur und Urbanität. Bis heute unerreicht. Man muss nur Ansichten von Friedrichstraße oder Leipziger Straße damals und heute vergleichen, dann versteht man vielleicht meine Aussage.

    In dubio pro reko

  • Ein Artikel, der eher die Gegenseite - sprich Contra Rekonstruktion - befeuert. Hauptargumente sind die üblichen:
    Angst vor Verdrängung und Gentrifizierung, “Luxusbau” ist viel zu pompös für das Viertel, man hat doch wichtige Dinge zu tun als den “Babylon”-Flair der goldenen Zwanziger Jahre zurückzuholen. Nachlesen oder die Audiodatei anhören hier: https://www.google.de/amp/s/www.rbb2…tm/alt=amp.html

    Lg

  • Was wären das für wichtige Dinge? Findlinge gegen Falschparker auslegen z.B.?

    https://www.morgenpost.de/bezirke/friedr…tml?service=amp


    Pardon....ich mag mich eigentlich garnicht hier über Politik und Politiker äußern.....aber so einige Grüne haben einfach nur mal n gewaltigen Knall.Was ist denn das schon wieder für ein Unsinn? Für Falschparker ist das Ordnungsamt zuständig und des wird in der Regel auch bezahlt werden müssen.....Hinkelsteine gegen Parksünder - gehts noch? :gehtsnoch:

  • Können wir das Thema der Verkehrsberuhigung ausgliedern? Es sind zwar die gleichen Akteure in Kreuzberg, aber es gehört hier nicht hin.

    Ja, Kreuzberg. Der Karstadt steht formal in Kreuzberg.

  • https://www.google.ch/amp/s/amp.berl…ialog--33411208

    „Klar sei: Man werde am Hermannplatz bauen, den Standort wolle Karstadt unbedingt langfristig halten. Aber wie genau, da gebe es Spielraum: „Wie das nachher ausschaut, werden wir sehen.“

    Das wird wohl nichts mehr. Der grüne Giftzwerg kam jetzt aus seiner Schmollecke heraus, als Benko ankündigte, man wolle ja „einfach nur bauen“ und das natürlich „ergebnisoffen“. Bei so viel Nachgiebigkeit und devoter Bittstellerei lacht das grüne Herz natürlich. Schade um den schönen Bau. Aber immerhin werden diese geistig provinziellen Unterschichten-Bezirke das bekommen, was sie verdienen. Die Sorge, dass sich Fremde in ihre hässliche Umgebung verirren, dürfte damit vom Tisch sein und man darf weiterhin „unter sich“ bleiben, wie es in allen Kuhkäffern ja üblich ist.