Im Fall Trüby ist aber die Reko nur eine willkommene Krücke im breiten Kampf gegen rechts, weil nun mal (auch) Rechte damit bei einem großen Bevölkerungskreis punkten, was natürlich um jeden Preis verhindert werden muss. Würden die Rechten z.B. die römische antike Architektur erfolgreich propagieren, wäre es nicht anders. Dass es Ausnahmen gibt, ist unbestritten.
Das scheint dann wohl ein Missverständnis zu sein. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Als Verfechter modernistischen Bauens ist es für ihn sicher eine willkommene Sache, wenn er Rekonstruktionen den Stempel des Rechten aufsetzen kann. Die Krücke sind die von ihm in den Fokus gestellten rechten Räume, das eigentliche Anliegen aber die Abneigung gegen traditionelles Bauen.
Stellung gegen rechte Tendenzen in der Gesellschaft zu beziehen ist gerade jetzt und heute ein enorm wichtiges Signal für Toleranz und Menschlichkeit sowie für eine liberale Zukunft. Diesen Kampf aber ausgerechnet über die Architektur zu führen, wäre weniger klug. Rechte Räume finden sich allerorts, in der Rekonstruktion mag es sie auch geben, es ist aber nicht das Wesen der Rekonstruktion in rechten Räumen verankert zu sein, auch wenn Trüby das noch so oft wiederkäut.