Populismus-Vorwurf in der Architektur

  • @tachMarkus, sei bitte nicht beleidigt, sondern überlege, wie ich es wohl gemeint haben könnte!

    Vergessen habe ich da nichts. Zum einen, weil ... (aufgrund der in deinem vorletzten Beitrag mitgeteilten Erkenntnisse meiner Selbstzensur zum Opfer gefallen). Zum anderen, weil der Leninismus zeitlich vor den beiden anderen Ideologien beginnt.

    Dein martialischer anderer Thementitel ... (Selbstzensur). Da scheint mir deine Wortwahl nicht ganz so glücklich gewesen zu sein, weil ... (Selbstzensur). Man sollte beim Sprachgebrauch aufpassen, denn ... (Selbstzensur).

  • Wenn ich in dem von Heimdall verlinkten Text schon lese, bei der Altstadt handele es sich um einen „ideologisch umkämpften Ort“, dann kann ich nur feststellen, dass diese Kampfansage einseitig von der linken Kulturszene ausgeht. Die Altstadtbefürworter, ganz gleich aus welcher politischen Ecke, wollen keinen Kampf, deren Anliegen sind geradezu pazifistisch. Warum drängt man ihnen also einen Konflikt auf, den sie gar nicht wollen? Die neue Altstadt wurde nicht geschaffen um politisch instrumentalisiert zu werden, daran sollten sich alle halten.

    Ein Feindbild ist zwingende Bedingung insbesondere für die Existenz linker Szenen. Damit und mit dem Trick der Bündnisbildungen haben es sogar die ewig gestrigen Täter aus der Vorwende-DDR geschafft, wieder salonfähig zu werden. Es nützt nichts, dies zu negieren und die andere Wange hinzuhalten, wenn man auf die eine geschlagen wird.

  • Ich sehe in den Äußerungen von Wikos und Markus oben richtige Beobachtungen, aber nicht die richtigen Schlussfolgerungen. Die beste Taktik ist es, das Freund-Feind-Denken hinter sich zu lassen.

    Das wäre zwar wünschenswert, ist aber ohne breite Medienunterstützung völlig kontraproduktiv.

  • Ein Feindbild ist zwingende Bedingung insbesondere für die Existenz linker Szenen.

    Zum Beispiel Migranten, Lübcke und "Merkel muss weg"! Da kann man ja schon mal ein paar Leichensäcke besorgen. Ach nein, das waren ja die Rechten. Was sollen diese politischen Feindbilder hier schon wieder, die vollkommen ohne Zusammenhang in die Öffentlichkeit gestreut werden?

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Was ist denn an der Aussage von Elbegeist so falsch, Tegula?? Dass die Angriffe auf Rekonstruktionsprojekte seit Jahren in erster Linie aus dem linken, angeblich politisch progressiven Lager kommen ist doch wohl nun wirklich keine Neuigkeit, oder? Und dass ein unbedeutender Sesseltheoretiker namens Trüby durch seine unsäglichen Nazi-Tiraden gegen die Frankfurter Altstadt eine bundesweite Bekanntheit bekommen hat, ist ebenso wenig überraschend. Im Sinne von Elbegeist lässt sich feststellen: Das Feindbild "Rekonstruktion" ist tatsächlich zwingende Bedingung für die "Existenz gewisser linker Szenen".

  • Jetzt hört mir doch mal auf mit diesem politischen Schubladendenken - wenn jemand Rekonstruktionsbefürworter als Nazis beschimpft, sollte erst einmal nach pathologischen Ursachen gesucht werden und nicht zwingend nach politischen - jedoch weiß ich nicht ob hier einer der Foristen vom Fach ist um ein solches Störungsbild genau beurteilen zu können.
    Menschen welche sich in ein solches Muster hineinsteigern, benötigen meines Erachtens nach in erster Linie fachärztliche Hilfe anstatt politische Eskapaden.

  • Ich glaube nicht dass man Trüby und seiner Brüder im Geiste verstehen kann, wenn man sie schlicht als "pathologisch" bezeichnet. Wer die Trübys dieses Landes verstehen und letztlich entlarven will muss deren politisch-ideologischen Hintergrund hinterfragen und thematisieren. Und von derlei Analysen ist dieser Strang übrigens voll.

  • Glaube ich nicht. Von solchen Diskussionen lebt ein Forum, und bei diesem Thema muss diskutiert und widersprochen werden. Die Frage ist nur, ob das öffentlich stattfinden muss, aber Auerbachs Keller, wo dieser Strang gut aufgehoben wäre, würde ja geschlossen.

    In dubio pro reko

  • @Bismarck# die Ursache in politischen Landschaften zu suchen, hieße das Pferd von hinten aufzäumen. Vielmehr ist es doch so, daß sich Menschen aufgrund ihres Gemüts - und Geisteszustandes politische Nischen suchen wo sie sich verstanden und heimisch fühlen. Die Ursache hierfür sind (oftmals unbegründete) Ängste, welche sich bis hin zu Phobien und Hysterie steigern können. Hierbei entwickelt der Mensch ein "Verteidigungs" bzw, Abwehrverhalten was sich in Haß und Vernichtungswillen steigert. Hier will ich mal ein einfaches Beispiel geben; mutmaßliche Tierquäler welche Hunde vergiften, tun so etwas in der Regel nicht aus reinem Sadismus heraus, sondern weil sie sich derart darin reingesteigert haben, daß ihn jeder Hund was böses will - gäbe es eine demokratich zugelassene politische Landschaft welche die sinnlose Tötung von Wirbeltieren zumindest tolertirt, wären die wohl dort zu finden.

    Für gewisse Modernisten ist wohl unser Verein so etwas wie ein Rudel bissiger Hunde, welche zähnefletschend jeden Fleck unserer traditionellen Baukultur verteidigen und auch im Ernstfall bereit sind, empfindlich zuzubeißen :biggrin:

  • Für gewisse Modernisten ist wohl unser Verein so etwas wie ein Rudel bissiger Hunde, welche zähnefletschend jeden Fleck unserer traditionellen Baukultur verteidigen und auch im Ernstfall bereit sind, empfindlich zuzubeißen

    Das müsste dann aber wirklich als pathologisch bezeichnet werden, wenn dem so wäre. :lachentuerkis: Zumindest gegenwärtig.

    Ein kleiner Verein, der Widerspruch zu einem Milieu wagt, das sämtliche Hochschulen geistig besetzt hält, den BdA dominiert, die Bauverwaltung in der Regel auf seiner Seite weiß, die Presse zur Not positiv gestimmt sieht, sich mit Preisen nur so überhäuft und dessen Erzeugnisse sicherlich 90% des Bauvolumens ästhetisch prägen. Und dieser Verein soll als "Rudel bissiger Hunde" wahrgenommen werden?

    Wegen einer Handvoll Rekonstruktionen, die sich über Jahre hinziehen? Und wegen etwas Kritik in diesem Forum?
    Es dürfte eher die Angst des Elefanten vor der Mücke sein, oder? :zwinkern:

  • Jetzt hört mir doch mal auf mit diesem politischen Schubladendenken - wenn jemand Rekonstruktionsbefürworter als Nazis beschimpft, sollte erst einmal nach pathologischen Ursachen gesucht werden und nicht zwingend nach politischen - jedoch weiß ich nicht ob hier einer der Foristen vom Fach ist um ein solches Störungsbild genau beurteilen zu können.
    Menschen welche sich in ein solches Muster hineinsteigern, benötigen meines Erachtens nach in erster Linie fachärztliche Hilfe anstatt politische Eskapaden.

    Nur pathologische Ursachen wären zu kurz gesprungen. Trüby steht in einer langen Reihe von Gleichgesinnten, die den vermeintlichen rechten Feind auf unterschiedlichste Art erkennen, enttarnen und packen wollen. Ob über die Sprache, die Stellung zum Gender-Problem, oder eben über ihre Vorliebe zur Reko. Ihre gemeinsame Triebkraft ist der Hass, den sie aber mit den radikalen Rechten teilen. Hinzu kommt aber in der linken Szene die kommunistische Triebkraft Neid! Kurios: in Politischen Wörterbüchern der DDR war dieser Begriff nicht zu finden!
    Was hat das nun mit uns zu tun? Hier in Dessau wurden gerade (frei "nach Trüby") rund 13000 ehrliche, aufrechte Bürger als Rechte geoutet, weil sie für die Reko gestimmt haben. Einen größeren Keil kann man wohl kaum in die Bevölkerung treiben. Leider enthalten die Gesetze keine Bestimmungen zur Unterbindung.

  • Trüby steht in einer langen Reihe von Gleichgesinnten, die den vermeintlichen rechten Feind auf unterschiedlichste Art erkennen, enttarnen und packen wollen.

    Eben - und das ist schon irgendwie pathologisch....man sieht und mutmaßt das Böse an jeder Stelle.

  • Liebe Forumskollegen,

    bitte schreibt doch nicht dauernd solche unausgegorenen Beiträge über die vermeintlichen Beweggründe politisch Agierender, Straftaten im Straßenverkehr durch Anbringen von Aufklebern auf Verkehrsschildern oder den Krankheitswert von Meinungsäußerungen.

    Wie soll denn dieses Forum ernst genommen werden, wenn hier ständig zu allen möglichen Themen Thesen aufgestellt werden, die nichts zu einer Diskussion beitragen, außer dass sie erkennen lassen, dass sich derjenige der sie äußert niemals eingehend mit dem betreffenden Thema beschäftigt hat. Das Meiste ist doch einfach nur so daher gesagt, ohne dass es eine empirische/rechtliche Grundlage hat.

    Mit solchen Beiträgen bringt man doch dann auch die hier wirklich fundierten Äußerungen zu Fragen der Stadtbildgestaltung in Misskredit. Mit den Thesen eines Trüby kann man sich doch inhaltlich auseinandersetzen, ohne ständig (nicht fundiert plausibel gemachte) Mutmaßungen darüber aufzustellen, warum welcher Akteur, welche Meinung zu irgendeinem Thema vertritt. Auch wenn andere das auch so machen, ist dies doch kein Grund es ebenso zu tun.

    Man muss auch nicht über jeden Aufkleber, den wer weis wer (ja wahrscheinlich aus dem "linken Spektrum") irgendwo hin klebt, ewig ereifern. Das wertet solche Aktionen doch nur unnötig auf.

    Zum Schluss noch: OberstMadig. Deine Versuche in hitzigen Diskussionen vermittelnd einzugreifen bewundere ich wirklich sehr. Aber bei manchen Äußerungen wäre weniger mehr.

  • Das sehe ich im Prinzip ähnlich, "Andreas". Ich bin auch gegen aufgeregte Aufwertungen jeder voraussehbaren Kleinäußerung einer bestimmten Klientel, sondern für eine inhaltliche Auseinandersetzung, wo das relevant ist.

    Dennoch kann man natürlich bestimmte politische Beweggründe nicht leugnen. Denn schließlich äußern sich ja auch bestimmte Protagonisten politisch-ideologisch. Nicht nur in Potsdam beim Thema Fachhochschule und Garnisonkirche, sondern auch an anderer Stelle.

    Bezüglich des Krankheitswertes von Meinungsäußerungen bin ich bei Dir. Mein letztes Posting drückt das mit etwas anderen Worten aus.
    Wobei ich allerdings bleibe, ist für mich ein narzisstisches Element beim Aufgreifen bestimmter Terminologien und Positionierungen. Dazu verleitet der aktuell tonangebende politische Diskurs einfach zu sehr. Eigentlich unbedeutene Personen erhalten Bedeutung, indem sie sich als Akteure auf einem angesagten politischen Parkett anbieten. Das ist so, wie ein Bekannter aus der Kunstszene mir mal sagte: "Willst du einen Filmpreis, musst du eben am besten einen Film zur NS-Zeit drehen." :zwinkern:

  • Dennoch kann man natürlich bestimmte politische Beweggründe nicht leugnen. Denn schließlich äußern sich ja auch bestimmte Protagonisten politisch-ideologisch. Nicht nur in Potsdam beim Thema Fachhochschule und Garnisonkirche, sondern auch an anderer Stelle.

    Natürlich spielen auch bei Stellungnahmen zu bestimmten Projekten politische Beweggründe eine Rolle. Das ist ja im Grundsatz auch erstmal legitim. Es mag ja auch Gruppen oder Personen geben, die eine bestimmte Rekonstruktion aus politischen Gründen befürworten und nicht das Stadtbild im Blick haben. Mir geht's in erster Linie auch darum, dass vermeintliche politische Beweggründe nicht nur einfach behauptet (wie die Linken machen das immer so weil...), sondern im Einzelfall an Hand von Belegen auch nachgewiesen werden. Der Bau der Garnisonkirche in Potsdam ist da sicher ein zutreffendes Beispiel.

    Was ich aber in Abrede stellen, ist die Vereinfachung dass eher konservativ denkende Menschen ein Stadtbild in unserem Sinne und andere eines mit Rasterfassaden befürworten. Dass dem nicht so ist zeigt, worauf ich schon mehrfach hingewiesen habe, der Blick auf die in diesem Forum ja vielfach zu sehenden Einzelfälle. Das aus Gründen der Gewinnorientierung Altbauten abgerissen werden ist sicher kein unbedingt linkes Phänomen und der Spruch vom "Schandfleck" der weg muss, ist in allen politischen Lagern zu finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (4. September 2019 um 14:50)

  • Natürlich spielen auch bei Stellungnahmen zu bestimmten Projekten politische Beweggründe eine Rolle. Das ist ja im Grundsatz auch erstmal legitim. Es mag ja auch Gruppen oder Personen geben, die eine bestimmte Rekonstruktion aus politischen Gründen befürworten und nicht das Stadtbild im Blick haben. Mir geht's in erster Linie auch darum, dass vermeintliche politische Beweggründe nicht nur einfach behauptet (wie die Linken machen das immer so weil...), sondern im Einzelfall an Hand von Belegen auch nachgewiesen werden. Der Bau der Garnisonkirche in Potsdam ist da sicher ein zutreffende Beispiel.
    Was ich aber in Abrede stellen, ist die Vereinfachung dass eher konservativ denkende Menschen ein Stadtbild in unserem Sinne und andere eines mit Rasterfassaden befürworten. Dass dem nicht so ist zeigt, worauf ich schon mehrfach hingewiesen habe, der Blick auf die in diesem Forum ja vielfach zu sehenden Einzelfälle. Das aus Gründen der Gewinnorientierung Altbauten abgerissen werden ist sicher kein unbedingt linkes Phänomen und der Spruch vom "Schandfleck" der weg muss, ist in allen politischen Lagern zu finden.

    Im Fall Trüby ist aber die Reko nur eine willkommene Krücke im breiten Kampf gegen rechts, weil nun mal (auch) Rechte damit bei einem großen Bevölkerungskreis punkten, was natürlich um jeden Preis verhindert werden muss. Würden die Rechten z.B. die römische antike Architektur erfolgreich propagieren, wäre es nicht anders. Dass es Ausnahmen gibt, ist unbestritten.

  • Was ich aber in Abrede stellen, ist die Vereinfachung dass eher konservativ denkende Menschen ein Stadtbild in unserem Sinne und andere eines mit Rasterfassaden befürworten. Dass dem nicht so ist zeigt, worauf ich schon mehrfach hingewiesen habe, der Blick auf die in diesem Forum ja vielfach zu sehenden Einzelfälle. Das aus Gründen der Gewinnorientierung Altbauten abgerissen werden ist sicher kein unbedingt linkes Phänomen und der Spruch vom "Schandfleck" der weg muss, ist in allen politischen Lagern zu finden.

    Jein. Aber die Frage ist natürlich interessant.

    Wenn man das auf parteipolitische Präferenzen bezieht, hast du völlig recht. Es mag AfD-Anhänger geben (und es gibt solche, mit denen ich schon aneinander geraten bin), die z.B. Rekonstruktionen a la Berliner Schloss als Steuergeldverschwendung und übertriebenen Luxus brandmarken. Und es gibt Anhänger von "Grünen" und Linken, die eine Rekonstruktion oder den Erhalt eines historischen Gebäudes begrüßen. Das ist völlig richtig.

    Ich sehe das Ganze aber auf einer anderen Ebene. Wir sind in der Regel so wenig "nur rechts" und "nur links" wie z.B. "nur männlich" oder "nur weiblich".

    Ich will damit sagen, ich bin garantiert kein Gender-Ideologe, aber ich erkenne an, auch als Mann bestimmte Elemente/Denkmuster in mir zu tragen, die "weiblich" sind. Bei einem befreundeten Pärchen meint die Frau immer zu mir, dass "wir beide geschmacklich voll auf einer Linie" sind, während ihr Mann/mein Kumpel nur mit dem Kopf schüttelt, da er sich eher für die kühle Technik begeistert. Meine Ex-Freundin war im Bereich Wohnungseinrichtung zum Beispiel weit nüchterner und weniger verspielt als ich. Auch in manchen anderen Dingen, denke ich bisweilen weiblich, während es Frauen in meinem Bekanntenkreis gibt, die in bestimmten Dingen männliche Züge haben. Das soll, wie gesagt, überhaupt nicht die Geschlechterunterschiede leugnen, sondern nur aussagen, dass wir nicht "100% rein" sind.

    So ist das auch mit dem Politischen. Ich selbst habe mich immer als "rechts" verortet und wurde auch so von anderen wahrgenommen. Wobei das überhaupt nichts mit diesen liberal-kapitalistischen Wachstumsfetischisten zu tun hat, die "Schandflecke" für die Rendite wegräumen wollen. In meinem Alltagsleben bin ich aber eigentlich einem Linken weit näher. In jüngeren Jahren zeigte sich das unter anderem auch, dass ich mit konservativen Frauen noch nie etwas anfangen konnte, während mich Frauen aus der linken Szene (auch der etwas härteren) bisweilen als einen der ihren und als attraktiv wahrgenommen haben (vielleicht weil bei mir doch irgendetwas anders war, als bei den sonstigen "linken" Männern, die sie kannten; z.B. meine andere Ausdrucksweise, meine anderen Umgangsformen usw.). Das führte dann später zu Diskussionen, als klar wurde, dass ich gar kein "Linker" bin. Aber, selbst heute gibt es manchmal Abende, an denen ich wie ein Linker argumentiere.

    Um zum Thema zu kommen. Ich selbst finde schon, dass der Einsatz für Rekonstruktionen, für traditionelle Architektur und für den Erhalt von historischen Bauten "rechts" ist.
    a. Denn dieses Engagement ist auf eine positiv bewertete Vergangenheit ausgerichtet, die man in die Gegenwart zurückholen möchte (Rekonstruktion).
    b. Sie setzt sich für die Orientierung an der Überlieferung der Vorväter ein (Traditionelle Architektur).
    c. Sie hat einen konservativen, bewahrenden Zug (Denkmalschutz).
    Und oft verbindet sich das mit einem positiven Bild von Heimat und Vaterland. (Verortung) Sie ist verwurzelt mit Herkunft, Vergangenheit und Ort.

    Die Linke ist hingegen traditionell auf die lichte Zukunft ausgerichtet. Die Vergangenheit ist ihr ein Gräuel, ein Hort von Unfreiheit, Knechtschaft, Dünkel, Schuld. Der Linke sucht sein Heil in der totalen Emanzipation, in der die Fesseln der Vergangenheit völlig abgestreift werden. Er sucht ein Ende der Geschichte durch die Rückkehr zu einer "Urgesellschaft" ohne Eigentum und ohne nicht-altruistische menschliche Triebe. Er sucht die Auflösung aller Dinge, in der sich irgendwann der Mensch in frei bewegliche Moleküle auflöst. In der der Mensch seine feste menschlich-biologische Struktur zugunsten völliger Freiheit des Geistes zerstört.
    Die Linke basiert eigentlich auf dem Denken einer religiösen Sekte mit Kommune-Ideen und spiritueller Selbstauflösung (auch wenn die meisten den Begriff Spiritualität von sich weisen würden). Aus diesem Grund muss ein "reinrassiger Linker" Rekonstruktionen oder den sentimentalen Erhalt von Baudenkmalen eigentlich ablehnen, weil das nur Fesseln auf dem Weg in die komplette Emanzipation, den völligen Umbau der Welt, die Umwertung aller alten Werte, die komplette Auflösung von allem sind.

    Ich weiß nicht, ob ich richtig verstanden werde. Für mich ist Reko und Stadtbild "rechts". Aber, sie können genauso von "Linken" vertreten werden. Ebenso wie "Rechte" wahre modernistische Stadtbild-Zerstörer sein können. Nur Fanatiker sind "ideologisch 100%-ig" (oder versuchen es zumindest zu sein). Ein Linker hat eben auch "rechte" Elemente. Und ein Rechter kann eben zu Teilen auch "links" sein.

  • Ich weiß nicht, ob ich richtig verstanden werde. Für mich ist Reko und Stadtbild "rechts". Aber, sie können genauso von "Linken" vertreten werden. Nur Fanatiker sind "ideologisch 100%-ig" (oder versuchen es zumindest zu sein). Ein Linker hat eben auch "rechte" Elemente. Und ein Rechter kann eben zu Teilen auch "links" sein.

    Reko und altes Stadtbild sind zweifelsfrei konservativ. Und gegenüber dem, gut dargestellten, extrem linken "Masterplan", der zwangsweise ins Chaos führen und deshalb grundsätzlich abgelehnt werden muss, bewahrt das Konservative etwas, welches Linksaußen den Bürgern nicht gönnt: Gemütlichkeit im Leben, also auch im Stadtbild. Ein typisch deutsches Problem? Nicht umsonst gibt es außer dem ähnlichen "hyggelig" in anderen Sprachen nichts Äquivalentes. Franzosen und Engländer übernahmen das deutsche Wort.
    Das Gegenteil von gemütlich ist übrigens Bauhausstil. Und die Einwohner Dessaus lehnen diesen von der politischen Linken geförderten Stil mehrheitlich ab.