Populismus-Vorwurf in der Architektur

  • Und, wer hat denn damit angefangen, die "Welt in Gut und Böse" einzuteilen? Plötzlich sind offenbar jene Rekonstruktionsfreunde, die Kritik üben, schuld, weil ihnen wohl "ohne scharfes Feindbild fast jeglicher Lebensinhalt" fehle. Der eigentliche Täter aber wird zum lieben Kerl gemacht, mit dem man nur etwas reden müsse, dem man zuzuhören habe, worauf er vielleicht gnädigerweise zu schnurren anfängt und ein wenig gnädiger wird. Diejenigen, die sich wehren, werden hingegen zu Tätern gestempelt. Da kann sich einer wirklich einen lachen.

    Wie von mir schon oft bemerkt, benötigt der Normalbürger kein Feindbild. Feindbilder sind aber zwingend für Extrembürger am linken und rechten Rand. Ich komme noch mal auf die Information zurück, dass "reine ungetrübte Freude nicht mehr politisch korrekt" sei. In unserem Fall würde dies bedeuten, dass man den Einwohnern und Besuchern von Städten keine ungetrübte Freude an schönen Stadtbildern gönnt. Dies lenke von den wahren sozialen Problemen ab, um deren Lösung rund um die Uhr gekämpft werden müsse. Und dieser Kampf müsse auch ununterbrochen in Altstädten geführt werden. Während die "normale" Linke an dieser Stelle erst einmal aufhört, setzt Linksaußen unter Anlehnung an stalinistische Ideologie noch den Hass-Aspekt dazu. Und der darf nicht ohne Widerspruch hin genommen werden. Wohin Appeasement-Politik führen kann, wissen wir aus der unmittelbaren Geschichte. Wenn also hier Linkssympathisanten für Appeasement werben, dann sollte man ihnen genau auf die Finger sehen, wie das gemeint ist.

    Appeasement-Politik? :kopfschuetteln: Bitte nicht übertreiben! Franka (Moderation)

  • Ich rede auch überhaupt nicht davon, dass man nun irgendeinen persönlichen Hass gegen Trüby hegen sollte.

    Wenn ich jemandem unterstelle, mich "auf übelste Weise zu beschimpfen", ist das für mich schon einer der höchsten Stufen der Eskalation (wenn der Vorwurf denn zutreffen würde). Das hat mit hartem, aber sachlichem Diskurs nichts mehr viel gemein. Und es hilft in der Sache nicht weiter. Trüby ist nicht derjenige, der Entscheidungen über Rekonstruktionen in Dessau (gerade aktuell) oder sonstwo trifft. Das beste, was man machen kann, ist, seinen Thesen entgegen zu treten. Weniger gut ist, mit Unterstellungen einen persönlichen Kleinkrieg abzufeuern. Das gilt auch dann, wenn diese Person unsere Überzeugungen in ein schlechtes Bild gerückt hat. Denn das tun wir mit unserer Kritik an Beton- und Glasarchitektur auch täglich. Und dabei nennen wir sogar direkt Namen!

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Ich möchte es so ausdrücken: Ich versuche dabei zu unterschieden zwischen Menschen, deren Ansichten existenziell in mein Leben eingreifen bzw. mich persönlich angreifen und Menschen, die lediglich diskussionswürdige Ansichten äußern. Trüby tut Letzteres. Wir tun uns wirklich keinen Gefallen damit, unsere unterschiedlichen Überzeugungen auf eine persönliche Ebene zu ziehen.

    Du meinst also, dass die mediengestützte Ansicht, Rekoanhänger wären Rechte, nicht von persönlichem Nachteil wäre? Bei der nächsten Diskussionsrunde sind wir also nicht von vorn herein ausgegrenzt? Oder gibt es schon ein Abzeichen: Ich bin für reko, aber kein Rechter?

  • Was soll also damit bezweckt werden, wenn wir uns darauf einlassen, Schönheit zu politisieren oder gar persönlich und beleidigend zu reagieren? Hilft uns das irgendwie, dieses Spielchen mitzumachen, uns provozieren zu lassen? Das wollen "die" doch nur. Und "ihr" tappt immer wieder schön treudoof (sorry, is so!) rein in diese Falle. Immer und immer wieder. :rolleyes:

    Auch Du vernachlässigst, dass uns die Freude über Schönheit offensichtlich nicht mehr gegönnt wird.

  • Du meinst also, dass die mediengestützte Ansicht, Rekoanhänger wären Rechte, nicht von persönlichem Nachteil wäre?

    Bei diesem Satz tun sich für mich gleich mehrere Fragen auf. Was soll mediengestütz heißen? Wenn sich Medien für eine Ansicht interessieren und sie abdrucken, hat jeder hier das Recht seine Ansichten in den Medien zu veröffentlichen. Daran ist nichts Verwerfliches.

    Rekoanhänger wären also grundsätzlich Rechte? Trüby schreibt dazu:

    Zitat

    Natürlich ist nicht jede Rekonstruktion rechts motiviert.

    Warum fühlst du dich also als Rechter angesprochen? Ich tue es jedenfalls nicht. Das wäre dann auch der Treppenwitz an der Geschichte.

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    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Wer sowohl Rekobefürworter als auch Modernisten in irgendeine politische Ecke zu drängen versucht, hat da irgendwas nicht verstanden. Ich denke zum Beispiel an die Hausbesetzerszene - das waren Linksextremisten und doch haben sie es geschafft Häuser vor der AbrissBirne zu bewahren. Ebenso Rechtsextremisten welche aus ihren "Hauptquartier " (bsp. Berlin Lichtenberg) einfach nicht raus zu kriegen waren.
    Auf der anderen Seite haben sowohl konservative so wie auch progressive Kräfte Abriss und Neubauten abgesegnet.

    Es ist also völlig irreführend hier politisch irgend etwas einordnen zu wollen - schauen wir uns doch nur mal unseren Verein an - hier ist wohl so ziemlich jede politische Richtung vertreten und doch mit einem und dem selben Ziel.

    Selten gibt es Vereine welche politisch bunter nicht sein könnten ( ausser die Kirche vielleicht ) und in sofern sind wir politisch unabhängig und sollten über irgendeinen Schmarrn irgendwelcher modernistischen "Philosophen " einfach nur müde grinsen können anstatt sich über derartigen Quatsch aufzuregen. :P

  • Bei diesem Satz tun sich für mich gleich mehrere Fragen auf. Was soll mediengestütz heißen? Wenn sich Medien für eine Ansicht interessieren und sie abdrucken, hat jeder hier das Recht seine Ansichten in den Medien zu veröffentlichen. Daran ist nichts Verwerfliches.
    Rekoanhänger wären also grundsätzlich Rechte? Trüby schreibt dazu:

    Warum fühlst du dich also als Rechter angesprochen? Ich tue es jedenfalls nicht. Das wäre dann auch der Treppenwitz an der Geschichte.

    Ich bin weder Professor noch habe ich Zugang zu renommierten Fachzeitschriften. Und von solchen Veröffentlichungen bleibt immer etwas hängen. Die konkreten Vorwürfe Trübys hatte ich hier schon eingestellt. Sie blieben nicht stehen und ich möchte sie deshalb nicht wiederholen.

  • Wer sowohl Rekobefürworter als auch Modernisten in irgendeine politische Ecke zu drängen versucht, hat da irgendwas nicht verstanden. Ich denke zum Beispiel an die Hausbesetzerszene - das waren Linksextremisten und doch haben sie es geschafft Häuser vor der AbrissBirne zu bewahren. Ebenso Rechtsextremisten welche aus ihren "Hauptquartier " (bsp. Berlin Lichtenberg) einfach nicht raus zu kriegen waren.
    Auf der anderen Seite haben sowohl konservative so wie auch progressive Kräfte Abriss und Neubauten abgesegnet.

    Es ist also völlig irreführend hier politisch irgend etwas einordnen zu wollen - schauen wir uns doch nur mal unseren Verein an - hier ist wohl so ziemlich jede politische Richtung vertreten und doch mit einem und dem selben Ziel.

    Selten gibt es Vereine welche politisch bunter nicht sein könnten ( ausser die Kirche vielleicht ) und in sofern sind wir politisch unabhängig und sollten über irgendeinen Schmarrn irgendwelcher modernistischen "Philosophen " einfach nur müde grinsen können anstatt sich über derartigen Quatsch aufzuregen. :P

    Man muss unterscheiden zwischen lokalen Objekten, wo oft quer durch alle politischen Richtungen Übereinstimmung besteht, und grundsätzlichen Vorhaben, die die große Politik tangieren.

  • Ich bin weder Professor noch habe ich Zugang zu renommierten Fachzeitschriften.

    Und nun? Heißt das, dass andere dann in den Medien ihre Ansicht auch nicht publizieren dürfen? Ich verstehe dieses Argument nicht.

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  • Vielleicht kenne ich nur nicht alle seine Verlautbarungen, aber hat Trüby jemals jemanden von uns namentlich oder den Verein oder das Forum beschimpft?

    Bewusst ohne diese Frage konkret zu beantworten, dennoch eine kurze Antwort.

    Plumpes Beleidigen hat T. gar nicht nötig. Dazu sitzt er in einer viel zu sicheren Position, und gerade durch die Selbstinszenierung als scheinbar rein faktenorienterter Wissenschaftler (Zitat T. über T.: "Als Wissenschaftler bin ich es gewohnt, über Fakten zu sprechen. Und die liegen offen zutage") kann er qua scheinbar fachlicher Autorität sich viel besser in Medien reproduzieren, als durch plumpe Beleidigungen (für die er auch kein Podium erhalten würde).

    Wer aber in der heutigen Situation Leute des "Rechtsradikalismus", des "Geschichtsrevisionismus" und "Antisemitismus" bezichtigt, weiß ganz genau, was er tut. Er will nicht nur eine Meinung bzw. Position beziehen, sondern will das Gegenüber beruflich und sozial schädigen. Auch als Abschreckung gegenüber Anderen, die womöglich ähnlich handeln würden, es nun aber besser unterlassen. Dessen ist sich so jemand ganz bewusst.

    Aktuell hat er sich Hans Kollhoff wegen es Jahre alten kleinen Bodenreliefs mit einem Zitat Ezra Pounds herausgesucht. Trüby unterstellt Kollhoff daraufhin durch die Blume in der "Zeit", Antisemit zu sein.

    Zitat:
    "Ich halte Maaks Inschutznahme von Kollhoff für erschreckend, zumal er uns `Diffamierung´ vorwarf. Und Kollhoffs Argumentation halte ich für nicht haltbar. Er ist ja kein naiver Architekt. Er weiß sehr genau, was er tut, und er weiß mehr über Pound als ein durchschnittlicher Literaturwissenschaftler. Er tut dies alles aus der Perspektive eines Connaisseurs. Es ist einfach kontrafaktisch, wenn er behauptet, das Wort `Usura´ habe keine antisemitische Konnotation."
    Das sagt um eine kleine Ecke hinweg gedacht übersetzt: Kollhoff ist Antisemit und weiß genau, was er tut.

    Da wird das Lebenswerk eines Menschen auf eine lapidare Floskel reduziert. Denn solche Aussagen bleiben hängen und werden dann, z.B. via Wikipedia, rasch verbreitet. Nun ist Kollhoff aber mittlerweile 75, und insofern sind für ihn die finanziellen Folgen überschaubar. Wäre er aber 45 und noch auf einen Beruf angewiesen, könnte ein solches Urteil der Todesstoß sein. Er würde fortan keine Aufträge mehr erhalten, könnte als Busfahrer anzufangen versuchen.

    Das sind also Disziplinierungsmittel. Ich bin aber auch der festen Meinung, dass jemand wie T. als Überzeugungstäter handelt. Nach dem Motto: "Ich sage die Wahrheit, es trifft die Richtigen." Eine übrigens heute wieder weit verbreitete Haltung. Solche Leute gab es übrigens in jedem System des 20. Jahrhunderts, mit unterschiedlichen Floskeln, die der sozialen Isolierung Andersdenkender dienen sollten. Mal war einer "entartet" und "Judenfreund", mal war einer "bourgeois". Spitzfindige haben vielleicht bereits damals gesagt: "Darin sehe ich keine Beleidigung." Heute wird eben mit anderen Begriffen der geistige Raum gesäubert.

    Mehrfach und wiederholt hat T. in solcher Weise Personen namentlich genannt. Soviel zur obigen Frage. Und diese sind ja auch nur pars pro toto dieses Prinzips. Denn qua moralischem Richteramt zeigt er an, dass er jeden damit treffen kann, den er sich dafür aussucht. Heute den, morgen Dich.

  • @Königsbau entweder Du hast meinen letzten Beitrag nicht gelesen oder ein wenig missverstanden ^^

    Quer durch alle politischen Richtungen , können die verschiedenen Meinungen bezüglich Reko ja oder nein, nicht sein. Bei uns ist das gottlob umgekehrt, da ist es völlig unnötig sich mit politischer Meinungsverschiedenheit gegenseitig zu zerhacken - damit täten wir nur den Modernisten einen Gefallen. 8)

  • Dein Beitrag hat nur einen Schönheitsfehler: Hunde standen noch nie im Verdacht, ein besonderes politisches Statement zu sein (eher ein individuelles). Architektur und Städtebau hingegen war immer auch ein Statement der Mächtigen, Reichen und Lenker. Architektur an sich ist also (auch) politisch. Schönheit ist jedoch darüber wie gesagt mE erhaben, denn sie ist universell und kann vom Kontext der Errichter durchaus getrennt betrachtet und geschätzt werden.

    Da dieser Aspekt für die Validität des von Suebicus durchgeführten Gedankenexperiments nicht relevant ist, ist auch dieser Gegeneinwand irrelevant. Das ist so ungefähr, als würde man auf die Aussage: "Bienen und Spatzen haben gemeinsam, dass sie beide fliegen können." antworten: "Das ist falsch, denn Bienen sind Insekten und Spatzen nicht!"

  • Bei diesem Satz tun sich für mich gleich mehrere Fragen auf. Was soll mediengestütz heißen? Wenn sich Medien für eine Ansicht interessieren und sie abdrucken, hat jeder hier das Recht seine Ansichten in den Medien zu veröffentlichen. Daran ist nichts Verwerfliches.
    Rekoanhänger wären also grundsätzlich Rechte? Trüby schreibt dazu:

    Warum fühlst du dich also als Rechter angesprochen? Ich tue es jedenfalls nicht. Das wäre dann auch der Treppenwitz an der Geschichte.

    Die Argumentation finde ich nun gar nicht stichhaltig. Trübys These ist doch gerade, dass der Gedanke der Rekonstruktion selbst im Kern reaktionär und "rechts" ist und genau dagegen wendet sich doch die Kritik von Heimdall, Elbegeist, East Clintwood, Suebicus etc.

    Nehmen wir mal an, jemand, nennen wir ihn Möby, würde behaupten, dass die Grundgedanken der Öko- und Umweltschutzbewegung ihrem Wesen nach demokratiefeindlich wären (bevor jemand jetzt damit ankommt: das ist nicht meine Meinung, es handelt sich um ein Gedankenexperiment, zu dessen Zweck wir einmal annehmen, jemand würde das behaupten). Möby gesteht aber zu, dass die Motivation einiger GRÜNER sich in der betreffenden Partei zu engagieren, nicht aus einer Feindschaft zur Demokratie resultiert.

    Daraufhin versuchen führende Politiker der GRÜNEN die absurde Behauptung Möbys zu widerlegen, die Grundgedanken der Ökobewegung seien ihrem Wesen nach demokratiefeindlich ... und dann kommst du und argumentierst entsprechend der Logik deines Arguments von oben:

    "Möby hat doch zugestanden, dass es einige GRÜNE gibt, die sich nicht aus Demokratiefeindschaft für den Umweltschutz einsetzen. Wenn du also zu widerlegen versuchst, dass die Grundgedanken der Ökobewegung ihrem Wesen nach antidemokratisch seien, dann liegt das offenbar daran, dass du einer von diesen Demokratiefeinden bist."

    Merkst du, auf welchen merkwürdigen Prämissen dein Argument beruht?

  • Es wurde hier viel Richtiges gesagt. Tragisch finde ich nur, dass und wie hier von manchen stellvertretend für Trüby debattiert wird und man sich die Voraussetzungen seiner primitiven Thesen unbewusst zu eigen macht. Nicht aus Überzeugung, sondern aus der Sorge heraus, dass er mitliest. Anders lässt es sich nicht mehr erklären, wie hier einerseits verzweifelt versucht wird, die ‚Komplexität‘ von Trübys Charakter (der anscheinend keiner von uns gerecht werden kann) und die „Finessen“ seiner Argumentation herauszuschälen. Andererseits Trübys „Thesen“ 1:1 zu bestätigen, dadurch, dass wir uns hier gegenseitig das Wort „rechts“ um die Ohren hauen und es -ganz im Sinne Trübys- als Schimpfwort bzw irrationalen „Fluch“ verwenden und seine dumpfen Meinungsbeiträge zu scharfen Analysen und feinsinnigen Aphorismen verklären, die einer „Exegese“ bedürfen.

    Er warf eine heisse Kartoffel in den Raum und alles was manchen hier einfällt, ist, sie unter Panikattacken und Schweißausbrüchen einander hin und her zu schicken. Ohne den Urheber (zumindest in kritischer Weise) erwähnen zu dürfen, der hier nicht als Zwietracht säender Giftmischer, sondern als Ehrfurcht gebietende Autorität und ausgewogener Gesprächspartner zu behandeln ist, mit dem man es sich ja nicht verscherzen dürfe. „Er hat auch niemanden beleidigt“ sagen manche und schauen während sie so sprechen devot zu Trüby „hinauf“, als ob sie sich dafür ein Lob erhoffen. Ein Lob, das übrigens nie kommen wird. Es sei denn als Leckerli, damit wir schön mit dem Schwänzchen wedeln- und er sich daraufhin erneut an seiner Macht berauschen kann, mit der er uns zu kurzweiligen kunstvollen Dressurstückchen verleitet hat. Womöglich werden Trübys Ergüsse und die Intention dahinter hier tatsächlich nicht als böswillige Beleidigung empfunden (mitunter vielleicht sogar als Kompliment, weil ein großer Geist wie Trüby auch auf feinsinnigsten Wegen in eine Beleidigung noch ein Kompliment stecken kann, das nur darauf wartet von uns ausgepackt zu werden), sondern als nüchterne Analyse. Wenn wir bereits so weit gekommen sind, können wir die gesamte Rekobewegung auch alleine begraben.

    Am Ende wird diese Angst dann als gewitzte „Taktik“ verkauft, letztlich nur, um sich vor sich selbst für so viel Feigheit nicht schämen zu müssen. Diese Form von Taktik gab es in der Vergangenheit übrigens zuhauf- und in den allermeisten Fällen waren es nicht die „Taktiker“, die durch dieses Verhalten gestärkt rausgingen, sondern ihre Autoritäten. Bei repressiven Fürsten kann ich dieses Verhalten ein Stück weit nachvollziehen, aber nicht bei einer Luftnummer wie Trüby.

    Falls er übrigens wirklich mitliest, müsste er wohl bereits vor einigen Tagen notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert worden sein, da sein Zwerchfell die Lektüre einfach nicht mehr verkraftete.. Ich verabschiede mich mal aus dieser Diskussion, weil ich nicht dazu bereit bin, mich an diesem Geschenk für einen der radikalsten Rekogegner zu beteiligen. Er ist eine solche in Apologien abdriftende Diskussion einfach nicht wert.

  • @Philon

    Ich muss mich argumentativ geschlagen geben. Dein Vergleich greift.

    Allerdings:

    und genau dagegen wendet sich doch die Kritik von Heimdall, Elbegeist, East Clintwood, Suebicus etc.

    Die genannten User gehen mit Trübys Kritik höchst unterschiedlich um. Ich habe unter Heimdalls letzte Post sogar ein Like gesetzt, weil mir seine differenzierte Betrachtungsweise gefallen hat, auch wenn ich nicht mit jedem Punkt überein stimme. Wir müssen hier endlich damit beginnen, uns mit Trübys Argumenten und nicht mit seiner Person auseinander zu setzen. Ich kann überhaupt nicht damit anfangen, sich persönlich beleidigt zu fühlen, weil jemand etwas schlecht macht, wovon ich überzeugt bin. Es sei denn, die Person meint explizit mich und meine Aktivitäten und hat sich mich als Zielscheibe ausgesucht. Das kann ich so aber nicht aus seinen Texten herauslesen.

    Zudem: Trübys Thesen sind akademischer Natur. Er hat noch kein Rekonstruktionsprojekt verhindert und versucht es auch nicht aktiv, zumindest nicht, dass es mir bekannt wäre. Der Verein bzw. deren Mitglieder hier aber waren maßgebend an Rekonstruktionsprojekten beteiligt. Das zeigt doch bereits, wie wir damit umzugehen haben. Nicht, indem wir ein Feindbild aufbauen und damit der Sache mehr Bedeutung geben, als sie hat.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Trüby ist reiner Theoretiker, ich würde sogar soweit gehen ihn in die Richtung "Bausoziologie" einzuordnen. Ich persönlich kann mit solch verschwurbelten Zeugs nix anfangen.
    Unsere Aufmerksamkeit sollte allerdings eher den ausführenden "Baulöwen" gelten, welche anstelle altehrwürdiger Architektur langweilige und häßliche Käsekasterl hinsetzen - das sind unsere tatsächlichen Gegner und nicht irgendwelche Theoretiker welche irgendeinen Mist schreiben der eh keinen interessiert.

  • Ich kann überhaupt nicht damit anfangen, sich persönlich beleidigt zu fühlen, weil jemand etwas schlecht macht, wovon ich überzeugt bin. Es sei denn, die Person meint explizit mich und meine Aktivitäten und hat sich mich als Zielscheibe ausgesucht. Das kann ich so aber nicht aus seinen Texten herauslesen.

    Ich bewundere Deine stoische Haltung, aber ich kann sie auch nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht liegt es an meiner Jugend... Noch ein kurzes Gedankenexperiment (weil diese hier derzeitig solche Hochkonjuktur habe): Sagen wir einmal, eine Person a mag eine Sache b. Nun kommt ein Herr c (der vielleicht aus Stuttgart stammt, man weiß es nicht...) und meint, jeder der Gefallen findet an Sache b sei ein (Schimpfwort einfügen). Würdest du dich in der Haut von a nicht beleidigt fühlen? Ich weiß, es ist zugespitzt, aber im Endeffekt ist die Lage, wie hier schon herausgearbeitet wurde, eine ähnliche. Das Damoklesschwert des trübyschen Zorns droht über jedem Reko-Befürworter. (Und ja, ich weiß, dass wir uns hier den Modernisten gegenüber manchmal recht ähnlich verhalten, das beruht aber auf Gegenseitigkeit und tut in der Diskussion nix zur Sache)

    Trotzdem: Es sollte nun keinen irrationalen, sinnlosen Hass gegen Herrn Trüby geben (genau das möchte er haben). Stattdessen muss man sachlich bleiben und seinen Vorwürfen mit Argumenten begegnen. Das trübe Wasser verlangt nach Klarheit.

  • Eines hat Trüby jedenfalls wirklich geschafft: Die Selbstzerfleischung der Reko-Freunde.

    Geht dem Mann doch nicht so auf den Leim und gebt jetzt mal a Ruh!

  • Ich bewundere Deine stoische Haltung

    Wenn man sich nicht so leicht beleidigt fühlt, dann würde ich das eher als Gelassenheit interpretieren.

    Sagen wir einmal, eine Person a mag eine Sache b. Nun kommt ein Herr c (der vielleicht aus Stuttgart stammt, man weiß es nicht...) und meint, jeder der Gefallen findet an Sache b sei ein (Schimpfwort einfügen). Würdest du dich in der Haut von a nicht beleidigt fühlen?

    Vielleicht liegt es daran, dass ich genau das nicht bei Trüby herausgelesen habe.

    Ich weiß, es ist zugespitzt

    Und genau diese Zuspitzung mache ich nicht mit, weil sie das in seine Worte hinein intepretiert, was man für sein Feindbild braucht.

    Es sollte nun keinen irrationalen, sinnlosen Hass gegen Herrn Trüby geben (genau das möchte er haben).

    Auch das ist eine freie Unterstellung. Er möchte Hass gegen sich provozieren? Lassen wir doch bitte mal die Kirche im Dorf.

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  • @tegula Er möchte zumindest provozieren und fordert harten Widerspruch heraus. Das, was beim durchschnittlichen Zeit-Leser von seinen Thesen haften bleibt, ist: „Nazis wollen Rekonstruktionen. Jeder, der das anders sieht, macht sich verdächtig, selbst einer zu sein.“ Natürlich antwortet man auf eine solche Zuspitzung ebenfalls zugespitzt. Wenn er Sichtweisen äußern würde, die zumindest minimale Anknüpfungspunkte für uns zulassen würden, ginge ich ja mit dir mit. Wenn er sagen würde, dass er grundsätzlich moderne Architektur bevorzugt, wäre seine Haltung für mich zwar nicht nachvollziehbar, aber verständlich. Ich würde sagen, der Mann hat keinen Geschmack- und damit hätte es sich. Er schätzt Altstädte aber sehr wohl. Und das ist das perfide an seinen ganzen Äußerungen: es geht ihm nicht um Stadtbilder oder Ästhetik, sondern um politische Bestrafung.

    Ich persönlich mag solche Menschen nicht, die über den Umweg der Architektur persönliche politische Ziele durchsetzen möchten bzw jene der ‚Anderen‘ verhindern möchten. Menschen, die keine rationalen Gründe wie Finanzierung, Geschmacksfragen oder sozialen Nutzen ins Feld führen (die man ablehnen, aber verstehen kann), sondern Hass auf die eigene Vergangenheit und Misstrauen gegenüber Bürgern, die Schönheit bevorzugen, säen und die deutsche Geschichte auf Hitler reduzieren wollen und sie letztlich für ihre niederen Zwecke instrumentalisieren (er nutzt das Dritte Reich wie einen Schutzschild, der ihn in Deutschland relativ unangreifbar macht: das weiß er und es zeigt, dass er Widerspruch nicht zulassen möchte). Menschen, die mit Schlagworten arbeiten und eine ohnehin hysterische Debatte mit alarmistischen Kampfbegriffen auf ein neues Eskalationsniveau bringen wollen. Menschen, die in Ermangelung von Argumenten in den Modus des moralischen Anklägers übergehen müssen. Menschen, die sich den Anschein geben, wissenschaftlich zu arbeiten, während sie letztlich nur ihren Hass ‚intellektuell‘ untermauern möchten- und dafür sogar eine „Studienreise“ quer durch Europa unternehmen, während das Ergebnis ihrer „Forschungen“ bereits von Anfang an feststeht. Solche Menschen würde ich in der Tat als meine Feinde, oder milder gesagt: Gegner, sehen.

    Sobald es um Architekturfragen geht, ist er weder Modernist, noch Wissenschaftler, sondern ein politischer Agitator, der eine persönliche Agenda abarbeitet. Warum es so ist, weiß ich nicht, dazu müsste man seine Biografie genauer kennen oder Einblick in psychiatrische Gutachten (sofern vorhanden) bekommen. Ich kann nicht sagen, weswegen er seinem Land und dessen Kultur so feindselig gegenübersteht und welche Kränkungen dieser Wut zugrundeliegen. Nur dass es so ist, kann man glaube ich mit gutem Gewissen sagen.