Und, wer hat denn damit angefangen, die "Welt in Gut und Böse" einzuteilen? Plötzlich sind offenbar jene Rekonstruktionsfreunde, die Kritik üben, schuld, weil ihnen wohl "ohne scharfes Feindbild fast jeglicher Lebensinhalt" fehle. Der eigentliche Täter aber wird zum lieben Kerl gemacht, mit dem man nur etwas reden müsse, dem man zuzuhören habe, worauf er vielleicht gnädigerweise zu schnurren anfängt und ein wenig gnädiger wird. Diejenigen, die sich wehren, werden hingegen zu Tätern gestempelt. Da kann sich einer wirklich einen lachen.
Wie von mir schon oft bemerkt, benötigt der Normalbürger kein Feindbild. Feindbilder sind aber zwingend für Extrembürger am linken und rechten Rand. Ich komme noch mal auf die Information zurück, dass "reine ungetrübte Freude nicht mehr politisch korrekt" sei. In unserem Fall würde dies bedeuten, dass man den Einwohnern und Besuchern von Städten keine ungetrübte Freude an schönen Stadtbildern gönnt. Dies lenke von den wahren sozialen Problemen ab, um deren Lösung rund um die Uhr gekämpft werden müsse. Und dieser Kampf müsse auch ununterbrochen in Altstädten geführt werden. Während die "normale" Linke an dieser Stelle erst einmal aufhört, setzt Linksaußen unter Anlehnung an stalinistische Ideologie noch den Hass-Aspekt dazu. Und der darf nicht ohne Widerspruch hin genommen werden. Wohin Appeasement-Politik führen kann, wissen wir aus der unmittelbaren Geschichte. Wenn also hier Linkssympathisanten für Appeasement werben, dann sollte man ihnen genau auf die Finger sehen, wie das gemeint ist.
Appeasement-Politik? Bitte nicht übertreiben! Franka (Moderation)