Ist schon lustig. Da sitzt jemand auf wohldotiertem Professoren-Posten, hat ein ganzes Netzwerk an Sympathisanten in ebensolchen Positionen hinter sich, ist bestens in der Medienszene vernetzt, bekommt ständig gefällige Interviews ermöglicht, in denen er sich vor großem Publikum selbst darstellen kann. Teilt mit der gröbsten Keule aus, ohne dass diejenigen, die er bewusst brandmarkt und sozial schädigt, unter den derzeitigen Machtverhältnissen die Möglichkeit hätten, auch nur auf ansatzweise ähnlicher Augenhöhe antworten zu können.
Und was fällt einigen Forums-Diskutanten dazu ein? Sie bauen die Person noch weiter als großen Geist und "wichtigen" Gesprächspartner auf, dem man zuzuhören habe, dem man Podien bieten solle. Er könne ja mal "entsprechend befragt werden", schreibt der Eine. Damit sein in Rekonstruktionsanhänger-Kreisen wohl zu negatives Bild "anders gerückt" werden könne. Man könne ihn "ja mal anhören", meint der Andere, denn vielleicht "weiss er mehr als wir".
Wäre ich er, würde ich herzlich lachen. "Du willst mich anhören?", würde ich fragen. "Das kannst Du haben. Morgen im `Spiegel´, übermorgen in den `Tagesthemen´."
Stockholm-Syndrom? Die Selbstvermarktungs-Strategie scheint jedenfalls positive Früchte zu tragen.