Abstimmung "Gebäude des Jahres" 2018

  • Welcher Bau soll "Gebäude des Jahres" 2018 werden? 89

    1. Goldene Waage (Frankfurt am Main) (47) 53%
    2. Braubachstraße 27 (Frankfurt am Main) (15) 17%
    3. Braubachstraße 29 (Frankfurt am Main) (8) 9%
    4. Zu den drei Römern (Frankfurt am Main) (19) 21%

    Liebe Foristen, verehrte Architekturfreunde,

    es ist uns wieder einmal eine große Ehre, hiermit die Abstimmung zum "Gebäude des Jahres" 2018 zu eröffnen. Jeder von Euch hat eine Stimme, die ihr innerhalb des Abstimmungszeitraums, der bis zum 15. November 2018 geht, auch noch verändern könnt. Die in der Umfrage zur Auswahl stehenden Gebäude wurden aus Euren Nominierungen ausgewählt. Die Reihenfolge der Auswahlmöglichkeiten in der Umfrage ist willkürlich. Man merkt, hier sind viele Freunde der teilrekonstruierten Altstadt. Es gibt nur Kandidaten von dort :)

    Es stehen im Einzelnen zur Auswahl:

    1) Die Goldene Waage

    2) Die Braubachstraße 27

    3) Die Braubachstraße 29

    4) Zu den drei Römern


    Ein Klick darauf führt Euch zur Baubeschreibung. Der Sieger der Abstimmung wird benachrichtigt und von einer Delegation unseres Vereins besucht. Er erhält neben einer Urkunde auch eine gravierte Plakette überreicht.

    Dann mal fröhliches Abstimmen!

    Mit besten Grüßen,
    Euer Vorstand

  • Ja, diese Diskussion haben wir auch intern geführt. Momentan ist dies für uns aber noch kein Thema, da sich der Preis erst einmal ausreichend profilieren soll. Daher wird es zunächst bei einem bleiben. In Zukunft jedoch werden wir die Trennung vornehmen, wie von Euch vorgeschlagen. Es werden aber sicher noch ein paar Jahre bis dahin vergehen. Ursache ist weiterhin auch der Aufwand. Eine Delegation des Vereins kommt aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen, die Plakette muss hergestellt werden, etc. Dies geschieht jeweils auf eigene Kosten. Das zweimal, womöglich an entfernteren Standorten, ist derzeit nicht zu leisten.

  • @'Wissen.de

    Vielleicht sollten im Aufruf zur Wahl des Gebäudes seitens der Zuständigen im Verein das zukünftig konsequenterweise gleich auch so formuliert werden, wenn an Rekonstruktionen eher nicht gedacht ist, bevor Vorschläge eingereicht werden und nicht erst kurz oder nach Ablauf der Vorschlagsfrist. Etwas verwirrend das ganze Prozedere...

  • Ich weiß gerade nicht, was du meinst, Wissen.de.

    Wir hatten nicht vor, eine Beschränkung auf Neuentwürfe einzuführen, geschweige dass diese bereits jetzt vorliegt. Wir haben transparent kommuniziert, wie die Abstimmung vorgeht. Weitere Beschränkungen gibt es nicht. Wir haben ja die Entwürfe zur Abstimmung gestellt, die Ihr nominiert habt. Wir haben einzig geprüft, ob diese in diesem Jahr fertiggestellt wurden, was jedoch bei allen Einreichungen der Fall war.

  • Ja. Verstehe das jetzt auch nicht. Letzte Woche sollte es definitiv keine Rekonstruktion sein. Jetzt doch. Und dann kann man sich eine Abstimmung sowieso schenken weil die Goldene Waage sowieso gewinnt .

    APH - am Puls der Zeit

  • @Moderator

    Das stimmt so nicht. Es wurde klar gesagt dass man keine Rekonstruktionen sondern klassische Neubauten mit dem Preis auszeichnen will.
    Aber egal. Der Sieger steht ja somit eh schon fest.

    APH - am Puls der Zeit

  • So wie ich das verstanden habe, werden neue klassische Bauten zwar bevorzugt, allerdings auch Rekonstruktionen zugelassen. Das macht es natürlich in der Abstimmung nicht gerade leicht. Da wird eine hochwertige Rekonstruktion immer gewinnen. Selbst gegen sehr sehr gute neue klassische Bauten.

    Ich fänd es allerdings auch besser, wenn es nächstes Jahr entweder zwei Auszeichnungen oder nur noch eine für neue klassische Bauten als analoge deutsche Variante zum internationalen Driehaus-Architekturpreis gibt.

  • Ich habe mehrfach dafür plädiert, eher keine Rekonstruktionen zur Abstimmung zuzulassen, nicht nur, weil rekonstruierte Bauten jedem Neubau den Rang ablaufen würden, sondern auch, weil es unseren Verein in der Öffentlichkeit leicht in ein einseitiges Licht bringt. Ich wiederhole, dass es nicht um die Konkurrenz zwischen Rekonstruktion und vorbildlichem Neubau gehen darf; vielmehr stellen Rekonstruktionen eine Art Stadtreparatur dar, die nicht als Schöpfung unserer Zeit missinterpretiert werden darf. Ich meine desweiteren, dass es auch keine besondere Auszeichnung für für Rekonstruktionen geben sollte, da denkmalpflegerisch verlässliche Rekonstruktionen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollten und es ja nicht darum geht, einen mittelalterlichen oder barocken Baumeister zu prämieren.

    Ich bin daher nicht damit einverstanden, dass die Moderation diese Auswahl ins Forum gestellt hat. Ich plädiere als Vorstandsmitglied dafür, noch weitere Nominationen abzuwarten und dann alle Vorschläge erneut zur Abstimmung vorzulegen.

  • Hallo zusammen,

    vielleicht kann ich etwas Licht ins Dunkel der aktuellen Diskussion bringen. Ich will es jedenfalls versuchen. Wir haben im Vorstand bewusst viele Aufgaben in thematische Ressorts gebündelt, die jeweils ein Vorstand vertritt. Bspw. hat Philoikodomos das Ressorts Fachpublikationen inne.
    Hintergrund ist, dass dadurch der Abstimmungsaufwand bei Menschen, die jeweils mehrere hundert Kilometer auseinander wohnen, beherrschbar bleibt und der Verein durch diese Struktur deutlich effektiver wird.

    Bastian Weikum hat als erweiterter Vorstand das Gebäude des Jahres 2018 unter seinen Fittichen und führt das Prozedere im Sinne der letzen Jahre weiter, mit dem Vereinsfokus auf Denkmalschutz, Rekonstruktionen und klassisch traditionelle Architektur.
    Das sich bei der Abstimmung eine Rekonstruktion automatisch durchsetzt, entspricht nicht der Realität. Die Forumsmitglieder haben da ein sehr feines Händchen. Dafür genügt ein Blick in die Abstimmung des letzten Jahres. Dort hat sich Eisenzahn 1 gegenüber der hochwertigen Rekonstruktion des Dinglinger Hauses in Dresden durchgesetzt.

    Und ich kann auch nur davor warnen Rekonstruktionen als selbstverständlich anzusehen und nicht für auszeichnungswürdig zu befinden. Ich hatte das Glück sowohl in Dresden als auch jetzt in Frankfurt zu einer Zeit zu leben, in der Rekonstruktionen erstritten wurden. Und das meine ich genauso. Ich habe es hautnah erlebt, wie sich die GHND und Pro Altstadt in jahrelanger Arbeit aufgerieben haben, damit wir die Rekonstruktionen jetzt haben.

    Wenn es nach Anderen bspw. Herrn Mäckler gegangen wäre, dann hätten wir jetzt im Dom Römer Areal wesentlich mehr traditionelle oder auch nicht so traditionelle Architektur als Neuschöpfung.
    Ich glaube dann hätten wir hier eine andere Diskussion und die ginge sicherlich nicht in die Richtung, wie toll es ist so viele tradtionelle Neuschöpfungen dieses Jahr zur Auswahl zu haben.

    Den Preis in Zukunft in zwei aufzuspalten ist eine Überlegung. Ich denke wir haben für die Zukunft noch Potenzial und das ist doch schön. In dem Sinne freue ich mich auf den Verlauf der weiteren Abstimmung!

  • (...) Ich fänd es allerdings auch besser, wenn es nächstes Jahr entweder zwei Auszeichnungen oder nur noch eine für neue klassische Bauten als analoge deutsche Variante zum internationalen Driehaus-Architekturpreis gibt.

    Bei einer Auszeichnung nur für Rekonstruktionen, könnte es aber irgendwann knapp werden. Oder man geht wirklich davon aus, daß künftig jedes Jahr mehrere Rekonstruktionen fertiggestellt werden, zwischen denen man auswählen kann. Das wäre ideal.

  • Also wenn sich in Zukunft ein Preiskomitee bilden möchte, um Herrn Weikum zu unterstützen, würde ich das sehr beglückwünschen, denn es muss auch alles finanziert und organisiert werden.
    Mein Vorschlag wäre es, den Preis noch öffentlichkeitswirksamer zu gestalten und wenn sich die Verleihung richtig etabliert hat, ist es durchaus möglich den Preis in unterschiedliche Kategorien zu unterteilen.

    Kommt doch alle das nächste Mal zur Preisverleihung mit und macht Euch euer eigenes Bild.

    Beauty matters!

  • Meine bescheidene Meinung dazu: Ich tu mich schwer Rekonstruktionen mit einem Preis zu versehen. Vielleicht wenn es darum geht wie gut sie an das Original heranreichen. Aber aus technischer, ästhetischer und auch politischer Sicht sind in meinen Augen alle Rekonstruktionsprojekte preiswürdig, und wenn man jetzt ein rekonstruiertes Bürgerhaus mit einem rekonstruierten Kirchturm oder Schloss vergleichen soll, dann fällt es mir schwer, nachvollziehbar und objektiv zu bleiben. Ist das größte Projekt das Beste, oder das vom Original her älteste, oder das was politisch am schwierigsten erkämpft wurde? Oder das was mölichst nah om Original ist? Wobei man dann schon in eine Grauzone abdriftet.

    Bei neuen Entwürfen dagegen ist die Sache viel einfacher zu beantworten, diese persönliche Entscheidung, die man als Auswählender treffen kann orientiert sich sehr nah am Ziel von Stadtbild Deutschland, lebenswerte und attraktive Städte zu bauen. Zwar ist das glücklicherweise derzeit von zahlreichen Rekonstruktionsbemühungen geprägt, aber Architektur ist mehr als das, es werden auch Orte bebaut, an denen vorher nichts Rekonstruktionswürdiges stand. Trotzdem und gerade deshalb sollte Stadtbild Deutschland diese Projekte würdigen, das hat mit Eisenzahn 1 letztes Jahr gut funktioniert.

    Die aktuelle Auswahl ist für mich also schwierig: Wenn ich mein Kreuz bei einem neuen Entwurf mache hat das eine hohe Signalwirkung an Planer und Architekten, sich Gedanken über die Passung ihrer Entwürfe in den Bestand zu machen. Aber gleichzeitig könnten die dann sagen, dass Rekos wohl doch nicht alle toll finden. Und das möchte ich keinesfalls damit ausdrücken. Mache ich mein Kreuz bei der Reko, heisst es "war ja klar, Rekos gewinnen bei diesem Verein eh immer", und der Preis verliert womöglich an Bedeutung.

    Daher halte ich mich wohl bei dieser Abstimmung zurück. Ich bin auch für eine 2-Preis-Lösung, oder dafür Rekos auf andere Weise zu würdigen, dann könnte man z.B. auch alle Rekos würdigen ohne sie gegeneinander antreten zu lassen. Wichtig wäre es für mich den Geschmack der Architektenschaft wieder auf Spur zu bringen, auch abseits von Rekos an historischen Orten Schönes zu bauen.

  • Die Spannbreite in der qualitativen Ausführung von Rekonstruktionen ist allerdings immens. Wenn weiterhin Rekonstruktionen ausgezeichnet werden sollten, dann sollte das auf dem Hintergrund eines klaren und differenzierten Kriterienkatalogs geschehen, der definiert, was eine exzellente Rekonstruktion bringen muss, um als eine solche zu gelten. Also ausgehend von historischer Genauigkeit, der materialgerechten, qualitätvollen Bauausführung, bis hin zur nachhaltigen Verwendung bestimmter Baumaterialien sollten das die minimalen Eckpunkte dieses Bewertungsmaßstabes sein.
    Wir kennen ja die himmelweiten Unterschiede zwischen WDS-Fassaden in Dresden mit gestauchten Stockwerken, über die Verwendung von innen gedämmten Ziegeln und damit traditionelleren Putzfassaden bis hin zur Qualitätssteigerung an einzelnen Häusern der neuen Frankfurter Altstadtbeispiele!
    Rekonstruktionen auf Grundlage des Grades ihrer diesem Katalog entsprechenden Ausführung zu prämieren könnte eine Animation zur Qualitätssteigerung in der Ausführung werden. Ein Bewußtsein hierfür zu bilden durch Verleihung des Preises unter gleichzeitiger Herausstellung der Beweggründe wären ein Schritt in diese Richtung und könnte nach wie vor den Zielen des Vereins entsprechen. Überdies könnte das zur Abgrenzung und Unterscheidung zum Kampfwort "Disneyland" beitragen. Was unterscheidet eine wahrhaftige Rekonstruktion von den Bauten der Vergnügungsparks?
    (Die Themenparks boomen ja gerade in Südbaden extrem, siehe hier: https://www.europapark.de/de/infos/neuhe…des-europa-park

  • Wenn wir eine Rekonstruktion wählen, prämieren wir den Mut der politisch Verantwortlichen, die Rekonstruktion zugelassen zu haben, das Engagement der Bürger, sie durchgesetzt zu haben, die Bereitschaft des Bauherrn, den Mehraufwand gegenüber einem reinen Neubau zu bezahlen, und gegebenenfalls die Fähigkeit der Handwerker, historische Bautechniken neu erlernt zu haben.
    Wenn wir einen Neubau wählen, prämieren wir die Bereitschaft des Architekten, sich auf traditionelles Bauen einzulassen und seine Fähigkeit, eine entsprechende Formensprache entwickelt zu haben.
    Beides halte ich für wichtig, doch sehe ich in der Entwicklung einer neuen Architektursprache, die sich gut in den historischen Kontext einfügt, das größere Desiderat. Auch können wir in diesem Punkt, andere sagten es schon, innovativer wirken. Daher gilt mein Votum der Braubachstraße 27, obwohl ich mich an sich an der Goldenen Waage mehr ergötze.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Wenn man es mal aus der Sicht eines Außenstehenden betrachtet,... Ist es nicht irgendwie witzlos, wenn ein Verein, der für Rekonstruktionsbestrebungen bekannt ist, eine Rekonstruktion als Bauwerk des Jahres auszeichnet? Dann könnte der Preis auch "Rekonstruktion des Jahres" heißen.

    Es ist unrealistisch, daß unsere Städte in Zukunft mit unzähligen rekonstruierten Häusern zugebaut werden. Dann schon eher mit neuen Häusern in ansehnlich traditioneller Formensprache. Und dafür sollte, in meinen Augen, auch dieser Preis verliehen werden. Um zu verdeutlichen, welche Art von Neubauten wir uns wünschen.