Der Gubener Ostfriedhof
- Grabmonumente als Rohmaterial für den Fortgang der Rekonstruktion der Warschauer Altstadt -
Meine Wenigkeit ist aus diversen Gründen auf der Suche nach Zeugnissen der deutschen Sepulkralkultur vom ehemaligen, 1869 eröffneten Gubener Ostfriedhof. Der heute im polnischen Gubin, östlich der Neiße, gelegene Gottesacker, war die größte Begräbnisstätte vor Ort. Viele der zahlreich ortsansässigen Hut- und Tuchmacherfamilien hatten dort ihre Erbbegräbnisse. Nach meinen Informationen wurden die alten deutschen Liegezeiten von den polnischen Behörden korrekt beachtet und daher erst nach Ablauf von dreißig Jahren eine Auflassung der Gräber verfügt. Nicht wenige der aus hochwertigem Stein bestehenden Grabmonumente sollen danach, also ab Mitte der 1970er Jahre zum weiteren Wiederaufbau der historischen Innenstadt von Warschau verwendet worden sein. Wer also über Bildmaterial des Friedhofs aus der Vorkriegszeit verfügt, fühle sich bitte ganz frei, dieses hier einzustellen, Ideal wäre auch ein historischer Plan mit Grabfeld-Nummern. Ziel dieses Themenstranges ist es, das alte Aussehen des Ostfriedhofs so weit wie möglich zu rekonstruieren und damit der Perle der Niederlausitz einen Teil ihrer Geschichte zurückzugeben.
Abbildung 01
Luftbild von Guben mit markierter Lage von Ostfriedhof, Stadtkirche und Bahnhof.
Abbildung 02
Ausschnitt aus einem Historischer Stadtplan, welcher das Gebiet rund um den Ostfriedhof zeigt.
Abbildung 03
Das Krematorium, 1924 auf dem Friedhof erbaut, war eines der ersten in der Provinz Brandenburg.
Abbildung 04
Das Krematorium wurde gegen Ende des Kriegs vollkommen zerstört.
Abbildung 05
Innenansicht der Trauerhalle im Krematorium.
Abbildung 06
Das historische Grab des Gubener Oberbürgermeisters Paul Bollmann (Ehrengrab von 1914).
Abbildung 07
Zustand einiger Großgrabanlagen kurz vor der Auflassung in den 1970er Jahren.
Abbildung 08
Heutiger Westeingang des Friedhofs.
Abbildung 09
Zweisprachiger Gedenkstein für alle deutschen Toten auf dem Friedhof.
Abbildungen 10 – 21
Fotos der letzten, auf dem Friedhof verbliebenen deutschen Grabsteine, die in einer Art 'Lapidarium' an der Innenseite der Friedhofsmauer in der Nähe des Westeingangs zusammenfassend aufgestellt sind.