Man hat mir privatim übrigens letztens sehr schöne Entwürfe der TU fürs Terrassenufer zw. Carola und Sachsenplatz gezeigt. Das könnte toll werden (dürfen leider nicht publiziert werden).
Ich nehme an, dabei geht es um die Studie von Prof. Manuel Bäumler, die heute in den DNN in Grundzügen vorgestellt wurde. Darin enthalten seien 4 unterschiedliche Ansätze (jeweils Zitate aus dem Artikel):
- "Forum an der Elbe"
- "Fortführung des räumlichen Charakters des Altstadtensembles jenseits der Carolabrücke"
- "[Neues] Gebäudeensemble um einen öffentlichen Hof integriert die Hotelscheibe"
- "bis zum Sachsenplatz sind Wohnungen, Gewerbe und Sonderbauten wie Schulen und Kindertagesstätten konzipiert"
- "Stadtachse"
- "alte Marschallstraße zwischen Güntzplatz und Ring wieder auferstehen [lassen] [...] einschließlich
maßstäblicher Plätze" - "Hotel [wird] in die Baumassen eingebunden"
- "alte Marschallstraße zwischen Güntzplatz und Ring wieder auferstehen [lassen] [...] einschließlich
- "Platzabfolge"
- "mehrere Plätze in den Baufeldern angelegt"
- "Hochhausscheibe [erhält] einen baulichen Kontext"
- "Uferpromenade"
- "repräsentativer Uferprospekt mit Promenade und doppelgeschossigen Kolonnadenreihen [...] mit
einer Terrassierung hin zum Elbufer" - "kleine Stadtterrassen zwischen den Gebäuden [bieten] Ausblicke auf den Elbraum"
- "Am Brückenkopf könnten kleinteilige Gebäude entstehen, zum Beispiel das Venezianische Haus"
- "repräsentativer Uferprospekt mit Promenade und doppelgeschossigen Kolonnadenreihen [...] mit
Ein Satz (bzw. zwei) von Prof. Bäumler, den (bzw. die) ich nur unterstreichen kann:
Gute Architektur kann schlechten Städtebau nicht heilen. Gute städtebauliche Lösungen dürfen nicht von der Qualität der Einzelarchitekturen abhängig sein
[...]
Wir sollten also weg von den Einzelobjekten in die Fläche gehen und klären, wo unter einer übergeordneten städtebaulichen und freiraumplanerischen Idee gebaut werden soll und wo öffentlicher Raum entsteht.
Der Stadtgrundriss ist die Voraussetzung für positive Entwicklung. Die ehemalige Marschallstraße ist ein wichtiger Teil, jedoch sollten meiner Ansicht nach langfristig auch die anderen umliegenden alten Straßen wiederhergestellt werden: Elbberg, Ziegelstraße, Steinstraße - erstere beide aufgrund ihrer historischen Bedeutung, letztere als sinnvoller Baustein einer guten Quartierstruktur, die durch die heutige Steinstraße verunmöglicht wird.
Zwar sind einzelne Bauwerke und die Architektur letztlich der Schlüssel für die ästhetische Wirkung, aber eine rahmende Planung würde Planungssicherheit schaffen und wäre ein Versprechen, ein sinnvolles Konzept auch durchzuführen. Herrn Wießners Initiative ist es letztlich zu verdanken, dass die wichtige Diskussion um die Pirnaische Vorstadt wieder begonnen hat.
Torsten Kulke von der GHND lässt sich mit einer Präferenz für die Wiedererstehung der Marschallstraße zitieren, u.a. weil dadurch eine zweite Verkehrsachse neben dem Terrassenufer entstünde, welches damit zukünftig verkehrsberuhigt werden könnte.
Mit der Wiederherstellung des historischen Stadtgrundrisses erscheint mir das 2. Konzept "Stadtachse" - ohne die ganze Studie zu kennen - als einzige sinnvolle Variante, ggf. unter Einbeziehung des 4. Konzepts einer Uferpromenade, die aber allenfalls die einseitige Wiederbebauung des Terrassenufers beinhalten sollte, um dem Stadtteil eine sichtbare Kante an der Elbe zugeben. Die beiden anderen Konzepte erscheinen mir zu isoliert, zu wenig historisch fundiert und würden der Pirnaischen Vorstadt völlig unnötig eine neue Identität überstülpen, anstatt ihr ursprüngliches Erscheinungsbild wieder herauszuarbeiten.