Dresden - die Pirnaische Vorstadt

  • Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass die Semper Synagoge eher daneben stand. Zumindest habe ich das einmal irgendwo gelesen. Mit der derzeitigen Synagoge spricht man sicher keinen Gläubigen an, zumindest nicht emotional, aber vielleicht war das auch der Gedanke dahinter. Man müsste, so wie bei der Frauenkirche ein echtes Zeichen setzen und durch eine Reko würde sich auch her vielleicht wieder eine gößere Gemeinde einfinden, die dort gut und gerne hingehen würde. Meiner Meinung nach ist die Rückkehr der alten Synagoge nur eine Frage der Zeit. Nur befürchte ich, dass es, wenn es endlich so weit wäre, alle nach Israel ausgewandert sind.

  • Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass die Semper Synagoge eher daneben stand. Zumindest habe ich das einmal irgendwo gelesen. Mit der derzeitigen Synagoge spricht man sicher keinen Gläubigen an, zumindest nicht emotional, aber vielleicht war das auch der Gedanke dahinter. Man müsste, so wie bei der Frauenkirche ein echtes Zeichen setzen und durch eine Reko würde sich auch her vielleicht wieder eine gößere Gemeinde einfinden, die dort gut und gerne hingehen würde. Meiner Meinung nach ist die Rückkehr der alten Synagoge nur eine Frage der Zeit. Nur befürchte ich, dass es, wenn es endlich so weit wäre, alle nach Israel ausgewandert sind.


    Stimmt, ich denke auch dass echte gläubige Juden mit diesem Gebäude nur wenig anfangen können. Selbst Libeskind, der ja selber Jude ist, hat diesen Bau kritisiert. Er sprach nur wenig Worte darüber im Interview vor vielen Jahren, es kam aber deutlich rüber dass er den Bau nicht leiden kann. Er sagte, es sähe eher aus wie eine Bücherei.

    Also wenn selbst Juden das Jüdische Gotteshaus ablehnen - zumal ein Modernist wie Libeskind - dann ist das kein gutes Zeichen ... :schockiert::thumbdown:

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Auf eine Bücherei wäre ich nicht gekommen, eher Gefängnis. Aber es gibt durchaus Ähnlichkeiten zur SLUB, da hat er schon recht.

  • Danke, dann gibt es wenigstens einen Grund mehr, den jetzigen Bunker endlich einmal durch die Semper Synagoge zu ersetzen, sofern sich dann hoffentlich Juden in Deutschland noch sicher und wohl fühlen können. Vielleicht aber wäre es eine Chance, dass Juden aus dem für sie mittlerweile doch sehr gefährlichen Westdeutschland, sich besser in den sichereren Osten bewegen. So unrealistisch finde ich das nicht.

  • endlich einmal

    Die Synagoge wurde erst 2001 erbaut. Es besteht keinerlei Grund zu der Annahme, dass sie in absehbarer Zeit abgerissen wird. Mit Sicherheitsempfindungen hat das nichts zu tun. Die Synagoge ist ja in Gebrauch. Und beim Neubau hat man sich offenbar bewusst gegen eine Rekonstruktion entschieden. Somit steht da nichts hinsichtlich einer neuen Planung an, es ist also überflüssig, sich diesbezüglich Hoffnungen zu machen.

  • Lenné Terrassen - Lennéstraße

    Äußerlich nun fast fertig.
    Es wird nicht besser am Straßeburger Platz. Wer setzt sich denn dort hinter eine Glasscheibe auf den Balkon...

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Neubau Grunaer Straße 20

    Hatten wir schon die aktuellsten Visualisierungen zu dem Klotz, der eigentlich zu garnichts anderem dort passt, weder zu den Platten, noch zur kommenden Lingnerstadt.
    Besser als die ersten Visualisierungen, aber trotzem ... .

    https://www.immobilien-zeitung.de/145981/mikrowohnen-in-elbflorenz

    https://backend.exporo.de/projekt/city-garden-g20-apartments

    Diesmal wird wirklich gebaut, die Bodenplatte wird schon betoniert. :(

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Puh.. die Achse Pirnaischer Pl. - Grunaer Str. - Straßburger Pl. wird echt zum absoluten Unort. Da bilden die 50er (?) Jahre Riegel noch das ästhetische Highlight. Muss man erstmal schaffen.

  • Hallo liebe Forenmitstreiter,

    der Vorstand sucht für ein aktuelles Öffentlichkeitsprojekt zur Pirnaischen Vorstadt Vereinsmitglieder, die gerne Bleistiftskizzen/Visualisierungen anfertigen. Es gibt bereits ein städtebauliches Konzept von uns, jetzt suchen wir noch Vereinsmitglieder, die das Ganze visualisieren können.

  • Hallo Manuel, habt ihr Pake Jeyabalan schon gefragt?

    Er zeichnet ja enorm gut und hat auch schon so einige Zeichnungen für Dresden, Potsdam und Magdeburg angefertigt.

    Pake hat schon einmal das betreffende Gebiet gezeichnet, für die Initiative "Stadtbild Dresden", damals waren die Parzellen aber zu eng geplant worden. Der Fehler soll diesmal vermieden werden. Aber du hast recht,ich könnte ihn mal wieder fragen.

  • Müsste der heutige Bunker eigtl für die Sempersynagoge abgerissen werden?
    Das dürfte in den nächsten 2 Jahrzehnten ja recht unrealistisch sein.

    Entschuldigung, aber wenn ich so etwas lese, könnte ich k...en.

    Mannomann. Es gibt eben auch moderne Architektur und die Neue Synagoge von Dresden ist m. E. ein wirklich guter Neubau (mehr noch von innen).

  • Natürlich gibt es auch gute modernistische Architektur. Doch äußerlich gehört die Neue Synagoge in Dresden für mich nicht dazu. Einzig die Materialität daran gefällt mir. Dem direkten Vergleich mit der Synagoge von Semper hält sie keinesfalls Stand. Da finde ich z.b. die Münchner neue Synagoge deutlich ansprechender.

    Aber das ist ja nun wirklich eine subjektive Sache. So wie du auch über bestimmte Bauten sehr hart urteilst, wirst du mir das sicher auch zugestehen.

    Zur Erinnerung worüber wir hier sprechen... Vorn noch das Gemeindezentrum:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres…oramio_(13).jpg
    Nikolai Karaneschev, Wiki Commons

    (Ja, es gibt gnädigere Perspektiven und besseres Wetter, aber so sieht man diese beiden Klötzer nunmal die meiste Zeit...)


    Als würdest du diesen Bau nicht kritisieren, wenn er irgendeine andere Funktion hätte?!


    Tatsächlich habe ich herausgefunden, dass zwischen Gemeindezentrum und neuer Synagoge Platz für die Synagoge von Semper wäre! Diese Perspektive besteht also.


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres….jpg?uselang=de


    Die Semper-Synagoge stünde dann also zwischen Gemeindehaus und Neuer Synagoge, von der Farbgebung und der Kubatur würde das durchaus passen:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alte….png?uselang=de

    Elbansicht:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Sem…dresden_-_d.JPG

    Innen, sehr maurisch angehaucht:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres….jpg?uselang=de

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres…8_Version_2.jpg

  • Ein Gotteshaus sollte - meiner Meinung nach - doch irgendwie zumindest einladend wirken. Die NS ist in meinen Augen aber genau das Gegenteil. Ehrlich gesagt finde ich da sogar die Plattenbauten im Hintergrund offener gestaltet.

    Die AS von Semper wäre für mich persönlich eine unabdingbare MUSS Reko in Dresden und würde zusammen mit der ebenfalls notwendigen MUSS Reko Belvedere ein wunderbares und attraktives Ensemble bilden.

  • Als würdest du diesen Bau nicht kritisieren, wenn er irgendeine andere Funktion hätte?!

    Oh Mann. Es ist ein Solitär mit Sakralfunktion und der Innenraum ist einfach nur toll!

    Ich sage nicht, dass die ganze Stadt so aussehen soll.

  • Ist ja auch gut und schön, dass der Innenraum gelungen ist. Hilft dem Stadtbild nur recht wenig. Und leider halte ich die neue Synagoge für einen der Auslöser für die unterirdische Baukultur in Dresden außerhalb des Neuen Marktes. Man wollte irgendwie Avantgardistisch sein und baut eben bevorzugt irgendwelche Kisten. Wenn wie hier noch ein kleiner Designtwist wie die Drehung dabei ist, dann ist das schon eine Besonderheit.

  • Ich denke, man muss hier zwei Dinge berücksichtigen.
    Erstens ist der Bau für einen modernen Bau okay, aber nicht herausragend gut, da gefällt mir z.B. die Münchener Synagoge weit besser.
    Und zweitens und hier kommt das entscheidende und auch das sieht man am Münchener Beispiel: In Dresden fehlt eben jedes städtebauliche Umfeld. Die Dresdner Synagoge steht im Niemandsland. Wenn man hier wirklich etwas verbessern will, steht nicht als erstes die Frage nach einer Reko der Synagoge, sondern wie man zunächst einmal das gesamte Areal aus riesigen Freiflächen, der Stadtautobahn (Ringstraße), dem riesigen Parkplatz vor dem Polizeigebäude und der Plattenbauödnis im Osten neu ordnet.
    Kurz gesagt steht eine Bewältigung der städtebaulichen Probleme zunächst vor den architektonischen, denn wenn man hier keine Rückführung auf menschliche Dimensionen hin bekommt, dann bringt auch eine einzelne Reko nichts.

    APH - am Puls der Zeit

  • Das stimmt Apollo. Gleichzeitig kann das eine das andere bedingen. So wie die Frauenkirche im größeren Maßstab die Bedingung für die städtebauliche Neuordnung der Umgebung war, kann die Synagoge von Semper der Aufhänger für eine städtebauliche Neuordnung rund um den Pirnaischen Platz und Rathenauplatz sein.

    Irgendwo muss dort ja mal angefangen werden. Und wenn dies mit einer Rekonstruktion geschieht, sehe ich die Chancen deutlich größer, dass auch eine städtebauliche Neuordnung in klassischeren Formaten erfolgt.