Dresden - die Pirnaische Vorstadt

  • Die IMMOVATION-Unternehmensgruppe hat ein weiteres kleines Werbevideo zu ihrem Großvorhaben in der Pirnaischen Vorstadt online gestellt, das im letzten Abschnitt eine kleinteilig übergossene Baumassenstudie zeigt, die im Wesentlichen den Ergebnissen des Werkstattverfahrens für die südliche Pirnaische Vorstadt folgt, in dem sich das Atelier Loidl durchsetzen konnte.

    Hier der Link zum Video:

    https://www.youtube.com/watch?v=km3Yh3vSA6M&feature=youtu.be

    Hier der Link zum Atelier:

    http://www.atelier-loidl.de/atelier/projekte/?lang=de

    Eine gewisse - wenn auch nur simulierte - Kleinteiligkeit wäre ein Segen für die Entwicklung der Pirnaischen Vorstadt. Man kann aber nur hoffen, dass hier kein reines Wohnquartier entsteht.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Und wieder verschwindet hochwertigere 60er-Jahre-Architektur...

    *lach*.... ja klar...... wirklich ein guter Scherz......

    Nein, toll, dass dort jetzt ein interessantes Stadtquartier wiederentstehen kann....

  • Kein Scherz.

    Wie du vielleicht mitbekommen haben wirst, interessiere ich mich für alle Art von Architektur - egal aus welcher Epoche.
    In diesem Zusammenhang sind den Atrium-Komplexen und vor allem deren Fassaden aus hochwertiger Meißner Keramik Qualitäten zuzubilligen, die sie weit über den damaligen Standard-Plattenbau heben. Deshalb ist es auch bedauerlich, dass gerade diese "Sondererzeugnisse" (Lindehaus, Haus am Zwinger, Centrum, International usw.) verschwinden und die damalige Massenware fortlaufend in ihrem Bestand erhalten wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • ^Ich finde auch, dass dies ein Preis ist, den man in Anbetracht der anstehenden Rückgewinnung eines ganzen Innenstadtquartiers ohne große Bauchschmerzen zahlen kann oder sogar muss. Keramikfassade hin oder her, aber letztlich verhindern die Bunker doch die Gesundung des Stadtorganismus, da sie sich jeder Einbeziehung in eine blockrandige, kleinteiligere Struktur erfolgreich widersetzen würden.

  • Bebauung von Ring und Georgplatz. Wie witzig. :D
    Hinter dem Karstadt ist eine riesige Brachfläche von etwa 4 Hektar Land, welche niemand auch nur irgendwie bebauen möchte. Zwischen Ferdinandplatz und Kristallpalast steht ein abrissreifer Block der einfach nur vergammelt. Die Strukturen von Georgenplatz und St. Petersburger Straße sind durch umfassendes Bestandsgrün zementiert. Hier passiert in den nächsten 30 Jahren gar nix. Schon wenn jemals etwas mit den 4 Hektar Land beim Ferdinandplatz je was passieren sollte (Der Parkplatz dort war so nie geplant, das Karstadt, erkennt man ja an der Fassade war immer so geplant, dass sich dort ein Anbau anschließen kann) würde mich das wundern. Für weitere Shopping-Malls ist das Gebiet zu weit außerhalb, Wohnqualität geht gegen Null und Büros gibt es in Dresden eh zu viele.

  • Das Deal-Magazin berichtet über den aktuellen Sachstand des Projekts Linger Altstadtgarten in der Pirnaischen Vorstadt:

    http://www.deal-magazin.com/news/3/52999/K…n-nimmt-Form-an

    Am 18.01.2015 fand demnach eine erste Sitzung mit den Teilnehmern der am Werkstattverfahren beteiligten Büros statt, die Gelegenheit zur Präsentation ihrer städte- und hochbaulichen Konzepte bekamen. Diese sollen nun weiter konkretisiert werden.
    Parallel dazu möchte die Stadt den Bebauungsplanentwurf für das Areal bis zum 3. Quartal 2016 vollenden. Sofern der Entwurf die städtischen Gremien reibungslos passiert, könnte im ersten Halbjahr 2017 Baurecht bestehen und demnach mit der Umsetzung der ehrgeizigen Pläne begonnen werden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Neubauvorhaben Lennestraße - pohl.projects


    Quelle: SZ-Immo

    Gegenüber der VW-Manufaktur vor der Cockerwiese sollen in den nächsten 2 Jahren 40 Wohnungen entstehen.
    Baustart Ende des Jahres.
    Ob die Fläche neben Ackis Sportsbar ist oder darauf ist nicht ganz ersichtlich.
    Sehr idyllisch kommt mir die Stelle auf jeden Fall nicht vor.
    Große Straße, Kreuzung, Plattenbauhochhäuser dahinter und jedes 2. Wochenende viel Trubel.

    Auf jeden Fall wird dies wohl das erste Projekt im Rahmen der Lingnerstadt sein, wenn auch am anderem Ende.

    SZ-Immo:
    http://www.sz-online.de/includes/beila…index.html#/14/

    Projektseite noch nicht fertig:
    http://www.pohl-projects.de/01--Projekte

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chris1988 (13. Februar 2016 um 09:09)

  • Geil... das ist mal totale spätsechziger Revival-Architektur. Zwar eher westdeutsch aber in die Pirnaische Vorstadt fügen sie sich wohl ein. Mit Stadtreparatur hat das aber mal überhaupt nichts zu tun. Mit Tiefgarage etc. vmtl. aber interessant genug für Leute, die nur vorübergehend in der Stadt wohnen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich kann hier Booni nur 100 prozent zustimmen. Sorry, aber diese Betonklötze sind an Inadäquanz nicht zu überbieten. Wenn man ein Stadtviertel reparieren möchte - und das ist im Gebiet Pirniasche Vorstadt bitter nötig - dann ist es unsinig, die fehlerhafte Architektur zu beseitigen um den haargenau gleichen Fehler erneut zu begehen.

    Die werten Herren Stadtplaner und "Baukünstler" (lol) mögen sich doch bitte endlich mal entscheiden - entweder man repariert dieses durch Krieg und pseudo-Moderne zerstörte Viertel, oder man lässt es sein. Aber Betonhässlichkeit abzureissen um sie anschliessend mit neuer, aber genau so scheusslicher und reaktionärer Betonscheusslichkeit zu ersetzen, ist völlig irrational. Genau diese irrationale Haltung kommt m.E. in so vielen Bauprojekten vor, bei denen man nur den Kopf schüttelt.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Die SZ berichtet über das oben genannte Projekt und geht dabei verstärkt auf die Eigentumssitution im Quartier ein. So muss zur Herstellung einer Bebaubarkeit weiterhin ein Flächenumlegungsverfahren durchgeführt werden, dem sich bereits einige Eigentümer offen verweigern. Beispielsweise möchte "einer von ihnen das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Wohn- und Geschäftshaus seines Großvaters an der Lingnerallee wieder aufbauen", wie die SZ aus der letzten Ortsbeiratssitzung zu berichten weiß.

    Der gesamte Artikel:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/de…dt-3336344.html

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das Haus müsste das hier, bei der alten Studie zu sehende, sein. Es war auch schon in der alten Sivia Studie drin. Und auch damals war die Rede vom Wiederaufbau des Hauses.
    http://www.maxwiessner.de/startseite.htm…kte/show/3.html

    Ich würde sowieso die Bebauung der Lingnerallee statt verlängerter Herkulesallee vorziehen.
    Die dadurch entstehenden Verwinkelungen würden das neue Stadtviertel urbaner wirken lassen.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • DAS wäre natürlich ein Hammer und Ausrufezeichen für diesen geschundenen Innenstadtbereich. Gäbe es doch noch mehr Dresdner mit alten Grundstücken und entsprechendem finanziellen Hintergrund.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Nachdem das Netzwerk "ostmodern" unnter der Führung von dem Linken Dziallas erreicht hat, dass zumindestens versucht wird diese bunten Fenster aus dem Robotron-Komplex zu retten, können die es nicht lassen und wollen nun auch noch dass die komplette Robotron-Kantine erhalten bleibt, als Kultur-Kneipe, wo sie ihren DDR-Kram dann austellen können.
    Wenn diese hässliche Blech-Beton-Hütte stehen bleibt....... :kopfwand:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ro…ne-3339270.html

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Am 9. März beginnt der Bau der neuen Fachhochschule am Straßburger Platz

    Zitat

    Die zwei Hochbeete am Straßburger Platz werden nicht mehr bepflanzt. Diese Fläche wird ab 9. März Baustelle für den neue Schulcampus der Fachhochschule Dresden, der Akademie für Wirtschaft und Verwaltung sowie der Akademie für Berufliche Bildung.


    http://www.dresden.de/de/rathaus/akt…6/03/pm_010.php

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Nachdem das Netzwerk "ostmodern" unnter der Führung von dem Linken Dziallas erreicht hat, dass zumindestens versucht wird diese bunten Fenster aus dem Robotron-Komplex zu retten, können die es nicht lassen und wollen nun auch noch dass die komplette Robotron-Kantine erhalten bleibt, als Kultur-Kneipe, wo sie ihren DDR-Kram dann austellen können.
    Wenn diese hässliche Blech-Beton-Hütte stehen bleibt....... :kopfwand:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ro…ne-3339270.html


    Ich finde es einen löblichen Ansatz, dass man "Kunst am Bau" rettet, wo sie zu retten ist. Ich finde es sogar einen Frevel, dass das Denkmalamt dazu keinen Anlaß sieht. Sei es drum, um welche Art der Kunst, aus welcher Diktatur stammt. Die Initiative sei also zu begrüßen. Dass der Bau weichen muss und soll, dem widerspreche ich keineswegs, aber am Erhalt von Details ist noch keiner verstorben. Zumal uns die Vergangenheit zeigt, dass solche Rettungsmaßnahmen durchaus nach einiger Zeit ihren Wert erfahren und man dann dankenswerter Weise auf solche Aktionen zurückblickt. Zu nennen wäre dazu der Rietschelgiebel in Bautzen oder die Spolien des Narrenhäusels. Wenn es keine Privatinitiativen zu deren Rettung gegeben hätte, wären diese Zeugnisse vollends verloren gewesen.

    Wenn es also möglich ist, diese nicht der betonierten Massenware der DDR-Zeit entsprechenden Zeugnisse von Individualismus und Kunst der Zeit, zu retten, dann sollte das vorbehaltlos geschehen. Es behindert ja auch nicht die Beseitigung des städtebaulicher Frevels in Form des Robotron Gebäudes (Zumal man den bisherigen Anklängen un Gerüchten des neu zu bauenden Quartiers, auch nicht gerade eine wohlmeinende und gewinnbringende Gestaltung für das Stadtbild attestieren kann (bekannte Visus und der Fakt, dass Kulka plant)).

    In causa "Robotron-Kantine" bin ich zwigespalten. Zum einen hat sie für mich architektnisch keinen besonderen Wert, zum anderen ist sie in ihrer Dimension nicht unbedingt aufdringlich, deplatziert oder störend. Wenn man nun dieses Objekt in einen zu entstehenden Stadtraum integriert, habe ich kein Problem damit, dass man sie erhält. Ich denke auch, dass sich die Abwechslung der Architektur sogar recht harmonisch gestalten könnte. Zumal wir eine weitere Art der Wüfelarchitektur für dieses Gebiet erwarten können. Gut restauiert und auf den Schwerpunk der DDR-Kunst an Architektur ein Ausstellungskonzept realisiert, wäre das ein durchaus spannendes Element für die gesamte Lingner Vorstadt. Zumal es auch Zeugnis ablegen würde, für die verschwindende Konzeption des gesamten Stadtteils - beinhaltend im Ausstellungskonzept. Nicht, dass man das bedauern müsste. ;)

    Für das Detail bin ich also durchaus für die Initiative der Linken, solang sie das Gesamtprojekt nicht gefährdet. Was ich auch kaum denke, dass es durchführbar ist. Ein gewisses Handling in der Neugestaltung des gesamten Areals unter Berücksichtigung der möglichen Ambivalenz der Gestaltung ist ist von mir eh schon auf meinem Wunschzettel.

    Und wenn die Linke bei anderen "histotischeren" Wiederaufbau- oder Rekonstruktionsinitiativen mal genauso viel Wohlwollen zeigen würde, wär schon viel gewonnen...

    Einmal editiert, zuletzt von RobBerg (5. März 2016 um 14:32)

  • Der Bebauungsplan für das Stadtquartier am Blüherpark-Westteil ist online.

    http://www.dresden.de/de/stadtraum/p…k-Teil-West.php

    Es sind nun genaue Strukturen und Fassaden zu sehen. Was natürlich nur Vorstellungen der Stadt sind wie es aussehen könnte.

    Der Teil südlich der Lingner-/Herkulesallee wird von der St. Petersburger aus erschlossen und der nördliche Teil von der Grunaer Straße aus.

    Es wird bis an die Grunaer rangebaut und die Rückseite des letzten Robotrongebäudes wird auch bebaut. Am Pirnaischen Platz bleibt dann das letzte verbliebene Hochhaus als Solitär stehen.


    Seht selbst..

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris1988 (15. März 2016 um 21:14)

  • Oha! Jetzt mal verklinkerte Kisten statt verglaste! Immerhin; Dresden arbeitet sich wieder langsam an das Format glorreicher Zeiten heran....... cclap:)

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Die Draufsicht scheint ja echt Gutes zu verheissen. Geschlossene, angepasste und dennoch strukturierte und einheitliche Baukörper. Nach aussen, wie nach innen.

    Die Gestaltung der Häuser bessert sich hoffentlich noch etwas auf. Besonders in Sache Gebäudehöhen. Ich hoffe da auf unterschiedliche Ausformungen mit Dominanten der Ecken und auch der Schaufassaden zur Bürgerwiese - obliegt aber dem Investor, wie weit er dahingehend Repräsentationswillen hat.

    Strukturell sehr gut gemacht find ich. Ich hatte sehr viel schlimmere Befürchtungen.