'Cafe Johann'
(oder: 'Der Groteske zweiter Teil')
Da mit dem Abbruch des Johann-Jacobs-Hauses an der Obernstraße, die seinerzeit vorgeschlagene Variante, dieses Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern ihm durch Hinzufügung eines Giebels ein noch eindrucksvolleres Erscheinungsbild zu geben, verunmöglicht wurde, wäre es doch nun umgekehrt denkbar, die Spolien dieses verschwundenen Nachkriegsbaus, sinnvoll mit dem Giebel des Caesar'schen Hauses zu kombinieren. Die auf den Kaffeehandel bezogene figürliche Plastik würde wohl, da für den Einbau im neuen Johann-Jacobs-Haus vorgesehen nicht zur Verfügung stehen (aber wer weiß...), jedoch wären zum Beispiel die markanten Werksteine der Entlastungsbögen oberhalb der Fenster gut wiederzuverwenden.
Als Ergebnis könnte man sich ein kleines Gebäude im Stile des Kanzleitraktes des Lübecker Rathauses vorstellen. Man hätte damit einen Weg der 'schöpferischen Denkmalpflege' im Sinne des Architekten Rudolf Jacobs beschritten, der ja schon vor dem 1. Weltkrieg bei seinen Ratsstuben am Markt verschiedenste Spolien aus der Altstadt verwendet hatte.
So ein kleines Gebäude an einem geeigneten Platz innerhalb der Jacobs-Höfe plaziert, vielleicht als Blende um unschönere Randbebauungen zu kaschieren, hätte doch etwas ganz reizvolles.
Als Nutzung könnte man sich ein 'Cafe Johann' vorstellen.
Nun sollte ich aber enden, denn sonst schade ich mutmaßlich wieder dem Stadtbildgedanken...
Links: Abgebrochene Fassade des alten Johann-Jacbobs-Hauses mit ihren Werksteinelementen. Rechts: Rückgiebel vom Haus Caesar.
Kanzleigebäude des Lübecker Rathauses.