Wien in alten Bildern

  • Hier sind Gebäude aus Wien zu sehen, aufgenommen 1892. Die Aufnahmen sind an sich gestochen scharf, haben aber in der Qualität leider durch die für das Forum erforderliche Verkleinerung sehr eingebüßt, was ich bedauere.:

    Wien, "Haus zum güldenen Becher", Stock im Eisenplatz No. 2:


    Wien, Weißgerberkirche (diese Aufnehme hat durch die Verkleinerung besonders gelitten):


    Wien, Neues Rathaus, Hauptmittelbau:


    Wien, Votivkirche (Heilandskirche):

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (28. August 2018 um 00:28)

  • Architektonische Rundschau 1886.


    Villa von Gutmann in Baden bei Wien, erbaut 1882-1884 von A. von Wielemans, k. k. Baurat in Wien:


    Salon in der Villa von Gutmann in Baden bei Wien:


    Situationsplan und Park der Villa von Gutmann in Baden bei Wien:


  • Architektonische Rundschau 1888.

    Kleines Einfamilienhaus entworfen für den neuen Wiener Cottage Verein von Architekt Kropf in Wien:

    Anmerkung: Der Wiener Cottage Verein (gegründet 1872) hatte das Ziel, die in Wien immer schon große Wohnungsnot, durch die Errichtung kleiner Einfamilienhäuser zu mildern. Diese Häuser entstanden in den Wiener Stadtteilen Währing und Döbling. Der Cottage Verein hat alle Zeitläufte überstanden und besteht immer noch.

  • Architektonische Rundschau 1888.

    Nordostecke des neuen Universitätsgebäude in Wien, erbaut vom + Oberbaurat Heinrich Freiherr von Ferstel:

  • Architektonische Rundschau 1889.

    Einfamilienhaus entworfen für den Wiener Cottage-Verein von Architekt Max Kropf daselbst:

  • Architektonische Rundschau 1889.

    Geschäftshaus der Priv. Allgemeinen k. k. Verkehrsbank in Wien, erbaut von Architekt Friedrich Schachner daselbst:

  • Das Gebäude der 1864 gegründeten Allgemeinen Verkehrsbank wurde von Friedrich Schachner in den Jahren 1880-1883 erbaut. Die Adresse ist Innere Stadt, Renngasse 18 (das ist die linke Gasse) / Wipplingerstraße 28. Heute hat hier der Stadtschulrat für Wien seinen Sitz, was er durch ein grässliches Schild an der Ecke auch nach außen kundtut. Leider fehlt dem Ecktürmchen heute die Spitze. Auch sonst wurde die Dachlandschaft etwas verändert. In der eng bebauten Inneren Stadt fällt das freilich nicht so auf.

    Wien, Innere Stadt, Renngasse 18, Wipplingerstraße 28, Gebäude der Allgemeinen Verkehrsbank, jetzt Stadtschulrat für Wien

    (Foto: Ricardalovesmonuments, 17. Mai 2018, CC-BY-SA-3.0)

    Renngasse 18 (links), Wipplingerstraße 28, (Foto: Ricardalovesmonuments, 17. Mai 2018, CC-BY-SA-3.0)

    Ehemaliger Firmensitz der k.k. priv. Allgemeinen Verkehrsbank, die Seite zur Wipplingerstraße (Foto: Priwo, 6. August 2011, public domain)

    Wipplingerstraße 28, Stadtschulrat für Wien (Foto: János Korom, 2008, CC-BY-SA-2.0)

  • durch ein grässliches Schild an der Ecke

    Marandjosef, das ist ein Schild und keine Fahne...

    Derlei Dinge verhindern, dass man unbekümmert durch die Stadt spazieren kann. Man weiß nicht, welche Scheußlichkeit - sei sie neu, sei sie einem bislang nur nicht aufgefallen - einem bevorsteht. Wiener Stadtbildpflege nach der Ära Zilk gäbe wohl ein ähnlich fiktionales Buch ab wie die bei uns geflügelten 3 Klassiker: Englische Kochkunst - Italienische Heldensagen - Amerikanische Kulturgeschichte.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hallo Neußer,

    danke für die aktuellen Bilder der Villa Gutmann und des Villenparks. Leider Gottes wird es mit der Zeit gar keine großen Villengärten mehr geben, weil überall diese hässlichen Klötze rein gebaut werden. Doch wenn man möglichst viel Geld herausschlagen will, dann ist das ein inzwischen übliches Vorgehen. Skrupel haben diese Leute jedenfalls nicht. Der Charakter einer Villa, war seit der Antike geprägt von einem großen Landbesitz bzw. Park, wobei der Eigentümer eine nicht landwirtschaftlich tätige Person war.

    Werden nun jedoch die Villengärten verdichtet bebaut, so geht der Park und damit der einstige Charakter der Villa verloren. Selbst wenn dafür die alte Villa renoviert wird, ist es nicht mehr wie früher. Es ist dann nicht nur unschöner, wegen der hässlichen Klötze, sondern es ist nach der Verdichtung ist auch deutlich lauter, da die Bewohner der Klötze in aller Regel Autos haben und zu ihren Wohnhäusern bzw. zu den Kfz-Stellplätzen in der Tiefgarage fahren wollen. Mit dem höheren Lärmpegel ist aber auch die Ruhe, die einst ein solcher Park ausstrahlte, beim Teufel.

  • Wolf Weitbrecht , zwar in Stuttgart geboren, war aber um 1960 Volksvertreter im Bezirkstag Dresden . Wir können also davon ausgehen, dass Weitbrecht die barocke Pracht der Landeshauptstadt Dresden verinnerlicht hatte. Ende der 1960er Jahre beschreibt er einen Spaziergang von der Votivkirche, den Ring entlang zur Hofburg so:

    Zitat

    Der Himmel war klar und hellblau, leicht strich der Wind durch die Parks und Straßen, die großen alten Kastanien am Rande der Orangerie setzen zartgelbe Farben in den Blattspitzen an...Irgendwie hat dieses Wien etwas Großzügiges...wenn auch die Bauten aus den Zeiten Franz Josephs, einzeln und für sich genommen, nichts anderes als scheußlich waren. Mit ringelschwänzigen Drachen auf den Dächern, mit angeklebten griechischen Säulen, mit schnurbärtigen Rittern und balkontragenden Jungfrauen in wallenden Steingewändern waren sie Talmi, verglichen mit dem echten Wiener Barock, von Maria Theresias Schönbrunn ganz zu schweigen.

    Aber all die Scheußlichkeiten waren so wunderbar leicht und locker in das Grün der Parkanlagen gestellt; nie gaben die alten Buchen, Kastanien und Fliederbüsche den vollen Blick auf die Prunkbauten frei -so kam die verblüffende Wirkung von Noblesse und spätfeudaler Größe zustande...Bedankt euch bei euren prächtigen Bäumen...

    ..., die die Historismusbauten glücklicherweise verdecken.

  • Es ist natürlich pointiert formuliert und gibt sich recht geistreich. Aber dennoch ist 's letztlich Unsinn, oder wie man zu Wien so trefflich sagt: a Schaaß mit Quastln.

    Was soll an Bauten wie Rathaus und Votivkirche

    800px-Wien_-_Votivkirche%2C_Hauptschiff_Richtung_Orgelempore.JPG

    Talmi sein?

    Es handelt sich wie jede gute Architektur um wahre Kinder ihrer Zeit. Gerade in Wien wird dem Betrachter nichts vorgespiegelt, keine Attrappen oder hohlen Fassaden präsentiert. Das Innere ist oft genug noch prächtiger als das Äußere. Auch die Behauptung der "Falschheit" trifft nicht zu. Die Wiener Gründerzeit ist insofern hochehrlich, als in den allermeisten Fällen nur auf ortsfremde Stile zurückgegriffen wird. Das Rathaus ist niederländisch, die Votivkirche französisch, das Allermeiste Renaissance, also in einem Stil gehalten, der es in Wien zu fast nichts gebracht hat, sehr viele Kirchen und Kasernen sind in Ziegelgotik gehalten, was es in Wien so gut wie nicht gegeben hat.

    Der künstlerische Aufwand ist teilweise enorm.

    Die Votivkirche etwa braucht überhaupt keinen Vergleich mit "echter" französischer Kathedralgotik zu scheuen.

    Votivkirche in Wien Poster online bestellen | Posterlounge.at

    Online platform for tours, attractions, and activities | GetYourGuide

    Votivkirche Wien-webcam | Mapio.net

    Votivkirche - Ecker Steinmetzmeister


    Wenngleich es sich natürlich nicht mehr um mittelalterliche Handwerkskunst handeln kann - was soll an ihr "nicht echt" sein?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.