Saarbrücken Teil 6: St. Arnual, Feldmannstraße und Christkönigviertel (Galerie)

  • Der sechste und vorerst letzte Teil zu der Landeshauptstadt des Saarlandes befasst sich mit den Stadtteil St. Arnual sowie den angrenzenden Vierteln um die Christkönigkirche sowie die Feldmannstraße. Er schließt somit im Uhrzeigersinn das Gebiet der Inennstadt Saarbrückens.

    Zu den vorherigen Galerien:

    Saarbrücken Teil 1: Alt-Saarbrücken, Regierungsviertel und Villengebiet (Galerie)


    Saarbrücken Teil 2: Alt-Saarbrücken West (Galerie)


    Saarbrücken Teil 3: Bahnhofsviertel (Galerie)


    Saarbrücken Teil 4: St. Johann (Altstadt) und Nauwieser Viertel (Galerie)


    Saarbrücken Teil 5: Mainzer Straße und Villenviertel Am Staden (Galerie)

    Bevor wir uns in St. Arnual umschauen, ein paar allgemeine, wichtige Informationen. Der Stadtteil macht nämlich einen sehr dörflichen Eindruck. Dies hat vorallem mit der Geschichte zu tun, da St. Arnual schon zur gallo-römischen Zeit durch die "Mediomatriker" besiedelt wurde, später von den Merowingern übernommen als "Merklingen", somit eine sehr lange Geschichte aufweisen kann. Bis 1897 war der Ort eine selbständige Gemeinde. Um den Markt herum konnte er sich daher als "Dorf in der Stadt" seine ländliche Atmosphäre des 18. Jh. gut bewahren!

    Fangen wir auch hier am Markt, dem Zentrum des ehemaligen Dorfes unseren Spaziergang durch den Stadtteil, an:


    Ein Gründerzeitler von 1895 hat sich doch in den ansonsten ziemlich einheitlichen barocken Baubestand am St. Arnualer Markt eingeschlichten:


    Die südliche Ecke des Platzes mit verwinkelter Bebauung:

    An der Ecke zur Arnulfstraße:

    Gegenüber, ein herrschaftlich wirkendes Barockhaus mit Treppe. Es handelt sich um das Stiftshaus von 1751:

    --- Fortsetzung und Rest erfolgt Morgen ---

  • Kommen wir nun zur ehemaligen Stiftskirche St. Arnual. Sie ist stark mit der Geschichte des Ortes verbunden. Nachdem das Dorf "Merklingen" im 7. Jahrhundert von den Merowingern an den Metzer Bischof Bischof Arnual (daher der heutige Name) verschenkt. Um 1135 wurde das Stift St. Arnual zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es unterstand wie alle Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen der Gegend dem Bistum Metz. Das heutige sakrale Bauwerk im gotischen Baustil stammt aus dem 14. Jh. Es ist mit seinen Maßen ziemlich stattlich (Gesamtlänge: 61,20 m,Breite Langhaus:13,10 m, Höhe Turm: 50,20 m) und beinhaltet eine reiche Ausstattung mit u.a. dem Grab der Elisabeth von Lothrigen!

    Westseite mit Turm:




    Vorhalle mit Hauptportal:


    Nordseite:



    Nördliches Querhaus:



    Der Chor hinter dichtem Dickicht:



  • Da die Kirche seit der Reformation den Protestanten gehört, ist das Innere meist leider nicht zugänglich. Daher habe ich nur sehr altes (über 10 Jahre altes) Bildmaterial des Inneren in teils weniger guten Qualität, die man mir verzeihen möge:


    Grabmähler diverser Grafen von Saarbrücken:

    Und der legendären Elisabeth von Lothringen:


    Das wärs leider auch schon!


    In der Odakerstraße, nördlich von der Kirche, eines der ältesten Häuser des Ortes, Anfang 17. Jh. mit Scheune im 19.- Jh., verändert, typisch für die Region:





  • Südlich von der ehem- Stiftskirche, zunbächst Bebauung des 19. Jh. :

    Das Gebäude des Stiftshofs von 1729–30, jetzt Heimatmuseum:




    Gegenüber:




    Gehen wir noch zur Arnulfstraße: dort finden wir das älteste Bauernhaus von "Daarle", wie St. Arnual übrigens im Dialekt heißt, aus dem 16. Jh. im Kern:



  • Über die nördliche Saargemünder Straße verlassen wir nun allmählich den historischen Orstkern:

    Je näher wir uns der Hauptstraße nähern, desto mehr erscheint gründerzeitliche und neuere Bebauung:



    Doch ab und zu erscheint noch ein älteres Bauernhaus wie dieses hier von 1822:

  • In der Brühlstraße finden wir noch ein paar Bauernhäuser des 18. Jh. wie sie typisch sind für die Region (südwestdeutsches Einhaus):

    An der Einmündung zur Saargemünder Straße, dieser Neubau:

    Schräg gegenüber:

  • An der Kreuzung mit der Julius-Kiefer Straße, diese große Wohanlage aus den 1920-30er Jahren:


    Mehrere hundert Meter ist der Riegel lang:





    Gegenüber ein seltsam wirkendes Gebäude der Postmoderne:


  • Die Julius-Kiefer Straße weiter gen Westen, auf der nördlichen Seite, einfache Häuser aus den 1920er Jahren:

    Gegenüber, ältere Bebauung, vlt noch aus dem 18. Jh.

    An der Ecke zur Rubensstraße:


    Biegen wir in dieser Straße, die zu einer Anhöhe führt. Sie wird zur Westseite von neobarocken Mietshäusern gesäumt, wohl aus den 1910ern:




    Mir gefällt der Baustil ganz gut, er ist schlicht, und doch heimisch:




  • Später werden die Häuser noch schlichter, ohne Mansarddach ähneln sie fast 50er jahre Bauten:



    Gegenüber, neobarocke Villen:


    Auf der Anhöhe angekommenl, haben wir zunächst rechts einfache Mietshäuser:

  • Nördlich von der Julius-Kiefer Straße, befindet sich ebenfalls ein Hügel. Wir gelangen über eine Treppe in die Hoederathstraße mit einigen Villen:

    An der Ecke zur Virchowstraße:

    Biegen wir in diese rechts ein. Zur linken Seite befinden sich ebenfalls herrliche Villen, wohl um 1900 die meisten errichtet:



    Gegenüber zur rechten Straßenseite:



    In teilweise älteren Gebäuden der Neorenaissance befindet sich nun das Landesamt für zentrale Dienste:





  • Der Innenhof:



    Der modernistische Einfahrtsbau vom Hof:





    Von der Nordseite sieht man die anderen Ergänzungen der Nachkriegszeit:




    Von hier aus hat man einen guten Blick auf den gegenüberliegenden Hügel mit den Kasernen, den wir vorhin gesehen haben:

  • Zurück an der Kreuzung Julius-Kiefer Straße mit der Saargemünder Straße. Gehen wir von dort aus in die Barbarastraße:

    Auf der rechten Seite zunächst einfache, gründerzeitliche Arbeiterhäuser:


    Doch dann, auf der linken Seite, eine modernistischen Wohnsiedlung mit nur Schuhkartons. Sie ist ungefähr schon 10 Jahre alt und galt damals als "Musterwohnsiedlung der Moderne":



    Ziemlich mitgenommen schon diese Fassade...


    Von wegen nachhaltig!


    Einzigster Unterschied zu heutigen Kuben: es gab noch Mut zur Farbe!

  • Zurück zur Saargemünder Straße. Wir folgen dieser in nördlicher Richtung. Es herrscht eine Mischung aus Gründerzeitlern, einfachen Arbeiterhäusern und Bauernhäusern:






    Ein verkommenes Bauernhaus von 1858:






    Stabsgebäude der Artilleriekaserne, 1900/1910. Im Hintergrund, der Schornstein des auf der anderen Seite der Saar liegenden Kraftwerks Römerbrücke:



    Ehem. Neumeyers Weinstuben, 1904 von Karl Brugger:





    Gegenüber, am Hang, ein plumper Neubaukomplex aus den 1980-90er Jahren:

  • Nach einen kurzen Waldabschnitt kommt die Saargemünder Straße am Villenviertel der Christkönigstraße raus. An der Ecke zur Puccinistraße, dieses zumindest interessant postmoderne Gebäude:



    Gegenüber, eine Villal, 1905 von August Rahfeld:





    Gegenüber:



    Ein Stück weiter, dieses Mietshaus 1911 von Hans Weszkalnys:

    Eine höher gelegene Villa dahinter:


    Rechts weiter, ein paar Kuben:


  • Daneben, ein Backsteinbau, 1898 von Georg Becker im Neorenaissancestil errichtet:

    Anschließend:

    Doppelvilla, 1901 von Victor Hendler:


    Auf der anderen Straßenseite, ein interessantes Doppelhaus mit neorheinischen Fachwerk:





    Interessantes blau und das gelb der Fachwerkbalken, ziemlich einmalig:


    Ein Stück weiter, diese neogotische Villa, 1899 von August Rahfeld:




  • Nachbarvilla, etwas alleinstehend:

    Dann ein Doppelhaus, Ende 19. Jh. :


    Anschließend, in einem neoklassizistischen Haus um 1890, das Gasthaus-Theater „Blauer Hirsch":




    Links davon eine neobarocke Villa, um 1910:

  • Anschließend, noch eine Doppelvilla, 1897 von August Rahfeld:


    Nun schauen wir uns die Straßen des Viertels selbst noch genauer an. Fangen wir mit der Puccinistraße an:

    Zuerst diese ausgefallene Doppelvilla mit burgähnlichen Giebelaufsätzen:


    Rechts davon, Villen aus den 1920ern:


    Gegenüber:

    Aber auch weniger schöne Gebäude: