Holzkirchen im Karpatenraum

  • Große Städte haben große Kathedralen, die mit ihrer majestätischen Erhabenheit über ihnen thronen. Und ebenso hatten kleine Städte und Dörfer Kirchen, die diesen Ruhm nachahmen. Da das Bauen von Stein nicht immer eine Option war und Holz reichlich vorhanden war, sehen wir oft, dass solche Kirchen aus Holz gebaut sind.

    Obwohl Holzkonstruktionen anfällig für Feuer und Abnutzung sind, können viele große und alte Gebäude immer noch an entlegenen Orten gesehen werden. Interessant ist nicht nur ihre Struktur, sondern auch zarte Holzschnitzereien.

    Bitte posten Sie Bilder von alten Holzkirchen. Nicht nur aus Ihrer Gegend, sondern aus der ganzen Welt.

  • Ich werde mit einer Geschichte über eine Kirche beginnen, die sich auf meinem Avatar befindet.
    Dies ist eine Michaeliskirche, die in einer abgelegenen Stadt Swaljawa aus Transkarpatien gebaut wurde. In dieser Region gibt es viele Hunderte solcher Kirchen. Diese besondere Kirche wurde erstmals im Jahr 1588 erbaut. Im Jahr 1759 wurde sie an einen aktuellen Ort auf dem Hügel, entfernt vom Stadtzentrum, verlegt. Im Zuge dessen wurde der Glockenturm umgebaut.

    Aus architektonischer Sicht hat diese Kirche sowohl einen Standard-Umriss der Basilika (Langes Kirchenschiff von West nach Ost mit einer Kreuzung) als auch dreischiffige byzantinische Form. Die Kirche behält die meisten ihrer alten Struktur und Holz, obwohl es mehrmals repariert wurde (letztes Mal im Jahr 2000).


    Alte Sicht


    Turm über Narthex (oder Babinietz in regionaler Tradition)


    Die Arkaden zeigen, wie klein der Eingang ist. Sie müssen knien, um hinein zu kommen.

    Nahansicht


    Ost nach West


    Die Apsis


    Bild der Holzkonstruktion

    Eine andere Sicht


    Endlich herrlicher Ausblick von der Kirche auf die Stadt unten und nebelverhangene Berge in der Ferne

  • Holzkirchen haben sich bei uns vor allem in entlegenen, waldreichen Gebieten erhalten.

    https://www.google.at/search?q=radsc…f=1533566857936

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Inspiriert von BautzenFan Beitrag möchte ich ein Update mit mehreren Bildern von verschiedenen Holzkirchen von Karpaten machen. Die meisten von ihnen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es gibt viele Tausende dieser Kirchen, verteilt in Bergdörfern in der Region. Die meisten stammen aus dem 17. Jahrhundert, aber einige stammen aus dem 15. Jahrhundert! Der Baustil der Kirchen ist sehr unterschiedlich. Jede Region hat viele subregionale Stile.


    Ukraine:

    Uzhok, 1745


    Tchornogolova, 1794


    Kolodne, 1470!!, mit erhaltenen originalen bemalten Fresken!

    Sokirnitsa, 1704


    Oleksandrivka, 1753


    Drohobytsch, 1656

    Krywka (Lwiw-Skansen), 1795


    Polen

    Chotyniec, 1617


    Kwiaton, 1480!


    Owczary, 1653

    Smolnik, 1791


    Slowakei

    Hervartov, ~1490!

    Ladomirova, 1742


    Hronsek, 1726


    Tschechien

    Dolni Markovice, 1739

    Guty, 1654

    Blansko, 1641


    Rumänien

    Barsana, 1720

    Budesti Josani, 1643


    Calinesti Susani, 1784

  • Snork 15. November 2021 um 14:15

    Hat den Titel des Themas von „Holzkirchen“ zu „Holzkirchen im Karpatenraum“ geändert.
  • Hier mal eine lemkische Kirche in den polnischen Ostbeskiden.

    Mochnaczka Niżna (Gemeinde Krynica-Zdrój)

    Die Dorfkirche wurde im 18. Jahrhunderte erbaut. Ihr heutiges Aussehen geht im Wesentlichen auf einen Umbau im Jahre 1846 zurück. In den Jahren 1923, 1929 und 1960-1964 wurde die Kirche erneuert. Sie war ursprünglich eine dem Erzengel Michael geweihte griechisch-katholische Kirche der ukrainischen Volksgruppe der Lemken. Stilistisch wird die Kirche von Mochnaczka Niżna der nordwestlichen Gruppe der lemkischen Kirchen zugerechnet. Die Lemken wurden im Rahmen der Aktion "Weichsel" (1947-1950) in die Ukrainische SSR umgesiedelt. Seit 1951 ist die Kirche römisch-katholische Pfarrkirche.

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    Mochnaczka Niżna (Gemeinde Krynica-Zdrój), röm-kath. Kirche der Gottesmutter von Tschenstochau (kościół Matki Bożi Częstochowskiej), Ansicht von Süden (Foto: Henryk Bielamowicz, 8. April 2018, CC-BY-3.0)

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    Mochnaczka Niżna, lemkische Kirche, Ansicht von Südosten (Foto: Henryk Bielamowicz, 4. April 2018, CC-BY-3.0)

    Die Kirche ist mit Blech eingedeckt, was bei ukrainischen Kirchen in den Karpaten recht häufig zu finden ist. Die Form mit drei hintereinander angeordneten Höhenakzenten ist generell charakteristisch für ukrainische Holzkirchen. Typisch für lemkische Kirchen ist die Integration der Vorhalle (babiniec) in den Turm. Das große mittlere Dach überdeckt den eigentlichen Kirchenraum. In dessen östlichem, etwas schmaleren Abschnitt der ursprüngliche Altarraum zu erkennen ist. Er wurde beim Umbau 1846 dem Hauptbau angegliedert. Östlich schließt sich der neue Altarraum der griechisch-katholischen Kirche an. Er wird heute als Sakristei genutzt.

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    Mochnaczka Niżna, Kirche von Südosten (Foto: Henryk Bielamowicz, 30. Mai 2015, CC-BY-SA-4.0)

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    Mochnaczka Niżna, Kirche und katholischer Friedhof von Osten (Foto: Henryk Bielamowicz, 4. April 2018, CC-BY-3.0)

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    Mochnaczka Niżna, Kirche von Osten (Foto: Wiktor Baron, 9. August 2010, CC-BY-SA-3.0)

  • Gab es in Osteuropa eigentlich dann überhaupt keine Tradition Kirchen zu überformen? Diese Gebäude sind ja wohl auch strukturell in ihrer charakteristischen Form kaum wandelbar.

  • Was freue ich mich gerade, Rastrelli, dass du die Kirche zeigst, in der ich 2009 einer deutsch-polnischen Hochzeit von Freunden beiwohnen durfte. Vor der Kirche war übrigens eine kleine Erklärungstafel in Polnisch, Englisch und zu meiner Verwunderung in Deutsch.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Hoffentlich geht s unserem Oststaatler noch gut...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.