Saarbrücken Teil 3: Bahnhofsviertel (Galerie)

  • Von der anderen Straßenseite jedoch siehen wir, wie die oberen Geschosse später aufgestockt und verändert wurden:


    Das linke Nachbarhaus, ebenfalls oben verändert:


    Daneben ein schwarz verkleidetes Gebäude aus den 1970-80er Jahren...

    Nr. 11, 1904 von Wilhelm Noll errichtet im intensiv roten Sandstein

    :

    Gegenüber, des ehemalige Stadtbad, von 1925-28 von Walther Kruspe im Stile der neuen Sachlichkeit erbaut. Bis 2001 war es in Betrieb, und wurde später zur Wohnanlage umgebaut...

  • Zurück zur anderen Straßenseite:

    Das linke Eckhaus zur Karcherstraße:

    Und sein rechtes Parallelstück:



    Die zwei Nachbarhäuser in der Wagnerstraße:




    Ecke Ursulinenstraße:




    Schräg gegenüber (gehört auch zum Komplex altes Stadtbad:


  • Gehen wir zunächst in die Ursulinenstraße. Sie verläuft parallel zum Bahnhdamm und besitzt meist Neubauten:

    Nr. 33, ein Neorenaissancegebäude, 1896 von Kurt Witzschel gebaut:


    Ein Schmuckstück ist das Haus des Deutschen Roten Kreuzes, aus dem Jugenstil:



    Die sehr schmucke Tür:




    Daneben, an der Einmündung zur Mozartstraße, eine Häuserlücke:


    Auf der linken Seite der restlichen Ursulinienstraße, nur Nachkriegsbauten:


    Zur rechten, ein paar entstuckte Altbauten:


  • In der Mozartstraße, ein Gründerzeitler mit Sandsteinerker 1903 von Wilhelm Noll errichtet:


    Anschließend die Rückseite des alten Stadtbades:




    Zur nördlichen Seite, ein Neubau mit im Erdgeschoss integrierten Rest des Vorgängers...




    An der Ecke zur nördlichen Sulzbachstraße, dieses neu erbauten Gebäude, es geht zumindest in die richtige Richtung :daumenoben:




    Das gegenüberliegende Eckhaus:

  • Daneben, in Richtung Dudweiler Straße sind noch ein paar hübsches Häuser des Historimsus:

    Unpassende, modernistische Türen wurden hier eingebaut :aufdenkopf:





    Gegenüber, hinter Bäumen, die Rückseite des "Hauses der Zukunft"


  • Gehen wir noch zurück in die Sulzbachstraße. Hier befinden sich ausschließlich Neubauten:



    An der Ecke Mühlenstraße, diese postmoderne, studentische Wohnanlage:

    Gegenüber:



    Schauen wir uns noch die Mühlenstraße an:



  • Rechts anschließend ein hübsches Neorenaissancegeäude:

    Zwei Häuser weiter, ein sehr ähnliches Haus:


    Gegenüber:



    An der Ecke zur Dudweilerstraße, ein ziemlich für die damalige Zeit elegantes gebäude ursprünglich Geschäftshaus:



    Nördlich davon:


  • Noch ein paar Bilder zu der Bebauung der westlichen Seite der Dudweilerstraße (die östliche Seite wird im nächsten Teil behandelt)

    Die Bitburger Residenz, eine klassizistische Villa von 1859, welche für den damligen Direktor des Gaswerkes der Stadt errichtet wurde:

    Davor das Haus der Zukunft an der Kreuzung mit der Richard-Wagner Straße:




    Gegenüber:





    --- Ende ---


    Zu den vorherigen Teilen der Serie:


    Saarbrücken Teil 1: Alt-Saarbrücken, Regierungsviertel und Villengebiet (Galerie)


    Saarbrücken Teil 2: Alt-Saarbrücken West (Galerie)

  • Vielen Dank für die Dokumentation. Sieht alles ziemlich typisch westdeutsch aus auf den Fotos in den letzten Beiträgen. Sehr gemischt, ziemlich viele verhunzte Gründerzeitler, viel Nachkriegstristesse. An den einzelnen gut erhaltenen Bauten erkennt man die um Welten überlegene Architektur der Kaiserzeit. Ein typisch westdeutsches Trauerspiel, diese Straßenzüge, die es so oder so ähnlich in fast jeder westdeutschen Stadt gibt. In manchen dominieren sie das gesamte Stadtbild, in manchen gibt es zumindest teilweise noch besser erhaltene Viertel.

  • Die verbliebene Gründerzeitbebauung lässt erahnen, wie beeindruckend diese Gegend im kompletten Zustand vor dem Krieg gewesen sein muss. Bitte nicht als Abwertung verstehen, ich finde nur dass das Stadtbild - zumindest in diesem Bereich - einen ziemlich vernachlässigten Eindruck hinterlässt, was wohl auch damit zu tun hat, dass das Saarland nicht gerade zu den reichsten Bundesländern zählt. Andererseits garantiert Wohlstand nicht automatisch ein gepflegteres Stadtbild, was sich in vielen Teilen Stuttgarts belegen lässt. Moderner Städtebau hat eben ganz grundsätzlich ein Problem mit würdevollem Altern und engagierter Bewahrung der Substanz. Er ist auf Gebrauch und Abnutzung ausgelegt, bis zum erneuten Austausch nach einigen Jahrzehnten. Leider geht diese Tatsache fehlender Nachhaltigkeit bis heute nicht in die Köpfe von Architekten und Planern rein.

    In dubio pro reko

  • Vielen Dank für die Dokumentation. Sieht alles ziemlich typisch westdeutsch aus auf den Fotos in den letzten Beiträgen. Sehr gemischt, ziemlich viele verhunzte Gründerzeitler, viel Nachkriegstristesse. An den einzelnen gut erhaltenen Bauten erkennt man die um Welten überlegene Architektur der Kaiserzeit. Ein typisch westdeutsches Trauerspiel, diese Straßenzüge, die es so oder so ähnlich in fast jeder westdeutschen Stadt gibt. In manchen dominieren sie das gesamte Stadtbild, in manchen gibt es zumindest teilweise noch besser erhaltene Viertel.

    Scheint mir genauso, ein wenig positiver würde ich es relativ zum BRD-Schnitt sehen.
    Handelt es sich dabei um die Innen- oder eine Vorstadt? Unabhängig von den Einzelbauwerken, die ja teilweise historistisch-schön sind, wirkt auf mich das Ganze furchtbar un-urban und zersiedelt. Wie viele "normale" (bitte keine politische Diskussion) Bürger sieht man dort im öffentlichen Raum?
    Architektonisch nicht gut, aber auch nicht furchtbar, aber insgesamt sehr traurig und grau. Leider wie so oft im Westen...

  • Handelt es sich dabei um die Innen- oder eine Vorstadt

    Teilweise ist es mit der Bahnhofsstraße innerste Innenstadt (1A-Lage), aber die gestern gezeigten Straßenzüge würde ich eher als Randzone bezeichnen.
    Ja dieses Stadtgebiet wurde ja ziemlich stark im Zweiten Weltkrieg zerstört, daher wirkt es durch die vielen Neubauten auch sehr grau und "voller Brüche"...

  • Wie steht Saarbrücken wirtschaftlich da? Sieht aus als wäre die Zeit um 1992 stehengeblieben.

    Da die Frage gestellt wurde. Das Saarland hat seit langem mit gravierenden wirtschaftlichen Problemem zu kämpfen.

    Einige Links:

    https://www.handelsblatt.com/politik/deutsc…it/6164266.html

    http://www.faz.net/aktuell/politi…en-1327469.html

    https://www.sr.de/sr/home/nachri…rwandel100.html

    https://www.zeit.de/gesellschaft/z…komplettansicht

  • Scheint mir genauso, ein wenig positiver würde ich es relativ zum BRD-Schnitt sehen.Handelt es sich dabei um die Innen- oder eine Vorstadt? Unabhängig von den Einzelbauwerken, die ja teilweise historistisch-schön sind, wirkt auf mich das Ganze furchtbar un-urban und zersiedelt. Wie viele "normale" (bitte keine politische Diskussion) Bürger sieht man dort im öffentlichen Raum?
    Architektonisch nicht gut, aber auch nicht furchtbar, aber insgesamt sehr traurig und grau. Leider wie so oft im Westen...


    Es kommt natürlich darauf an, was der Fachwerkliebhaber noch in der Pipeline hat, aber das bisher vom Bahnhofsviertel gezeigte hebt sich wirklich gar nicht ab von der tristen westdeutschen Nachkriegsrealität. Polemisch und leicht übertrieben würde auch Gelsenkirchen nicht groß anders aussehen. Selbst dort gibt es ja immer noch den einen oder anderen gut erhaltenen Gründerzeitler. Auch von Bremen könnte man eine ähnlich niederschmetternde Galerie machen, wenn man das Bahnhofsviertel abbilden würde. Was mir immer mehr auffällt, ist, dass die 50er und 60er Jahre natürlich sehr ärmliche Häuser produziert haben, richtig schlimm sind aber häufig die 80er und 90er. Die gezeigten Einkaufskomplexe oder das "Haus der Zukunft"... fürchterlich. Auch in Bremen ist das schlimmste Haus in der ohnehin schlimmen Bahnhofsvorstadt ein Multiplexkino aus den 90er Jahren. Übel, diese pseudoverspielten asymmetrischen Fassaden, das häufig bunkerartige Aussehen. Dagegen wirken die einfallslosen und schlichten, aber meist symmetrischen Fassaden der ersten 15 Wiederaufbaujahre noch fast gelungen.

    Das Saarland hat natürlich mehr als andere westdeutsche Bundesländer unter dem Strukturwandel gelitten, weil es praktisch ein Ruhrgebiet ohne den Rest von NRW ist. Somit war es wie Bremen in der umkomfortablen Situation, das wirklich fast alles und fast überall gleichzeitig wegbrach, während es in NRW außerhalb des Ruhrgebiets einfach so weiterging, sowohl das Rheinland als auch große Teile Westfalens funktionieren wirtschaftlich ja überaus gut. Hinzu kommt die typisch sozialdemokratische Subventionsgläubigkeit, die notwendige Veränderungen zunächst auf Pump noch hinausgezögert hat, so dass obendrein eine fast unheilbare Haushaltsnotlage entstanden ist, die die Länder ohne Bundeshilfe niemals mehr werden abtragen können, wenn sie nicht die gesamte öffentliche Daseinsfürsorge einstampfen wollen und somit die sozialen Probleme noch weiter verschärfen wollen.

    Hoffnung sieht das Saarland nun in der Orientierung nach Westen gen Luxemburg und Lothringen, wobei Lothringen mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen hat und nur Luxemburg als internationales Finanzzentrum Zugkraft hat.