• Nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 stockt der Wiederaufbau in Haiti immer noch.

    Der Blick soll an dieser Stelle auf zwei zentrale Gebäude in Port-au-Prince gerichtet werden.

    Der Präsidentenpalast (erbaut 1914-1922) ist immer noch nicht wieder aufgebaut. Er ist mittlerweile das dritte Gebäude gewesen, da die beiden Vorgängerbauten jeweils durch Explosionen dort gelagerten Schießpulvers einstürzten. Hier ein Bild der Ruine, die mittlerweile abgerissen wurde:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Haiti#/me…_earthquake.jpg

    Es ist geplant das Gebäude äußerlich zu rekonstruieren, aber innen zu modernisieren. Wann, steht noch in den Sternen. Ein symbolischer Grundstein wurde aber immerhin gelegt.

    https://www.bbc.com/news/world-latin-america-39649680

    https://www.architectural-review.com/competitions/c…0024343.article

    http://www.lunionsuite.com/jovenel-moise-national-palace/

    Bei der noch als Ruine vorhandenen Kathedrale von Port-au-Prince ist hingegen derzeit keine Rekonstruktion geplant, sondern ein im Vergleich zum Original modulhaft wirkender modernistischer Wiederaufbau unter Verwendung erhaltener Mauerreste. Mich erinnert das ein wenig an die Heilig Geist-Residenz in Potsdam. Der Bau wäre als reiner Neubau sicherlich nicht völlig mies. In einem an historischen Baudenkmalen nicht reichen Land sollte aber eine Rekonstruktion bevorzugt werden.

    Vor der Zerstörung: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…t-au-Prince.jpg

    Zerstört: https://drsps.files.wordpress.com/2010/05/pict0070.jpg

    Pläne für den modernen Wiederaufbau:

    http://www.menkontre.de/2012/12/wieder…port-au-prince/

    http://www.karibik-news.com/news/3160-hait…-au-prince.html

  • In Haiti funktioniert einfach fast nichts. Das Land kommt nicht zur Ruhe. (Vgl. hier) Es gibt ein paar zähe Programme, meist finanziert von Stiftungen oder der Uno, wenigstens einige Gebäude herzustellen. (z.B. siehe hier) Ein paar staatliche Gebäude wurden nach dem Erdbeben von 2010 (!) wieder errichtet, so mit chinesischen Geldern der Oberste Gerichtshof für Rechnungswesen und Verwaltungsstreitigkeiten. (Siehe hier) Oder der oberste Kassationsgerichtshof. (Siehe hier und hier) Oder die Nationalbank. (Siehe hier)

    Immer noch nicht wiederhergestellt wurde der Präsidentenpalast (National Palace) und die Kathedrale von Port-au-Prince.

    Die Kathedrale sah einst so aus: https://images.app.goo.gl/TiQRPNkdwSBzaApz9

    Und so sah ein modernistischer Wiederaufbauentwurf unter "denkmalgerechter" Verwendung der erhaltenen Teile aus: https://www.haitilibre.com/en/news-7468-h…n-pictures.html

    Vergleiche hierzu auch hier: https://www.theatlantic.com/ideas/archive/…yed-too/588142/

    Doch selbst in Haiti ist modernistische Architektur offenbar nicht sonderlich beliebt:

    (https://pulitzercenter.org/stories/millio…ral-still-ruins)

    Die oben erwähnte Kathedrale von Jacmel musste offenbar wohl auch abgerissen werden (Sofern es diese ist, die damit gemeint ist; es gibt mehrere Kirchen dort): https://feliciansistershaiti.com/2017/08/24/the…dral-in-jacmel/

    Währenddessen kam es 2021 zu einem neuen Erdbeben, das weitere Zerstörungen, wenn auch in kleinerem Umfang, verursachte.

    Dass Erdbeben eine lange Spur in Haiti hinterlassen haben, zeigen auch die Ruinen des königlichen Schlosses Sans-Souci, das dort im 19. Jahrhundert durch ein Beben zerstört und nie wieder aufgebaut wurde.

    Schloss Sans Souci in Haiti

    Eine höfische Traumwelt in den Tropen

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/schloss-sans-s…in-den-100.html

    Und zu aller Unglück hat 2021 ein Blitzschlag mit anschließendem Brand dort das Dach der nahe gelegenen königlichen Kirche zerstört.

    Haïti chapelle royale de Milot : souvenez-vous de l’incendie historique

    https://www.afrik.com/haiti-chapelle…ndie-historique

    Wie man diesem Land helfen kann, weiß ich auch nicht. Am besten wäre wohl wirklich eine Militärintervention, zehn Jahre Militärherrschaft, die die ganzen kriminellen Banden, die das Land terrorisieren (es kommt derzeit u.a. zu Entführungen von ausländischen Hilfskräften usw.), und die Korruption austrocknet, und ein massives Wiederaufbauprogramm mit internationalen Hilfsgeldern, die kontrolliert eingesetzt werden. So, wie es jetzt läuft (man sehe nur den letztjährigen Präsidentenmord und die nachfolgenden Unruhen als Beispiel), geht es scheinbar nicht mehr weiter.

  • Es ist schon mehr als traurig, daß man es nach über 10 Jahren nicht geschafft hat, die zirka 50 Millionen Dollar für den Wiederaufbau von Notre-Dame de l'Assomption in Port-au-Prince international zu sammeln.

    Zum Vergleich - Nach dem Feuer in Notre-Dame de Paris kamen in den ersten Tagen schon eine Milliarde Euro an Spenden zusammen. Wer weiß wie viel Geld insgesamt dafür gespendet wurde?! Damit könnte man die Kirche wahrscheinlich mehrfach neu bauen.

    https://www.nzz.ch/panorama/notre…surd-ld.1477328

    Es wäre ein tolles Zeichen, wenn die Stadt Paris die Kosten für die Rekonstruktion in Port-au-Prince aus dem Spendentopf übernehmen würde. Denn die Milliarde und mehr, werden in Paris sicher nicht komplett verbaut.