Nürnberg - realistisch in Bildern (Galerie)

  • Ich war einmal in Langwasser und finde diesen Stadtteil - wie die Bilder es zeigen - einfach nur furchtbar. Ein typisches Kind der späten 60er und frühen 70er: Zersiedelte Wohnbungalows und Plattenbau(hoch)häuser.
    Von der Raumgestaltung eine unglaubliche Verschwendung, da die Grünstreifen in keinser Weise ein heimeliges Gefühl aufkommen lassen; weder Stadt noch Land, ein Un-Ort ohne Eigenqualität.

    Solche Stadtteile gibt es (leider) überall. Schlimmer ist, daß "moderne" Stadtteile der letzten zehn Jahre häufig kaum urbaner wirken.
    Nicht ganz klar bleibt mir immer noch, was dieses Thema zumal mit der Benennung "realistisch" (eine persönliche Wertung) eigentlich bezwecken will. Natürlich besteht Nürnberg nicht nur aus der Kaiserburg, dennoch schwingt mir in diesem Thema eine gewisse bewußte Negativität mit. Der Vergleich einer Trabantensiedlung der 70er mit den schönsten Seiten der Altstädte Esslingen und Tübingen (warum gerade diese beiden?) macht ohnehin keinen Sinn. Selbige Siedlungen finden sich übrigens auch in Tübingen und vor allem Esslingen, wo es neben der teilweise erhaltenen Altstadt mehr als genug (Industrie-)Zersiedlung gibt.

  • Realistisch deswegen, da ich mit einer Canon IXUS fotografiere oder mit der Canon 50D, die ich 2009 gekauft habe. Leider sind beide Kameras in die Jahre gekommen, deshalb lässt die Schärfe zu wünschen übrig. HDR wurde damals nicht eingebaut. Die meisten Langwasser-Bilder musste ich verwerfen.
    Die Gebäude sind nicht im Lichte einer romantischen Abendsonne dargestellt, auf der anderen Seite wurde diesiges Licht oder Schmuddelwetter vermieden. Keine Nachbearbeitung.
    Die Fotos aus Esslingen und Tübingen wählte ich bewusst aus, weil sie ungünstig unter einem bewölkten Himmel fotografiert wurden. Da ging es mir um die Formsprache, die weder Photoshop, noch blauen Himmel, noch Natur nötig hat. Es gibt auf Instagram eine Fangruppe, die den Betonbrutalismus vergöttert. Kein einziges realistische Foto findet man dort. Alle sind mit tausend Scharfzeichnern, Kontrasten, Schwarz-Weiß-Filter überzogen. Sie sind spannend aufbereitet, keine Frage. Mit der Wirklichkeit haben Sie aber nichts zu tun.

    Davon abgesehen, warum darf man eine Trabantensiedlung mit einer erhaltenen Altstadt nicht vergleichen? Weil das freche Alte provoziert?

    Weiter geht es mit der Bilderreihe:

    Wir verlassen Brauneckweg



    paar Meter weiter, ein Klon. Die ganze Straße wirkt wie eine Klonarmee von Gebäuden.

    Beauty matters!