München - digitale 3D-Rekonstruktion von Gebäuden um 1900

  • Meiner Meinung nach darfst du solange kein Gebäude nachbauen, bis der Urheberschutz erloschen ist. Während dieser Zeit geht das wohl nur mit der Erlaubnis des Eigentümers.

    Nicht des Eigentümers, sondern des Urhebers. Ansonsten ist vieles hier Gesagte schon richtig, insbesondere:

    Weiterhin ist wohl immer relevant, ob das abgebildete Objekt Schöpfungshöhe besitzt, damit also überhaupt urheberrechtlich geschützt sein kann (was bei individuell entworfenen Gebäuden wohl immer der Fall sein wird). Falls ja, erlischt der Schutz wie üblich 70 Jahre nach dem Tod des Rechteinhabers.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • So, nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein Post von mir. Allerdings hat der wenig mit München zu tun, aber trotzdem noch mit 1900, weswegen ich meinen eigenen Thread missbrauche. Es geht um das Gebäude, das in den vorigen Posts Thema war bzgl. Urheberschutz bei Gebäuden.

    Wir sind Herbst letzten Jahres ins Weinviertel nach Österreich übersiedelt, auch das hat zu der Verzögerung beigetragen, aber dazu später noch mehr.

    Im folgenden ein paar Bilder von dem Gebäude, um das es ging. Es steht... naja, eigentlich ist es egal, wo es steht. Es steht halt irgendwo... ;)

  • Und gleich noch etwas nachgeschossen - und das ist jetzt wieder München (noch existierende Gebäude in München Giesing).

    Die folgenden Bilder stammen aus einem Set, das auch auf verschiedenen Shops für 3D-Modelle erhältlich ist (Unity AssetStore usw.).

    Es ist ein modulares Baukastensystem aus ein paar Wänden und Dachelementen, aus denen sich alle möglichen Gebäude zusammenklicken lassen. 8 verschiedene "Fertighäuser" sind im Set auch dabei. Dazu kommen alle Bauteile und Häuser in 20 Farbvarianten.

    Sie sind in erster Linie als "Füllhäuser" gedacht, daher eher bewusst einfach gehalten.

  • Und last but not least: wie schon erwähnt, sind wir nach Nieder-Österreich übersiedelt, direkt an der tschechischen Grenze (Laa/Thaya). Hier stehen einige Burgruinen herum, unter anderem die Burgruine Staatz. (Wikipedia: Wikipedia-Artikel zur Burgruine Staatz)

    Wie man sieht, sieht man wenig. Die Burg ist schon 1645 von den Schweden zerstört worden, daher ist nicht mehr viel übrig. Es gibt wohl auch nicht viel mehr als zwei Stiche, einer kurz vor der Zerstörung, der andere kurz danach. Auf dem Felsen selbst gibt es noch recht gut erhaltene Grundmauern, aber sonst stehen nur noch ein paar Wände. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Kulturzentrum Staatz zusammen dabei, die Burg zu rekonstruieren. Die ersten Bilder sind noch sehr rudimentär, weil es mir vor allem darum geht, alles dorthin zu stellen, wo es hingehört, Positionen und Proportionen richtig zu bekommen. Die Detailarbeiten folgen dann.

    Außerdem noch eine Luftaufnahme vom aktuellen Zustand und ein Stich, der noch am meisten verrät (aber teilweise nicht mit den heutigen Grundmauern übereinstimmt...)

    Aber ich hätte eine Frage an euch: Ich bräuchte Bilder von elementaren Dingen von Burgen aus der Zeit, also Dachkonstruktionen, überhaupt Balkenkonstruktionen, Toren, Fenster, Leibungen usw. usf.

    Hat jemand einen Tipp?

  • Für die Rekonstruktion der Burg kann ich noch diese Seite empfehlen. Sie wird zwar leider seit Jahren nicht mehr wirklich gepflegt und sieht dementsprechend angestaubt aus, bietet aber immer noch reichhaltiges Quellen- und Referenzmaterial und außerdem fundierte baugeschichtliche Untersuchungen vor allem österreichischer Burgen.

  • Wunderbare Arbeiten!

    Das erste Häuslein hat äußerste Ähnlichkeit mit dem Kleinen Kaiserpalast an der Rothenburger Straße/Ecke Bautzner Straße in Dresden.

    Jetzt ist mir auch klar, was mich beim rechten, trapezförmigen Erker gestört hat. Die Basis des Erkers hätte man in deinem 'Nachbau' nur mit Beton hingekriegt. :wink:

  • Mündener: Herzlichsten Dank für den Link! Das ist ja genau, was ich gesucht habe!

    Riegel: Genau deswegen bin ich auf dieser Seite - weil hier so viele Experten sind, wenn die auch manchmal zu genau schauen... ;)

    In Österreich sagt man: Wer so genau schaut, fladert. (=klaut)

    Aber es stimmt, eigentlich müsste dort noch so ein bauchiges Ding hin statt dem eckigen "Vordach".

    Dank euch allen!

  • Snork 29. Oktober 2023 um 20:22

    Hat den Titel des Themas von „München - Digitale 3D-Rekonstruktion von Gebäuden um 1900“ zu „München - digitale 3D-Rekonstruktion von Gebäuden um 1900“ geändert.