Stuttgart, Neubebauung Eberhardstraße 18 - 22

  • Das Büro Jo Franzke zeigt eine aktualisierte Version seines Entwurfs auf der Website:
    http://www.jofranzke.de/aktuell/

    Ob die roten Dachfärbung materiell hält was sie verspricht?!
    Die weitere Auflösung der Lochfassade hin zur Eberhardstraße beim Eckgebäude sowie die Schaufensterformate im ersten Obergeschoss seitlich, erscheinen mir optisch keine Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen zweitplazierten Entwurf zu sein: http://www.jofranzke.de/fileadmin/publ…dstr_Bild_1.jpg
    Vermutlich soll hier sowohl dem Übergang zum "Neuen Bauen" Rechnung getragen werden als auch dem vermeintlichen Bedarf zukünftiger Nutzer/innen.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (2. April 2019 um 16:17)

  • Die Überarbeitung erinnert an gescheiterte Versuche früherer Jahrzehnte:
    Münsterplatz Ulm: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ad/Münsterplatz_Ulm_01.jpg
    Marktstraße Stuttgart - Bad Cannstatt: https://s3-media4.fl.yelpcdn.com/bphoto/Y1LYLsj…y_80lK3uQ/o.jpg

    Jetzt in modischer Aufmachung - nicht Fisch, nicht Fleisch - und doch erträglicher als diese erstplazierten Kisten wie wir sie von ihrer Grundidee bereits vom Stuttgarter Marktplatz kennen.

  • Mehr könnt Ihr derzeit vermutlich nicht erwarten, zumindest nicht in Stuttgart, das stark in modernistischer Hand ist. Insofern ist das überhaupt nicht "gescheitert", sondern nun einmal das in heutigen Tagen in Württemberg realisierbare Maximum. Auch in Ulm möchte ich mir nicht ausmalen, was dort heute hingebaut würde, wenn die Wiederaufbau-Häuser verschwinden sollten. Ich hoffe, dass sie dort noch lange stehen bleiben. Jedenfalls, der Entwurf von Franzke wird diese kleine Traditionsinsel etwas heilen und gegenüber der jetzigen Situation enorm aufwerten. Darüber sollten wir sehr froh sein.

  • Gemessen am heutigen Städtebau sind die Häuser am Ulmer Münsterplatz, das Cannstatter Beispiel aber auch der Stuttgarter Entwurf für die Eberhardstraße tatsächlich das geringere Übel, die theoretisch mit stilistischen Mitteln im Zuge einer Umbaumaßnahme langfristig ganz in unserem Sinne verbessert werden können.
    Für sich betrachtet und gemessen am Altbestand müssen diese modernistischen Versuche allerdings als gescheitert betrachtet werden.

  • Ulmer Münsterplatz,

    Diese Häuserreihe ist gründlich missglückt und verdient den Untergang. Die verbindenden Zwischenbauten sind völlig unhistorisch und trotz der leicht variierten Fassaden wirkt die Reihe eintönig, wozu auch die identischen Geschosshöhen beitragen.

  • Der überarbeitete Entwurf ist recht interessant. Der ursprüngliche zweitplatzierte war wirklich mies, ein Paar Giebel machen noch keine gute Architektur, da hätte ich den erstplatzierten trotz kubischer Formen vorgezogen. Im Bereich der Fassaden sehe ich aber nun etwas Potenzial. Die Stadtseite kann man ansehen, die Außenseite ist tatsächlich etwas eintönig und besitzt zu viele zu große Öffnungen. Aber an dieser Stelle haben Giebelständige Altstadthäuser auch keine Tradition. Und zur Eintönigkeit muss gesagt werden es ist nun mal ein einziges Gebäude. Dafür ist es recht stark untergliedert und deutlich weniger Eintönig als andere Gebäude.

    Für diese Stadt ist der Entwurf geradezu Revolutionär und um Welten besser als alles was zu erwarten war.

  • Weißt du, wie es an dieser Stelle vor dem Krieg aussah? Ich weiß es. Dort standen drei giebelständige Häuser, 1969 abgerissen.

    "Für diese Stadt ist der Entwurf geradezu Revolutionär und um Welten besser als alles was zu erwarten war."
    Das ist absolut richtig. Jede partielle Verbesserung in der Stuttgarter Innenstadt erfüllt mich mit Erleichterung.

    In dubio pro reko

  • Was ist eigentlich aus diesem Projekt geworden? Weiß jemand, ob und wann angefangen wird, den Altbestand abzureißen und den Neubau zu beginnen?