ZitatOder geht es einfach nur darum, eine Art Abziehbild zu erzeugen, das dem Betrachter einen nicht vorhandene Authentizität vorgaukeln soll?
Baumeister Hans, da haben Sie mit beträchtlicher Scharfsichtigkeit auf den wahrlich wunden Punkt der ganzen Chose hingewiesen. Vorgaukelung nicht vorhandener Authentizität, genau darum dürfte es den Herrschaften von der GHND nämlich gehen. Und es kommt noch schlimmer, denn mit der Vorgaukelung von Authentizität* hat das Ganze noch gar nicht sein Ende! Wenn das Haus Nr 29, wie vorgegaukelt wird, gar nicht zerstört worden wäre, hätte es auch die (gerechte) Bombardierung Dresdens nicht gegeben, damit wohl auch kein Drittes Reich, das solches ja herausgefordert hat, und erst recht keinen Hitler. Man sieht, wie gefährlich solch geschichtsverdrängende und -klittende Spielerein sind, wie hinter dem scheinbar harmlosen Deckmäntelchen von Fassadenkosmetik teilweise aus Gedankenlosigkeit, teilweise natürlich schon aus politischem Kalkül der Verneinung der immerwährenden historischen Schuld und Verantwortlichkeit Deutschlands und seiner Bewohner das Wort geredet wird.
Es ist wirklich anerkennswert, dass Sie in diesem Forum auf diesen unendlich wichtigen Punkt hingewiesen haben.
*in diesem Zusammenhang ist mE der Umstand, dass die GHND auf die Zerstörung dieses Gebäudes im Schlussstein des Portals hingewiesen hat, als klassischer Fall eines bloßen Deckmäntelchens zu interpretieren, denn bezeichnenderweise erfolgte dieser Hinweis in Latein. Nicht nur, dass das kaum ein normaler Passant, sei es Dresdner Baumeister oder amerikanischer Tourist lesen wird können, schlimmer noch, wird diese Inschrift von den meisten Zeitgenossen als historische Inschrift, also als authentisches, den ganzen Schwindel noch verstärkendes Dokument aus dem Mittelalter aufgefasst werden, was durchaus als im Sinne des Erfinders anzusehen ist. Man sieht, wie perfide die GHND ans Werk geht!