Sachsen-Anhalt - Allgemeines

  • Dass Sachsen-Anhalt heutzutage verkannt wird, hat es sich tlw. aber auch selbst zuzuschreiben.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Wohl war! allerdings ist Sachsen-Anhalt auch gar kein echtes Land, sondern ein durch Preußen zusammengewürfelter Haufen von Ostfalen, altMärkern, Thüringern und Obersachen zu dem nach dem Krieg noch die Anhalter kamen. Bis heute ist die Landeszugehörigkeit in vielen seiner Regionen nicht wirklich akzeptiert, z.B. im Halleschen. Und daran wird sich auch nix mehr ändern lassen. Man sollte lieber von den Regionen wie Harz, Altmark, Anhalt, Börde usw. reden, bzw. auf den südlichen Teil bezogen, von Mitteldeutschland. Richtig angekommen wäre Sachsen-Anhalt erst wieder, wenn es mit Berlin und Brandenburg zu 'Brandenburg-Preußen' fusionieren würde, bzw. wenn der Südteil an ein Bundesland Sachsen-Thüringen käme.

  • Ja, das mag das Hauptproblem Sachsen-Anhalts sein. Neben der wirtschaftlichen Schwäche, vorallem bedingt durch die falsche Politik in diesem Land ggü. Sachsen.

    Solche Identitätsprobleme kennen wir hier in Mecklenburg-Vorpommern nicht. Obwohl hier beide Landeshälften nicht zusammengehören. Norddeutsche Gelassenheit, wahrscheinlich ;)

  • Mein Lieblingsland im Beitrittgebiet ist eindeutig Sachsen-Anhalt. Die Vielzahl seiner romanischen Bauwerke, die großartige Landschaft, grandios! Sachsen habe ich ja nur am Rande angekratzt, bin sogar schon bis Plauen gekommen, aber das war das weiteste. Außer im Vogtlandkreis waren es immer nur wenige Kilometer. Ganz anders Sachsen-Anhalt! Von diesem Land könnte ich nicht genug kriegen, wenn es nicht so kaputt und so stark von Verfall geprägt wäre. Allerdings kenne ich Magdeburg nicht, diesen Extemschock habe ich mir noch nicht zugemutet. Brandenburg ist für unsereins zu weit, um da nennenswert häufig hinzukommen, Mecklenburg-Vorpommern sowieso. Als ich vor diversen Jahren nach intensiv verregneten, stressigen Stunden durch Thüringen die Schönheit des Tages mit strahlendem Sonnenschein erblickte, war dies beim Eintritt nach Sachsen-Anhalt!

  • Zitat von "Zeno"

    bin sogar schon bis Plauen gekommen, aber das war das weiteste.

    Da wärst Du mal besser weiter gefahren. Das Vogtland hat ja nun wirklich überhaupt nichts mit dem Sachsen zu tun, das sich östlich von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Chemnitz erstreckt.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Zeno"

    Mein Lieblingsland im Beitrittgebiet ist eindeutig Sachsen-Anhalt. Die Vielzahl seiner romanischen Bauwerke, die großartige Landschaft, grandios! Sachsen habe ich ja nur am Rande angekratzt, bin sogar schon bis Plauen gekommen, aber das war das weiteste. Außer im Vogtlandkreis waren es immer nur wenige Kilometer. Ganz anders Sachsen-Anhalt! Von diesem Land könnte ich nicht genug kriegen, wenn es nicht so kaputt und so stark von Verfall geprägt wäre. Allerdings kenne ich Magdeburg nicht, diesen Extemschock habe ich mir noch nicht zugemutet. Brandenburg ist für unsereins zu weit, um da nennenswert häufig hinzukommen, Mecklenburg-Vorpommern sowieso. Als ich vor diversen Jahren nach intensiv verregneten, stressigen Stunden durch Thüringen die Schönheit des Tages mit strahlendem Sonnenschein erblickte, war dies beim Eintritt nach Sachsen-Anhalt!

    Sachsen-Anhalt ist wirklich ein sehenswertes Bundesland. Das sieht man auch an Städten, wie z.B. Tangermünde, Quedlinburg, Halle.
    Magdeburg ist nicht unbedingt hübsch, aber auch kein Extremschock. Du kannst also ruhig mal einen Ausflug dorthin machen. Der "Extremschock" beginnt erst nördlich des alten Marktes. Südlich davon sind einige schöne Einzelbauwerke (Kloster unserer lieben Frauen, Dom, Johanniskirche St. Sebastian, Hauptpost, Landtag, HWH), ein hübsches Gründerzeitviertel (Hasselbachplatz, Hegelstraße) und der Fürstenwallpark inklusive Bastion Cleve zu finden.

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Ja, das mag das Hauptproblem Sachsen-Anhalts sein. Neben der wirtschaftlichen Schwäche, vorallem bedingt durch die falsche Politik in diesem Land ggü. Sachsen.

    Solche Identitätsprobleme kennen wir hier in Mecklenburg-Vorpommern nicht. Obwohl hier beide Landeshälften nicht zusammengehören. Norddeutsche Gelassenheit, wahrscheinlich ;)

    Die falsche Politik ist, denke ich, dass Hauptproblem! Die beiden größten Städte sind brutal unterfinanziert. Dementsprechend leidet natürlich besonders die Kultur, die natürlich auch Touristen anzieht.
    Weiterhin macht sich Sachsen-Anhalt lächerlich durch Werbeslogans, wie z.B. "Wir stehen früher auf". Dieses Land hat so viel Kultur, hübsche Natur und fantastische Städte, Dörfer und Bauwerke zu bieten. Damit sollte man mal Werbung machen.

    LG Magdeburg1990

  • Zitat von "Zeno"

    Mein Lieblingsland im Beitrittgebiet ist eindeutig Sachsen-Anhalt. Die Vielzahl seiner romanischen Bauwerke, die großartige Landschaft, grandios! Sachsen habe ich ja nur am Rande angekratzt, bin sogar schon bis Plauen gekommen, aber das war das weiteste!

    Lieber Zeno, dann würde ich Dir einmal unbedingt raten, Dich im Frühjahr oder Sommer an einem verlängerten Wochenende ins Auto zusetzen und Deinen Popo in die Oberlausitz zu bewegen. Ich finde Sachsen-Anhalt auch wunderschön (vor allem Stollberg), aber die Olau ist für mich der allerschönste Teil Deutschlands (in MeckPomm war ich noch nicht)!

  • Nix da, selbstverständlich würde ihm das Breisgau am besten gefallen, wenn er sich auch mal nach (Süd-)Westdeutschland trauen würde! :P

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ja, is ja gut. :zwinkern:
    Aber lasst uns beim Thema bleiben. Eigentlich hatten wir uns doch nur ein paar Gedanken gemacht über das angeschlagene Renommee Sachsen-Anhalts, unter dem die meisten Städte und damit auch Tangermünde leiden, obwohl die städtebaulichen Werte Sachsen-Anhalts nicht ohne sind.

  • Sachsen-Anhalt hat kein richtig gutes Image. Was verbinden denn Menschen aus den besonders westlichen Bundesländern mit Sachsen-Anhalt? Oftmals die Begriffe Prärie, Verfall, Arbeitslosigkeit und Armut. Das sind zumindest meine begrenzten Erfahrungen. Die Menschen, die das Land besucht haben, sind in der Regel dann positiv überrascht.
    Dementsprechend muss es die Aufgabe der Politik sein, eine vernünftige Image-Kampagne auf die Beine zu stellen, mit der ein positives Licht auf Sachsen-Anhalt geworfen und mit der vor allem die großartige Kultur beworben wird.
    Die einzelnen Regionen müssen besser für sich werben. Das klappt in der Region Altmark schon recht gut, sodass ich auch davon ausgehe, dass dort der Tourismus zunehmen wird und auch Städte, wie zum Beispiel Tangermünde, mehr Aufmerksamkeit bekommen.

    LG Magdeburg1990

  • Also ich habe mir die Galerie zu Tangermünde gerade zum ersten mal angesehen und gehöre zu denen, die ehrlich gesagt noch nicht viel von der Stadt gehört haben. - Wirklich beeindruckend!!

  • Nix da, selbstverständlich würde ihm das Breisgau am besten gefallen, wenn er sich auch mal nach (Süd-)Westdeutschland trauen würde! :P

    Kannst du Gedanken lesen ? :)

    Sachsen-Anhalt hat kein richtig gutes Image. Was verbinden denn Menschen aus den besonders westlichen Bundesländern mit Sachsen-Anhalt? Oftmals die Begriffe Prärie, Verfall, Arbeitslosigkeit und Armut. Das sind zumindest meine begrenzten Erfahrungen. Die Menschen, die das Land besucht haben, sind in der Regel dann positiv überrascht.
    Dementsprechend muss es die Aufgabe der Politik sein, eine vernünftige Image-Kampagne auf die Beine zu stellen, mit der ein positives Licht auf Sachsen-Anhalt geworfen und mit der vor allem die großartige Kultur beworben wird.
    Die einzelnen Regionen müssen besser für sich werben. Das klappt in der Region Altmark schon recht gut, sodass ich auch davon ausgehe, dass dort der Tourismus zunehmen wird und auch Städte, wie zum Beispiel Tangermünde, mehr Aufmerksamkeit bekommen.

    LG Magdeburg1990

    Ja, du hast total Recht. Neulich habe ich in der S-Bah mitbekommen, dass 2 Damen sich darüber unterhalten haben, wie sie Sachsen-Anhalt finden:
    ,,Also Sachsen-Anhalt ist potthässlich. Ich war *ein*mal in Magdeburg. Furchtbar ! Und so wie Magdeburg ist, sieht natürlich ganz Sachsen-Anhalt aus ! Ich meine, wer will den da hin ?! Junge Leute ziehen doch da nicht hin !"

    Ich war erstmal schockiert :weinen:

  • Meines Erachtens wäre die Aufteilung Sachsen-Anhalts auf Sachsen und Brandenburg (und ggf Thüringen/Nds/MV) dem Land deutlich zuträglicher, als zu versuchen dieses künstliche und ahistorische Konstrukt besser zu vermarkten. Denn das wird immer äußerst schwierig bleiben.
    Es ist schon in Mecklenburg-Vorpommern schwierig genug. Und das hat deutlich bessere naturräumliche Voraussetzungen.
    NRW sollte man auch auflösen, das ist ein zur Disfunktionalität verdammtes Bindestrich-Monstrum.

    Tangermünde ist an sich natürlich sehr reizvoll. Wie überhaupt die alten Hansestädte der Altmark. Oder auch die Harzregion. :)

  • @erbse
    Ich bin von dieser Idee mittlerweile wieder abgerückt. Unbestritten hat sich in Sachsen-Anhalt ein Eigenbewusstsein gebildet, das gleichwohl stark regional ist (Altmark, Anhalt, Magdeburg etc.). Aber ein Großteil des Landes weißt eine knapp 200 jährige, gemeinsame Verwaltungsgeschichte u.a. als preußische Provinz auf und das merkt man auch. Bayern, sowie das frühere Baden und Württemberg sind diesbezüglich nicht viel älter. Anhalt selbst ist natürlich nochmal etwas besonderes, weil es als askanisches Überbleibsel quasi als Schnittstelle der gesamten ostmitteldeutschen Regionalhistorie anzusehen ist (bestens veranschaulicht im alten anhaltischen Wappen, das den brandenburgischen roten Adler und den sächsischen Herzogsschild in sich vereint). Es gibt unter Sachsen-Anhaltischen Landeshistorikern durchaus ernsthafte Bestrebungen, auf diese Gemeinsamkeiten und logischen Verbindungen verstärkt hinzuweisen und insbesondere den Bernburger Erbfall von 1212 als Scharnier zwischen altsächsischer und neusächsischer sowie anhaltischer Geschichte herauszustellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (2. April 2018 um 12:46)

  • Meines Erachtens wäre die Aufteilung Sachsen-Anhalts auf Sachsen und Brandenburg (und ggf Thüringen/Nds/MV) dem Land deutlich zuträglicher, als zu versuchen dieses künstliche und ahistorische Konstrukt besser zu vermarkten. Denn das wird immer äußerst schwierig bleiben.
    Es ist schon in Mecklenburg-Vorpommern schwierig genug. Und das hat deutlich bessere naturräumliche Voraussetzungen.
    NRW sollte man auch auflösen, das ist ein zur Disfunktionalität verdammtes Bindestrich-Monstrum.

    Tangermünde ist an sich natürlich sehr reizvoll. Wie überhaupt die alten Hansestädte der Altmark. Oder auch die Harzregion. :)

    Im Grunde alles richtig was du schreibst, habe mir dazu auch schon vorher Gedanken gemacht, aber es sind so viele heutige Bundesländer der BRD ein “Kunstprodukt“ , welches nichts mit den tatsächlichen regionalen kulturellen Grenze zu tun hat wie Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, der Freistaat Bayern, Schleswig-Holstein. Selbst das Saarland ist nicht authentisch aus einem “Guss“, die eine westliche Hälfte gehört kulturell gesehen (von der Mundart und der Geschichte) eher zum Rheinland, die andere eher zur Pfalz (darf man aber nicht so laut sagen pst :lachentuerkis: ). Und da liegt das Problem: diese Kunstländer haben mitlerweile eine eigene Kultur entwickelt, die absolut ahistorisch ist aber vom einfachen Volk getragen wird teilweise und sogar verinnerlicht wird...
    Eine regionale Neuordnung Deutschlands wäre deshalb schon sehr schwierig, leider!

  • Es ist ein Kennzeichen der deutschen Länder, dass einmal gezogene Grenzen praktisch unveränderlich sind und verbissen verteidigt werden, so unbeliebt sie auch bei ihrer Entstehung gewesen sein mögen. Das könnte man als eine besondere Form des Strukturkonservatismus bezeichnen.