Münster (Galerie)

  • Vielen Dank für diese Bilder des Prinzipalmarktes. Gefällt mir ausgesprochen gut!

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Klassisches Beispiel, wie man es verstanden hat, einen Platzraum zu "erhalten" bzw wiederherzustellen und zwar ohne rekonstruktive Mittel.

    Meine persönliche Lieblingszeile ist nur kurz angeschnitten worden:

    https://bildagentur.panthermedia.net/m/lizenzfreie-…kt-in-muenster/

    Die Bewertung dieser architektonischen Leistung ist in meinen Augen schwierig, da starke positive und negative Aspekte hart aufeinanderprallen, ja sich teilweise sogar verschränken. Dass es zu den besten Leistungen der frühen Wiederaufbauzeit in der BRD zählt, steht für mich dennoch fest.

    Dennoch ist festzuhalten: ex nihilo Rekonstuiert wurde nichts. Nur das Rathaus und zwei seiner Nachbargebäude sowie maximal zwei alte Fassaden visàvis von St. Lamberti

    https://www.holidaycheck.at/m/der-prinzipa…55-a91a030c882b

    (Haus rechts ganz sicher und ev. auch das benachbarte links)

    und eine halbe Zeile historistisch umgeformter Häuser sind erhalten bzw wurden wieder hergerichtet.

    Die Giebel wurden auch nicht immer "nachempfunden" (Danziger Modell) oder auch bloß vereinfachend gestaltet, sondern sind mitunter ganz phantastisch. Dabei stören mich weniger Modernismen (siehe meine "Lieblingszeile"), sondern ganz und gar unmünsteranische Elemente:

    50368209028_c3720e288e_k.jpg

    siehe 2. Haus von links mit geschwungenem Giebel und Dreiecksaufsatz, was eher nach Schlesien oder Mecklenburg-Pommern passen würde.

    Manche Fassadengestaltungen (die beiden Häuser rechts abgesehen von den Giebeln erinnern an den franz. (Aachener) Barock:

    50374812681_6851e29e61_k.jpg

    manches wieder an engl. oder franz. Mittelalter:

    50374100553_514e64b062_b.jpg

    Andererseits ist dieser Stilmischmasch wiederum irgendwie belebend.

    Gerade eher münsteranische Passagen wie diese sind in ihrer Monotonie eher schwach:#162

    50369462736_684f7129e7_k.jpg

    Kurzum, ein richtig grüner Zweig ist nicht zu finden.

    es ist natürlich so, dass dies:

    https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/proj…falen/muenster/

    eindeutig ungleich schöner war.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Frage ist, ob man im Falle einer Nichtzerstörung nicht einfach in den 60/70ern ein Kaufhaus in die Häuserzeile gesetzt oder sie gleich abgerissen hätte.

  • Bergischer,im unzerstörten Celle hat auch die moderne Stadtplanung nicht halt gemacht.Mitten in die historische Fachwerk Altstadt hat man in den 60ern rücksichtslos und unsensiebel ein Kaufhausklotz gesetzt .Für ihn wurden mit Sicherheit viele intakte Häuser gopfert.Und dieser Klotz steht leider heute noch unverändert so da. Es gibt noch zahlreich andere Beispiele in unzerstörten Altstädten zB.Görlitz,Bautzen,usw.

  • Bergischer,im unzerstörten Celle hat auch die moderne Stadtplanung nicht halt gemacht.Mitten in die historische Fachwerk Altstadt hat man in den 60ern rücksichtslos und unsensiebel ein Kaufhausklotz gesetzt .Für ihn wurden mit Sicherheit viele intakte Häuser gopfert.Und dieser Klotz steht leider heute noch unverändert so da. Es gibt noch zahlreich andere Beispiele in unzerstörten Altstädten zB.Görlitz,Bautzen,usw.

    zum Beipsiel Goslar und Karstadt

    https://live.goslarsche.de/post/view/5ef4…eidung-steht-an

  • Die ganz alten Kaufhäuser hatten noch Fenster in jeder Etage.Hingegen man bei den allermeisten Nachkriegswarenhäuser auf Fenster verzichtete um aus vielleicht ökonomisch und wirtschaftlicher Sicht fensterlose Wandflächen für Warenregale optimal auszunutzen . Aber ein weitestgehend großes fensterloses Gebäude harmonisch in eine baulich intakte Altstadt zu setzen ist architektonisch nicht ganz einfach.

  • Mann könnte einmal Münster mit Ieperen (Ieper) in Belgïen vergleichen. Ieper das beste gesammt-Reko-Kunstwerk was je errichtet wurde: ganze Altstadt wieder original aufgebaut OHNE modernistische Eingriffen wie in Deutschland immer der Fall sind und es überzeugt immer wieder und ist wirklich ein Meisterwerk. Es enttäusch nie und es gibt kaum Kritik. Lob!!!

  • Klassiker,das die Altstädte die von Krieg und Nachkriegsplanung bis heute gezeichnet sind wieder so Rekonstruiert werden wie sie bis 1943 mal aussahen,ist ja gegenwärtig nun völlig unrealistisch.Wir können schon froh sein,wenn nur einige wenige Gebäuderekos sich durchsetzen können.Man muss auch wissen das es genug Gegner von Rekos gibt die mit aller Kraft dagegen halten und dadurch vieles erschweren oder gar verhindern.Siehe Ulrichskirche Magdeburg. Dortige Wiederaufbaubestrebungen wurden von Seiten der Stadt ,OB und von Links schon im Keim erstickt.

  • Ich nehm an, Rob meint Ypern. Auch Löwen könnte man anführen. Das stammt allerdings alles aus der goldenen Zwischenkriegszeit.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nein, es wurde stattdessen dieses Gebäude, welches unter diesem Link zu finden ist, realisiert. https://www.wn.de/Muenster/2013/…ten-Fischmarkts

    Es befand sich am Bült/Alter Fischmarkt. Es hat den Krieg überstanden, wurde jedoch jeglichen Schmucks entbehrt und in den sechziger Jahren abgerissen. Heute steht dort ein Neubau, der zur Neubebauung des alten Fischmarktes gehört. Am Bült wurde nach dem Krieg massiv aufgeräumt, eine große Straße wurde angelegt, die noch heute eine der wichtigsten Straßen innerhalb des Innenstadtverkehrs in Münster ist.

    Generell wurden in Münster viele Gründerzeitbauten und vor allem Großbauten dieser Zeit in den Sechzigern abgerissen. (Siehe Alte Regierung, diverse Gründerzeitler im Kreuzviertel, Gründerzeitler in der Königsstraße, das Diözesenmuseum ...)

  • Allerdings gefallen mir diese senkrecht aufgezogenen Fahnen gar nicht. Sie entstellen die Wirkung der großartigen Fassaden enorm. Das finde ich überaus hässlich und geadezu abscheulich. Was soll das? Mehr Umsatz? Mehr Gewinn? Wo aber, so frage ich, bleibt die Liebe zur Heimatstadt?