Münster (Galerie)

  • Kleiner Sprint durch Münster

    Ich hatte vorgestern 'ne knappe Dreiviertelstunde die Möglichkeit, durch Münsters City zu streifen. Da ich die Digicam mithatte hab ich die Zeit zum fotografieren genutzt, in dem knappen Zeitraum konnte ich allerdings nur einen kleinen Teil der City fotografisch dokumentieren und nicht immer den besten Fotostandort suchen, ich hoffe, ihr findet's trotzdem gut.

    Auf dem Weg zum Hindenburgplatz/Schloßplatz (zweitgrößte innerstädtische Platzanlage Europas) wo ich parken wollte bin ich an diesem Gebäude mit einer netten Brandmauerbemalung entlanggekommen:

    Angekommen fällt der Blick natürlich zuerst auf das Schloß, von 1767-1787 nach Plänen von Johann Conrad Schlaun gebaut, im 2. Weltkrieg schwer zerstört, nachher äußerlich rekonstruiert und heute von der Universität genutzt (1):

    Vom Schloß kommt man durch die Frauengasse am schnellsten in die Innenstadt, von der einstigen Bebauung steht nur noch dieses schmucke Haus:

    Von der Frauengasse fällt der Blick auf die Überwasserkirche mit dem angeblich schönsten gotischen Kirchturm Westfalens. Es gab im übrigen nie einen Turmhelm, auch nicht vor dem Krieg:

    Direkt vor der Kirche und einem schönen Nebengebäude ist ein riesiger moderner Sandsteinklotz hingekommen, die Bauarbeiten sind noch nichteinmal abgeschlossen. Das Gebäude ist im übrigen deutlich größer als es auf dem Foto wirkt, der eingerüstete Altbau wird von 3 Seiten umbaut (2):

    Neben der Überwasserkirche, direkt am Dom, stehen interessanterweise ein paar 60er-Jahre-Einfamilienhäuser:

    Noch ein Blick auf die Überwasserkirche:

    Hier eine der schlimmsten Nachkriegssündern in Münster, die moderne Westfassade des Doms, früher sah sie ähnlich aus wie die 2 Südgiebel auf den späteren Bildern:

    Das barocke Bischöfliche Generalvikariat:

    Ein weiteres Barockpalais:

    Die Südfassade des Doms:

    Die Domgasse Richtung Lambertikirche, was dieses rot-weiße Etwas soll weiß ich auch nicht (3):

    Platz an der Lambertikirche mit schönen Gebäuden:

    In meinen Augen ein verunglückter Wiederaufbau (der untere Teil stammt aus dem 16. Jh):

    Richtung Prinzipalmarkt scheinen noch einige Gebäude erhalten zu sein:

    In Richtung Roggenmarkt hingegen mehr oder weniger moderne Wiederaufbauprodukte:

    Ein besonders altes Haus am Alten Fischmarkt:

    ... und direkt rechts daneben die moderne Stadtbücherei:

    Ein paar schöne Gebäude um die Lambertikirche herum:

    Der neugotische Turm der Lambertikirche, Stadtkirche als Gegenstück zum Dom, mit den Käfige, in denen die Wiedertäufer von Münster nach langer Folter aufgehängt wurden.

    Zwei schöne Gebäude in der Salzgasse:

    ... und der postmoderne Bau von Sinn Leffers direkt gegenüber:

    Ebenfalls in der Salzstraße: Die barocke Dominikanerkirche (4):

    Auch in Münster muss wohl die Kriegszerstörung deutlich sichtbar sein:

    Ein sehr schönes Jugendstil-Geschäftshaus, das erste das ich sehe, in dem die Schaufenster im 1. Stock noch erhalten sind (wenn auch nicht als Schaufenster genutzt):

    Ein Blick auf das ehemalige Kaufhaus Althoff/Karstadt, heute Stadtmuseum. Das postmoderne Haus links ist schlimmer als es auf dem Foto aussieht:

    Der Erbdrostenhof, eins von J. C. Schlauns Meisterwerken, steht mitten in der Innenstadt und ist sehr gut wiederaufgebaut worden, nicht nur Fassade wie hier schon ein User behauptet hat. Prunkstück ist derFestsaal (5):

    Dahinter versteckt liegt die barocke Clemenskirche (6), ebenfalls von J. C. Schlaun. Bis zum 2. Wk war sie wohl Bestandteil eines Hospitals, das Gelände des Hospitals ist heute teilweise Grünfläche, teilweise mit den postmodernen Riesenblöcken von Galeria Kaufhof und Karstadt überbaut:




    (Das kleine Etwas am unteren Punkt des Hospitals soll wohl die Clemenskirche sein)

    Hinter Kaufhof und Karstadt liegt das monumentale Stadthaus aus den 50ern, von dem ich einen kleinen Teil abgelichtet habe
    (7):

    An der Ecke Prinzipalmarkt/Rothenburg/Ludgeristraße:

    Die nagelneuen Münsterarkaden (8) neben einem schönen Altbau:

    2 Altbauten an der Rothenburg inmitten von Nachkriegsmist:

    Ein schönes Bankgebäude an der Ecke Rothenburg/Königsstraße:

    Der Druffelsche Hof (1784-1788) als einer von wenigen noch existierenden Adelshöfen in Münster (früher gab es allein in der Königsstraße derer 10) (9):

    Glockenspiel in der Rothenburg:

    Sehr schönes Gründerzeitgeschäftshaus, doch dahinter tut sich schon Münsters neuester Bauwahn auf, u.a. mit Oswald Mathias Ungers, Zaha Hadid und Daniel Libeskind als Architekten (10):


    Das Aegidiicenter (nur die rechte Hälfte), gigantischer postmoderner Komplex mit Tiefgarage usw.. Potthässlich aber scheinbar gut besucht, was vorher dort stand weiß ich leider nicht:

    Nochmal die Münsterarkaden (von Einkaufscentern halte ich eh nichts, daher bin ich da auch nicht gut drauf zu sprechen):

    Der Stadthausturm, letzer Rest des neugotischen Stadthauses (11):

    Die gotische Lambertikirche von vorhin, lediglich der Turm wurde im 19. Jh durch eine neugotische Variante ersetzt:

    Fassaden am Prinzipalmarkt:

    Die Westseite, alles 50er-Jahre Bauten die meistens nichtmal die Giebelform mit ihren Vorgängern gemeinsam haben:

    Die häßlichere Ostseite, hier sieht man das "Alter" der Gebäude noch deutlicher:

    2 rekonstruierte Bauten rechts und links des Rathauses:

    ... und das berühmte Rathaus des Westfälischen Friedens, hier und in Osnabrück wurde das Ende des 30jährigen Krieges unterzeichnet. Der Wiederaufbau des Rathauses ist perfekt geworden (12):

    Blick über den Domplatz:

    Das modernistisch umgestaltete Landesmuseum und im Hintergrund das Fürstenberghaus der Universität, ein schlichter Bau der 50er:

    Nocheinmal das Landesmuseum + Dachkatastrophe:

    Links neben dem Landesmuseum steht hinter einem Nachkriegsbau versteckt noch ein schönes Gebäude des Bistums (13):

    Der Anbau am Landesmuseum, in meinen Augen zu flach und häßlich:

    Ein Gebäude der Universität am Domplatz, dem man leider seinenn wunderschönen Ziergiebel genommen hat (14):

    ... und bei der Rückfahrt aus dem Auto noch ein Foto des ehemaligen Landgerichts (15), heute Amtsgericht. Das Dach sieht aber irgendwie merkwürdig aus:


    Abschließend kann ich nur sagen, dass Münster eine nette Innenstadt hat, wenngleich die momentan zahlreichen Neubauprojekte die Stadt eher häßlicher als schöner machen (gibt auch schon 'ne Menge Glasfassaden, die habe ich aber nicht fotografiert). Das Bahnhofsviertel ist dagegen aber eine total wiederwärtige Gegend. Schön allerdings die gründerzeitlichen Wohnviertel der Stadt.

    Leider wird es in Münster wohl in Zukunft keine Rekonstruktionen mehr geben, der Prinzipalmarkt steht so wie er ist unter Denkmalschutz und die Münsteraner lieben ihn. Ich denke nicht dass die fantastischen alten Fassaden jemals zurückkommen werden.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Schönen Dank, Booni, für die Bilder !
    In Münster war es wie überall in Deutschland. Viele Abrisse, viel
    Notarchitektur, viel Mist ! :weinen:

  • Danke für die umfassende visuelle Darstellung Deines Rundganges!
    (und das alles in 45 Minuten ??)
    Das Bahnhofsviertel habe ich auch in furchtbarer Erinnerung,
    vor allem diese häßliche Fußgängerzone, die vom Bahnhof in Richtung Zentrum führt.
    Da hing auch die gesamte soziale Unterschicht herum,
    alles in allem kein schöner Eintritt in die berühmte Studentenstadt...
    Bei dem Neubauprojekt finde ich dieses große Wasserbassin nicht schlecht, die Bauten ringsum
    orientieren sich leider (wie üblich) kein bißchen an regionalen Gegebenheiten!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Danke Booni,

    jetzt "kenne" ich Münster. Sehr schöne ausführliche virtuelle Stadtrundfahrt :)
    Den Prinzipalmarkt finde ich übrigens sehr gut - in meinen Augen eine gelungene Lösung. Liegt vielleicht daran, daß ich aus Frankfurt komme, und da wäre man um so etwas heilfroh! Zwar keine richtige Reko, aber auch keine verkrampft moderne Version, sondern ein leicht vereinfachter Wiederaufbau, der trotzdem noch Altstadt-Atmosphäre verbreitet. Vergleich' die Gebäude doch einfach mal mit denen aus der Saalgasse in Ffm (Faden "Technisches Rathaus").

  • Die Lösung selber finde ich ja auch nicht schlecht... bis auf die Tatsache, dass die Giebelform immer genau anders war als beim Vorgängerbau (Spitzgiebel wurden zu Stufengiebeln, Stufengiebeln zu spitzgiebeln etc), das schlimme finde ich dass die Münsteraner ihren Prinzipalmarkt für das Baudenkmal schlechthin halten und alles unter Denkmalschutz steht und keine der Fassaden, die diese Straße 400 Jahre lang säumten rekonstruiert werden darf.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • danke für die bilder!

    ich war noch nie in münster und von dem, was ich gehört hatte, stellte ich mir das stadtbild etwas geschlossener vor, aber auch dort steht sehr viel nachkriegsmist herum. die wenigen ganz neuen gebäude stellen da das kleinere problem dar. man müsste einfach mal zahlreiche diese behelfskisten neu bauen. gibt es eigentlich rekoprojekte in münster?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • eindrucksvoll, was münster zu bieten hat. vor allem auch die kirchen sind beeindruckend.

    entweder die fotos blenden viel von den relitäten aus,
    oder die stadt macht trotz der nachkriegsbebauung noch einen relativ geschlossenen eindruck. die rasterfassaden der nacnkriegsfassaden sprechen zumindest materiell noch die gleiche sprache wie die alten gebäude, was man von den postmodernen und modernistischen projekten derzeit nicht sagen kann. sie stellen das eigentliche problem für münster dar. die angepassten neubauten, die in einfacher formsprache historische gebäude zitieren, sind sicher nicht mit rekos gleichzusetzen, aber sie halten das ensemble, vergleichbar mit städten wie freiburg, zusammen und vermitteln in gelungener weise den versuch gestalterisch an den ort der geschichte anzuknüpfen. behaglichkeit, geschlossenheit, ... eben genau das, was in anderen orten durch modernistische konzepte großteils mißglückt ist.

  • Ich war im September 2003 mal auf der Durchreise in Münster und habe dabei auch eine Reihe von Fotos gemacht.

    Mein Eindruck war, daß der Prinzipalmarkt tatsächlich recht geschlossen wirkt, daß die Bebauung in den Seitenstraßen dann aber sehr schnell ziemlich häßlich wird - halt so, wie man es von anderen deutschen Städten kennt (Stuttgart, Mannheim usw.). Alles in allem also ein recht gemischtes Fazit.

  • Wirklich schön ist Münster eigentlich auch nur in den kleinen Kneipenvierteln der Altstadt und den Gründerzeitwohnvierteln im Westen...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Bilder aus dem guten alten Münster sind hier - bis auf die obigen von Booni aus 2005 - verhältnismäßig rar gesät, sodass ich mich genötigt sehe, dem mit aktuellen winterlichen Eindrücken vom Ende des letzten Jahres ein wenig abzuhelfen.

    Beginnen wir unspektakulär an der Scharnhorststraße im Aaseeviertel.

    Diese Bebauung ist hochrepräsentativ für weite Teile der Münsterschen Innenstadt; daher reicht ein Bild desgleichen.

    Körnerstraße/Bismarckallee.

    Die neuerdings verspiegelte Mensa am Aasee.

    Blick über den Aasee auf die neue Würfelbebauung bei den Terrassen, dahinter das LBS-Gebäude auf dem alten Zoogelände an der Himmelreichallee.

    Die Gaststätte Kruse-Baimken an der Adenauerallee, Ecke Stadtgraben.

    Die Weseler Straße ab ihrem Beginn mit Blick auf die St.-Antonius-Kiche.

    Ansicht der Letzteren von Süden.

    Der Ludgeriplatz (sog. Kreisel) mit der Statue "Pferd und Knecht" auf filigranem Sockel.

    Ein kleiner Abstecher in die Hammer Straße mit der St.-Josephs-Kirche und ihren seit dem Krieg verkürzten Türmen (alte Ansichten: hier).

    Die beachtliche Portalseite von St. Joseph.


    Fortsetzungen folgen demnächst.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat von "Palantir"

    Bilder aus dem guten alten Münster sind hier - bis auf die obigen von Booni aus 2005 - verhältnismäßig rar gesät, ...


    Das ließe sich ja durch eine hoffentlich nicht allzu ferne Fortsetzung Deiner Bilderreihe beheben. :D

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Wie auch sonst? 8)

    Es geht also weiter zunächst mit dem Museum für Lackkunst an der Windthorststraße/Promenade, unweit des Hauptbahnhofs, dessen Umgebung ich aus Rücksichtnahme hier ausblende.

    Die stark verschneite Promenade, bekanntermaßen fast die gesamte Innenstadt Münsters umschließend und auf dem alten Befestigungsring entstanden.

    Das Gebäude Klosterstraße 27 von der Promenadenseite betrachtet. Leider ist über die (sicherlich kirchliche) Geschichte des Gebäudes im Internet nichts in Erfahrung zu bringen.

    Marienplatz mit entsprechender Säule vor der Ludgerikirche.

    Die Ludgerikirche, am Zusammentreffen von Königsstraße und Ludgeristraße gelegen, und von letzterer aus gesehen.

    Ehemaliger Sendenscher Hof, Königsstraße 39.

    Der kümmerliche Rest vom Beverfoerder Hof, Königstraße 46, heute Bäckereiladen.

    Heeremanscher Hof, Königsstraße 47, heute Nebenstelle des rückwärtig benachbarten (und grusligen) OVG NRW.

    Ehemalige Sparkasse des Kreises Münster, Königstraße 6/7 - heute Picassomuseum.

    Und schließlich links anschließend der Druffelsche Hof, Königsstraße 5 - heute ebenfalls Picassomuseum.

    Blick von der Einmündung Königsstraße in die Rothenburg und zum Prinzipalmarkt; links der Giebel des Patrizierhauses Rothenburg 44, datiert auf 1583.

    Leicht verschwenkt, jetzt mit den Münsterarkaden zur rechten und dem alten Stadthausturm im Hintergrund.

    Das Haus Nonnhoff mit seinem Glockenspiel, gelegen Rothenburg 13.

    Nächster Zwischenstopp ist die Schlaun'sche Ägidiikirche, welche jedoch ursprünglich als Kapuzinerkirche errichtet wurde.

    Links anschließend ist das Gebäude des OVG NRW + VerfGH NRW angeschnitten zu sehen.

    Seitenansicht.

    Bis auf Weiteres...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • @Palantir:

    Ein frohes Neues!!! das rotweisse Etwas markiert den ehemaligen Übergang von der Domburg zur Stadt. Dort stand im Mittelalter ein Stadttor.

  • Hm... dieses Bild hat was an sich:

    hier ist einer der vielzitierten Kontraste zu sein. Ob ich ihn mag oder nicht leiden kann, vermag ich auf die Schnelle nicht zu entscheiden.

    Was ich weiß, dass es mich wahnsinnig stört ist das linke Nachbarhaus vom Monster. Seine von weitem sichtbare plumpe Primitivität beeinträchtigt die Wirkung des Prinzipalmarktes an dessen schönster Stelle beträchtlich.

    Ansonsten: schöne Bilder. Wusste gar nicht, dass noch soviel Barock übriggeblieben ist.

    Auch diese Perspektive ist nicht übel:

    dieser Wiederaufbau ist zwar nicht besonders, aber auch nicht schlecht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es folgt die Johannisstraße mit dem Gebäude des Anglistischen Seminars der WWU.

    Am Ufer der kanalisierten Aa gelegen ist die alte Petrikirche aus dem späten 16. Jhdt.

    So winterlich dürfte es hier nicht häufig aussehen.

    Der ehemalige Gebäudekomplex der Landesversicherungsanstalt Westfalen am Bispinghof 2-3 (Baujahr 1898), heute Sitz der pädagogische Institute und Fakultätsverwaltungen der WWU.

    Schräg gegenüber liegt das Gebäude des Instituts für Kriminalwissenschaften mit Strafrechtsseminar.

    Nicht weit davon ist das Bistumsarchiv, Georgskommende 19.

    Das ehemalige Landgericht und heutige Amtsgericht, erbaut 1875/1879 an der Gerichtsstraße/Am Stadtgraben - Ecke Hindenburgplatz.

    Nun das ehemalige fürstbischöfliche Schloss, das Hauptwerk von Johann Conrad Schlaun.

    Der Mittelrisalit ein wenig näher.

    Rechts des Schlosses, das ehemalige Hauptpräsidium der preußischen Provinz Westfalen, heute ebenso wie das Schloss von der WWU genutzt.

    Blick vom Schloss zwischen den Kavaliershäuschen hindurch über den Hindenburgplatz auf die Innenstadt mit Überwasserkirche, Paulusdom und dahinter/dazwischen St. Lamberti. Weiter rechts dürfte das mittlerweile 80-jährige Hochhaus des Raphaelsklinikums zu sehen sein.

    Das romantisch verschneite Café im Schlossgarten am Botanischen Garten.

    Die Gartenseite des Schlosses.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat

    Was ich weiß, dass es mich wahnsinnig stört ist das linke Nachbarhaus vom Monster. Seine von weitem sichtbare plumpe Primitivität beeinträchtigt die Wirkung des Prinzipalmarktes an dessen schönster Stelle beträchtlich.

    Jenes Haus ist mir auch immer sehr negativ aufgefallen. Es ist aber nicht das direkte linke Nachbarhaus vom Monster, sondern das 2. Haus links neben dem Monster. Dazwischen steht noch ein schönes, schmales Giebelhaus aus dem 19. Jh.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Jene beiden Häuser scheinen im Gegensatz zum "Monster" immerhin die Parzellenstruktur, also die Kleingliedrigkeit, einzuhalten, was bei den Münsterarkaden nicht mehr der Fall ist. Dieses Unvermögen wiegt für mich insoweit schwerer, als dass mit vergleichsweise geringen Mitteln die Fassade eines Einzelhauses zu überarbeiten, die lange Fassade der Münsterarkaden jedoch ungleich schwerer zufriedenstellend zu gliedern sein wird. Apropos Arkaden - wie überholt modernistisch diese eckigen 'Arkaden' immer wieder wirken. Es trauen sich von der elitären Zunft leider nach wie vor nur wenige mit Bögen zu arbeiten ;)

  • Man muss die Dinge so nehmen, wie sie sind und anhand ihrer Intention würdigen. Das Monster setzt auf Brutalität und Primitivität. Die ihm innewohnende Großflächigkeit ist so gewollt und entfaltet ihre eigene Wirkung (die man natürlich mögen kann oder nicht. Ich halte sie für immerhin diskutabel, zumal an dieser Stelle eigentlich kein schützenswertes Ensemble mehr besteht - der Stadtturm ist nur historistisch, und die gegenüberliegenden Häuser sind auch nur eher unbemühter Wiederaufbau. Da durfte man mE schon etwas "probieren"). Rundbögen oder andere Anspielungen auf die historische Bebauung würden da nichts nützen, ja sogar schaden, da das Ergebnis in Richtung "weder Fisch noch Fleisch" verwässert werden würde.
    Das erwähnte Haus in der Straßenflucht des Prinzipalmarktes ist hingegen nur schlecht: es ist sogar um so etwas wie Anpassung bemüht, (was an dieser Stelle, im Blickfeld des Herzens der Bürgerstadt, auch unbedingt geraten sein will), aber mit völlig untauglichen Methoden. Es ist in meinen Augen bezeichnend für den völlig fehlenden ästhetischen Instinkt (bzw ev. auch für die Lieblosigkeit) des bundesdt. Wiederaufbaus, dass Bauten in solch exponierter Lage regelmäßig misslungen sind. Irgendwie ist es typisch, dass jenes von mir übersehene Miniaturhaus noch bzw wieder steht, jenes Schlüsselgebäude hingegen nicht mehr bzw völlig unzureichend neu errichtet wurde.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "http://www.muenster.de/stadt/tourismus/pdf/skulpturen2009_d.pdf"

    Geschichte tut weh, auch Denkmale können darüber nicht hinwegtäuschen. Unser Bemühen, das Leiden hinter uns zu lassen, sucht nicht selten die Spuren des Vergangenen im Stadtbild zu verwischen oder auszulöschen. Martha Rosler dagegen fragt sich, warum sich Geschichte bruchlos darstellen muss. Ihr Fragment Eagle zeigt vor den Münster Arkaden ein Adleremblem, bei dem das Hakenkreuz in den Klauen des Adlers nach dem Krieg weggemeißelt wurde. Das Original steht vor dem ehemaligen Lufttransportkommando der Wehrmacht (heute Lufttransportkommando der Bundeswehr), das unter der Leitung von Ernst Sagebiel 1935 errichtet wurde. Eagle ist das einzige von mehreren Fragmenten, das von der Arbeit der amerikanischen Konzeptkünstlerin für die Skulpturenausstellung 2007 erhalten blieb.


    Das muss man versuchen nachzuvollziehen - ich habe es bislang noch nicht geschafft. Warum denn dann nicht eine zerfledderte Hakenkreuzfahne aufhängen? Die haben dort doch früher auch zuhauf gehangen - und es wäre weit billiger gewesen als 25.000 Euro für den "Igel"-Vogel.


    Und da im Übrigen wohl vornehmlich das interessiert, was (noch) gar nicht gezeigt wurde:
    Das betreffende Haus (Klick!) an der Stirnseite des Prinzipalmarkts (ehemals Modehaus Tepe).

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)