• In Lenzkirch, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, plant die Gemeinde den Ankauf des denkmalgeschützten, jedoch seit Jahren leerstehenden Gebäudes Freiburger Straße 23 - um es abzureißen. Ebenso ist der Ankauf des gleichfalls seit längerem ungenutzten Gasthauses Löwen, Freiburger Straße 25, geplant. Anstelle beider Bauten soll auf den verhältnismäßig großen Grundstücken Wohnbebauung erstellt werden.

    http://www.badische-zeitung.de/lenzkirch/geme…-112657386.html

    Bei dem denkmalgeschützten Gebäude, etwas großsprecherisch als "Villa" benamst, handelt es sich um das 1870 im spätklassizistischen Stil erbaute Eltern- und Wohnhaus von Oskar Spiegelhalder, Direktor der Lenzkircher Uhrenfabrik und bedeutender Sammler Schwarzwälder Volkskunst. Spiegelhalder trug im Lauf seines Lebens etwa 30.000 Objekte zusammen, die in drei Teilsammlungen nach Freiburg, Karlsruhe und Villingen gelangten und auf heraussragende Weise die Regionalkultur präsentieren.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Spiegelhalder

    Durch den Abriß verlöre Lenzkirch nicht nur ein eigentlich attraktives Gebäude, sondern es ginge der ganzen Region ein Teil ihrer kulturgeschichtlichen Identität verloren. Aber das scheint nicht von Belang.

    Die Villa ist seit Jahren auf der Liste verkäuflicher Denkmale in Baden-Württemberg gelistet:

    https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/Denkmal…Strasse23-.aspx

    Leider blieb der Verkaufspreis trotz voranschreitenden Verfalls konstant hoch.

    Hier noch die Lage der Villa und einige bessere Fotos:

    https://www.google.de/maps/place/Fre…2fcdedc099bdfab

  • Wenn die Grundstücke so groß sind, warum kann man dann nicht die Villa erhalten, sanieren, und trotzdem noch weitere Wohnhäuser auf dem Grund erbauen? Es wäre ja wirklich schade um ein solch schlicht-adrettes Gebäude, zumal es ja eng mit der Ortshistorie verknüpft ist.

    Zitiert aus dem ersten Link:

    Zitat

    An der Freiburger Straße verfällt die frühere Villa von Oskar Spiegelhalder, einst Direktor der Lenzkircher Uhrenfabrik, seit Jahren. Nur wenige Meter weiter steht das Gasthaus "Löwen" seit langem leer. Beide Gebäude sind längst keine Zierde mehr. Die Gemeinde ist in Verhandlungen mit den Eigentümern, um die beiden maroden Gebäude zu erwerben. Gelingt dies, sollen die Häuser abgerissen und Bauplätze geschaffen werden

    Da ist mal wieder diese typisch baden-württembergische Mentalität im schlechtesten Sinne. Ein Gebäude wird, vermutlich aus Ignoranz eines Eigentümers, Jahre lang leerstehen gelassen. Dann ist es plötzlich für die Kommualpolitiker und -presse "keine Zierde mehr" oder "ein Schandfleck", weil es nicht mehr in das Bild des aalglatten, abwaschbaren Neubauparadieses passt. Und als einzige Lösung fällt der Abriss ein, um natürlich danach renditekräftig die großräumige, glatte Neubauwelt schaffen zu können, von der der spießige Baden-Württemberger in seinen Nächten träumt.
    Da kann ich nur... :kotz: