Limbach-Oberfrohna

  • Das ist natürlich eine Unterstellung meinerseits. Bedauern wird man es jedenfalls nicht, nachdem man sich seit Jahren für den Abriss stark gemacht hat. Ein bedauerlicher Fall, der wieder mal zeigt, wie völlig hilf- und einfallslos die Kommunen im Umgang mit solchen Denkmälern sind. Wir sprechen hier schließlich nicht von einem Schloss. Was man in den sechs Jahren mit geringen Mitteln und etwas ehrenamtlichen Engagement hätte schaffen können, ist zumindest eine Sicherung des Gebäudes. Allein man muss auch wollen. Selbst als jemand, der sich für so etwas interessiert, hat man natürlich keine Lust, dafür seine Freizeit zu opfern, wenn die ganze Zeit nur von Abriss gefaselt wird.
    Ohne "Marmorfußboden" und Nutzungsgarantie für die nächsten 100 Jahre wird selbstverständlich auch für ein im Kern an die fast 800 Jahre altes Gebäude keine müde Mark in die Hand genommen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia (12. Oktober 2013 um 23:31)

  • Du sagst es, Saxonia. Der Wille muss da sein. Die Beseitigung eines stadtbildprägenden Gebäudes aus dem 13. Jhd. und Ersetzen durch eine Grünfläche(sic!) ist eine Bankrotterklärung. Ist Limbach-Oberfrohna eigentlich bei der Bewerbung zum Welterbe Montanregion Erzgebirge mit dabei? Wenn ja, umso schlimer.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Gibt es eigentlich Richtlinien zur Abschätzung von Baumaßnahmen? Wenn ich so sehe, was für Summen manchmal aufgerufen werden für eine Sanierung, da frage ich mich wirklich, wofür das Geld eingesetzt werden soll. Verlässt sich das Denkmalamt auf Gutachten, die vom Eigentümer in Auftrag gegeben werden? Ich kann mir vorstellen, dass ein Zweitgutachten, in Auftrag gegeben durch das Denkmalamt, ein ganz anderes Ergebnis bietet.
    Außerdem: Eigentum verpflichtet. Wenn man ein Denkmal besitzt aber keine 2 Millionen locker machen kann, muss man halt selber mit anpacken und etwas Eigenleistung erbringen. Aber es ist ja kein "optionales" Baudenkmal sondern damit auch die Verpflichtung, dieses zu erhalten. Wer das nicht kann oder will soll an jemanden anders verkaufen - oder wenn man will aber nicht kann mal mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz oder anderen Insitutionen sprechen. Da geht schon was. Vielleicht gibt es ja auch z.B. Handwerker, die bei einem ortsbildprägendem Gebäude gerne einen guten Tarif machen... aber sowas erfordert Initiative.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Tja, wahrscheinlich zählt nur noch der "wirtschaftliche" Gedanke - wobei ich eine Sanierung keinesfalls als unwirtschaftlich erachte, da man das Gebäude zu einem wahren Schmuckstück aufwerten könnte.
    Booni:
    Ich kenne zwar keinen Handwerker für solche Fälle persönlich, doch gibt es das Naturhaus Hetfeld in nicht weiter Entfernung. Dieses Bauhaus verkauft natürliche Produkte und hat sich auf Fachwerk und dergleichen spezialisiert. Die wären eigentlich der richtige Ansprechpartner dafür.
    Die 2 Millionen sind in meinen Augen eine zu hohe Summe - wahrscheinlich um extra abzuschrecken...
    Naja, auf dass in 20 Jahren wieder geheult und gejammert wird nach dem Motto "ach hätten wir mal das Haus erhalten"...Solche Fälle gab es in Velbert und Umgebung bereits zur Genüge. :kopfschuetteln: