Berlin-Mitte - Wilhelmstraße und Umgebung - altes Regierungsviertel

  • Zitat von "Stephan"

    1930 hat im Hotel Kaiserhof Adolf Hitler ein Zimmer bezogen.
    Das obere Stockwerk diente bis Anfang 1933 als Parteizentrale der NSDAP.
    1935 hat dann Göring im Kaiserhof seine Hochzeit gefeiert.


    Ja, dann ist ja alles klar:
    Wir reißen das Brandenburger Tor ab, denn dort ist die SA durchmarschiert.
    Der Reichstag ist gänzlich unhaltbar geworden, denn dort hat es eine Fraktion dr NsdAP gegeben.
    Der Lustgarten ist umzupflügen, denn da gab es NS-Aufmärsche.
    Und das Zeughaus ist zu planieren, denn dort besuchte Hitler eine Ausstellung.

    Wer so Bau-Historie betreibt, der hat Schwierigkeiten nach Berlin zu kommen: über fast alle Autobahnen ist irgendeine NS-Größe gefahren.

    Ach ja: das Borchart ist auch zu schließen, denn Göring speiste gerne dort....

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • ist doch genau das gleiche wie die lächerliche aktion der bild, als die queen im zeughas dinniert hat, fast in jedem berliner bau, sass irgendwann mal ein brauner. kann man leider gottes nix dran machen

  • Hoffentlich denkt jetzt hier niemand ich wäre aus den genannten Gründen gegen eine Rekonstruktion. Es war nur das einzig relevante das ich finden konnte als ich gegoogelt habe. Mir geht auch auf die Nerven, dass in Deutschland alles auf 12 Jahre NS-Diktatur reduziert wird.

    Gab es nicht auch ein ähnliches Theater mit den Resten der Kunstakademie am Pariser Platz?

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Naja, jetzt weichen wir vom Thema ab, der Kaiserhof war schließlich kein Gebäude der NS-Architektur sondern einfach das drittbeste Hotel der Stadt...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zu dieser Kaiserhof-Diskussion:

    Immerhin hat man ja in Braunschweig auch die Alte Waage rekonstruiert, obwohl sie das Heim der Hitlerjugend war. Wären die Widerstände im Fall des Kaiserhofs daher nicht vielleicht doch überwindbar? Und mit Hinblick auf einen ähnlichen Fall: Könnte man daher vielleicht auch in Hildesheim die Rekonstruktion des beeindruckenden "Altdeutschen Hauses" durchsetzen, obwohl es das Stammlokal der SS war?

  • Ist ja im Grunde nichts neues, was da steht...Bei dem Titel dachte schon, dass die tschech. Botschaft und Ullrich auch abgerissenn und die alte Platzfläche des Wilhelmplatzes - wie es in der Überschrift steht - wiederhergestellt wird...Naja, vielleicht erleben wir diesen Tag ja noch irgendwann... :(

  • Das wäre schön wenn die Gebäude am ehem. Wilhelmplatz abgerissen werden würden. Schön wäre die Rekontruktion des Hotels Kaiserhof und der anderen umliegenden Gebäude.

    Wenn man den Platz heute und früher vergleicht, erkennt man ihn fast nicht wieder.

  • Zitat von "Ben"

    Ist ja im Grunde nichts neues, was da steht...Bei dem Titel dachte schon, dass die tschech. Botschaft und Ullrich auch abgerissenn und die alte Platzfläche des Wilhelmplatzes - wie es in der Überschrift steht - wiederhergestellt wird...Naja, vielleicht erleben wir diesen Tag ja noch irgendwann... :(

    Ja, daran denke ich auch nach wie vor regelmäßig.
    Wobei mir noch lieber gewesen wäre, man hätte einige der alten Palais an der Wilhelmstraße rekonstruiert, aber da ist jetzt alles voll mit mittelmäßiger Investorenarchitektur.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Leider kann der Wilhlemplatz nicht vollständig rekonstruiert werden, da er fast zur Hälfte von der Tschechischen Botschaft (ehemalige Botschaft der CSSR) überbaut ist (eines der hässlichsten Gebäude Berlins).

  • na, dann muss die wohl ganz schnell abgerissen werden. :lachen:

    "Nürnberg leuchtet wahrlich in ganz Deutschland wie eine Sonne unter Mond und Sternen"
    (Martin Luther)

  • Hallo Forummitglieder.

    Bin soeben zurück vom Besuch an der Wilhelmplatz. Die Mix von Alt und Neu ist in der Friedrichstrasse gelungen. Gibt die Strasse Flair und Anziehungskraft. Ohne Alt wäre die Strasse zu Modren und kalt geblieben. Da Reko's noch immer Tabu sind muss um die Wilhelmstrasse oder Platz zu rekonstruieren DOCH gebrauch von Rekos' gemacht werden. Das Tabu zu durchbrechen ist von heut ab die grösste Aufgabe. Wer kann und muss dann was machen???

  • Wenn er nur zur Hälfte überbaut wär, wärs schön...Auf der anderen Hälfte steht auch eine Platte. Kann man der Tsch. Rep. nicht ein anderes der vielen leeren Grundstücke in der Gegend anbieten oder ihr - wenn sie sich keinen Neubau leisten kann - eines der leerstehenden Bürobauten anbieten. Andere Botschaften sind doch auch in "normalen" Häusern untergebracht. Die Platte wegzubekommen dürfte wohl ein kleineres Problem sein, oder? Außer sie steht unter Denkmalschutz ;). Aber so, wie sich der Artikel anhört, scheint es ja Pläne für die Freimachung des Platzes zu geben...Vielleicht der U-Bahn-Eingang?
    Wenn der Platz erst mal leer und wiederhergestellt ist, dann könnte man auch auf eine Neuumbauung hoffen, wenn bestimmt auch keine historische (=>Preußen=Krieg, die Verbindung des Platzes/Ortes zu Hitler&Friends etc.)...

  • Zitat von "campus solis"

    Wer würde es wagen, ein Gebäude zu rekonstruieren, an dem Adolf H. vorbeigefahren ist... :zwinkern:

    In Deutschland sicherlich niemand...

    Da frage ich mich gerade, wie sie wohl mit seinem Geburtshaus verfahren...?
    Hat man das stehen lassen? :zwinkern:

  • Zitat

    Die Platte wegzubekommen dürfte wohl ein kleineres Problem sein, oder? Außer sie steht unter Denkmalschutz .

    Jetzt keinen Schlaganfall bekommen, aber das könnte bald der Fall sein. Die Botschaft ist nämlich in der Inneneinrichtung noch komplett im 70er quietschbunten Plaste-und-Elaste-Style erhalten und wird jetzt schon quasi denkmalpflegerisch behandelt. Ja, die Tschechen sind echt stolz 'drauf!

    Davon abgesehen: Zunächst müßte in meinen Augen die PLatte gegenüber weg und die Brache an der Wilhelmstraße bebaut werden. Und die neuen, alten Standbilder ("alter Dessauer") sehen auch irgendwie billig aus...

  • Zitat

    Davon abgesehen: Zunächst müßte in meinen Augen die PLatte gegenüber weg und die Brache an der Wilhelmstraße bebaut werden. Und die neuen, alten Standbilder ("alter Dessauer") sehen auch irgendwie billig aus...


    Ich meinte auch eher die Wohn-Platte auf der 2ten Hälfte des Platzes. Aber das mit der Einrichtung klingt nicht "ungefährlich"...Andererseits könnte man die vielleicht auch in die neue Botwschaft einbauen ;). Ach, ich wünschte, ich könnte mit minen Blicken gezielte Brände auslösen...
    Vielleicht wirken die Standbilder mit etw. Patina und Grünzeug drumherum etw. authentischer...