• Das sind so Dinger, wo mann sich echt fragt wofür es Denkmalschutz gibt,wenn der einfach wieder aufgehoben wird?!Was hier auch paradox ist ein amt sagt, Denkmal würdig das andere nicht,das ist dann das totale Seriosität KO. Was wohl der wahre Grund für das amt ist den Schutz zu streichen? Korruption,Gründerzeit hass oder schlicht unterschiedliche Vorgehens weisen beim einordnen von Denkmal werten.So, oder so, es hinterlässt einen mit Unverständnis als außenstehender Bürger zurück.Ich sehe da nur ein haus was Ensemble technisch Schon Schutz hat, dann auch noch ein Eck bau also 2 mal Fassade, hier sogar 3 die Zerstört werden. Außerdem ist das der Pott verdamt, da kann man froh sein wenn keine kacheln an der mauer sind, oder das haus total verkümmelt wurde.

    Ps. wen das haus keine 70%bau Substanz hat fress ich nen Bessen!Oder gleich den Schutt.

  • Kommen wir zu einem mal wieder sehr trauigen Ereignis in Essen. Es liegt zwar schon etwas zurück, da ich aber gestern in Essen war, möchte ich trotzdem darauf verweisen.
    Bereits 2015 wurde die Kirche St. Josef in Essen-Kupferdreh niedergelegt, nachdem sie 2 Jahre zuvor profanisiert wurde. Natülich ist gerade im Ruhrgebiet der Rückgang christlicher Gemeinden aufgrund sozialstruktureller Veränderungen besonders dramatisch, trotzdem ist es ein kulturelles Desaster, dass es in Gebieten, die sowieso schon kaum noch historische Bausubstanz besitzen, es dann zu solchen Abrissen kommt.
    Die Kirche stammte aus dem Jahr 1904, die Geschichte des Ortes kann man heute noch auf dieser etwas nüchternen "Gedenktafel" nachvollziehen

    Die Kirche war durchaus interessant und man muss sagen, dass eigentlich jeder Verlust an historischer Bausubstanz in Essen komplett ausgeschlossen werden müsste.
    So sah die Kirche vor ihrem Abriss aus

    Quelle: wiki05 - Eigenes Werk (gemeinfrei über wikipedia)

    Die gleiche Situation heute

    Es verbleibt nur noch dieses Gemeindeheim

    Wie stark die Krise im Bistum Essen ist, lässt sich auch an der Liste der in den letzen Jahren profanisierten Kirchenbauten ablesen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_pro…im_Bistum_Essen

    Allein in den letzten 20 Jahren wurden 85 Kirchen im Erzbistum Essen profanisiert, 27 wurden bis heute abgerissen, darunter auch St. Anna

    Quelle: wiki05 - Eigenes Werk (gemeinfrei über wikipedia)

    Das Grundstück von St. Josef wurde vom benachbarten Krankenhaus aufgekauft, die Geschichte des Ortes ist dann in einigen Jahren völlig der Vergessenheit preisgegeben. Armes Deutschland!

    APH - am Puls der Zeit

  • Das 1910 erbaute Gebäude der Emschergenossenschaft im Essener Südviertel wird für 2 Mio. € saniert. U.a. bekommt es neue Sprossenfenster.

    Emscherhaus in Essen wird für zwei Millionen Euro saniert


    Emschergenossenschaft Essen [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC BY-SA 2.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], by No machine-readable author provided. Baikonur assumed (based on copyright claims)., from Wikimedia Commons

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Kommen wir zu einem mal wieder sehr trauigen Ereignis in Essen. Es liegt zwar schon etwas zurück, da ich aber gestern in Essen war, möchte ich trotzdem darauf verweisen.
    Bereits 2015 wurde die Kirche St. Josef in Essen-Kupferdreh niedergelegt, nachdem sie 2 Jahre zuvor profanisiert wurde. Natülich ist gerade im Ruhrgebiet der Rückgang christlicher Gemeinden aufgrund sozialstruktureller Veränderungen besonders dramatisch, trotzdem ist es ein kulturelles Desaster, dass es in Gebieten, die sowieso schon kaum noch historische Bausubstanz besitzen, es dann zu solchen Abrissen kommt.

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    Wie gut, dass man Videos im Internet hochladen kann. Und wie gut, dass man solche schönen Kirchen so nicht vergisst. Dieses Video zeigt die Kirche nämlich, von innen. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1999. Ich war da ja selbst mal Messdiener und beim Abriss zuzusehen war mehr als nur schmerzhaft. Ein Abend im November 2013 veränderte alles. Da wurde die Kirche entweiht und das Allerheiligste raus getragen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian 99 (13. Dezember 2018 um 11:19)

  • Zitat

    aufgrund sozialstruktureller Veränderungen


    Der Ausdruck ist auch irgendwie klasse. Sozialstrukturelle Veränderung ist ja z.B. auch, wenn ein neuer Nachbar ins Mehrfamilienhaus zieht, der z.B. als Banker arbeitet oder Hartz IV bezieht. Je nach Haus. Auch den Abriss der Kirche müsste man folglich nicht als Desaster interpretieren, sondern kann ihn auch einfach als kulturstrukturelle Veränderung verstehen. :zwinkern:

    Doch mal etwas zu Essen. Eine Seniorenresidenz feiert 30. Jubiläum. Offenbar scheint sie in der Ausstattung relativ luxuriös. Allerdings frage ich mich schon, weshalb man noch 1988, also in der Zeit der Postmoderne, eine Hochhausburg im Stil der späten 60er/frühren 70er bauen musste.

    Kaiser-Otto-Residenz wird 30: große Bildausstellung von Klaus Geiser
    https://www.lokalkompass.de/essen-steele/l…er-d957210.html

    https://www.kaiser-otto-residenz.de/

    https://www.fotocommunity.de/photo/kaiser-o…-bauer/23993813
    (Zitat dort: "Obwohl inzwischen kaum noch jemand Steeles Höhenwachstum aus den 70er Jahren guthieß, klammerte man sich an den Bebauungsplan aus den 60er Jahren. Alternativen wären denkbar gewehsen: Was sprach gegen eine erneute Planänderung und eine maßstäbliche Bebauung in kleinen Blöcken? So hätte man ein echtes Tor zur Fußgängerzone schaffen und eine städtebauliche Integration des Fremdkörpers Wertheim erreichen können." Am 2. Juli 1988 waren die ersten 134 altersgerechten Wohnungen im 12-stöckigen Hauptgebäude bereit für die Mieter.)

  • Hier noch ein Bild von der Kirche St. Josef Kupferdreh aus dem 20. Jahrhundert. Ist leider in schwarz-weiß, aber besser als nichts. Damals hatte die Kirche noch eine Orgel-Bühne, die aber 1994 abgebaut wurde. Ganz einfach deswegen, weil die alte Orgel kaputt gegangen ist. 1995 kam dann eine neue. Bis kurz davor war noch eine Feith-Orgel im Einsatz. Das Foto hat mir das Bistumsarchiv Essen zur Verfügung gestellt.

  • Im Bistum Essen gehen Profanisierung und Abriss weiter.

    Gestern wurde die aus Trümmersteinen erbaute Kirche St. Thomas Morus von 1952 in Vogelheim profaniert, bald soll sie abgerissen werden, offensichtlich um Platz für Wohnraum zu schaffen (braucht es da doch wieder neuen im Ruhrgebiet?). Zukünftig soll das evangelische Markushaus ökumenisch genutzt werden.

    [Wiki05, gemeinfrei]

    Zu weiteren Informationen über die Kirche siehe Wikipedia-Artikel. Bericht des Bistums Essen: https://www.bistum-essen.de/presse/artikel…entrum-oeffnet/

    Die Liste profanierter Kirchen im Bistum Essen wurde hier schon erwähnt. Der Niedergang ist wirklich bitter, denn auch viele der Nachkriegskirchen (und es sind nicht nur Nachkriegskirchen) sind architektonisch wertvoll. Davon, dass die vielen Abrisse den Denkmalschutz stören, habe ich auch nichts gehört. Dringend wäre er hier nötig.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Davon, dass die vielen Abrisse den Denkmalschutz stören, habe ich auch nichts gehört.

    Vermutlich würde er nur einschreiten, wenn eine Initiative dort die Rekonstruktion eines vorangegangenen Bauwerks fordern würde. Dann aber würde das betreffende Juwel der Nachkriegszeit umgehend a la Nürnberger Pellerhaus unter Schutz gestellt. ;)

  • Ja, das mit St. Thomas Morus ist wirklich schlimm. Ich käme nicht auf den Gedanken, so eine Kirche zu schließen. Schrecklich sowas. Ich habe den Wikipedia-Artikel übrigens erstellt. Wollte dann doch ein paar Infos zu dieser Kirche festhalten. Ist mir hoffentlich einigermaßen gelungen.

    Hab aber noch was für euch. Zwei Lieder, die 1990 in der Kirche St. Josef in Essen-Kupferdreh gesungen wurden. Es ist mir gelungen, diese Aufnahmen ausfindig zu machen. Das erweckt viel Nostalgie. Zumal das in einem Zeitraum war, als die Feith-Orgel den Geist aufgegeben hat. Deshalb mal die Frage an euch. Findet ihr, die hört sich irgendwie anders an? Könnt ihr was raushören? Würde mich mal interessieren.

    Ansonsten, viel Vergnügen damit!

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    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian 99 (13. Dezember 2018 um 11:20)

  • Kirche St. Josef Essen-Kupferdreh

    In den nächsten Tagen wird entschieden, ob der Wikipedia-Artikel zur ''Kirche St. Josef'' in ''Essen-Kupferdreh'' lesenswert werden soll, oder nicht. Ich würde mich total freuen, wenn ihr auf der unten verlinkten Seite mit abstimmt und dort eure Meinung zum Artikel sagt. Ihr müsst dafür nicht mal angemeldet sein. Das geht auch als IP, also anonym. Jede Stimme ist wichtig. Die Überarbeitung dauerte knapp drei Monate und das ist jetzt das Resultat.

    Auf dieser Seite könnt ihr abstimmen:

    Abstimmung zur Kirche St. Josef Essen-Kupferdreh

    Ich wünsche euch noch ein schönes Feiertags-Wochenende! :)

  • @Sebastian

    Vielen Dank für deine Mühen und deinen Einsatz. St. Josef in Essen steht stellvertretend für eine immer größer werdende Zahl an Kirchenbauten, die in der Vergangenheit und leider auch in der Zukunft ihre eigentliche Bestimmung verloren haben oder verlieren werden.

    Solche Bauten durch Abriss zu verlieren ist natürlich der traurigste und deprimierendste Schritt. Ich finde es sehr betrüblich, dass sich in vielen Fällen leider keine adäquate Nachnutzung finden lässt. Hier müssen wir kreativer und besser werden, denn diese Fragen, wie man mit nicht mehr notwendigen Kirchen umgehen soll, werden sich auch in Zukunft leider immer häufiger stellen.

    Wenn es dann schon keinen Erhalt geben kann, so ist es dann umso wichtiger, dass die historischen Bauten zumindest anständig dokumentiert und ihre Geschichte für die Nachwelt bewahrt wird.

    Daher vielen Dank an Sebastian, dass er diese Aufgabe so ausführlich angegangen ist. Ich bitte alle im APH den Artikel kurz positiv zu bewerten und so auch andere zu ermuntern sich in ähnlichen Fällen ebenfalls um eine so ausführlich Dokumentation zu bemühen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Hallo Sebastian,

    die Seite bei Wikipedia habe ich zwar angeklickt, kenne mich da aber gar nicht aus und weiß infolgedessen nicht, wo man da "abstimmen" soll. Habe da jedenfalls nichts gefunden. Vielleicht geht es auch noch anderen älteren Leuten so wie mir. Tut mir leid, das ist nicht "meine Welt". Auch mein Neffe konnte mir da nicht weiter helfen.

  • Also, ich versuche es mal zu erklären:

    Wenn ihr die Seite bei Wikipedia geöffnet habt, scrollt ihr ganz nach unten, dort findet die Abstimmung statt. Unter dem Abschnitt ''31. Oktober'' ist sie. Direkt da drunter steht der Name des Artikels, ''St. Josef (Essen-Kupferdreh)'' und rechts daneben der Reiter ''Bearbeiten''. Dort geht ihr drauf. Ganz unten im Bearbeitungsfenster könnt ihr dann angeben bzw. schreiben, wie ihr den Artikel findet.

    Man kann folgende Bewertung abgeben:

    1. Lesenswert
    2. keine Auszeichnung
    3. Neutral
    4. Abwartend

    Alle anderen sind für uns nicht relevant. Nur diese vier sind wichtig. Jeder darf sich nur eine davon aussuchen. Je nachdem, die Entscheidung überlasse ich natürlich euch. Das schreibt ihr dann nach dem Anklicken des Reiters ''Bearbeiten'' unten im Quelltext. Wenn ihr das getan habt, ist unten links ein blauer Button. Dieser heißt ''Änderungen veröffentlichen''. Da klickt ihr dann drauf und fertig! :D

    Eventuell kann das einer noch besser erklären, als ich. Es sind nämlich Mitglieder aus diesem Forum in der Wikipedia angemeldet. Das weiß ich genau! :D

  • Wieder warten Essener Kirchen auf ihre Profanierung:

    Kirche St. Laurentius in Essen-Horst (Profanierung: 3. Februar 2019)
    Kirche St. Marien in Essen-Karnap (Profanierung: 10. Februar 2019)

    Hier Infos dazu

    Es ist einfach nur noch bitter. Würde mich nicht wundern, wenn es 2019 noch mehr werden. Anstatt Kirchen abzureißen, sollten sie Gemeindezentren abreißen. Kirchen haben einen höheren Stellenwert. Wer will schon in einem Gemeindeheim einen Gottesdienst feiern. So macht sich das Bistum Essen keine Freunde. Ganz im Gegenteil.

    Wäre gut, wenn einer vor den Profanierungen Fotos vom Kircheninneren machen könnte. Die Zeit geht schnell rum.

  • Schon etwas älter, aber hier noch nicht aufgeführt und derzeit wieder aktuell:

    Die Stadt Essen will die Häuser an der stark befahrenen Gladbecker Straße kaufen und abreißen, da die Luftqualität aufgrund des vielen Verkehrs zu schlecht ist. Auch hier sind wieder Altbauten betroffen.

    Artikel auf waz.de

    Im Grunde das gleiche Thema wie bei den Flächenabrissen in Duisburg. Die Ursachenbeseitigung ist zu teuer oder politisch nicht durchsetzbar, dann beseitigt man einfach die Wohnungen der Leidtragenden.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Die Luftqualität ist schlecht, aber es wird nicht an der Ursache gearbeitet. Statt dessen sollen diejenigen umgesiedelt werden, die unter der schlechten Luftqualität zu leiden haben. Auch wenn sie gar nicht wollen. (Da müsste es ja in der Republik eine riesige Hausabriss-Welle geben, dann viele leben unter ähnlichen Bedingungen direkt an der Straße.) Und dann ist sogar noch vom sechsspurigen Ausbau der Straße die Rede, damit die Luft noch mehr belastet wird. Grotesk, sie drehen sich im Kreise. Ich dachte, in einigen Jahren fahren wir nach den Plänen der Regierung alle Elektroautos oder radeln mit dem Fahrrad. Dann wird die Luft ja automatisch besser, und die Häuser können einfach stehen bleiben. Zumal wir ja offenbar dringend Wohnraum benötigen. ;)

  • Das wird sich erst ändern, wenn die Firmen umdenken. Ein Großteil der Büroarbeitsplätze könnte wegfallen wenn man die Arbeiten von zu Hause am Computer erledigen würde. Technisch ist das schon lange machbar. Es gibt Konferenzschaltungen um die Arbeiten zu besprechen. Der Berufsverkehr würde deutlich abnehmen, Viele Büroarbeiter würden pro Tag über eine, manche sogar bis zu vier Stunden Arbeitsweg sparen. Es gäbe weniger Staus, die Angestellten hätten mehr Zeit und auch mehr Geld, weil viel Benzin eingespart werden würde.
    Aber das wird wohl noch lange dauern, bis sich diese Einsicht durchsetzt.