Kein Guben-Motiv, aber es passt so schön hierher:
Usedom, die deutsch-polnische Grenze an der Ostseeküste (Foto: Andreas Vogel, Mai 2016, CC-BY-SA-4.0)
Da stehen sich zwei gegenüber. Zwischen ihnen ist ein Weg. Ein schöner Weg. Man müsste ihn nur einfach gehen. Dies ist mein Weg. Das Tor zur Zukunft:
Usedom, die deutsch-polnische Grenze zwischen Ahlbeck und Świnoujście (Swinemünde) (Foto: Löwe 48, März 2014, CC-BY-SA-3.0)
Doch kehren wir nun zurück nach Guben und Gubin!
Das Denkmal für "den großen Sohn der Stadt" - Wilhelm Pieck:
Guben, Wilhelm-Pieck-Denkmal in der Klaus-Herrmann-Straße (Foto: Lutki, März 2014, CC-BY-SA-3.0)
Das Denkmal wurde zum 100. Geburtstag Wilhelm Piecks im Jahre 1976 errichtet. Geboren wurde Pieck auf dem rechten Ufer der Neiße, aber da konnte die DDR ihr Denkmal nicht errichten. Es wurde inzwischen saniert. Das recht eindrucksvolle Zeugnis sozialistischer Monumentalkunst war in der DDR überregional kaum bekannt.
Etwas bescheidener, dafür aber am richtigen Ort, der Gedenkstein für "die große Tochter der Stadt" - Corona Schröter:
Gubin, Gedenkstein für Corona Schröter, ehemals Klosterstraße 12, heute östlich des Grenzübergangs (Foto: Assenmacher, Juli 2013, CC-BY-SA-3.0)
Corona Schröter (1751-1802) war eine gefeierte Sopranistin, Schauspielerin und Komponistin. Sie wirkte hauptsächlich am weimarischen Hof und war mit Goethe befreundet. Der Gedenkstein wurde im Jahre 2012 gesetzt.
Auch am richtigen Ort, der Gedenkstein für die Synagoge:
Gubin, Gedenkstein am Ort der Synagoge, ehemals Kastanienpromenade, heute ul. Dąbrowskiego (Foto: Assenmacher, Juli 2013, CC-BY-SA-3.0)
Die Gubener Synagoge bestand seit 1878. Am 9. November 1938 wurde sie zerstört. Der Gedenkstein wurde am 9. November 1998 eingeweiht.
Kein Gubener, sondern "zugezogen" - Adam Mickiewicz:
Gubin, Gedenkstein für Adam Mickiewicz im gleichnamigen Park (Foto: Assenmacher, Juli 2013, CC-BY-SA-3.0)
Die Gedenktafel wurde zum 100. Todestag des polnischen Nationaldichters im Jahre 1955 angebracht, gewidmet von den Einwohnern des Kreises Gubin. Der Stein ist älter und erinnerte ursprünglich an Adolph Jackeschky, der die Verschönerung dieses Geländes in den Jahren ab 1870 angeregt hatte. Solche Umwidmungen hat es in den polnisch gewordenen Gebieten recht oft gegeben, auch schon in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Die beliebtesten neuen Helden waren Adam Mickiewicz und Tadeusz Kościuszko.
Man kann sich denken, dass die deutschen Gubener auf ihre Corona Schröter ziemlich stolz waren. Im Jahre 1905 errichteten sie ihr auf der Theaterinsel ein Denkmal, das in Resten noch vorhanden ist.
Gubin, Theaterinsel, Denkmal für Corona Schröter von 1905 (Foto: Kerim44, 2003, CC-BY-SA-4.0)
Das Denkmal wurde vor dem Theater aufgestellt. Auf der erhaltenen Säule aus rotem schwedischem Granit stand eine Bronzebüste der Künstlerin. Die ursprüngliche Sockelinschrift "Corona Schröter 1751-1802" ist noch vorhanden. Das 1874 errichtete Theater wurde in den Nachkriegswirren zerstört. Die erhaltenen Säulenfragmente wurden im Jahre 2010 auf dem rekonstruierten Unterbau recht dekorativ platziert.
Gubin, Theaterinsel, Reste des Theaters, hinter der mittleren Bogenöffnung das Corona-Schröter-Denkmal (Foto: A. Savin, August 2013, FAL)
Die Verschönerung der Theaterinsel ist ein mit EU-Mitteln gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Europastadt. Auf der Theaterinsel befindet sich auch der "Goldene Fisch" des Holzbildhauers Julian Zapłatyński, den ich euch in einem Bildbeitrag weiter oben bereits gezeigt habe. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, welche Bewandnis es mit dieser Holzplastik hatte. Ich nahm eine Inspiration durch ein Märchen an. Nun aber kann ich euch mitteilen, dass der Künstler sich durch einen märchenhaften Goldschatz anregen ließ - den Goldschatz von Vettersfelde.
Berlin, Altes Museum, der Goldene Fisch aus dem Schatzfund von Vettersfelde (Foto: Natyss, Public Domain)
Der Schatz wurde 1882 auf einem Acker zwischen den Dörfern Vettersfelde (Witaszkowo) und Kaaso (Kozów) gefunden, die heute zur Landgemeinde Gubin gehören. Teile des Schatzes befinden sich auf der Berliner Museumsinsel. Einige Teile waren aber auch einstmals in Guben ausgestellt und sind heute verschollen. Polnische Archäologen suchten nach 1945 lange nach dem genauen Fundort. Doch erst 2001 gelang es durch internationale Kooperation die Fundstelle zu ermitteln. Grabungen an der Stelle führten dann zu neuen Erkenntnissen. Der Goldschatz ist skythischer Herkunft und stammt aus der Zeit um 500 v. Chr.
Vom Fisch zum Karpfen ist es nicht weit. Als letztes will ich euch den Brunnen "Der Karpfenjunge" vorstellen, der sich in dem bereits erwähnten Adam-Mickiewicz-Park befindet.
Gubin, Karpfenjungen-Brunnen im Mickiewicz-Park (Foto: Assenmacher, Juli 2013, CC-BY-SA-3.0)
Die Karpfenköpfe sind noch da, aber der Junge ist verschwunden, auch er wohl ein Opfer der Nachkriegswirren. An seiner statt krönt nun den Sockel eine Kugel. Ich finde, dass es so auch recht gut aussieht. Die ursprüngliche Brunnengestaltung wurde bereits 1791 von dem Berliner Bildhauer Meltzer geschaffen.