• Die Plattenbauten am Gendarmenmarkt wurden unter Denkmalschutz gestellt. Auch wenn man angesichts einer solchen Nachricht erst einmal schluckt, ist der Denkmalschutz in diesem Falle wirklich gerechtfertigt und eine gute Entscheidung: Zum einen sind die betroffenen Gebäude bewusst historisierend gestaltet worden, also hinsichtlich Fassadengestaltung, Proportion und Dachformen perfekt baulich in den Kontext eingebunden, und zum anderen hat die Moderne auch an dieser Stelle bewiesen dass sie außer Banalem nicht viel zustande bringt (siehe Beitrag 93).

    Hier ein Video über die Plattenbauten, die nun unter Denkmalschutz stehen:

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    P.S. Begrüßenswert wäre wenn auch das nahe "Westin Grand Hotel", ebenfalls ein Plattenbau, Denkmalschutz bekäme (oder ist das schon der Fall?).

  • Hundertmal gerechtfertigt! Schade, dass Prassers Folgekonzept unverwirklicht blieb!

    Dennoch meine ich, dass es schade ist, dass das der Platz nicht frühzeitig mittels Stalin-Klassizismus aufgebaut worden ist, so à la Dresdner Altmarkt. Das wäre wirklich ein tolles Ensemble geworden. Dies soll Prassers Verdienst und Leistung keineswegs schmälern, er hatte nicht die Möglichkeit dazu.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das WGH ist kein Plattenbau sondern mit Skelettbauweise errichtet durch die japanische Kajima Corporation.

    Das mag sein, aber die Fassade besteht tatsächlich zu großen Teilen aus vorgefertigten Platten. Macht aber nichts, sieht gut aus!

    Zu den Plattenbauten am Gendarmenmarkt sei noch ergänzend auf einen interessanten Artikel in "Baunetz" verwiesen:

    Die 1976 begonnenen und bis in die späten 1980er Jahre ausgeführten Planungs- und Baumaßnahmen am damaligen Platz der Akademie umfassten den Wiederaufbau des Konzerthauses sowie des Deutschen und des Französischen Doms, die Neugestaltung der Freifläche und die Rückgewinnung des Platzraumes durch aufwendig gestaltete Neubauten. Für Landeskonservator Christoph Rauhut zeigt sich bei Letzteren ein besonderer künstlerischer Anspruch. „Die Unterschutzstellungen am Gendarmenmarkt zeigen eindrücklich, dass „Platte“ nicht gleich „Platte“ ist – hier wurden Fertigteile individualisiert und historische Vorbilder neu interpretiert“, so Rauhut. Hinter den neoklassizistischen Fassaden verbergen sich Bauten des Typs WBS 70.

    P.S. Hat der "Bund deutscher Architekten" eigentlich für die Plattenbauten am Gendarmenmarkt auch schon mal irgendwelchen Enthusiasmus bekundet, oder gilt dieser nur dem Staudenhof in Potsdam??

  • Die neue Pflasterung für die Platzfläche ist mittlerweile seit etwa einem Jahrzehnt angekündigt und es ist außer Flickschusterei noch nichts geschehen.

    Die Sanierung des Französischen Doms zieht sich schier endlos hin.

    Die Seite zur Französischen Straße ist noch um einiges baustellenmäßiger.

    Die Brb. Akademie der Wissenschaften ist auch eingerüstet.

    Im Zuge der Arbeiten wird sicherlich nichts Rekonstruktives geschehen.

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    Und zu guter Letzt kommt jetzt noch das Konzerthaus hinzu. Es erfolgt eine energetische Sanierung bis (voraussichtlich) September 2022.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die neue Pflasterung für die Platzfläche ist mittlerweile seit etwa einem Jahrzehnt angekündigt und es ist außer Flickschusterei noch nichts geschehen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, kommt zumindest keine neue Gestaltung des Gendarmenmarkts mehr, falls Du das meintest, da die bestehende Gestaltung aus DDR-Zeiten unter Schutz gestellt wurde. Das heißt aber nicht, dass das Pflaster trotzdem endlich repariert gehört!

  • Schade, dieser Ort gehört zu dem Plätzen Berlin, welche mit ein wenig Aufwand richtig schön werden könnten.

    Die Pflasterung unter Denkmalschutz zu stellen ist absoluter Schwachsinn. Ein Denkmal ist das nicht, eher die Unfähigkeit, sich eine Weiterentwicklung zum wirklich schönen Platz vorzustellen. In Zeiten von Klima- und Umweltschutz sollte den Pflanzen ausreichend Platz eingeräumt werden. Also grüne Rabatten mit Büschen und Bäumen statt sich aufheizender versiegelter Fläche.

    Die Brandenburgische Akademie zeigt mit dem aktuellen Zustand ihres Gebäudes die Unfähigkeit zur wirklichen Schönheit früherer Zeiten. Wenn man das Vergleichsfoto oben betrachtet, erkennt man stilistisch sehr viele Ähnlichkeiten zum Dresdner Neumarkt-Stil. Nur eben noch etwas monumentaler. Fazit, Berlin muss wirklich grottenhässlich sein, wenn das hier der "schönste Platz" der Stadt sein soll.

  • Der Platz ist schon "richtig schön", die Umgebungsbebauung ist größtenteils sehr gut gelungen, teilweise auch historisierend. Ich finde allerdings auch, dass der Platz eine Auffrischung verdient hätte. Der schönste Platz Berlins ist für mich die Straße am Zeughaus.

  • Schade, dieser Ort gehört zu dem Plätzen Berlin, welche mit ein wenig Aufwand richtig schön werden könnten.

    Die Pflasterung unter Denkmalschutz zu stellen ist absoluter Schwachsinn. Ein Denkmal ist das nicht, eher die Unfähigkeit, sich eine Weiterentwicklung zum wirklich schönen Platz vorzustellen.

    Du hast soweit recht, dass man den Platz auch richtig schön hätte neugestalten können. Aber es hätte dabei auch so ein Murks wie der Schlossplatz herauskommen können! Dann lieber so lassen, wie beim Wiederaufbau gestaltet und den Zustand auffrischen. So schlecht ist das m. E. gar nicht.

  • Der Gendarmenmarkt - Irgendwie klassisch · Immer im Wandel

    Klassisch schön, wie aus einem Guss präsentiert sich der Gendarmenmarkt, und in der Mitte als besonderes Juwel das Konzerthaus, ein Meisterwerk des preußischen Baumeisters Karl-Friedrich Schinkel. Im Mai 2021 feiert es sein 200-Jähriges Bestehen...

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    (auch in der Mediathek RBB)

    4:37 Entstehung der Friedrichstadt

    7:34 Dieser historische Bau wurde nach der Wende (?) abgerissen

    18:14 Vorgänger des Konzerthauses

    24:45 Denkmalkriege

    30:03 Die alten Grünanlagen mit einem japanischer Schnurbaum von 1895

    34:38 Rundflug über den Platz als großer Baustelle in den 80er Jahren

    35:44 Planzeichnungen der historisierenden Plattenbauten

  • Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt hat eine beeindruckende Innengestaltung, komplett neu entworfen im klassischen Stil, die meiner Meinung nicht often genug gewürdigt wird. Besonders der Große Saal is eine Meisterleistung des Klassizismus und steht dem Klassizismus aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts in nichts nach.

  • Es ist eh interessant, mal ein Bild aus den beiden anderen Platzteilen, nämlich jenen an der Charlottenstraße zu zeigen. Meistens beschränkt sich die Wahrnehmung des Platzes auf die "Ehrenhofsituation" zwischen den beiden "Domen". Man könnte auch konstatieren, dass die ideale Platzform niemals verwirklicht, dh wohl nicht mal angedacht worden ist: Mit vier Schauseiten des Konzerthauses und vier Kuppeln, somit als völlig richtungsloses Großensemble.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mit der Bepflanzung hat sich im Laufe der Zeit aber auch eine gewisse Verbesserung der Kontur ergeben.

    Der Deutsche Dom vor dem Umbau durch Hermann von der Hude und Julius Hennicke (1881/82)

    Und danach.

    Bilder sind jeweils von F. A. Schwartz gefertigt.

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    Und aktuell: Im Zuge der länger andauernden Bauarbeiten ist die Konzerthausfront mit einer Plane behängt bespannt.

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    (Immanuel Kant)

  • Der Französische Dom am Gendarmenmarkt, in dem auch das Hugenottenmuseum untergebracht ist, wird seit mehreren Jahren und noch immer saniert.

    Reliefplatten mit dem die Hugenotten willkommen heißenden Großen Kurfürsten Friedrich-Wilhelm...

    ...und ebenso des Königs Friedrich-Wilhelm I.

    Ein neues, interessantes Video:

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  • Hinter blickdichten Umzäunungen hat man ein Stück neu gepflastert. So soll es dann wohl werden.

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