• Die Villen in Ostrau sind von höchstem ästhetischem Reiz - werde nie verstehen, weshalb die guten Dinge nicht kopiert werden. Was sind die heutigen Einfamilienhaussiedlungen dagegen flach, man möchte von der flächendeckenden Allgegenwärtigkeit des Banalen sprechen; zuerst war es Nachkriegssparsamkeit, danach Dummheit, gepaart mit der alles einebenenden Verfügbarkeit der langweiligen Baumarktprodukte.

    Das einzig grimmig - positive, das man der Nachkriegsmoderne ab den sechziger Jahren nachsagen kann, ist, daß sie ein hervorragender Spiegel der seelisch-kulturellen Verfassung dieses Volkes ist.

  • Miwori

    Im Grunde finde ich das Ergebnis gelungen, aber wirklich toll finde ich die kleinen Holzvillen! Ich war erst zweimal in Bad Schandau, aber immer nur auf der Durchreise nach Hohnstein mit seiner netten Burg und dem idyllischen Vorplatz. Herrliche Gegend. Noch ein bisserl schöner finde ich es aber auf der böhmischen Seite. Genau genommen Herrnskretschen und weiter das Ausflugslokal neben dem Prebischtor...auch ich lass es, sonst komm ich noch zu sehr ins Schwärmen. :zwinkern:

  • Gestern hab ich die Elbresidenz in Bad Schandau erstmals nach der Fertigstellung gesehen. Es handelt sich um ein 5-Sterne-Hotel. Hier also eine aktuelle Bilderserie:

    Zuerst die Elbseite:

    Auch moderne Ergänzungen wurden vorgenommen: ein gläserner Verbindungsbau und ein sandsteinverkleideter Pavillon:

    Dafür gibts auch auffällig schöne Details wie diese kleinen Fassade:

    Jetzt gehts zu den Marktplatzfassaden. Die beiden modernen Entwürfe sind sehr zurückhaltend und stören m.E. den Gesamteindruck nicht:

    Der Hof ist allerdings nicht sehr schön, hier dominiert moderne Fromensprache:

    Soviel dazu, insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wenn man den Zustand vor dem Umbau bedenkt.

  • In Bad Schandau wird zur Zeit, ohne dass dies vorher großartig publik gemacht wurde, ein doch recht schickes Gründerzeithaus an der Hohnsteiner Str. abgerissen. Begründung, der in der Nachbarschaft befindliche Lidl möchte 26 weitere Parkplätze(!!) rant:) Na dann mal fröhlichen Konsum im Discounter...

    Direkt nebenan ist übrigens eine Industrieanlage, die seit der Flut 2002 verfällt und einen echten (sic!) Schandfleck darstellt. Sie bleibt erhalten. Tolle Wurst!

    Ich habe in der Sächs. Zeitung nur über eine kleine Mitteilung, ob einer einseitigen Straßensperrung bis 23. März wegen eines Abrisses, darüber erfahren...

    So..seht und nehmt Abschied. :weinen:

    zum Kotzen...echt! Entschuldigt die Wortwahl.

    Gruß DV

    Bilder von mir und von heute

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Das ist echt übel und wieder ein Tribut an die Bequemlichkeit.

    Das Gebäude im Jahr 1994:
    http://www.bildindex.de/bilder/mi13282a05a.jpg

    http://www.bildindex.de/bilder/mi13282a06a.jpg

    Dabei hat die Gemeinde Bad Schandau mit knapp über 4.000 Einwohnern - wie ich nachgesehen habe - noch einen weiteren Lidl.
    Was machen die denn dort ständig alle, dass man weitere 26 Parkplätze benötigt?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)


  • Auf diesem Bild sieht man noch den Garten, wo jetzt schon der Supermarktparkplatz bis ziemlich nahe an das Haus heranreicht. Wie so oft: Erst an das alte Haus dicht heranrücken, dass niemand mehr dort gern wohnen will (das Haus steht ja auch direkt an einer Fernstraße), und schließlich das Haus selber auch noch kassieren. Da scheint es mir nicht nur um die zusätzlichen Parkplätze zu gehen, sondern auch darum, dass man den Supermarkt dann leichter von der Straße aus sehen kann.

  • Wenn die Nahrungsversorgung scheinbar gefährdet ist, versteht man hier zu Lande leider wirklich keinen Spaß. Das irrsinnigste, mir bekannte Beispiel ist der Abriss des Lindenhof Varietés in der Zwickauer Marienthaler Straße um Parkplätzen für Lidl zu weichen. In der der gleichen Straße stehen sich keine 300m weiter stadteinwärts schon ein Netto und ein Aldi mit dahintergelegenem Getränkemarkt sowie Tankstelle gegenüber. Prost.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (2. März 2013 um 10:43)

  • Wird denn nicht wenigstens der schmucke Erker abgenommen und gesichert? So etwas ist doch heute unbezahlbar, und er könnte (ähnlich den Nürnberger Chörlein) später an anderer Stelle an ein neues Haus montiert werden, somit einen interessanten architektonischen Akzent setzen.

  • Schade um das schöne, alte Landhaus in Bad Schandau.
    Wieder ein "Schlachtopfer" mehr.

    Die "architektonisch" konfektionierten Lidl - Märkte, die sich in "vornehmstem" Barack - Stil, teilweise an städtebaulich bemerkenswerten Lagen etablieren, sind sehr entbehrlich.
    An banaler Scheußlichkeit sind sie nicht zu übertreffen, führen von jeglicher Architektur weg.

    Es bleibt den meisten Bürgern unverständlich, warum solche schäbigen Baracken überhaupt gebaut werden dürfen.
    Das jeweilige Ortsbild wird darüber hinaus mit diesem billigen Schrott, der sich in Konkurrenz zu Behelfsbauten der Nachkriegszeit setzt beschädigt.

    Steuererlöse für die jeweilige Kommune bleiben ohnehin aus. Auf ein paar ( wenige ) Arbeitsplätze, die im Gefolge der Baracken entstehen, kommt es dabei im Weiteren ebenfalls nicht an.
    Unbestritten ist weiterhin : die flächendeckende Errichtung dieser "zweckmäßigen" Baracken, bringt für die betreffende Kommunen keinerlei Vorteile. Ebenso nicht für die Versorgung der Bevölkerung.
    Da genügte in diesem Bereich durchaus ein Tante Emma - Laden !

    Lediglich die maximale Abschöpfung der Kaufkraft ist letztendlich für das betreffende Unternehmen von Interesse, was denn sonst.

  • Heute (!) war es der SZ mal einen größeren Artikel wert und die Informationen, die man daraus ziehen kann, machen die Sache nicht besser...

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ei…ht-2528526.html

    Altes Bild: http://www.sz-online.de/nachrichten/ei…ht-2528526.html

    Zitat

    Kommentar:

    Ein fader Beigeschmack bleibt

    über den Abriss eines Denkmals

    Von Katrin Richter

    Bloß weg mit der Villa – dafür mehr Pkw-Stellflächen für Kunden, die im Einkaufsmarkt für Umsatz sorgen. Doch Moment, bei einem 160Jahre alten Gebäude meldet sich der Denkmalschutz. Dessen Ziel ist es eigentlich, alte Bausubstanz zu sichern und somit ein lebendiges Bild der Baukunst und Lebensweise vergangener Zeiten zu erhalten.


    Doch im Falle des alten Kontorgebäudes der Dampfsägewerke Schandau scheinen sich die Belange des Denkmalschutzes nicht gegen die wirtschaftlichen Interessen einer großen Einzelhandelskette durchgesetzt zu haben. Wie sonst lässt sich erklären, dass die Denkmalbehörde angibt, keine eindeutige Kenntnis von einem potenten Investor gehabt zu haben? Jetzt wird ein historisches Gebäude an der Basteistraße abgerissen. Die Auflagen, das Haus vor dem Abbruch fachmännisch zu untersuchen und zu dokumentieren, sind ein schwacher Trost.

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  • Ich hoffe, dass sich die Sache für das große Vaterhaus im Ortsteil Postelwitz in Bad Schandau noch zum Guten wendet. Ein weiterer Verfall an dieser prominenter Stelle wäre ein Frevel.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/de…es-3372078.html

    Direkt daneben befinden sich übrigens die schmucken 7-Brüder-Häuser

    Auf dem Bild ist der später abgerissene Anbau (der das Loch in der Fassade schuf) noch zu sehen.

    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/13636053

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  • Im Bad Schandauer Ortsteil Prossen soll das ehemalige Rittergut saniert werden. Die Anlage wurde in der Renaissance begonnen und im Barock fertiggestellt. Besonders bemühen möchte man sich um die Sanierung der barocken Stuckdecke im ersten Obergeschoss, sogar eine Außentreppe soll nach historischem Vorbild wiederentstehen!

    Weitere Bilder und Zeitungsartikel

    Straßenansicht 2016:


    Wikipedia commons, Eigenes Werk von "Jörg Blobelt"

  • Der Eigentümer, welcher das Alte Stadthaus aus dem 16. Jahrhundert bereits seit 20 Jahren besitzt, möchte es nun bis zum Herbst 2019 sanieren.

    (...) Dann sollen die Fassadendekore ergänzt, das Sitznischenportal aus dem 16. Jahrhundert restauriert und das Stadtwappen an der Fassade neu gefasst werden. Die großen Fassadenfenster werden auf die ursprünglichen Maße zurückgebaut, in allen Fenstergewänden will Reimann zudem Kreuzstock-Kastenfenster nach historischem Vorbild einbauen lassen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2019 vorgesehen. (...)


    Die Finanzierung dafür ist jedoch alles andere als sicher.

    (...) Noch bis Ende Januar 2019 läuft die Crowdfunding-Kampagne auf »startnext.com« zur Finanzierung der Fassaden-Restaurierung. Ziel sind 65.000 Euro. 4.400 Euro sind bisher zusammen gekommen. (...)

  • ^ Die Sanierung des Stadthauses in Bad Schandau ist angelaufen, wenngleich die Finanzierung via Startnext-CF scheiterte

    Schlechte Nachrichten dagegen gibt es aus Bad-Schandau/Ostrau. Hier wird die markante Sendig-Holzvilla abgerissen und soll durch einen Großkomplex von Seniorenresidenz im Landhausstil mit Holz, Satteldächern, Fensterläden und umlaufenden Balkonen ersetzt werden.

    https://www.saechsische.de/plus/historisc…en-5052506.html

    Ein Bild des Abrisskandidaten

    https://media.saechsische.de/2/3/1/319010ad…ec9e3c7872b.jpg

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  • Bad Schandau will das alte Gymnasium sanieren und zum ein Heilkundezentrum machen.

    https://www.saechsische.de/bad-schandau/w…23165-plus.html

    Im Park des Parkhotels wurde zudem ein neuer Sandsteinbrunnen in Gestalt der Olympia in Gedenken an Rudolf Sendig enthüllt.

    "Unter der Frauenfigur plätschert das Wasser aus vier sandsteinernen Köpfen. Mit ihrer linken Hand hält sie eine Fackel auf ihrer Schulter." Heißt es im Artikel in der SZ.

    https://image.saechsische.de/954x636/b/c/bc…v62gn36yzhz.jpg

    https://www.saechsische.de/bad-schandau/e…31557-plus.html

    Hier Pfarrer Johannes Johne bei der Segnung

    https://image.saechsische.de/954x636/q/1/q1…af7j8ksvv9v.jpg

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