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    „Grundsätzlich sind wir gegen Abrisse", sagt Udo Waschkowitz vom Heimatverein Steinhagen, „aber wir müssen den Fachleuten glauben, wenn die feststellen, dass sich die Sanierung eines Gebäudes nicht lohnt. Auch Waschkowitz wirbt für einen Kompromiss: „Es wäre toll, wenn die Front der Häuser erhalten werden könnte und die Bausubstanz dahinter auf den neuesten Stand gebracht wird."

    Die Frage ist, ob es sich wirklich "nicht lohnt" zu sanieren? Oder ob es nicht nur hinsichtlich der Rendite nicht ausreichend im Vergleich zu anderen Standorten erscheint? Der Erhalt des Äußeren ist da natürlich ein Kompromiss, aber bei Fachwerkhäusern meist etwas zu wenig.

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    Kreisheimatpfleger Martin Maschke hat einen pragmatischen Blick auf das Thema: „Man sollte nur wirklich außergewöhnliche Gebäude erhalten und andernfalls Raum für zukunftsweisende Projekte schaffen." Am Schlichte-Carre könne genau so ein Zukunftsprojekt entstehen.

    Dahin läuft ja wohl die Politik dieser Region (und in Baden-Württemberg). Ein, zwei historische Restgebäude für´s Gemüt stehen lassen. Der Rest wird "zukunftsweisend". Wie diese "Zukunftsprojekte" aussehen, ist heute weitenteils schon zu bewundern. Ob sie noch in wenigen Jahrzehnten für "Zukunft" stehen, darf getrost bezweifelt werden. Aber bis dahin sind die Planer, die irgendetwas vorweisen wollten, und die am Bau Beteiligten, die etwas verdienen wollten, längst weg (auf die eine oder andere Weise).

    Auch sonst vertritt Kreisheimatpfleger Martin Maschke Positionen entlang der in der Region dominierenden Parteilinie. Ich denke aber, dass diese - auch aufgrund seines eigenen Alters - kein gestalterisches Zukunftsprojekt im positiven Sinne sein werden. (Vergleiche hier)

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    „Mit dem Bibliotheksbau musste ich mich erst anfreunden. Aber wenn ich jetzt sehe, wie sich die Alte Schmiede in den Glasfronten der Bibliothek spiegelt, dann muss ich sagen: Das ist architektonisch eine gelungene Sache. Das gilt auch für die Ärztehäuser am Marktplatz." Von Neubauten mit alten Fassaden hält er wenig: „Das ist Tapetenarchitektur."

    Das ist mal wieder köstlich. :lachentuerkis::lachentuerkis::lachentuerkis: Einer, dem sie die Dogmatik ins Hirn gestempelt haben. Die alten Gebäude dürfen als spiegelndes Zierrat für die inhaltlich leeren modernistischen Glasfassaden dienen. Aber in solchem Stil neue Gebäude zu errichten, ist natürlich Disneyland, ähhh, Tapetenarchitektur.

  • Also, mal unter uns Gebetsschwestern...diese Häuser da hinzustellen, dass es nicht mehr lohnen würde, sie zu sanieren. Hallo? Man soll den Herren (und Damen) mal Bilder von so manch geretteten Ruinen aus den mittlerweile gar nicht mehr so neuen BuLä unter die Nase halten, bei denen man dieses Urteil noch eher hätte nachvollziehen können. Nein, es ist einfach Unwille und Renditegeilheit, gepaart mit Profilierungsucht irgendeinen "geilen Scheiß" aufs Dorf oder in die Kleinstadt zu holen um sich irgendwie aufzupeppen. Wie langweilig provinziell dieses Vorgehen und wie verwegen und verlogen in Zeiten der propagierten Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Lieber aufpolieren, was man hat.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Wozu ist der so genannte "Kreisheimatpfleger" eigentlich da, wenn er dem Abbruch historischer Gebäude vorbehaltlos zustimmt? Der Mann ist völlig fehl am Platz! Die Häuser Vogt und Brinkmann sind wichtige Bestandteile des historischen Kirchringes und müssen unbedingt erhalten werden! So marode sehen die Gebäude eigentlich nicht aus.

  • "Sanierung gilt als unwirtschaftlich"... Diese armen westfälischen Immobilienbesitzer. Ihre Häuser scheinen ihnen nur ein Klotz am Bein. Und die Profitgier ist das bestimmende Element ihres Denkens... :augenrollen:

  • Ostwestfale, man kann sich nur die Augen reiben, was bei euch los ist und welche Häuser bei euch schon als "unwirtschaftlich sanierbar" gelten.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Während im Westen relativ gut erhaltene Häuser in einem akzeptablen Zustand einfach abgerissen werden, werden im Osten Häuser saniert, die schon vor Jahren eingestürzt sind. Unglaublich.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland