• Wieder so ein ärgerlicher Abriss: In Naumburg (Hessen) soll ein denkmalgeschütztes Fachwerkgebäude in der Unteren Strasse abgerissen werden. Besonders die Haltung des Hauseigentümers ist sehr bedenklich. :wuetenspringen:

    Zitat

    Der Hauseigentümer, ein gebürtiger Naumburger, der seit 1970 in Hamburg wohnt, erklärte, er sei weder in der Lage, die Sicherungsarbeiten noch gar eine Sanierung zu finanzieren. „Mir ist es im Endeffekt egal, was mit dem Haus passiert“, sagte Jürgen Zobel, der das Haus vor gut 15 Jahren von einer Tante geerbt hatte, gegenüber unserer Zeitung. Ihm fehle das Geld. Auf die Aufforderung, sich um die Sicherung des Hauses zu kümmern, habe der Eigentümer nicht reagiert.


    Entscheidung gefallen: Haus Zobel in Naumburg wird abgerissen

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Löbenichter (24. März 2019 um 11:35)

  • So, der Eigentümer hat kein Geld. Dann wird die Stadt wohl auch keine 40.000 Euro für die Abrisskosten bei dem Herren holen können. Das Geld hätte man besser in die Sicherung des Hauses investieren können. Daran sieht man, daß es der Stadt ebenso ziemlich egal ist, was mit dem Haus passiert. Der Eigentümer hätte es der Stadt Naumburg möglicherweise kostenlos überlassen. Doch diese Option hat man gar nicht erst geprüft. Weg damit! Aus den Augen, aus dem Sinn.

  • Aber dann frage ich mich: was ist das denn für 'ne "Denkmalschutz"!? Warum schützen die Deutschen "Denkmalschützer" 60er jahre-Schrott oft mit eifer, aber Vorkriegsbauten nur kaum!? So etwas wäre hier (NL) nicht so schnell mehr möglich...

  • Unglaublich arrogante Haltung des Eigentümers. Wenn ihm "egal ist was mit dem Haus passiert" wäre eine Schenkung (wie von Neußer angeregt) das geringste Übel.. Es gibt viele Leute in unserer Gesellschaft die solche Bauten wieder zu schätzen gelernt haben. Warum nicht probieren?

  • Lesen wir mal die Leserkommentare (Warnung!!):

    "Besser was altes weg reisen und auf diesem Grund und Boden was Neues schaffen als ständig Baugebiete erschließen und wertvolle Agrarflächen zu opfern. Für jedes neu gebaute Haus müßte eine Sondersteuer erhoben werden um wertvollen Grund und Boden zu schaffen für Agrarflächen. Bei jährlich tausenden von qkm Flächenverlust in Deutschland und Hunderttausende von hungernden Menschen im eigenen Land, sollte man mit diesen Ressourcen mal anfangen sensibler umzugehen."

    Also kein Wunder, daß D. seit 1945 so enorm verhäßlicht ist. Hier in NL wäre so etwas auch heute noch fast unmöglich (trotz der Tatsache, daß die 60ern und 70ern auch hier teils massivst gewütet haben), aber der deutsche Michel ist (als bester Gutmensch) immer wieder bereit für irgendwelchen drohenden Katastrophe alles Eigenes zu zerstören. :kopfschuetteln:


    "Wenn wir jetzt schon "Bruchbuden" nachtrauern erreichen wir kein Umdenken in der Bevölkerung.Wenn wir solche Gebäude stehen lassen, dann wird es im Stadtbild nicht besser eher schlechter!Denn wer will so ein Gebäude erhalten, oder ein Nachbarhaus sein NEUES "Eigen" nennen?Denn so ziehen oder bauen immer mehr Junge (neu- )Hausbesitzer in die Baugebiete am rande eienr Stadt / Dorf und die Innenstädte werden von Jahr zu Jahr hässlicher!Nur der Anblick-Willen lohnt es sich doch nicht wirklich die Straßenfassade schön zu machen und den Rest vergammeln zu lassen. Solche Bauten, die leer stehen und nur wegen des Anblicks Gardinen im Fenster haben. Wir brauchen Häuser die bewohnt sind und auch bewohnt werden wollen (von den Mietern).Denn keiner will sich für das Haus, in der er eine Wohnung gemietet hat schämen, oder?Es muss auch ab und zu alten weichen, damit NEUES entstehen kann.... in diesem Sinne ..."

    "Mal ganz ehrlich ... wenn man die Artikel des Herrn Müller liest, fragt man sich schon, sollen wegen der Bruchbude Menschen gefährdet werden??? Das ist doch geradezu lächerlich ! Jetzt wird es ein ordentliches Stadt-Bild geben ... weil eine Bruch-Bude weniger, die es verschandelt ! Schade ... nur die zwei Häuser wurden endlich abgerissen ... es gibt ja noch einige dieser maroden Häuser - die unter Denkmalschutz stehen, worüber man doch nur lachen kann! Gemacht wird nie was an den Häusern ...was soll das also???"


    Und da haben wir diesen Hang nach Sterilität wieder. Auch fast nur ein BRD-phänomen...

    8 Mal editiert, zuletzt von Niederländer (1. Februar 2015 um 01:52)

  • Zitat

    (...) Das Abrissunternehmen hat das Haus Zobel bis auf Reste beseitigt. Wie
    die Fläche künftig genutzt beziehungsweise gestaltet wird, ist noch
    nicht endgültig entschieden. (...)

    Das ist ganz toll. Hauptsache das alte Haus ist schonmal weg. In meinem Nachbarort Meerbusch wurde das auch so gemacht. Ein altes Gebäude abgebrochen. Nun ist der Bauplatz seit vielen Jahren eine überwucherte Brache mit einem schiefen Bauzaun rundherum. Da frage ich mich, was nun hässlicher ist.

    Leserkommentare darf man sich gar nicht durchlesen. Diese Leute sollten sich vor der Kommentarabgabe mal eine große Tüte Deutsch kaufen und sich mittels Nürnberger Trichter einflößen.

    Zitatquelle.

  • Zur Abwechslung eine positive Nachricht aus Naumburg: Am Marktplatz wird ein heruntergekommenes Fachwerkhaus (der Ratskeller) von 1701 aufwändig saniert.

    Zitat

    Die Örtlichkeit sei bestens für die Firmenzwecke geeignet, sagt Jens Bestmann, der auch einräumt, dass bei der Entscheidung, in die Altstadt zu gehen, „auch ein bisschen Patriotismus dabei“ war. „Ich möchte nicht, dass die Stadt ausblutet. Es ist sinnvoller, Bestehendes zu erhalten, als auf die Grüne Wiese zu gehen.“


    Glücksfall am Marktplatz: der alte Ratskeller wird saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Löbenichter (24. März 2019 um 11:38)

  • In Naumburgs Altstadt soll ein baufälliges Fachwerkhaus in der Graf-Volkwin-Str. saniert werden. Doch die Zeit drängt, der Verkauf an die Bürgergenossenschaft muss bis 30. Juni geschehen, sonst ist es Geschichte.

    Marodes Haus in Naumburg soll saniert werden

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das im vorangegangenen Beitrag erwähnte Fachwerkhaus in der Graf-Volkwin Str. ist grösstenteils saniert. Dank der starken Unterstützung aus der Bürgerschaft konnte es dem Abriss entkommen.


    Zitat

    Zwei große Geldgeber machten letztlich die nun – bis auf den Austausch der Fenster – abgeschlossene Erneuerung von Dach und Fassade erst möglich: Zum einen die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die bei einer Besichtigung des Hauses vom bürgerschaftlichen Engagement und dem Erhaltungswert des Gebäudes so überzeugt war, dass sie für das Projekt 57 500 Euro zur Verfügung stellte. Vom Landkreis Kassel kamen für die Sanierung der Gebäudehülle weitere 30 000 Euro.

    Vom Abrisskandidaten zum Schmuckstück: Haus in der Naumburger Altstadt wird saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.