• Da deutet sich offenbar etwas schwer Großartiges an:

    "Ein barrierefreies Mehrfamilienhaus soll im Postweg in Bernbeuren entstehen. Das Projekt wurde in der jüngsten Sitzung des Bernbeurer Gemeinderats als Vorzeigemodell in den höchsten Tönen gelobt. „Wenn das fertig ist, mache ich Fotos und gebe sie an das Amt für Ländliche Entwicklung“, versprach Bürgermeister Martin Hinterbrandner."

    Barrierefreies Vorzeigeprojekt für Bernbeuren - Merkur

    Dafür muss aber erst einmal dieses Gehöft weitgehend beseitigt werden. Nur ein sog. Austragshaus soll bleiben, welches ja wohl nicht das im Vordergrund zu sehende ist.

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Flodur63', CC BY-SA 4.0 international

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Da darf man wirklich sehr gespannt sein, wie man 14 Wohneinheiten samt 26 PKW-Stellplätze „sehr angepasst an den Ortskern und den Bedarf und sehr gefällig in der Gestaltung [...]" (der Vizebürgermeister) dort bauen möchte.
    Das Kruzifix samt dem "Garten" (ich nehme an das früher ein typischer Bauerngarten war) stehen übrigens unter Denkmalschutz. Das Bauernhaus nicht. Ein Schildbürgerstreich? Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: Also diese eingezäunte Wiese (es ist übrigens laut Denkmalatlas tatsächlich der gesamte eingezäunte Bereich und nicht nur das zweifelsohne erhaltenswerte Kruzifix) mit ein paar wuchernden Sträuchern besitzt Denkmalstatus und das dazugehörige Bauernhaus nicht?

    Und dann wieder das Gerede von

    Zitat von merkur.de

    Derzeit steht im Bernbeurer Postweg ein ehemaliges landwirtschaftliches Gebäude, das schon lange verwaist ist und dessen Bausubstanz derart marode ist, dass eine Sanierung nicht lohnt.

    welches unreflektiert in die Berichterstattung übernommen wird. Wenn man vom wirtschaftlichen Aspekt ausgeht, dann wären auch wahrscheinlich schon weit über 3/4 der eingetragenen Denkmäler verschwunden, weil deren Sanierung "nicht lohnt".

    Das Dach scheint zumindest in Ordnung zu sein...

  • Es steht nur das Kreuz auf der Denkmalliste. Dessen Symbol im Atlas umfasst scheinbar auch den Garten, aber das ist nur ein gewöhnliches Quadrat zur Markierung von Baudenkmälern fast ohne Fläche, ein Punkt von der maßstäblichen Größe des Kruzifixes wäre ja kaum zu sehen.

    Wenn man vom wirtschaftlichen Aspekt ausgeht, dann wären auch wahrscheinlich schon weit über 3/4 der eingetragenen Denkmäler verschwunden, weil deren Sanierung "nicht lohnt".

    Drei Viertel sind es nicht, aber die Anzahl der Karteileichen in den Baudenkmallisten ist schon hoch. Da können schon einmal ein paar zerstörte pro Gemeinde noch drinstehen.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Offenbar ist das schmucke und durchaus erhaltenswerte Bauernhaus nicht das einzige Objekt, dass dem Modernisierungsfuror weichen soll. Auch das Schnitzer-Stadel soll für einen Supermarkt abgerissen werden. 97 Prozent der Bürger dieses Ortes wollen es angeblich so und protestieren nun gegen die Blockade-Haltung des Landesamtes für Denkmalpflege.

    Schnitzer-Stadel: „Diese Abwägung hält“
    https://www.merkur.de/lokales/schong…lt-8479265.html

    Entscheidung über Gebäudeabriss in Bernbeuren gefordert
    Stadel-Eigentümer: „Jetzt reicht es!“
    https://www.merkur.de/lokales/schong…es-8760819.html

    Schnitzerstadel: „Imperium schlägt zurück“
    https://www.merkur.de/lokales/schong…ck-9517506.html

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (28. Februar 2018 um 01:33)