Pattensen - Schloss Marienburg

  • Das Schloss Marienburg , in der Region Hannover, hat mit einigen baulichen Problemen zu kämpfen. Hausschwamm im Mauerwerk und abbröselnde Teile der Befestigung am Hang gehören dazu. Das Schloss droht abzurutschen. In diesem Jahr sollen nun die ersten Schritte zur Sicherung/Sanierung erfolgen. Für EUR 500.000 (was ich persönlich für ziemlich wenig halte) sollen die Mauern am Hang gestützt werden.

    Zitat

    (...) Die Marienburg in Schulenburg wird in den nächsten Jahren umfassend
    saniert. Laut Olaf Ahrens, Leiter des Schlossbetriebs, sollen
    Millionenbeträge investiert werden. Als erstes muss die Mauern am
    Südosthang gestützt werden, damit sie nicht abrutschen. (...)

    Hier sind weitere Informationen.

    http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-Millionenhoehe (Zitatquelle)

    http://www.bild.de/regional/hanno…79946.bild.html

    http://www.ndr.de/nachrichten/ni…ienburg218.html

  • Der Bund zahlt also 50% der Kosten. Warum eigentlich? 2005 ließen die Welfen den Großteil des Inventars der Marienburg versteigern, was ihnen 44 Millionen Euro einbrachte: "Vom 30. September bis zum 3. Oktober 2005 fand im Schloss auf fünf Etagen in 130 Räumen auf 4000 Quadratmetern eine Ausstellung von weit über 20.000 Kunstgegenständen statt, die im Zeitraum vom 5. Oktober bis zum 15. Oktober 2005 in einem Zelt zur Versteigerung angeboten wurden. Unter den angebotenen Gegenständen befand sich neben Rüstungen, Möbelstücken und Gemälden auch das Silberservice der Königin Marie für 200 Gäste. Zur Auktion kamen Bieter aus 39 Ländern, die 16.000 Gebote abgaben [..]. 98 Prozent der Lose wurden verkauft, die Hälfte davon ging ins Ausland, nur ein Viertel blieb in Niedersachsen. Auf diese Weise verlor Niedersachsen drei Viertel des auf der Marienburg gelagerten Kulturgutes, das einst für die niedersächsische Geschichte von besonderer Bedeutung war." Die Auktion wurde damals stark kritisiert. Die Welfen hatten natürlich eine Ausrede parat: "Mit einem Teil des Erlöses gründete Ernst August von Hannover sen. eine Stiftung, die dem Erhalt von Schloss Marienburg und vom Fürstenhaus Herrenhausen-Museum dienen soll." War anscheinend doch nur ein recht kleiner Teil des Erlöses...

  • Anscheinend haben die Hannoveraner ähnlich wenig Glück mit ihren alten Herrschern wie auch die Sachsen.

    Schloss Marienburg ist eigentlich recht bekannt. War auch noch nie dort aber in letzter Zeit diente es oft als Filmkulisse.

  • Also hier in Mecklenburg ist der rückgekehrte Adel irgendwie engagierter. Die machen aus wenigen Mitteln und Förderung das Allerbeste, siehe der vorbildliche Einsatz der Familie von Maltzahn für ihre historischen Güter. Ein Artikel über solche Rückkehrer wie Helmuth von Maltzahn, die Feuer und Flamme sind und Herzblut investieren: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-48753323.html (Gefühl von Heimat, Markus Deggerich, Spiegel 36/2006)

  • Tübinger

    Die Erhaltung eines solchen Gebäudes kostet unbeschreiblich viel Geld - Jahr für Jahr. Nur mit Eintrittsgeldern ist das leider nicht zu finanzieren, da bedarf es schon weiterer Einkunftsarten, die das stützen. Für den Steuerzahler ist es schon gut so, dass sich nicht der Staat um alles kümmern muss. Seit 1848 ist es bekanntlich ja auch so, dass auch der sogenannte "Adel" mehr oder weniger bürgerlichen Jobs nachgehen muss/darf und seit Abschaffung des Fideikommiss unter Onkel Wolf kamen noch weitere Hürden dazu. Von den Enteignungen vor und nach 1919, 1945 und 1946-55 in Mittel- und Westeuropa einmal abgesehen.

    Über kurz oder lang wird dieses gesamte Kulturerbe sowieso nicht zu erhalten sein. Auch werden, mangels Nobilitierungen irgendwann in ein paar hundert Jahren vermutlich die meisten Adelsfamilien ausgestorben sein (in Schweden hat man geschätzt in 300 Jahren, wo zB trotz Monarchie keine Nobilitierungen mehr durchgeführt werden). Ob gut oder schlecht möchte ich nicht bewerten, aber ich fände es schon eine (überlegenswerte) Steuereinnahme, wenn man mit der Eitelkeit der Menschen Geschäfte machen könnte. Ein Freiherrtitel für 500.000 € ein Grafentitel für 1.000.000 € ein Fürstentitel für 5.000.000 € und natürlich setzt ein Titel die vorstufige Rangerwerbung voraus...(war im Prinzip früher nicht unähnlich ;-), sofern man nicht dem Uradel entstammte oder tasächlich überragendes für das Reich geleistet hat). :koenig:

  • Seit einigen Jahren haben wir die Möglichkeit, uns von der Qualität eines gekorenen (und damit nicht geborenen) Adels im allgemeinen und von der Wertigkeit des Titels "von Anhalt" im besonderen zu überzeugen. Wenn man diesem etwas positives abgewinnen kann, dann ist das die Einsicht, daß das wohl nicht der richtige Weg ist. Was könnte man nicht alles gutes und schlechtes darüber schreiben, aber es sollte nicht soweit abdriften, daß es in die Art der Berichterstattung von Hartz-4-Hochglanz-80-Cent-Magazinen abdriftet.
    Manche dieser Leute haben leider durchaus über die Stränge geschlagen; aber wenn heute ein Adliger die Leitung eines solchen Unternehmens übernimmt, dann liegt darin ein hohes Maß an Verantwortung. Ob die nichtadeligen Entscheidungsträger in den Jahren 1945 und 1990 während ihres "Fakten-Schaffens" in Bezug auf Adelige soviel Verantwortung besessen haben, darf man bezweifeln. Wenn man sich die vielen sanierungsbedürftigen Schlösser ansieht und denkt über deren Zukunft nach, dann scheint es wohl nicht verkehrt, daß man sich für diese eher einen verantwortungsbewußten Besitzer mit einer nachhaltigen Zukunftsvision wünscht als eine Heuschrecke, die nur Trümmer hinterläßt.

  • Sanierung für 27 Mio. Euro beschlossen

    Land und Bund geben jeweils 13,5 Millionen Euro für die Sanierung von Schloss Marienburg.

    Zunächst wird aber eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Am Ende soll dann der "Masterplan Marienburg 2030" stehen.

    Hoffentlich hält das Bauwerk auch noch durch, bis die Sanierungsarbeiten tatsächlich beginnen können. Ein Abgang der Umfassungsmauern wird schließlich schon seit 2014 befürchtet.

    https://www.bild.de/regional/hanno…04230.bild.html

    https://www.rtl.de/cms/land-will-…en-4537715.html