Potsdam - Neubauquartier III am Alten Markt

  • Mal wieder Ansichten der Südzeile und zum Plögerschen Gasthof.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Gut Ding braucht Weile! Mir scheint das wird richtig gut. Sieht massiv aus. Die schweren Architekturglieder aus Sandstein scheinen auf hinter der Ziegelverblendung zusätzlich eingebrachten Betonelementen zu ruhen. Auch die Ecksituation zeigt zusätzlich eingefügte Betonlisenen, die sich der bossenartigen Struktur nach gut mit der Ziegelverkleidung verzahnen sollen. Die Dämmung liegt dann wohl noch hinter den Betonelementen. Im Grunde sind diese zweischaligen Wandaufbauten (Hier sogar eine Art Dreischaligkeit) eine Weiterführung innovativer Baulösungen für Rekonstruktionsvorhaben. Bislang wenig gebaut, liefert doch jeder neue Bau auch neue Erfahrungen und fordert zu Verbesserungen heraus.. Freilich ist das Berliner Stadtschloß das große Vorbild. Im Prinzip geht man hier nach dessen Bauart vor. Mir scheint es aber ein Ticken innovativer zu sein. Oder was meinen die Spezialisten unter uns!?

  • Freilich ist das Berliner Stadtschloß das große Vorbild. Im Prinzip geht man hier nach dessen Bauart vor. Mir scheint es aber ein Ticken innovativer zu sein. Oder was meinen die Spezialisten unter uns!?

    Die Potsdamer richten sich nicht nach dem erst 2013 fertig gewordenen Berliner Schloß. Das Potsdamer Stadtschloß war da ja schon fertig.

    Die generelle Idee das Tragwerk mit Beton zu erstellen und die historische Fassade selbstragend auf eigenem Fundament vorzustellen stammt ja aus Potsdam. Beim Klingnerschen Haus, dem Südwestlichen Achteckenhaus und auch bei weiteren Bauten der Potsdamer Mitte wurde bzw. wird die Konstruktion verwendet.

    Die Pro Potsdam, die ebenfalls Leitfassaden errichten muss, rechnet bei dieser Bauweise mit einer Baukostensteigerung (komplett) von nur 10 %, dem ein enorm erhöhter Gegenwert der Immobilien zu Seite steht. Da innerhalb der vorgesetzten Schlae von Mauerziegeln Einschlüssen aus Sandstein aber auch Beton sowie traditioneller Kalkputz verwendet werden kann bleiben diese Fassade stets reparierbar.

    Begonnen hatte der Wiederaufbau des Altmarktes mit dem Neubau des Fortunaportals (durch eine Initiative des Vereins Potsdamer Stadtschloß und Günther Jauch). Da das Fortunaportal keine Aufendhaltsräume aufweist konnte 1999 noch in Vollziegelwerk ohne Dämmung gebaut werden. Anbei das Bild des Stadtschlosses 2012 im bau. Da stand in Berlin noch nix...

    Hier noch eine Innenaufnahme aus dem Fortunaportal während des Baus 2002:

  • Die Potsdamer richten sich nicht nach dem erst 2013 fertig gewordenen Berliner Schloß. Das Potsdamer Stadtschloß war da ja schon fertig.
    ...

    Du meinst sicher das erst 2013 begonnene Berliner Schloß. Zu dem Zeitpunkt war das Potsdamer schon gebaut. Auf was ich in meinem Beitrag hinweisen wollte sind eben die weiteren Betonelemente zusätzlich zur tragenden Innenschale aus Beton, die eine optimale Verzahnung mit der aus Ziegeln gemauerten Außenwand, insbesondere an den Eckkanten entlang ermöglichen. Und schrieb deshalb auch von Innovation!

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  • Schortschi, ich glaube, dass dies mit den Beton-Fertigstücken ausschließlich auf der Ecke im 1. und 2. OG angewendet wurde. Siehe diese Aufnahme aus dem letzten Jahr, anlässlich der ich ja schon hier fragte, warum man das so mache. Weiß jemand es jetzt?

    Ein paar zusätzliche Bilder habe ich noch herausgesucht, leider ist der Zaun zu hoch um die Kamera drüberzuhalten.

    Die Untergeschosse der Häuser Schloßstraße N°4/5 und 3.

    Markt N°3.

    Markt N°6.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Springer Architekten waren für mich ohnehin bis dato eine positive Überraschung.

    Jetzt bin ich nur noch auf den Nacgbarbau vom Plögerschen Gasthof (Schlossstraße 5/6) gespannt, der Ja auch von Springer ist

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Konstantindegeer den Entwurf kenne ich natürlich auch. Allerdings gibt es dort ebensoviel Verbesserungspotential wie bei der Schlossstraße 1-3. Da dort die Fassadenarbeiten aber noch nicht einmal begonnen haben, sind positive Abweichungen zum Rendering nicht zu erahnen.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Super! Es wird sicher spannend, nach Fertigstellung aller Bauten einen Vergleich von ursprünglicher Visualisierung mit tatsächlichem Bauergebnis zu machen.

  • Von den extrem wichtigen, stadtbildprägenden Fassadenensembles zum Alten Markt und dem Steubenplatz hin, mache ich mir eigentlich nur noch Sorgen, um die obene angesprochene Fassade direkt neben dem Plögerschen Gasthof. Diese wirkt auf Visualisierungen betont modernistisch und grob, zumindest im Vergleich zu den Rekonstruktionen und eher traditionell gehaltenen neuen Fassaden. Ich hoffe, sie fällt am Ende nicht zu sehr aus der Reihe und ruiniert das Ensemble.

  • Was das Haus neben dem PG betrifft, so wächst es in jeder Visualisierung.

    Hier sind beide Bauwerke noch gleich hoch (gemessen am oberen Gesims).

    Hier ist der Nachbar schon 1/2 Geschoss höher.

    Auf einmal ist der Nachbar fast ein ganzes Geschoss höher als der PG?

    Quelle: https://springerarchitekten.de/pnp_potsdam

    Ich hoffe, am Ende bleibt es bei der ersten Visualisierung.

  • Ich hoffe, am Ende bleibt es bei der ersten Visualisierung.

    Der Vorgängerbau (Schlossstraße 5) war in Traufe und First auch höher als der Plögersche Gasthof. Die Schlossstraße 6 fiel der Stauchung des Blocks zum Opfer und ist jetzt als schmale Fuge angedeutet. Dieses Haus war niedriger als der PG. Insofern ist das vollkommen in Ordnung. Viel wichtiger ist die architektonische Ausformung.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • In der Tat bedenklich, dass es immer weiter wächst. Wäre blöd, wenn das unansehnlichste Haus der Reihe auch noch das auffallend höchste wäre...
    Allerdings sieht es auf den Baustellen-Fotos nicht ganz so wild aus. Es scheint nur marginal höher als der Plögersche Gasthof.

  • Im Zustand 1940 war der Nachbar gleich hoch wie der PG.

    In der Darstellung von 1771 war der Nachbar kleiner, was auch der sinnvollste Zustand war, um den Palazzo voll zur Geltung kommen zu lassen. Wahrscheinlich wurde die Attika später etwas erhöht und mit Fenstern versehen. Was das grüne Haus rechts daneben betrifft gibt es keine Leitfassade, deshalb kann man dieses Haus nicht als Ausrede benutzen, um heute höher als der PG zu bauen.

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  • Sonst wird hier immer gemotzt wenn man sich nicht annähernd an der historischen Dachlandschaft orientiert und plötzlich muss ein Haus mit annähernd gleicher Kubatur gestaucht werden, weil man davon ausgeht, der Plögersche Gasthof können seine architektonische Qualität wegen 1,50 m höherer Traufe und First nicht entfalten?

    Ihr wisst auch nicht was ihr wollt.

    Zum anderen wissen wir noch garnicht wie die Fassade schlussendlich aussehen wird. Putz? Stein? Farbgebung?

    Das sind die wichtigen Fragen. Man kann sich aber natürlich auch künstlich aufregen.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Das Problem in dieser Debatte liegt immer wieder darin, damm die Foristen davon ausgehen, dass die Fassadenfront rekonstruiert werden soll oder muss. Das ist aber nicht der Fall. Beschlossen hat die Stadt die Leitfassden der Kommandantur (Plögerscher Gasthof, vulgo Palazzo Valmarana) und des Klingnerschen Hauseses (Knobelsdorff/Baumann).

    Dass Einzelbauten der Kategorie "Füllbauten" auch mal einen halben Meter größer werden - so what. Der Grund ist hier Raumröhe und Vermietbarkeit.

  • Unify hat doch einfach seine Meinung kundgetan. Mein Gott, sind wider alle empfindlich.

    Konstantindegeer hat natuerlich auch Recht. Lach...

    Das hat auch Unify nie kritisiert. Ihm geht es halt um um das Aussehen.

  • Das hat nichts mit empfindlich zutun. Es geht darum, dass wir uns hier über vielleicht einen Meter unterhalten, der sowohl die nötigen Wohnstandards zulässt, als auch annähernd die historische Dachform abbildet, obwohl der Bau eine reine Neuschöpfung ist.

    Wenn wir uns mit solchen Marginalien aufhalten, laufen wir Gefahr unseriös zu wirken.

    Zumal die Höhe (nochmal: Es handelt sich hier NUR um ca. einen Meter) nach der Bepflanzung des Steubenplatzes mit den Bäumen des Staudenhofs nicht mehr wahrzunehmen sein wird.

    Dann, wenn die Leute direkt davor stehen, wird eine stilistische Kontinuität viel wichtiger sein. Und wie wir bei der Großparzelle Schlosstraße 1-3 gesehen haben, ist da noch viel drin.

    Einen ähnlichen Disput gab es ja schonmal beim Eckhaus Alter Markt/ Schwertfegerstraße. Viel interessanter als das blöde Dach ist die Metamorphose der Fassade.

    Gewonnen hatte die "Genossenschaft Karl Marx" damals mit einem Entwurf, der schon fast wie eine Rekonstruktion anmutet. Der wurde danach bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert. Und jetzt in der Ausführung sind die Sonnenräder im Sockelgeschoss doch wiedergekommen , und aktuell werden die Dreiecksgiebel im Piano nobile des Risalits zum Alten Markt hin gesetzt.

    Man sieht: Rendering und Ausführung klaffen in Potsdam oft sehr stark auseinander. Fast ausschließlich positiv.

    Ich bin unify Immer sehr dankbar für seine regelmäßigen Updates und interessanten Beiträge mit historischen Fotos und Veduten.

    Aber können wir bitte aufhören uns in Scheindebatten Höhen zu verstricken, die angesichts des fertigen Rohbaus hinfällig sind?

    Es ist zur Kenntnis genommen, dass dieser Meter einige stört. Fertig

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!